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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2023

Der Lebensweg einer interessanten Frau!

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent
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Loulou de la Falaise erscheint hier als Inspirationsquelle besonders für Yves Saint Laurent, oft an seiner Seite, selbst schillernd. Ihre persönliche Entwicklung bis zur Scheidung ihrer ersten Ehe, ihre ...

Loulou de la Falaise erscheint hier als Inspirationsquelle besonders für Yves Saint Laurent, oft an seiner Seite, selbst schillernd. Ihre persönliche Entwicklung bis zur Scheidung ihrer ersten Ehe, ihre mutigen Schritte hin zu ihrer beruflichen Selbstverwirklichung ist überzeugend beschrieben. An Orten wie London, Paris, New York und Marokko entfaltet sich ihr glamouröses, kreatives Leben rund um die Modewelt. Viele der hier genannten Personen in ihrem Umfeld sind mir zwar unbekannt, aber viele Informationen aus dieser schillernden Branche sind in diesen Zusammenhängen dennoch sehr interessant zu lesen. Ebenso farbenfroh und lebensbejahend wie diese Welt kommt das bunte Cover mit Model treffend daher. Der damalige Zeitgeist der 60er und 70er Jahre in Politik, Musik, Malerei, Filmbranche etc. wird geschickt eingeflochten. Diese Biographie ist für Anhänger der Haute Couture sicher ein Lesegenuss!

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Ein unbequemes Problem mit ehrlicher Analyse skizziert

Henriette lächelt
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Das Cover wirkt durch die großflächige Abbildung von Margeriten auf schwarzem Grund ansprechend. Ernste Themenbereiche im Leben der 50-jährigen Henriette werden aufgegriffen: Ihr zu hohes Körpergewicht ...

Das Cover wirkt durch die großflächige Abbildung von Margeriten auf schwarzem Grund ansprechend. Ernste Themenbereiche im Leben der 50-jährigen Henriette werden aufgegriffen: Ihr zu hohes Körpergewicht von 190 Kilogramm und den damit verbundenen Beeinträchtigungen für Leib und Seele und ihr schwieriges Verhältnis zu ihrer übergriffigen, sie stark bevormundenden Mutter. Die unsympathische Mutter bildet charakterlich den Gegenpol zur todunglücklichen, gestressten Tochter, der man gerne Mut zusprechen wollte. Mit dem Tod der Mutter enden auch deren erniedrigenden Beleidigungen. In deren Wohnung ziehen neue Leute ein, die den Kontakt zu ihr suchen ebenso wie die junge Mutter ein Stockwerk tiefer mit ihrem Baby. Über den Arbeitskollegen Martin ergeben sich ebenfalls neue berufliche Perspektiven, so dass sich das persönliche und berufliche Umfeld stark verändern und einen Wandel in Henriette bewirken. Das anfangs dominante Problem mit der morbiden Adipositas tritt inhaltlich nach und nach in den Hintergrund. Der Schreibstil ist ungewohnt, passt aber zum bizarren Mutter-Tochter-Verhältnis, wehmütig verzerrt durch. viele Wunschträume beiderseits. Der Prozess von Henriettes Emanzipation ist nachvollziehbar.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Die Geschichte von den wahr werdenden Lügen

Die Lügnerin
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Ein Roman voller mysteriöser Geschichten in der Ich-Form von Clara Konrad als Hauptperson, geschrieben in einem doch ungewöhnlichen Stil ohne begleitenden, hilfreichen roten Faden im Hinblick auf Zeitachsen ...

Ein Roman voller mysteriöser Geschichten in der Ich-Form von Clara Konrad als Hauptperson, geschrieben in einem doch ungewöhnlichen Stil ohne begleitenden, hilfreichen roten Faden im Hinblick auf Zeitachsen mit teils doch verwirrenden Dialogen. Die Passagen um den Aufenthalt in Las Vegas, den Suiten, dem Casino etc. liest sich sehr unterhaltsam, während in übrigen Kapiteln die psychische Gestörtheit von Clara im Gespräch mit ihrer Betreuerin eher verworren ankommen mit all diesen Lügen, die wahr werden durch Claras überzeugende Erzählweise. Dies soll der abschließende Brand des Instituts wohl zeigen. Interessant sind die Einflechtungen von teils historischen Begebenheiten des französischen Mathematikers und Philosophen Blaise Pascal in Sachen Roulette, teils Episoden griechischer Mythologie rund um König Midas bzw. um Amor und Psyche. Aussagen zu unserer Gleichgültigkeit, zu unserem Funktionieren in diesem System regen zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Kaum geduldet, nie geliebt und schließlich verbannt – Schicksale von Frauen

Vom Himmel die Sterne
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Inspiriert von historischen Ereignissen spielt die Szenerie im ländlichen Virginia um ca. 1935 rund um Roanoke mit viel Whisky-Schmuggelei. Aber neben Prohibition und Kämpfen zwischen rivalisierenden Schwarzhändlern, ...

Inspiriert von historischen Ereignissen spielt die Szenerie im ländlichen Virginia um ca. 1935 rund um Roanoke mit viel Whisky-Schmuggelei. Aber neben Prohibition und Kämpfen zwischen rivalisierenden Schwarzhändlern, Rassismus und fanatischer Religion geht es um die Rolle der Frau in dieser Zeit, mit Frauenwahlrecht, Außenseitertum. Mit der jungen Sallie Kincaid, der Tochter des mächtigen Duke, wird beispielhaft das Schicksal vieler Frauen, ihrer Mütter, geschildert. Dass die Söhne herrschen und die Töchter nur dienen sollten – so stellt sich die mutige und selbst bewusste Sallie ihr Leben nicht vor, denn sie kämpft gegen alte Tabus der Männerwelt, Lügen und Geheimnisse an, auch wer ein echter Kincaid ist, egal ob ehelich oder unehelich. Das Cover lässt keine Verbindung zum Romaninhalt aufkommen. Interessant geschrieben!

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Von märchenhaften Tiefsee-Monstern

Weil da war etwas im Wasser
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Das Buchcover zeigt Teile eines Riesenkalmars mit seinen zahlreichen Armen, die im Buch durch Bezeichnungen wie der süße Arm, der Eingebildete, der arme Arm vermenschlicht werden – eine originelle Idee. ...

Das Buchcover zeigt Teile eines Riesenkalmars mit seinen zahlreichen Armen, die im Buch durch Bezeichnungen wie der süße Arm, der Eingebildete, der arme Arm vermenschlicht werden – eine originelle Idee. Diese erzählen von ihrem Tiefseeleben, ihren Abenteuern als Ungeheuer und Monster, sowohl in der Vergangenheit als auch noch bis in die Gegenwart, immer noch mit großem wissenschaftlichem Interesse weltweit verfolgt. Der doch ungewohnte Schreibstil des Autors ist teils poetisch, philosophisch, teils wissenschaftlich. In den allgemeinen Umgang mit solchen Tiefsee-Ungeheuern wird auch eine Verbindung zu Jules Verne und seinen Science-Fiction-Geschichten eingebunden, ebenso wird mit Steven Spielberg und Robert A. „Bob“ Mattey ein weiteres dem Menschen gefährliches Monster präsentiert mit dem Roman und Film: Jaws bzw. Der weiße Hai. Durch diese Verbrämung zwischen Realität auf dem Frosttrawler, Historie und Fiktion erhält der Roman eine gewisse Spannung. Der eingeflochtene Stammbaum mit all ihren Werdegängen und das Tagebuch von Sanja, die ein Praktikum auf einem Frosttrawler absolviert und sich um einen gefangenen Kalmar kümmert, finde ich jedoch zu ausladend, teils verwirrend und unpassend.

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