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Veröffentlicht am 26.10.2023

Eine unterhaltsame Slow-Burn-Geschichte über Eiskunstlauf, Familie und Liebe

From Lukov with Love - Wenn Liebe das Eis zum Schmelzen bringt
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"Icebreaker" von Hannah Grace war die erste Liebesgeschichte über Eiskunstlauf, die ich gelesen habe und diese war für mich leider eher enttäuschend. Da ich so schnell nicht aufgeben wollte, habe ich gespannt ...

"Icebreaker" von Hannah Grace war die erste Liebesgeschichte über Eiskunstlauf, die ich gelesen habe und diese war für mich leider eher enttäuschend. Da ich so schnell nicht aufgeben wollte, habe ich gespannt auf die Übersetzung des aktuell wohl gehyptesten Booktok-Romance-Titels zu dem Thema gewartet: "From Lukov With Love". Jasmine und Ivan haben mir deutlich besser gefallen als Anastasia und Nathan, auch diese Geschichte konnte mich allerdings nicht vollständig überzeugen.

Der Blanvalet-Verlag hat glücklicherweise sowohl das Cover als auch den Titel der Originalausgabe übernommen. Zu sehen ist ein Strauß roter Rosen, der auf einer von Kufen zerkratzten Eisfläche liegt. Hinzugefügt wurde nur ein (zum Glück entfernbarer) Sticker und der Untertitel "Wenn Liebe das Eis zum Schmelzen bringt". Die restliche Gestaltung ist sehr schlicht und ohne besondere Extras. Stattdessen fiel mir als ich das Buch ausgepackt habe zuerst auf, wie ungewöhnlich dick das Buch mit seinen über 540 Seiten für eine Liebesgeschichte ist. Nach wenigen Kapiteln war mir dann auch klar weshalb: Mariana Zapata wird nicht zu Unrecht die Slow Burn Queen genannt...

Erster Satz: “Nachdem ich fünfmal hintereinander auf den Hintern gefallen war, kam ich zu dem Schluss, dass es genug war"

Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus der Perspektive unsere Hauptfigur Jasmine, die nach vielen arbeitsintensiven Jahren immer noch auf ihren Durchbruch als Eiskunstläuferin wartet. Mit ihren 26 Jahren, einer zurückliegenden harten Trennung von ihrem vorherigen Partner und den ständigen Hinweisen ihrer Eltern sich doch einen Job zu suchen, ist sie kurz davor, ihren großen Traum für immer aufzugeben, als sie ein unschlagbares Angebot von keinem geringerem als ihrem Erzfeind erhält. Nachdem Jasmine das Angebot annimmt und sie beginnt mit Ivan zu arbeiten, widmet sich die Autorin erstmal viele viele Seiten der Aufgabe, uns Lesern zu erklären, dass die beiden sich wirklich wirklich (!) nicht ausstehen können. Anders als in anderen Enemies-to-Lovers Geschichten ist zu Beginn zwischen den beiden wirklich so etwas wie eine Feindschaft und nicht nur schlecht getarnte Liebe. Das unterstreicht auch die Sprache, die für meinen Geschmack viel zu voll war mit wirklich verletzenden Beleidigungen, die für mich nicht mehr als spielerisches Gekabbele durchgehen. Auch beispielsweise die Übersetzung von Ivans Spitznamen für Jasmine, "Fleischklops" (im englischen vermutlich "Meatball"), finde ich nicht gelungen und hat für mich immer wieder die Dynamik der beiden zerstört. Zudem erinnerte mich der kleinliche Kleinkrieg der beiden besonders im ersten Drittel leider mehr an das Verhalten von 15jährigen als an das von Erwachsenen in ihren früheren 30ern, was für mich den Einstieg in die Geschichte eher mühsam gemacht hat.

"Keiner von uns sagte ein Wort, aber unsere Blicke trafen sich. Und ich verkündete lautlos: Du bist ätzend. Und er erwiderte mit seinem hellrosa Mund flüsternd: Du bist noch ätzender. Nancy Lee seufzte erneut. "Meine Augen funktionieren. Ich kann eure Lippen lesen."

Erst mit der Zeit entwickelt sich sehr langsam und stückweise in jeder Szene etwas mehr eine zarte Freundschaft, eine Anziehungskraft und eine Verbindung zwischen den beiden Figuren. Auch wenn es immer wieder Szenen gibt, die die beiden provokant auf die Probe stellen und gerade zu nach romantischen Verstrickungen schreien wie ein gemeinsames Nacktshooting für ein Magazin oder gemeinsames Babysitten, verändern sich in diesen Szenen nur Nuancen und ein Schritt nach vorne bedeutet oft wieder zwei zurück. Kein Wunder, dass die eigentliche Liebesgeschichte (mit Kussszenen, Liebesgeständnissen und einer Sexszene) eigentlich erst im letzten Viertel startet - was "From Lukov With Love" offiziell zur slowsten Slowburn Geschichte gemacht hat, die ich je gelesen habe.

Da sich die Liebesgeschichte so viel Zeit lässt, beherrschen andere Themen die ersten 400 Seiten der Geschichte. Besonders im Vordergrund steht natürlich das Thema Eiskunstlauf, welches hier super aufgegriffen wird. Während ich in "Icebreaker" kritisiert habe, dass wir beinahe nichts von dem Sport mitbekommen, sind wir hier beim Krafttraining, in den Umkleiden, bei Strategiebesprechungen und auf dem Eis in jeder Szene mit dabei und erleben unmittelbar, wie viel hartes Training nötig ist, um bei Küren schwerelos über das Eis zu fliegen. Neben der harten Arbeit und den Hürden ist aber auch die Begeisterung der beiden Hauptfiguren für den Sport in jeder Szene greifbar und ansteckend. Für jemanden wie mich, der sehr gerne Eiskunstlauf im Fernsehen sieht, sich aber überhaupt nicht auskennt ist dieser Einblick besonders interessant. Ich habe an mehreren Stellen beim Lesen gestoppt und Sprünge wie den dreifachen Lutz oder den vierfachen Toeloop gegoogelt, um sie mir besser vorstellen zu können.

"Ich glaube an dich. An uns. Egal was passiert, du wirst immer die beste Partnerin sein, die ich je hatte Du wirst immer die fleißigste Person sein, der ich je begegnet bin. Es wird immer nur dich geben."


Neben dem Eiskunstlaufen spielt allerdings auch Jasmines Familienleben eine große Rolle. Immer wieder erleben wir sie mit ihrer Mutter, deren Ehemann oder ihren diversen Geschwistern mit deren Familien und ihr liebevoller Umgang miteinander empfand ich als sehr herzerwärmend. Konflikte gibt es allerdings mit ihrem Vater, der die Familie verlassen hat als sie noch ein Kind war und sie in ihrer Karriere nicht unterstützt. Neben Jasmines direkten Familienangehörigen gibt es keine nennenswerten Nebenfiguren. Zwar hat sie eine beste Freundin, diese kommt allerdings nur am Rande vor. Auch Ivans Familie hat nur sehr wenige Auftritte und hätte gerne noch etwas präsenter sein können.

“Wie kannst du denken, dass du nichts erreicht hast, wenn du ihnen so viel bedeutest? Sie bewundernd dich. Sie prahlen damit, wie zäh du bist. Wie widerstandsfähig. In der Eishalle gibt es Mädchen, die strahlen, wenn du an ihnen vorbeigehst. Vermutlich veränderst du ihr Leben allein dadurch, dass du hier jeden Tag auftauchst, dir selbst treu bleibst und dir von niemandem etwas ausreden lässt. Nicht mal von mir. Ich weiß nicht, was du unter einer Verliererin verstehst, aber das sind nicht die Eigenschaften, die mir dabei in den Sinn kommen."


Die beiden Hauptfiguren haben mir unterm Strich sehr gut gefallen. Zwar dauert es eine ganze Weile, bis wir ein richtiges Gefühl für die beiden entwickeln und mehr aus ihrem Privatleben erfahren, gegen Ende erschienen sie mir aber beide als runde Figuren. Jasmine ist stur, eigensinnig, zielstrebig und nicht auf den Mund gefallen. Das macht sie zu einer unterhaltsamen Hauptfigur und einer genialen Sportlerin, aber auch zu einem Albtraum für Ivan. Gegen Ende habe ich mich sehr mit ihr angefreundet, zu Beginn hatte ich aber ein paar Probleme mit ihr. Denn aus ihrer Perspektive sieht man die Welt durch die Linse eines verbissenen, gestressten und launischen Person und ihr innerer Monolog hat jede Menge Wiederholungen. In Kombination mit der Tatsache, dass Ivan zu Beginn aufgrund seines Verhaltens extrem unsympathisch wirkt, hätte ich es vorgezogen, die Geschichte abwechselnd aus beiden Perspektiven zu lesen.

Generell wirkte Mariana Zapatas Schreibstils auf mich noch nicht ganz ausgereift. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es an der Übersetzung lag, aber manchmal schien sich innerhalb einer Szene mehrmals die Atmosphäre an den seltsamsten Stellen zu verändern und außerdem sind mir viele Formulierungen aufgefallen, die sich wiederholen und irgendwann stark abnutzen.

Was halte ich also unterm Strich von dieser Geschichte? Grundsätzlich bin ich ja ein großer Fan von Slowburn Geschichten und auch hier baut sich während des sehr langsamen Anfangs mit vielen Wiederholungen ordentlich Chemie zwischen den Figuren auf. Diese entlädt sich dann aber sehr plötzlich in einem abrupten Ende. Für meinen Geschmack hätte die Autorin den Anfang also etwas kürzen und dafür das Ende etwas ausführlicher gestalten können. Dieses hat mir ansonsten aber sehr gut gefallen, da es komplett ohne konstruiertes Drama ausgekommen ist, auch wenn man darüber hinwegsehen muss, dass viele Kleinigkeiten, die hier im Plot auftauchen (z.B. Jasmines Stalker? Oder die Frage, weshalb sie vom Einzel zum Paarlauf gewechselt ist?) nicht weitergeführt und nie beantwortet werden.


Fazit:

"From Lukov With Love" ist eine unterhaltsame Slow-Burn-Geschichte über Eiskunstlauf, Familie und Liebe. Für mich hatte allerdings der Einstieg Überlänge, mich haben einige Wiederholungen gestört und auch der Schreibstil könnte noch etwas Feinschliff vertragen.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Eine magische, düstere und rasante Geschichte über Hexen, Titanen, eine dunkle Akademie und verbotene Liebe!

Bronwick Hall – Dornengift
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Hexen, Unterwelt, Dark Academia und Forbidden Romance zwischen einem Professor und einer Studentin - in meinen Romantasy-begeisterten Ohren konnte "Bronwick Hall" gar nicht vielversprechender klingen, ...

Hexen, Unterwelt, Dark Academia und Forbidden Romance zwischen einem Professor und einer Studentin - in meinen Romantasy-begeisterten Ohren konnte "Bronwick Hall" gar nicht vielversprechender klingen, also habe ich mir beim Verlag eine Exemplar angefragt. Pünktlich zum Erscheinungstermin Ende August kam dann das Buch in einem superhübsches Paket bei mir an und ich bin direkt ins Buch gestartet. Dieser Auftakt einer neuen New-Adult-Fantasy-Reihe hat mich von Anfang bis Ende gut unterhalten und auf die Fortsetzung neugierig gemacht, wirklich umgehauen hat es mich aber leider nicht...

Die Gestaltung ist wie bei allen Laura-Labas-Büchern wirklich toll. Herbstlich, magisch, düster und edel wirken die goldenen Motive wie eine Schlange, ein Schlüssel und Blumenelemente auf schwarzem Grund. Auch der Titel passt sehr gut zur Geschichte. Abgerundet wird die tolle Gestaltung durch den detailreichen Farbschnitt, der das Covermotiv und den Titel auf der langen Buchkante fortsetzt. Das Buch bekommt also definitiv einen Sonderplatz im Regal!!!

Erster Satz: "Die große Standuhr im Foyer von Bronwick Hall schlug laut zur ersten Stunde nach Mitternacht."

Wir starten direkt rasant und rätselhaft in einen nächtlichen Ausflug unserer Protagonistin und Ich-Erzählerin Blaine durch die nächtlichen Flure von Bronwick Hall. Begegnungen mit sogenannten Scheusalen, geheime Partys, ein Tauschhandel und erste Funken von Magie werfen viele Fragen auf und machen sogleich Lust auf den Rest der Geschichte. Dieser offenbart allerdings bald einen sehr typischen Aufbau mit vielen NA-Fantasy-Klischees wie Rebellen, eine geheimnisvollen Vergangenheit der Hauptfigur, sich plötzlich offenbarende Special-Snowflake-Fähigkeiten und Erinnerungen an frühere Leben. Auch einige Plotholes (Was genau hat es ihr gebracht, sich zu verloben? Wieso versteckt Blaine ihre Fähigkeiten? Gibt es jedes Jahr eine Prima, also wird der Conciliar jedes Jahr ausgewechselt?) machten das erste Drittel für mich nicht ganz rund.

"Sobald ich einen Fuß in die Halle gesetzt hatte, spürte ich seine Anwesenheit. Wie eine Motte vom Licht wurde mein Blick von seiner Gestalt angezogen. Henry Saints war bei Weitem der jüngste und bestaussehendste unter den Lehrern und Professoren in Bronwick Hall. Leider gehörten Charme und Höflichkeit offensichtlich nicht zu seinen Stärken, was mir das Leben schon am ersten Tag erschwerte."

Nichtsdestotrotz erzählt Laura Labas eine spannende Handlung, die zwar nicht super unvorhersehbar, aber sehr abwechslungsreich gestaltet ist und sich vor toller Kulisse abspielt. Denn wenn vielleicht in einigen Tropes etwas Originalität verloren gegangen ist, so holt die Autorin bei ihrem Magiesystem und Worldbuilding wieder einige Pluspunkte. Anders als ich ursprünglich erwartet hatte, haben wir es hier nicht mit einem klassischen Urban Fantasy Setting zu tun. Stattdessen lebt das Hexenvolk, das von den Titaten aus ihrer Heimat, der Unterwelt, vertrieben wurde, in magischen Dimensionstaschen unerkannt in der Menschenwelt. Eine von diesen Dimensionsfalten ist die Hexenakademie Bronwick Hall, in der junge Hexen lernen, die verschiedenen Magiearten zu beherrschen, um später verschiedene Jobs - von Mutmundi, über Grablichter bis zu Giftmischern ist einiges im Angebot - im Dienst der Kaizerin anzutreten.

"Die Welt, unsere Welt, stand still. "Sie haben es gewusst, nicht wahr?", flüsterte ich, doch jedes Wort wurde klar und deutlich zu ihm getragen, als besäße es Flügel."


Sehr gut gefallen hat mir außerdem, dass Laura Labas in der Vorstellung ihres Worldbuildings keine Info-Dumps einsetzt, sondern immer wieder nebenbei kleine Details erklärt und dabei ein sehr gut durchdachtes Gesamtkonzept erkennen lässt, auch wenn natürlich noch viele Fragen für Fortsetzungen offenbleiben. Was ist mit den Titanen passiert? Weshalb sind sie böse? Was hat zur Vertreibung der Unterweltler geführt und welche Rolle hat Blaine dabei gespielt? Wodurch hat Henry den Fluch auf sich gezogen? Was wollen die Rebellen? All dies wird hoffentlich in "Bronwick Hall - Dornenkrone" aufgeklärt werden, das für den Januar 2024 angekündigt wurde.

"Mein Blick wanderte über die Köpfe der Anwesenden. Sie waren ahnungslos, was in mir vorging. Unwissend, was für dunkle Gedanken ich hegte. Ich wollte ausbrechen und schreien. Ich blieb stumm."


Dafür, dass wir uns sowohl die dunklen Hallen der Hexenakademie als auch das unter London gebaute Aurum und den Ausflug in die Unterwelt gut vorstellen können, sorgt Laura Labas´ Schreibstil. "Bronwick Hall - Dornengift" war mein erstes Buch der Autorin, aber ihre magische, bildhafte und düstere Art zu schreiben, hat mir gut gefallen, sodass ich mir nun überlege, mir auch die anderen Reihen der Autorin zu holen. Der witchy-Dark-Academia-Vibe, den viele Szenen hier ausstrahlen, passt definitiv sehr gut zum herannahenden Herbst!

"Ich blickte meinen Professor an. Meinen Feind und vielleicht auch meinen Verbündeten. Er war so viel und doch nichts für mich. Wir waren nicht miteinander verbunden. Wieso nur fühlte ich anders? Wieso fühlte er sich so bekannt an?"


Auch die Figuren zeigen, dass sich das Dranbleiben trotz anfänglicher Klischees und Plotholes hier definitiv lohnt. Besonders die Hauptfigur Blaine wirkte für mich im ersten Drittel zwar etwas hölzern und widersprüchlich, groovte sich dann aber im Verlauf der Handlung ein und ist mir noch ans Herz gewachsen. Das hat wohl auch die Autorin selbst bemerkt und es damit begründet, dass sie zuvor versteckt hat, wer sie wirklich ist. Auch wenn die Gründe dafür eher fadenscheinig waren (siehe Plotholes), konnte ich das gut akzeptieren und darüber hinwegsehen. Auch die Nebenfiguren inklusive des Love Interests Henry Saints bleiben noch etwas rätselhaft und im Hintergrund, haben aber enormes Potenzial! Besonders auf die Hintergründe von Professor Saints und mögliche weitere Entwicklungen der Liebesgeschichte sowie Blaines Beziehung zu ihrem Vater, Mr. White und ihrer neuen Freundin Linden bin ich sehr gespannt.

"Magie rief mich, und ich brüllte zurück."



Fazit:


"Bronwick Hall - Dornengift" ist eine magische, düstere und rasante Geschichte über Hexen, Titanen, eine dunkle Akademie und verbotene Liebe! Abzug gibt es für einige Fantasy-Klischees im Aufbau, kleinere Logiklücken und die Zeit, die die Figuren brauchen, um sich einzugrooven.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Liest sich eher wie ein verlängerter Epilog als das Finale!

Healed – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Obwohl mich Jennifer L. Armentrouts Wicked-Universums leider nie so sehr überzeugen konnte wie andere Reihen von ihr, habe ich 2019 auch ihrer Spin-Off-Reihe über Caden und Brighton eine Chance gegeben. ...

Obwohl mich Jennifer L. Armentrouts Wicked-Universums leider nie so sehr überzeugen konnte wie andere Reihen von ihr, habe ich 2019 auch ihrer Spin-Off-Reihe über Caden und Brighton eine Chance gegeben. Zum einen wollte ich unbedingt Ivy, Ren und Tink wiedersehen, auf der anderen Seite war ich total gespannt, wie sie es schaffen will, den Bösewicht schlechthin zum Love-Interest zu machen. Aufgrund der peppigeren Handlung hatte mir "Kissed" sehr gut gefallen, sodass ich als nun endlich Band 2 auf Deutsch erschien, sofort ein Exemplar angefragt habe. Auch "Healed" hat mich wieder gut unterhalten können, aber nicht vom Hocker gerissen.

Doch beginnen wir wie immer mit dem Cover. Auch wenn die Gestaltung nicht wirklich besonders ist, gefällt mir die warme rotbraune Farbe, sowie die feine Oberfläche des silbernen Flügels, der als Hauptmotiv abgedruckt ist. Zusammen mit dem warmen Orange und der schön geschwungenen Schrift ergibt sich eine runde Gestaltung, die gut in die Reihe passt. Die New-Orleans-Karte in der vorderen Lasche ist diesmal nicht ganz so hilfreich da die Handlung größtenteils in anderen Stadtteilen oder in nicht abgedruckten Gebäuden spielt. Nachdem ich "Wicked" (=böse) als eher mäßigen Titel gesehen habe, "Torn" (=zerrissen) schon viel besser zum Inhalt passte, "Brave" wieder nicht unbedingt die einfallsreichste und außergewöhnlichste Wahl war, bin ich mit "Kissed" und "Healed" schon eher zufrieden, da die beiden Titel wenigstens gut zur Handlung passen. Weshalb der Verlag die drei Novellen "The Prince", "The King" und "The Queen" allerdings nicht wie im Original als drei kurze Teile oder alternativ als ein Sammelband herausgebracht hat und stattdessen einen dicken Sammelband mit zwei Novellen und ein dünnes Büchlein mit der dritten produziert hat, erschließt sich mir allerdings nicht. Für alle die sich jetzt also vielleicht wundern: wer die beiden deutschen Teile gelesen hat, hat alle drei Novellen gelesen und die Spinn-Off Reihe abgeschlossen.

"Healed" setzt wenige Minuten nach dem Ende von Band 1 an als Brighton nach ihrer Rettung aus der traumatisierenden Gefangenschaft des Fae Aric erfährt, dass sie schwanger mit Cadens Kind ist. Glücklicherweise habe ich mich dazu entschieden, Band 1 der Spinn-Off-Reihe vor Band 2 nochmal zu rereaden, sonst wäre ich trotz der kurzen Rekapitulation der Autorin ins kalte Wasser geworfen worden, da mir nach vier Jahren viele Details der Handlung entfallen waren. Nach wenigen Kapiteln wurde mir dann aber klar, dass ich mich gar nicht so gut hätte vorbereiten müssen. Denn anders als in "Kissed" gibt es hier erstmal nur wenig actionreiche Handlung und dafür umso mehr Beziehungsdrama, das sich hätte vermeiden lassen, wenn die Figuren nur EINMAL richtig miteinander geredet hätten. Damit ist dieses Finale deutlich weniger mitreißend und spannend als der Vorgänger, aber aufgrund der typischen JLA-Mischung aus Fantasy und Romanze dennoch lesenswert.

Denn auch hier glänzt Jennifer L. Armentrout mal wieder mit einem humorvollen Schreibstil. Wir bekommen es hier wieder mit einer Menge wohlplatzierter Anspielungen auf Disney-Filme, "Harry Potter", "Der Herr der Ringe", "Twilight", "Supernatural" und "The Walking Dead" vorgesetzt. Cadens und Brightons Sarkasmus, ihre Zweideutigkeiten, die vielen Insiderwitzen und vor allem die unglaublich lustigen und auch oft peinlichen Konversationen haben mir zusätzlich praktisch ein Dauergrinsen ins Gesicht tapeziert. Wortgewandt, witzig, dabei voller Andeutungen, Metaphern und mit grandiosen Beschreibungen von Gegebenheiten, Ereignissen, Emotionen und magischen Elementen führt sie uns durch die Geschichte, sodass die ohnehin kurzen 240 Seiten wie im Flug vergehen.

Das lag vielleicht auch zu einem gewissen Grad am Zusammenspiel der beiden Charakteren, auch wenn diese es leider immer noch nicht mit anderen ihrer Reihen (zum Beispiel mit Layla und Roth aus "Dark Elements") aufnehmen können. Brighton ist eine Kämpferin, das zeigt sich abermals darin, dass sie sich von ihrem erlebten Trauma nicht unterkriegen lässt. Dass sie immer wieder aufsteht, weitermacht und sich durch wenig aus der Ruhe bringen lässt, macht sie mir sehr sympathisch, auch wenn sie diesen typischen "OMG-ich-bin-so-unscheinbar-was-findet-er-nur-an-mir"-Komplex hat, den wohl alle NA-Protagonistinnen haben müssen (seufz). Mit ihrer Kämpfernatur, ihrem Sarkasmus und ihren Komplexen hebt sie sich allerdings auch hier wenig vom Durchschnitts-Armentrout-Charakter ab. Auch ihr männlicher Gegenpart Caden hat als unheimlich gutaussehender, geheimnisvoller Fae-König nur wenig Originelles oder Überraschendes zu bieten. Gut gefallen haben mir die beiden in Kombination aber trotzdem, was nur zeigt, dass die altbewährte Formel trotz fehlender Originalität nach wie vor funktioniert!

Mein absoluter Lieblingscharakter Tink war natürlich auch wieder mit von der Partie. Wir lernten den kleinen Racker als etwa 30 Zentimeter großen Wicht mit einem Temperament für zwei Meter kennen, der gerne all seine kriminelle Energie darauf richtet, Ivys Amazon-Passwörter zu knacken, Cornflakes-Packungen zu klauen, seltsame Orgien mit Trollpuppen zu veranstalten und die Harry-Potter-Filme durchzusuchten. Mit seiner verrückt-liebenswerten Art und seinen seltsamen Konversationen mit Fabian konnte er viele Situationen auflockern und darüberhinweg täuschen, dass auch hier wieder viele Parallelen zur Wicked-Reihe aufkamen.

Der gemischte Eindruck aus süßer Geschichte mit liebenswerten Figuren und schwächelnder Handlung setzt sich leider auch im Ende fort. Vergesst die fehlenden Actionszenen zuvor - richtig schade fand ich, dass die Autorin hier verpasst, den Bogen der gesamten Spin-Off-Reihe abzuschließen und viele Punkte, die über die ganze Reihe hinweg aufgebaut wurden und deren Klärung ich in diesem Finale unbedingt erwartet hätte, einfach nicht vorkommen. Denn die übriggebliebenen Fragen bezüglich des Verbleibs von Neal, der geheimnisvollen Droge Devil´s Breath, die Spannungen am Sommerhof, die Prophezeiung des Halblings und die mögliche Rückkehr von Königin Morgana sind hier nur eine Randnotiz, die hinter der Familienplanung der beiden Hauptfiguren komplett untergehen. So liest sich "Healed" leider wie ein Epilog zur Reihe und nicht wie das Finale.

"Angst machte mache Leute mutig - während sie andere in grauenhafte Feiglinge verwandelte."



Fazit:


"Healed" ist zwar das Finale der Wicked-Novellen, liest sich durch die stark reduzierte Handlung und die vielen offenen Fragen aber eher wie ein verlängerter Epilog. Auch wenn mir die Figuren und der Schreibstil wieder sehr gut gefallen haben und ich geradezu durch die 240 Seiten geflogen bin, gibt es dafür 1,5 Sterne Abzug.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Liest sich eher wie ein verlängerter Epilog als das Finale!

Healed – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Obwohl mich Jennifer L. Armentrouts Wicked-Universums leider nie so sehr überzeugen konnte wie andere Reihen von ihr, habe ich 2019 auch ihrer Spin-Off-Reihe über Caden und Brighton eine Chance gegeben. ...

Obwohl mich Jennifer L. Armentrouts Wicked-Universums leider nie so sehr überzeugen konnte wie andere Reihen von ihr, habe ich 2019 auch ihrer Spin-Off-Reihe über Caden und Brighton eine Chance gegeben. Zum einen wollte ich unbedingt Ivy, Ren und Tink wiedersehen, auf der anderen Seite war ich total gespannt, wie sie es schaffen will, den Bösewicht schlechthin zum Love-Interest zu machen. Aufgrund der peppigeren Handlung hatte mir "Kissed" sehr gut gefallen, sodass ich als nun endlich Band 2 auf Deutsch erschien, sofort ein Exemplar angefragt habe. Auch "Healed" hat mich wieder gut unterhalten können, aber nicht vom Hocker gerissen.

Doch beginnen wir wie immer mit dem Cover. Auch wenn die Gestaltung nicht wirklich besonders ist, gefällt mir die warme rotbraune Farbe, sowie die feine Oberfläche des silbernen Flügels, der als Hauptmotiv abgedruckt ist. Zusammen mit dem warmen Orange und der schön geschwungenen Schrift ergibt sich eine runde Gestaltung, die gut in die Reihe passt. Die New-Orleans-Karte in der vorderen Lasche ist diesmal nicht ganz so hilfreich da die Handlung größtenteils in anderen Stadtteilen oder in nicht abgedruckten Gebäuden spielt. Nachdem ich "Wicked" (=böse) als eher mäßigen Titel gesehen habe, "Torn" (=zerrissen) schon viel besser zum Inhalt passte, "Brave" wieder nicht unbedingt die einfallsreichste und außergewöhnlichste Wahl war, bin ich mit "Kissed" und "Healed" schon eher zufrieden, da die beiden Titel wenigstens gut zur Handlung passen. Weshalb der Verlag die drei Novellen "The Prince", "The King" und "The Queen" allerdings nicht wie im Original als drei kurze Teile oder alternativ als ein Sammelband herausgebracht hat und stattdessen einen dicken Sammelband mit zwei Novellen und ein dünnes Büchlein mit der dritten produziert hat, erschließt sich mir allerdings nicht. Für alle die sich jetzt also vielleicht wundern: wer die beiden deutschen Teile gelesen hat, hat alle drei Novellen gelesen und die Spinn-Off Reihe abgeschlossen.

"Healed" setzt wenige Minuten nach dem Ende von Band 1 an als Brighton nach ihrer Rettung aus der traumatisierenden Gefangenschaft des Fae Aric erfährt, dass sie schwanger mit Cadens Kind ist. Glücklicherweise habe ich mich dazu entschieden, Band 1 der Spinn-Off-Reihe vor Band 2 nochmal zu rereaden, sonst wäre ich trotz der kurzen Rekapitulation der Autorin ins kalte Wasser geworfen worden, da mir nach vier Jahren viele Details der Handlung entfallen waren. Nach wenigen Kapiteln wurde mir dann aber klar, dass ich mich gar nicht so gut hätte vorbereiten müssen. Denn anders als in "Kissed" gibt es hier erstmal nur wenig actionreiche Handlung und dafür umso mehr Beziehungsdrama, das sich hätte vermeiden lassen, wenn die Figuren nur EINMAL richtig miteinander geredet hätten. Damit ist dieses Finale deutlich weniger mitreißend und spannend als der Vorgänger, aber aufgrund der typischen JLA-Mischung aus Fantasy und Romanze dennoch lesenswert.

Denn auch hier glänzt Jennifer L. Armentrout mal wieder mit einem humorvollen Schreibstil. Wir bekommen es hier wieder mit einer Menge wohlplatzierter Anspielungen auf Disney-Filme, "Harry Potter", "Der Herr der Ringe", "Twilight", "Supernatural" und "The Walking Dead" vorgesetzt. Cadens und Brightons Sarkasmus, ihre Zweideutigkeiten, die vielen Insiderwitzen und vor allem die unglaublich lustigen und auch oft peinlichen Konversationen haben mir zusätzlich praktisch ein Dauergrinsen ins Gesicht tapeziert. Wortgewandt, witzig, dabei voller Andeutungen, Metaphern und mit grandiosen Beschreibungen von Gegebenheiten, Ereignissen, Emotionen und magischen Elementen führt sie uns durch die Geschichte, sodass die ohnehin kurzen 240 Seiten wie im Flug vergehen.

Das lag vielleicht auch zu einem gewissen Grad am Zusammenspiel der beiden Charakteren, auch wenn diese es leider immer noch nicht mit anderen ihrer Reihen (zum Beispiel mit Layla und Roth aus "Dark Elements") aufnehmen können. Brighton ist eine Kämpferin, das zeigt sich abermals darin, dass sie sich von ihrem erlebten Trauma nicht unterkriegen lässt. Dass sie immer wieder aufsteht, weitermacht und sich durch wenig aus der Ruhe bringen lässt, macht sie mir sehr sympathisch, auch wenn sie diesen typischen "OMG-ich-bin-so-unscheinbar-was-findet-er-nur-an-mir"-Komplex hat, den wohl alle NA-Protagonistinnen haben müssen (seufz). Mit ihrer Kämpfernatur, ihrem Sarkasmus und ihren Komplexen hebt sie sich allerdings auch hier wenig vom Durchschnitts-Armentrout-Charakter ab. Auch ihr männlicher Gegenpart Caden hat als unheimlich gutaussehender, geheimnisvoller Fae-König nur wenig Originelles oder Überraschendes zu bieten. Gut gefallen haben mir die beiden in Kombination aber trotzdem, was nur zeigt, dass die altbewährte Formel trotz fehlender Originalität nach wie vor funktioniert!

Mein absoluter Lieblingscharakter Tink war natürlich auch wieder mit von der Partie. Wir lernten den kleinen Racker als etwa 30 Zentimeter großen Wicht mit einem Temperament für zwei Meter kennen, der gerne all seine kriminelle Energie darauf richtet, Ivys Amazon-Passwörter zu knacken, Cornflakes-Packungen zu klauen, seltsame Orgien mit Trollpuppen zu veranstalten und die Harry-Potter-Filme durchzusuchten. Mit seiner verrückt-liebenswerten Art und seinen seltsamen Konversationen mit Fabian konnte er viele Situationen auflockern und darüberhinweg täuschen, dass auch hier wieder viele Parallelen zur Wicked-Reihe aufkamen.

Der gemischte Eindruck aus süßer Geschichte mit liebenswerten Figuren und schwächelnder Handlung setzt sich leider auch im Ende fort. Vergesst die fehlenden Actionszenen zuvor - richtig schade fand ich, dass die Autorin hier verpasst, den Bogen der gesamten Spin-Off-Reihe abzuschließen und viele Punkte, die über die ganze Reihe hinweg aufgebaut wurden und deren Klärung ich in diesem Finale unbedingt erwartet hätte, einfach nicht vorkommen. Denn die übriggebliebenen Fragen bezüglich des Verbleibs von Neal, der geheimnisvollen Droge Devil´s Breath, die Spannungen am Sommerhof, die Prophezeiung des Halblings und die mögliche Rückkehr von Königin Morgana sind hier nur eine Randnotiz, die hinter der Familienplanung der beiden Hauptfiguren komplett untergehen. So liest sich "Healed" leider wie ein Epilog zur Reihe und nicht wie das Finale.

"Angst machte mache Leute mutig - während sie andere in grauenhafte Feiglinge verwandelte."



Fazit:


"Healed" ist zwar das Finale der Wicked-Novellen, liest sich durch die stark reduzierte Handlung und die vielen offenen Fragen aber eher wie ein verlängerter Epilog. Auch wenn mir die Figuren und der Schreibstil wieder sehr gut gefallen haben und ich geradezu durch die 240 Seiten geflogen bin, gibt es dafür 1,5 Sterne Abzug.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Leseempfehlung - es gibt allerdings auch bessere Bücher dieses Genres!

The Unhoneymooners – Sie können sich nicht ausstehen und fliegen gemeinsam in die Flitterwochen
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Handlung: Eine Slow-Burn, Fake-Marriage, Enemies-to-Lovers Geschichte auf einer tropischen Insel? Count me in! Sofort als ich den Klapptext gelesen habe, wanderte "The Unhoneymooners" auf meine Wunschliste. ...

Handlung: Eine Slow-Burn, Fake-Marriage, Enemies-to-Lovers Geschichte auf einer tropischen Insel? Count me in! Sofort als ich den Klapptext gelesen habe, wanderte "The Unhoneymooners" auf meine Wunschliste. Mit den 368 Seiten hatte ich im Laufe der letzten Woche auch durchaus Spaß, richtig vom Hocker gehauen hat mich die Geschichte aber nicht. Das liegt zum einen daran, dass die Handlung an einigen Stellen etwas überzogen ist. Sei es der Grund, weshalb sich Olive und Ethan überhaupt schon seit Jahren hassen (ein total dummes, unnötiges und an den Haaren herbeigezogenes Missverständnis), die Katastrophe von einer Hochzeit, die dazu führt, dass die beiden zusammen in Flitterwochen auf Maui landen (eine ausschweifende Kotzorgie infolge eines Meeresfrüchte Buffets), die sich häufenden zufälligen Begegnungen auf Maui (wie wahrscheinlich ist es, dass man sowohl den neuen Chef als auch die Ex in einem Resort auf einer Insel trifft?) oder der Konflikt kurz vor dem Happy End - einige Szenen fühlten sich einfach ein wenig seltsam und konstruiert an.

Schreibstil:
Der zweite Punkt, weshalb die Tropes für mich nicht so richtig funktioniert haben, ist dass es für mich einfach kaum Chemie zwischen den Figuren gab. Anders als beispielsweise in "The Spanish Love Deception" nahm ich Olive und Ethan ihre gegenseitige Anziehung und auch ihre Gefühle bis zum Ende nur teilweise ab. Zudem sind die sexy Szenen teilweise eher zum Fremdschämen und unangenehm geschrieben (was war das zum Beispiel in dem Badezimmer des Schiffes????). Ob das eine Folge oder die Ursache der fehlenden Chemie ist, weiß ich nicht, enttäuscht hat es mich aber definitiv. Infolgedessen war ich dann sogar fast froh, dass sich die Autorin nicht dafür entschieden hat, explizite Sexszenen einzubinden und es bei angedeuteten fade-to-black-Szenen belässt. Abgesehen von der eher schlechten Chemie hat mir Christina Laurens Schreibstil aber sehr gut gefallen. Der Humor hat mich einige Male zum Lachen gebracht, die Schlagabtäusche zwischen den beiden Figuren sind sehr unterhaltsam und vor allem die ehrliche Kommunikation der beiden ist (bis auf das Ende - was ist denn da bitte passiert?!?) herzergreifend süß!

Figuren:
"The Unhoneymooners" war mein erstes Buch von Christina Lauren, auch wenn ich "The Hating Game" als Film kenne. Olive und Ethan haben mich an mehreren Stellen an Lucy und Joshua erinnert, da sie doch recht ähnliche Eigenschaften besitzen und eine vergleichbare Dynamik aufweisen. Abgesehen von der fehlenden Originalität haben mir die beiden Figuren aber gut gefallen. Aus Ethans Leben erfahren wir zwar nur sehr wenig, dafür wird aber Olive, die hier auch Ich-Erzählerin ist, vielseitig charakterisiert. Die Nebenfiguren wie Olives Schwester Ami oder Amis Verlobter Dane bleiben jedoch recht blass und klischeehaft. Ob ich das Sequel über Ami, das im August erscheint, ebenfalls lesen werde, habe ich deshalb noch nicht entschieden.


Das Urteil:


"The Unhoneymooners" ist eine süße und unterhaltsame Liebesgeschichte vor wunderschöner Kulisse, die allerdings aufgrund der fehlenden Chemie der Figuren und einigen seltsamen Eskapaden der Handlung Punkte verliert. Leseempfehlung - es gibt allerdings auch bessere Bücher dieses Genres!

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