Cover-Bild Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war
Band 2 der Reihe "Vergissmeinnicht"
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 28.06.2023
  • ISBN: 9783104916002
Kerstin Gier

Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war

Der große Fantasy-Bestseller
Der Saum ruft: Der zweite Band der Vergissmeinnicht-Trilogie lädt zum Träumen ein. 
Mit Feen abzuhängen, durch Portale in eine Parallelwelt zu spazieren und Superkräfte zu besitzen, daran hat Quinn sich mittlerweile gewöhnt. Blöd nur, dass ihn jedes Geheimnis, das er aufdeckt, vor neue Rätsel stellt. Ohne Matilda und ihre ganz spezielle Art, den Dingen auf den Grund zu gehen, wäre er völlig aufgeschmissen. Dass er sie doch eigentlich vor den Gefahren des Saums beschützen wollte, hindert Matilda nicht daran, sich kopfüber ins Abenteuer zu stürzen. Denn die beiden müssen dringend ein paar Fragen klären: Steckt eine Geheimgesellschaft hinter dem Tod von Quinns Vater? Wie bändigt man eine Sphinx– und erst die intrigante neue Mitschülerin? Und kann man überhaupt verliebt sein, wenn man ständig in Lebensgefahr gerät?
»Stell dir nur mal vor«, sagte Matilda begeistert. »Wir beide in einem Wal-Zeppelin!«
Jetzt schien Quinn endlich zu kapieren. Seine Augen weiteten sich. »Nur über meine Leiche.«

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2023

sehr gute, spannende Fortsetzung

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Kerstin Gier – Vergissmeinnicht, 2, Was bisher verloren war

Nachdem Quinn mit Mathilda Schluss gemacht hat, verbringt er viel Zeit im Saum. Doch schon bald muss er erkennen, dass er Mathilda vermisst ...

Kerstin Gier – Vergissmeinnicht, 2, Was bisher verloren war

Nachdem Quinn mit Mathilda Schluss gemacht hat, verbringt er viel Zeit im Saum. Doch schon bald muss er erkennen, dass er Mathilda vermisst uhd ihr Wissen vom großen Wert ist. Unterdessen schlägt sich Mathilda mit Familie und Freunde durch. Ihre beste Freundin ist zunehmend enttäuschter von ihr weil Mathilda so viel verheimlicht.
Quinn und Mathilda vertragen sich nach Schulbeginn wieder, und als es eine Möglichkeit gibt, dass auch Mathilda den Saum betreten kann, verweigert Quinn ihr diesen Wunsch.
Allerdings wäre Mathilda nicht die, die sie ist, wenn sie nicht trotzdem einen Weg findet, um sich den Saum mal näher anzusehen und in Lebensgefahr zu geraten.
Um sie zu schützen muss Quinn alle Kräfte aufbieten und bekommt Unterstützung von einer Feindin. Doch neue Feinde, Überraschungen und Aufgaben warten auf ihn.

Ich habe kurz nach Erscheinen den ersten Band der Vergissmeinnicht-Reihe gelesen. "Was bisher verloren war" schließt direkt an die Handlung an und somit muss "Was man bei Licht nicht sehen kann" unbedingt bekannt sein.
Der Erzählstil ist auch hier locker, modern und die Story wird schnell zum Pageturner. Insgesamt empfand ich die Geschichte durchweg spannend und unterhaltsam, jedoch fehlten mir rückblickend ein paar Aha-Erlebnisse. Im zweiten Buch werden weitere Fragen aufgeworfen, neue Handlungsstränge und Figuren dazu genommen, wenige Fragen geklärt und doch bleibt das große Ziel noch nicht in Sicht. Keine Frage, die Story bietet eine kurzweilige Unterhaltung und während des Lesens bzw. Hörens, denn ich habe das Ebook und das Hörbuch parallel verschlungen, habe ich tief in die Welt von Quinn und Mathilda abtauchen können. Bei einigen Dingen fehlte mit die Relevanz, zum Beispiel besagter Onkel-Geburtstag, aber wer weiß, vielleicht wird im nächsten Buch dieser noch relevant werden.
Die Charaktere sind lebendig und vielseitig ausgearbeitet. Mathilda hat es wirklich nicht leicht. Ihre Familie ist etwas speziell. Sie punktet immer wieder mit Herzlichkeit und Wissen, ist dabei erfrischend und nicht nerdig, was mir gut gefiel. Sie bietet Quinn auch die Stirn. Die Lovestory ist zum Glück nicht so dominant und gut in die Geschichte eingebaut.
Ich mag Quinn, allerdings wirkt er oft etwas überheblich und respektlos, temperamentvoll und wild. Mathilda ist da sein Gegenpol und kann ihn erden. Wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat, muss er das mit Biegen und Brechen durchsetzen.
Wer richtig frischen Wind in die Story gebracht hat ist Jeanne, die nun ebenfalls auf die gleiche Schule geht wie unsere beiden Protagonisten, und sich tatsächlich nahbarer anfühlt. Ich will nicht sagen, dass sie eine Freundin ist, aber in manchen Situationen eine Verbündete.

Die verschiedenen Handlungsorte sind lebendig und bildhaft beschrieben. Gerade der Saum hat mit seinen fantasievollen Beschreibungen einiges zu bieten. In der realen Welt bleibt es aber ebenfalls spannend.

Eingelesen wird das ungekürzte Hörbuch wieder von Timmo Niesner und Jasna Fritzi Bauer. Beide Synchronsprecher machen einen guten Job und lesen die Story temporeich und lebendig. Die Charaktere bekommen ein Eigenleben und durch die Veränderung von Stimmfarbe und Klang, kann man die unterschiedlichen Charaktere heraushören. Etwas besser gefiel mir die weibliche Stimme, das sie perfekt zu Mathilda passt.
Das ungekürzte Hörbuch hat eine Hörspiellänge von 14 Stunden und 27 Minuten.

Ich habe die Story sehr gern gehört bzw. gelesen. Von der ersten Seite baute sich die Spannung stetig auf, bot Action, ein wenig Humor, ein gutes Tempo, viele Geheimnisse und unsere Protagonisten mussten einige Stolpersteine aus dem Weg räumen. Immer wieder müssen sich die beiden beweisen und geraten in Sackgassen. Die Geschichte bot einige unvorhersehbare Wendungen und konnte mich überraschen. Insgesamt ist die Story schlüssig. Ich freue mich auf die Fortsetzung, hoffe aber, dass die Story mit dem nächsten Buch ein gutes Ende findet.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Das Cover ist, genau wie Band 1, sehr detailreich und ein Eyecatcher. Diesmal ist es in blau gehalten.

Fazit: sehr gute, spannende Fortsetzung. 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.06.2023

Macht der Erinnerung

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„Vergissmeinnicht – Was bisher verloren war“ wurde von Kerstin Gier geschrieben. Es handelt sich hierbei um den Fortsetzungsband ihrer neuen Fantasy-Reihe. Die Geschichte von Quinn und Matilda geht endlich ...

„Vergissmeinnicht – Was bisher verloren war“ wurde von Kerstin Gier geschrieben. Es handelt sich hierbei um den Fortsetzungsband ihrer neuen Fantasy-Reihe. Die Geschichte von Quinn und Matilda geht endlich weiter.
Das Cover passt perfekt zur Reihe, dadurch bin ich auf die Fortsetzung aufmerksam geworden. Die Handlung baut aufeinander auf, daher die Empfehlung diesen Teil erst nach Lesen des ersten Bands anzufangen. In diesem Band wird so richtig klar, wie perfekt der Reihentitel zur Geschichte passt. Genial, wie das zusammenhängt. Vor allem die Geschichte dahinter.
Ich habe etwas gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, da Band 1 mehr als ein Jahr zurücklag. Doch nach einer Weile Lesen kamen die Erinnerungen langsam wieder und ich war in der Geschichte drin. Der Schreibstil ist auch hier, wie bereits im vorherigen Band locker und flüssig. Erzählt wird überwiegend aus den Perspektiven von Matilda und Quinn. Es war spannend mitzuverfolgen, was sie alles erleben. Anfangs noch getrennt voneinander doch irgendwann endlich wieder vereint, gehen sie den Geheimnissen des Saums auf die Spur. Kommen sich dabei auch wieder näher. Man lernt spannende neue Charaktere kennen, bekommt einen Hinweis, bei wem es sich um Quinns Großelternteil handelt. Erfährt von einer Geheimorganisation… Jede Entdeckung verbirgt noch mehr Geheimnisse. Ich bin schon gespannt, wie sich die ganze Geschichte weiterentwickeln wird. Je weiter man liest, desto spannender wird es und desto weniger kann man aufhören. Bis dieser Teil dann auf einmal vorbei war.
Mein absoluter Lieblingscharakter ist und bleibt Bax. Ich hoffe er legt Matilda nicht rein. Was er im Nachwort geschrieben hat, macht mich auf die Fortsetzung neugierig. Das Rätsel habe ich hoffentlich richtig gelöst.
Klare Leseempfehlung für diejenigen, die den ersten Band gelesen haben. Ich hoffe die Wartezeit auf den finalen Band ist nicht zu lange. Ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Turbulenzen im Saum

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Matilda und Quinn haben ihre Freundschaft beendet. Allerdings leiden beide darunter. Quinn lebt weiterhin teilweise im Saum und erlebt dort mehr als genug Abenteuer, aber auch bei Matilda gibt es Probleme. ...

Matilda und Quinn haben ihre Freundschaft beendet. Allerdings leiden beide darunter. Quinn lebt weiterhin teilweise im Saum und erlebt dort mehr als genug Abenteuer, aber auch bei Matilda gibt es Probleme. Eine Nex hat es an die Schule der beiden geschafft und sorgt dort für Aufregung. Das kann nicht gut gehen.
Spannend, wie Kerstin Gier die Geschichte dieses Zwischenreiches weiterspinnt. Sie läßt wieder Dämonen, Blutdohlen, Aguaner und andere fantastische Wesen aufmarschieren. Ein Geheimclub will ebenfalls noch mitmischen. Matilda und Quinn handeln ausgesprochen trickreich und wagemutig. Aber nicht immer vernünftig!
Auch der zweite Teil der Geschichte um den Saum liest sich abenteuerlich und unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Magie wie sie leibt und lebt

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Magie wie sie leibt und lebt.

! Der erste Teil der Rezension kann geringfügige Spoiler enthalten !

Endlich geht Mathildas und Quins spannendes Abenteuer weiter.
Nyx, Sphinx, rotaugige Höllenhunde und ...

Magie wie sie leibt und lebt.

! Der erste Teil der Rezension kann geringfügige Spoiler enthalten !

Endlich geht Mathildas und Quins spannendes Abenteuer weiter.
Nyx, Sphinx, rotaugige Höllenhunde und ein knuddeliger Dämon. In den letzten Wochen hat sich Mathildas und Qinns Leben ganzschön verändert. Nach einigen Differenzen & mit einer heiligen neuen Mitschülerin machen die Beiden sich auf die Suche nach Quins Vater und tauchen dabei immer weiter in die Welt der Phantasie ein. Doch während Quin seine magischen Fähigkeiten so wie den Saum weiter entdeckt, verstrickt sich Mathilda im wahren Leben in ein riesiges Lügenkonstrukt um das Geheimnis zu wahren, das ihnen schon bald zum Verhängnis wird. Als wäre das alles nicht schon genug, sollen die beiden nebenbei noch die Welt retten.

Der Schreib- und Erzählstil ist locker und übermittelt die zeitweise doch etwas verzwickte Geschichte spielend.
Es empfiehlt sich Band 1 "Vergissmeinicht - was man bei Licht nicht sehen kann" zuvor zu lesen. Die anderen Fantasy-Romane von Kerstin Gier sind allerdings keine Voraussetzung. Dennoch ist es für Fans der Autorin ein Muss. All die versteckten Details und Eastereggs, ob aus "Silber"oder der Edelstein-Trilogie es schafft eine komplexe aber schlüssige zusammenhängende Welt.
Leider ist es aber auch diese Komplexität, die die Geschichte sehr unübersichtlich und etwas verwirrend gestaltet. Man muss sich Zeit nehmen, aufmerksam die Geschichte zu verfolgen.

Das Cover ist wieder sehr vollgepackt, meiner Meinung nach passend zur Geschichte, dabei handelt es sich jedoch um Geschmacksache. Das fast noch dunklere Cover entwickelt sich passend zur düster werdenden Handlung und der Titel ist auf den Punkt.

Toll, das sich nun auch langsam die Bedeutung des Titels ergründet und Marhilda und Quinn immer mehr in der Materie stecken, so dass ordentlich Spannung für Band 3 ordentlich erhöht wird. Die Ganze Reihe scheint immer düsterer zu werden.

Die Sprecher sind toll gewählt und erzählen emotional und fesselnd. Passend zu den Charakteren und in einem angenehmen Sprechtempo - etwas langsamer als evnt. gewohnt, aber ganz und garnicht monoton. Ich empfinde das Sprechtempo als sehr angenehm, gerade wenn die Geschichte etwas anspruchsvoller zu verfolgen ist.

Meiner Meinung nach ein vollkommen gelungener 2. Band und absolut lesenswert, vorallem für die Fans von Kerstin Giers anderen Büchern. Das Erscheinen von Band 3 kann ich kaum erwarten.

Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Argon-Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Etwas weniger actionreich und spannend

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Nachdem wir schon "Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann" zusammen gelesen haben, musste ich auch den zweiten Teil von "Vergissmeinnicht" mit Sofia (ihr wisst schon, von @SofiasworldofBooks😊) ...

Nachdem wir schon "Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann" zusammen gelesen haben, musste ich auch den zweiten Teil von "Vergissmeinnicht" mit Sofia (ihr wisst schon, von @SofiasworldofBooks😊) zusammen im Buddyread lesen. Und das war wieder eine gute Idee, denn auch "Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war" ist ein abwechslungsreicher, humorvoller YA-Roman, mit dem ich trotz kleiner Kritikpunkte wahnsinnig viel Spaß hatte!

Nach einem Blick auf das neue Cover konnte ich dazu überredet werden, mir das Hardcover zu kaufen, statt auf das Hörbuch bei Bookbeat zu warten. Genau wie bei Band 1 ist auch die Gestaltung von Band 2 über jeden Zweifel erhaben. Das bunte, verspielte Cover mit den vielen kleinen Details vor einem dunkelblauen Sternenhimmel gefällt mir schon sehr gut. Wirklich toll ist, dass das Buch auch unter dem Schutzumschlag ausgestaltet ist und selbst die Buchinnenseiten mit bunten Mustern und Sprüchen bedruckt sind. Hübsch gestaltete Kapitelanfänge, ein knalliger Farbschnitt, ein lustiges Nachwort, ein hilfreiches Glossar am Ende und eine recht große Schrift runden den Gesamteindruck ab. Super finde ich auch, dass in dieser Fortsetzung endlich eine Verbindung zum Reihentitel "Vergissmeinnicht" hergestellt wird und dieser nach der Erläuterung der geheimnisvollen Macht der Erinnerung nicht mehr so willkürlich wirkt. Nur die Bedeutung des Untertitels erschließt sich mir wieder nicht wirklich. Aber man muss ja nicht alles verstehen... Irgendwas wird sich der Fischer Verlag schon dabei gedacht haben...

Erster Satz: "Es ging alles so schnell, dass Jeanne d´Arc nicht mal Zeit für einen Gedanken hatte, außer vielleicht für ein nicht sehr einfallsreiches "Verdammt!"

Nach einem kurzen Prolog, der direkt nach dem Showdown von Band 1 ansetzt, machen wir einen Zeitsprung von einigen Wochen und steigen nach den Sommerferien wieder in das Leben von Quinn und Mathilda ein. Während Quinn weiter den Saum erkundet und versucht, Mathilda von allen Gefahren fernzuhalten, langweilt sie sich im Bibelcamp und ärgert sich, dass er ihr aus dem Weg geht. Als die Schule wieder losgeht und mit Johanna von Bogen (Jeanne d´Arc - ihr wisst schon...) eine neue Schülerin auftaucht, müssen sich die beiden aber wieder zusammenraufen und sich neuen Herausforderungen stellen...

Kerstin Gier erzählt auch hier wieder abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptfiguren Quinn und Mathilda, wie sie sich ihrem alltäglichen Wahnsinn, aber auch den neuen Kontakten dem sogenannten Saum stellen. Ähnlich wie in ihren anderen Reihen offenbart sich den Figuren mitten in ihrem bekannten Alltag eine magische Welt, mit der sie stärker verbunden sind als gedacht. Realität und Fantasy halten sich hier also wieder etwa die Waage und es geht genauso viel um Tatortabende, Kirchenbesuche, nervige Verwandtschaft und erste Liebe wie um magische Portale, Prophezeiungen und phantastische Kreaturen. Das Konzept des "Saums", der als Geisteswelt jenseits der greifbaren, körperlichen Realität existiert und Heimat von Saumwesen, Geistern und Arkadiern ist, erschien mir dabei wieder sehr gut durchdacht und vereint ein bisschen von allem, was das Fantasy Genre so zu bieten hat. Feen, Drachen, Kobolde, Einhörner, Werwölfe, Geister, Wasserspeier - you name it und es lebt bestimmt irgendwo im Saum. In dieser Fortsetzung nimmt sich die Autorin Zeit, ihr Worldbuilding weiter auszubauen und so erkunden wir beispielsweise die Schattenstadt, lernen den Chaosnebel kennen, fahren endlich einmal mit einer Walgondel und treffen neben mauerschnabligen Flachpiper (oder flachschnabligen Mauerpiepern?!?) auch neue magische Figuren wie zum Beispiel Sphinxe und Himären. Wie universal das Worldbuilding wirklich ist, kann man auch an den vielen kleinen Crossovers und Anspielungen auf bestimmt 20 andere Buchreihen und Fantasywelten - darunter auch Silber und die Edelsteintrilogie - erkennen. Besonders gefreut habe ich mich über das Auftauchen eines gewissen kleinen Wasserspeiers, aber auch die Anspielung auf eine gewisse Geheimloge in London hat mir ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Trotz des tollen Worldbuildings sind allerdings noch einige Fragen offengeblieben. Was die Saumwesen genau von Quinn wollen, was es mit der rätselhaften Prophezeiung wirklich auf sich hat, ob Matilda wirklich nur durch Zufall eingeweiht wurde, wer Quinns Saumgroßvater ist und unter welchen genauen Umständen sein Vater Yuri zu Tode gekommen ist und wem die beiden nun wirklich vertrauen können, erfahren wir auch hier noch nicht abschließend. Für meinen Geschmack hätte die Autorin hier gerne schon mehr Fragen beantworten können, denn eigentlich sind wir am Ende der 528 Seiten wieder fast genauso schlau wie zu Beginn was in Anbetracht der Tatsache, dass wir hier schon im zweiten Band einer Trilogie sind, ein wenig dürftig ist. Apropos dürftig - auch die Handlungsdichte und das Erzähltempo sind hier wieder nicht wahnsinnig hoch. Bevor die Handlung im letzten Drittel des Buches richtig an Fahrt aufnimmt, müssen die Einführung einer neuen Geheimorganisation, ein Angriff auf die Schule und das Treffen mit dem ultimativen Bösewicht (alias Frey-Schnuckiputzi oder Großkotz mit Yogurette) in London ausreichen, um die Handlung zu tragen.

"Und zwischen all den unterschiedlichen Emotionen, die meinen Körper fluteten, hob sich eine deutlich ab: das Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Das Gefühl von purem Glück."

Trotz der wenigen beantworteten Fragen und des eher locker gestrickten Handlungsmusters konnte mich "Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war" aber wieder von Anfang bis Ende gut unterhalten. Einer der Hauptgründe, weshalb nichts, was die Autorin jemals schreiben könnte, langweilig sein könnte, ist ihr Schreibstil. Kerstin Gier schreibt einfach unverwechselbar lockerleicht, jugendlich und humorvoll, dass man auf jeder Seite großen Spaß hat. Egal ob kreative Wortneuschöpfungen, kuriose Begegnungen mit Leopold und Luise (den "wandelnden Überwachungskameras"), originelle Liebeserklärungen ("du bist meine Badewanne"), mies gedichtete Geburtstagshymnen oder haarsträubende Spitznamen ("halbmenschliche Plustergurke") - ich habe beim Lesen durchgängig vor mich hin geschmunzelt und teilweise schallend gelacht. Klar, ihre Witze sind manchmal ein wenig auf die Spitze getrieben und es werden auch viele Klischees verarbeitet, die nicht wirklich entkräftet werden, unterm Strich bleibt jedoch ein sehr positiver Eindruck von ihrem Schreibstil zurück.

Ein zweiter Grund sind die Figuren, die mal wieder total sympathisch, greifbar und lebendig sind. Besonders unsere beiden Hauptfiguren haben mir sehr gut gefallen, auch wenn sich die beiden und ihre Liebesgeschichte hier nicht substanziell weiterentwickeln. Während Matilda mit ihrer neugierigen, aufgeklärten Art immer noch das schwarze Schaf in ihrer bibeltreuen, engstirnigen Familie ist, muss Quinn, der bis zu dem Unfall wohl behütet und allseits beliebt war, immer noch mit den Folgen seiner Verletzungen klarkommen und sich gleichzeitig als Auserwählter einer Fantasy-Prophezeiung einleben. Auf den ersten Blick scheinen die beiden nicht besonders gut zusammenzupassen, entwickeln im Laufe der Geschichte aufgrund der sich gegenseitig verhassten Familien (die "Teufelsbraten" gegen die "biblischen Plagen") aber eine unterhaltsame Romeo-und-Julia-Dynamik. Die Romanze bleibt auch hier eher im Hintergrund und ist sehr jugendlich geschrieben. Das passt gut zu den Figuren, die zwar knapp 18 Jahre alt sind, auf mich aber deutlich jünger wirkten, und lässt genügend Raum für weitere Entwicklungen in Band 3.

Die Nebenfiguren wirken weiterhin zwar manchmal etwas klischeehaft - besonders die strengkatholischen Martins sind wie lebendige Memes - die meisten muss man aber einfach gernhaben. Besonders Mathildas beste Freundin und Cousine Julie, der Feenmann Hyazinth, Quinns schrullige Eltern und natürlich der superniedliche (Entschuldigung, ich meinte natürlich "superfurchteinflößende" - denn man weiß ja: "Die niedlichsten sind immer die gefährlichsten") Wasserspeier Bax sind mir sehr ans Herz gewachsen. Mit den Mitgliedern der neuen Geheimorganisation Pandinus Imperator bekommen wir außerdem einen Set neue Nebenfigur dazu, die für eine interessante Dynamik sorgen (die Autorin hätte das gefährliche Flatlining, das Faris, Nadim und Eric betreiben, etwas mehr verurteilen können, aber sonst fand ich die Idee super). Außerdem lernen wir hier mit Frey endlich mal den Antagonisten der Geschichte persönlich kennen. Ob er tatsächlich so böse ist wie gedacht - da müssen wir wohl auf Band 3 warten. Dieser ist leider noch nicht angekündigt und wird, wie ich Kerstin Gier kenne, wohl auch noch ein bisschen auf sich warten lassen. Gut, dass uns wenigsten ein neues Anagramm über den fiesen und durchaus vermeidbaren Cliffhanger hinwegtröstet, mit dem das letzte Kapitel endet...


Fazit:

In "Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war" geht die Geschichte von Quinn und Mathilda etwas weniger actionreich und spannend weiter. Dennoch überzeugte mich auch die Fortsetzung wieder mit einer tollen äußeren Gestaltung, einem gut durchdachten Worldbuilding, herzerweichenden Eastereggs, einem humorvollen Schreibstil und lebendigen Figuren!

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