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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2023

Gelacht, geweint, für gut befunden

Und wir tanzen, und wir fallen
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Warum mich ausrechnet die Getränkedose auf dem Cover so angesprochen hat, weiß ich nicht. Aber ein Glück, denn dieses Buch sollte man sich nicht entgehen lassen. Ein Buch für alle, die schonmal wen verloren ...

Warum mich ausrechnet die Getränkedose auf dem Cover so angesprochen hat, weiß ich nicht. Aber ein Glück, denn dieses Buch sollte man sich nicht entgehen lassen. Ein Buch für alle, die schonmal wen verloren haben und für die, die so glücklich sind, diese Erfahrung noch nicht gemacht haben zu müssen.

Zum Inhalt: Edi wird sterben. So einfach, so schwer. Der Krebs breitet sich aus und die therapeutischen Optionen sind ausgeschöpft. In einen Hospiz soll sie nun auf das Ende warten. Aber was heißt das eigentlich? Und was bedeutet das für alle, die Edi lieben?

Dieses Buch ist nicht einfach nur eine Geschichte über das Ende eines Lebens, es ist eine Geschichte über Freundschaft, Familie und Liebe. Aber auch über Hilflosigkeit, Verlust, das Loslassen und Weitermachen. Über das neu zueinander finden, das Halt suchen und füreinander da sein. Es geht um das, was wirklich zählt im Leben: die Menschen, die wir lieben.

Aus der Sicht von Edis bester Freundin Ashley werden nicht nur die letzten Wochen in Edis Leben geschildert, sondern auch wie das ihr eigenes Leben beeinflusst. Dabei nimmt natürlich der Aufenthalt im Hospiz einen großen Teil der Handlung ein, mit all dem was zur Krankheit und dem Versagen der körperlichen Funktionen dazu gehört. Das ist wahnsinnig beklemmend, gleichzeitig aber auch unglaublich authentisch und aus feinfühlige Art emotional beschrieben.

Es gibt aber auch viele herzerwärmende und fröhliche Momente, wie die Erinnerungen an Jugendtage und Urlaube, das tiefe Urvertrauen in die Freundschaft und das Chaos, das Ashley Liebesleben ist. Das Buch ist eine stetige Achterbahnfahrt der Gefühle, hat mich lachen und weinen lassen. Und gibt dem Leser das Gefühl, dass jedem Ende auch ein neuer Anfang innewohnt.

Ein wunderbar einfühlsames Buch darüber, was das Leben lebenswert macht und eine Erinnerung daran, die fragil dieses Konstrukt ist.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

So, so sympathisch und wahnsinnig witzig

Sylter Welle
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Familie kann man sich nicht aussuchen und auch wenn sie einen manchmal in den Wahnsinn treiben, so ist ein Leben ohne diese verrückten Idioten doch eigentlich auch nicht vorstellbar. In diesem wunderbar ...

Familie kann man sich nicht aussuchen und auch wenn sie einen manchmal in den Wahnsinn treiben, so ist ein Leben ohne diese verrückten Idioten doch eigentlich auch nicht vorstellbar. In diesem wunderbar witzigen und manchmal fast schon schmerzhaft ehrlichen Buch geht es um Familie, um Zusammenhalt und den ganz normalen Alltagswahnsinn.

Zum Inhalt: ein letztes Mal Urlaub mit den Großeltern auf Sylt, genauso wie in seiner Kindheit, das hat Max sich vorgenommen. Oder eben nicht wie in seiner Kindheit, denn statt auf den Campingplatz gehts in die „Sylter Welle“, um Oma Lore und Opa Ludwig auch mal was zu gönnen. Aber dann ist nicht nur der Ort anders, auch die Großeltern benehmen sich komisch. Und es stellt sich die Frage: wer sich in einer Familie eigentlich um wen kümmern sollte.

Ich liebe diese Art von Geschichten, die eigentlich Anekdoten aus dem Leben sind. Locker und mit ganz viel Humor, der manchmal auch ein bisschen ins makabere ausschlägt, erzählt der Autor von der Kindheit und dem Erwachsensein seines Protagonisten Max. Wie viel biografisches jetzt wirklich in diesem Buch steckt, das kann nur der Autor selbst beantworten, aber wer von uns hat seine Großmutter nicht auch mal als harte Frau mit weichen Wangen empfunden?

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, vom Autor selbst gelesen und war total gefangen in dieser überaus kurzweiligen Geschichte. Die Handlung ist jetzt nicht super dicht oder wahnsinnig tiefgründig, eher die Art Geschichte, die einem ein Kumpel bei einem Glas Bier erzählt, wenn man fragt, es so neues gibt und man dann gemeinsam in Erinnerungen schwelgt- einfach so total nahbar, wo man hinterher Tränen in den Augen und Bauchschmerzen vom Lachen hat. Die Geschichte bringt einfach dieses gewisse Nostalgie-Feeling mit, das auch ich empfinde, wenn ich an meine Großmutter und ihre Marotten denke.

Einfach eine wahnsinnig toll erzählte Geschichte über Familienbande, die uns manchmal lästig erscheinen, aber so wertvoll sind.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Mord mit Ansage

Mord auf der Insel Gokumon
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Ich muss ja gestehen, dass ich den ersten Fall rund um den Privatermittler Kosuke Kindaichi nicht gelesen habe, weil mich das damals einfach nicht angesprochen hat. Nachdem mich dieser Band (den man getrost ...

Ich muss ja gestehen, dass ich den ersten Fall rund um den Privatermittler Kosuke Kindaichi nicht gelesen habe, weil mich das damals einfach nicht angesprochen hat. Nachdem mich dieser Band (den man getrost unabhängig lesen kann) bestens unterhalten hat, werde ich Band 1 jetzt noch nachschieben. Ein Kriminalroman, der mit einem coolen Setting, schrägen Charakteren und Who-Dunnit-Flair aufwartet- einfach grandios.

Zum Inhalt: Kosuke Kindaichi reist auf die Insel Gokumon um der Familie eines gefallenen Kameraden die traurige Botschaft zu überbringen. Und mehr noch: mit letztem Atem warnte der Versterbende, dass nun seine drei Schwestern in Lebensgefahr schweben würden. Kinaichi, der neugierig auf diese düstere Prophezeiung und die abgelegene Pirateninsel ist, ist fest entschlossen, Licht ins Dunkel der Vorahnung seines Freundes zu bringen, als der erste Mord geschieht.

Ich bin total angetan von dem Setting der Geschichte, deren Bewohner nach eigenen Angaben aus Piraten und ehemaligen Strafgefangen bestehen. Diese Insel wird also eher durch zwielichtiges Klientel bevölkert und die Personen, die nach und nach in die Geschichte eingeführt werden zeichnen sich auch großteils durch schräge bis unheilsame Verhaltensweisen oder Hintergrundgeschichten aus. Die Abgeschlagenheit der Insel macht das ganze auch dadurch zu einem spannenden Fall, dass der potentielle Täterkreis sehr eingeschränkt ist. So kommen die Ereignisse schnell in Fahrt, während die ersten grausig inszenierten Morde passieren.

Kosuke Kindaichi erinnert mich in seiner Art wie er den Fall auflöst ein bisschen an die Detektiv Conan Geschichten, die ich als Kind verschlungen habe. Auch dort zeichnete sich der private Ermittler durch einen grandiosen Instinkt und eine besondere Auffassungsgabe aus und konnte so die Täter überführen. Ähnlich ist es hier. Gegen Ende des Buches erläutert unser Ermittler die Vorgehensweise des Täters, inklusive Hintergrundgeschichte. Ich mag diese Art des Erzählers sehr gerne und hatte bei der Auflösung des Falls auch ein paar Aha-Momente.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und fand es ein sehr angenehmes Hörerlebnis, die Geschichte lebt von den Dialogen, die mit angenehmer Erzählstimme vorgetragen werden.

Besonders gefallen haben mir die raue Atmosphäre, die misstrauischen Verhältnisse auf der Insel und das große Familiengeheimnis, das hinter allem steckt. Für mich ein schöner, leicht düsterer, aber sehr unterhaltsamer Kriminalroman.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Die Magie deiner Wurzeln

Die Unbändigen
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Es gibt diese Bücher, bei denen weiß man vorab nicht, wie sehr man sie braucht und wie dringend man ihre Botschaft hören muss. „Die Unbändigen“ ist für mich so ein Buch, voller Empowerment, starken Frauen, ...

Es gibt diese Bücher, bei denen weiß man vorab nicht, wie sehr man sie braucht und wie dringend man ihre Botschaft hören muss. „Die Unbändigen“ ist für mich so ein Buch, voller Empowerment, starken Frauen, die ihr Schicksal selbst bestimmen und tiefer Naturverbundenheit. Ein unerwartetes Highlight-Buch.

Zum Inhalt: drei Frauen, ein Schicksalsort, Jahrhunderte zwischen ihnen aber eine tief verwurzelte Verbundenheit. Als Kate in das Cottage ihrer verstorbenen Tante fliegt, ahnt sie nicht, welch unglaubliche Geschichte sie aufdecken wird, die bis ins Zeitalter der Hexenverbrennung reicht.

Ich liebe, liebe, liebe die Erzählstruktur. Die Kapitel sind kurz und wechseln sich sehr gleichmäßig in der Perspektive und Zeitebene ab, sodass man schnell zwischen den Schicksalen der drei Frauen hin und her wechselt, so schnell zu jeder der drei eine Beziehung aufbauen kann und sich die Geschichten, die Probleme und Hoffnungen immer mehr annähern.

Die Grundstimmung im Buch ist sehr düster, denn alle drei Protagonistinnen, sowie auch die anderen erwähnten Weyward-Frauen, haben kein leichtes Los gezogen. Es ist eine Geschichte über Missbrauch, über Machtlosigkeit, über das Anderssein und ausgegrenzt werden. Aber ist auch eine Geschichte über Befreiung, Selbstwert und Mut. Und auch wenn ich beim Lesen permanent dieses beklemmende Gefühl im Nacken hatte, so hat mich dieses Buch doch gleichzeitig auch absolut gefesselt und mitgerissen.

Jede der Frauen hat eine ganz eigene, besondere Geschichte und gemeinsam ergeben sie ein großes, bewegendes Gesamtbild, das sich wie ein Puzzle zusammensetzt. Ein großartiger Lesegenuss.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

So so cute

Icebreaker
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Ich liebe einfach diese Collegesport-Romances, die so locker-leicht daherkommen und einfach Freude machen und Eisport ist mir dabei der mit Abstand liebste. Dieses Buch sprüht einfach vor Witz und Charme ...

Ich liebe einfach diese Collegesport-Romances, die so locker-leicht daherkommen und einfach Freude machen und Eisport ist mir dabei der mit Abstand liebste. Dieses Buch sprüht einfach vor Witz und Charme und ich gebe zu, ich hatte etliche Schmacht-Momente und hätte Nate gerne als Bookboyfriend.

Zum Inhalt: Schon seit sie klein ist träumt Anastasia von einer Karriere als Eisläuferin, nicht nur um ihre Eltern stolz zu machen, sondern auch für sich selbst. Und mit ihrem Partner an der Uni von Maple Hill scheint ihr Traum von Olympia endlich zum Greifen nah. Doch dann muss die Eishockey-Mannschaft der Uni aus ihre Eishalle ausweichen und die Sportler sich das Eis teilen. Und das schmeckt Anastasia so gar nicht. Auch wenn ihr Mannschaftskapitän Nathan durchaus gefällt, will sie ihn allein deshalb nicht mögen. Doch der will Stassie unbedingt von sich überzeugen.

Dieses Buch bringt einfach alles mit, was eine gute Romance braucht: sympathische Protagonisten, mit denen man mitfühlen kann, ein cooles Setting, eine Prise Spice und richtig viele süße Momente, die die Funken sprühen lassen. Ich habs geliebt, dass die Beziehung der Protas zwar stürmisch begann, dann aber fast schon Slow Burn wurde und sie eine tiefe Beziehung, basierend auf Freundschaft und Vertrauen, aufbauten. Dadurch hatte die Geschichte eine emotionale Tiefe, wie sie mir oft bei Romcoms fehlt.

Neben den absolut tollen Protagonisten gab es auch einfach bezaubernde Nebencharaktere und Freundschaft spielt im Buch ebenfalls eine große Rolle. Ich mochte den Witz, den die Chats der Mannschaft versprühten und die echte, ehrliche Loyalität die Lola und Anastasia verbindet. Diese kleinen Episoden der Nebenhandlung lockerten die Geschichte immer wieder auf und haben einfach Spaß gemacht.

Was ich wirklich toll fand war, dass beide Protas Schwächen zugelassen haben, gemeinsam an ihren Sorgen gewachsen sind und zusammen einfach eine tolle Einheit bildeten, in der sich aber keiner für den anderen aufgeben muss. Ich liebe diese Geschichte und möchte gerne mehr solche Bücher lesen

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