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Veröffentlicht am 10.09.2023

Eine wunderschöne und herzergreifende Geschichte, die man so schnell nicht vergisst

Erinnerungen des Waldes
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Als ich „Erinnerungen des Waldes“ in der Herbstvorschau des Woow Books Verlags erspähte, war es sofort um mich geschehen. Sowohl das Cover als auch der Klappentext ließen mein Herz augenblicklich höher ...

Als ich „Erinnerungen des Waldes“ in der Herbstvorschau des Woow Books Verlags erspähte, war es sofort um mich geschehen. Sowohl das Cover als auch der Klappentext ließen mein Herz augenblicklich höher schlagen. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Archibald Fuchs lebt mitten im Dorfwald von Schönrinde, wo er hingebungsvoll seine eigene Buchhandlung betreibt, die sich schon seit langem im Familienbesitz befindet. Er liebt sein friedliches Leben und seinen Beruf und erfreut sich jeden Tag aufs Neue an seinen Buchschätzen und den netten Unterhaltungen mit seinen Kunden. Mit der Ruhe und Ordnung ist es nur jäh vorbei, als sein guter Freund und Stammkunde Ferdinand Maulwurf eines Tages ziemlich aufgelöst seinen Laden betritt. Der in die Jahre gekommene Ferdinand wird immer zerstreuter und vergesslicher und ist verzweifelt auf der Suche nach seiner Autobiografie „Erinnerungen aus Unter-Erde“. Mit dieser erhofft sich der Maulwurf seine geliebte Frau Mathilde wiederzufinden. Leider hat Archibald das Buch vor kurzem erst verkauft. Er zögert aber nicht lange und beschließt seinem Freund zu helfen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Ferdinands verschwundener Frau und seinen Erinnerungen. Ein unvergessliches Abenteuer beginnt...

Der Woow Books Verlag hat mir nun schon eine Menge Lesehighlights und Herzenstitel beschert, für mich ist er schon längst ein Garant für herausragende und außergewöhnliche Kinderbücher. Auch das hier vorliegende Werk ist ein Woow-Buch durch und durch, ein echter Buchschatz, und wird mein Regal nie mehr verlassen.

Schon optisch hat „Erinnerungen des Waldes“ direkt bei mir punkten können. Das Cover ist bildhübsch und passend zum Inhalt gestaltet und mit seinen goldenen Veredelungen ein richtiger Blickfang. Und es verspricht auch wirklich nicht zu viel: Der französische Autor Mickaël Brun-Arnaud hat mit dem Auftaktband seiner vierbändigen Abenteuerreihe eine herzerwärmende tierische Freundschaftsgeschichte geschrieben, gepaart mit einer einfühlsamen Erzählung über Demenz. Aber nicht nur das. Es geht auch um Hilfsbereitschaft, Treue und das Verlassen seiner Komfortzone. Um Familie, Liebe, Trauer, Hoffnung, Vertrauen und Mitgefühl.

Mit viel Liebe zum Detail, Feingefühl und Wärme und einer Prise Humor entführt uns Mickaël Brun-Arnaud in eine von Tieren bewohnte Welt. Wir werden an faszinierende Orte mitgenommen wie die Buchhandlung von Fuchs Archibald und wandern gemeinsam mit unseren beiden Reisegefährten durch die idyllische Natur von Schönrinde. Wir erklimmen mit ihnen tausendvierhundertdreiundvierzig Treppenstufen, um hoch oben in einer Baumkrone dem Eichendorfkonzert zu lauschen, und gastieren im „Schlupfwinkel der Schreibfedern“ der liebenswerten Elisabeth Huhn. Man fühlt sich einfach direkt wohl in dieser fantasievollen Welt und möchte sie am liebsten gar nicht mehr verlassen.

Auch die Figuren sind einzigartig und werden so liebevoll beschrieben, dass man sie einfach gernhaben muss. Vor allem Archibald, der nicht der stereotype listige Fuchs ist, sondern ein herzensguter und hilfsbereiter Kerl, schleicht sich sofort in das Leserherz. Es ist bewegend zu sehen mit wie viel Verständnis, Anteilnahme, Geduld und Respekt er Ferdinand Maulwurf begegnet. Einen Archibald Fuchs sollte jeder in seinem Leben haben, er ist ein Freund wie man ihn sich nur wünschen kann.

Zusammen mit Archibald und Ferdinand begibt man sich als Leserin auf eine abenteuerliche Reise voller unverhoffter Begegnungen und leckerer Köstlichkeiten. Und mit so einigen Herausforderungen. Denn es wird sehr schnell klar, dass es keine leichte Aufgabe ist, dem armen Ferdinand zu helfen. Seine Erinnerungen beginnen stetig mehr zu verblassen, sein Schleier des Vergessens wird immer größer, Verwirrung, Angst, Gereiztheit und Kummer sind nun ständige Begleiter von ihm.

Auch wenn es nie beim Namen genannt wird, sondern immer nur von der „Alles-Vergessen-Krankheit“ die Rede ist, wird deutlich, dass es sich hierbei um Demenz handelt. Ein schwieriges Thema, aber dem Autor ist es gelungen, es behutsam und kindgerecht zu verpacken. Als ehemaliger Psychologe, der zehn Jahre lang Menschen mit Alzheimer und neuroevolutiven Erkrankungen betreute, besitzt er ein wirklich tolles Gespür dafür, junge Leser
innen für diese heimtückische Krankheit zu sensibilisieren. Die Erzählung liest sich oft herzzerreißend, sie wird aber niemals zu bedrückend. Sie enthält auch fröhliche und lustige Momente, die einen zum Lächeln und Schmunzeln bringen, und vermittelt positive Botschaften, die Trost und Zuversicht schenken. Dieses Buch ist einfach mit so viel Weisheit und wundervollen Dingen bestückt und definitiv nicht nur für Kinder eine bereichernde Lektüre, sondern auch für Erwachsene.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 10 Jahren, was ich für angemessen halte. Wer gerne actionreiche Bücher liest, wird hier nur enttäuscht werden. „Erinnerungen des Waldes“ ist ein sehr ruhiger und atmosphärischer Roman. Er vermag aber dennoch durchgehend zu fesseln und wird zu keiner Zeit langweilig. Mich zumindest haben die Ereignisse von Anfang an gepackt und begeistert und der angenehme, poetische Schreibstil hat mich voll und ganz in die Geschichte eintauchen lassen.

Absolut bezaubernd sind auch die farbigen und stimmungsvollen Bilder von Sanoe, in deren Genuss wir im Innenteil kommen. Mit ihrem sanften und nostalgischen Stil fängt sie die Poesie und Atmosphäre der Geschichte gekonnt ein und erweckt den Wald von Schönrinde und dessen Bewohner auf eine wunderbare Art und Weise zum Leben.

Fazit: „Erinnerungen des Waldes: Auf den Spuren von Ferdinand Maulwurf“ ist ein warmherziges, unterhaltsames und waldiges Abenteuer über die Kraft der Freundschaft und Zusammenhalt, über das Altwerden, Vergessen und Erinnern. Es ist eine spannende Spurensuche, die zu Herzen geht, und trotz ernster Thematik eine absolute Wohlfühlgeschichte. Berührend, tiefsinnig, traurig und wunderschön zugleich und mit zauberhaften Illustrationen. Ein ganz besonderes Buch, das man so schnell nicht vergisst. Ich kann es jedem nur ans Herz legen, mich hat es vollkommen verzaubern können. Auf den zweiten Band freue ich mich schon sehr. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Ein wunderschönes Momo-Bilderbuch mit fantastischen Illustrationen

Momo
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Wer kennt und liebt sie nicht, die kleine Momo aus Michael Endes gleichnamigen preisgekrönten Kinderbuchklassiker. Seit Jahrzehnten begeistert und fasziniert die märchenhafte Erzählung um das junge Mädchen ...

Wer kennt und liebt sie nicht, die kleine Momo aus Michael Endes gleichnamigen preisgekrönten Kinderbuchklassiker. Seit Jahrzehnten begeistert und fasziniert die märchenhafte Erzählung um das junge Mädchen mit dem dunklen Lockenkopf Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Vor 50 Jahren, am 1. September 1973, ist der Roman erstmalig erschienen und anlässlich dieses besonderen Jubiläums hat der Thienemann-Esslinger das hier vorliegende Bilderbuch herausgebracht. Da „Momo“ zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehört, war natürlich sofort klar, dass ich das Buch haben muss. Meine Vorfreude war riesig – und ich wurde nicht enttäuscht.

In meinen Augen hat man eines der zentralen Motive des Romans gekonnt aufgegriffen und in Szene gesetzt. Diese Bilderbuchausgabe erzählt den Beginn von Momos Geschichte und handelt von ihrer einzigartigen Gabe: Zuhören. Niemand weiß, woher dieses seltsame kleine Mädchen kommt. Momo ist eines Tages plötzlich da und lebt seitdem alleine am Rande einer großen Stadt in einem ehemaligen Amphitheater. Jeder aber kennt ihr außergewöhnliches Talent. Momo ist eine großartige Zuhörerin. Ob Kindern, Erwachsenen, Tieren oder dem Wind – sie hört allen urteilsfrei und still zu, mit all ihrer Zeit und ungeteilten Aufmerksamkeit. Andere Menschen fühlen sich in ihrer Gegenwart daher wohl und wertgeschätzt. Sie lieben es, mit ihr zusammen zu sein und all das, was sie beschäftigt, mit ihr zu teilen. Mit Momo wird einfach jeder Moment zu etwas Besonderem. Sogar der schweigsame Beppo Straßenkehrer, der neben Gigi Fremdenführer Momos bester Freund ist, öffnet sich ihr gegenüber und findet die richtigen Worte für seine Gedanken. So gelingt es ihm auch, ihr sein größtes Geheimnis zu verraten: Man darf niemals an das große Ganze denken, sondern nur an den nächsten Schritt. Dann erscheint einem der Weg nicht so lang, dann macht das Leben Freude.

Das Buch befasst sich ausschließlich mit dem ersten Teil des dreiteiligen Romans, mit „Momo und ihre Freunde“. Die grauen Herren tauchen hier daher gar nicht auf. Manchen wird es vielleicht missfallen, dass man sich dazu entschlossen hat, Momos gefährlichen Kampf gegen die Zeitdiebe wegzulassen – mich aber hat es nicht gestört. Diese neue bebilderte Momo-Ausgabe steckt trotz ihrer Kürze voller Weisheit und vermittelt jungen Kindern die wohl wichtigsten Themen des Originals: Die Wertschätzung von Zeit, das bewusste und achtsame Zuhören, die Magie der kleinen Schritte, die Kraft der Fantasie und Freundschaft. Die Geschichte von „Momo“ ist einfach zeitlos und hat auch nach 50 Jahren nichts von ihrer Aktualität und ihrem Zauber verloren.

Zum Vorlesen für Kinder ab 6 Jahren ist das Buch meiner Meinung nach sehr gut geeignet. Uwe-Michael Gutzschhahn hat gewissenhaft Originalstellen aus dem Roman ausgewählt und zu einer stimmigen Geschichte verknüpft. Für jüngere Kinder wird sie nur vermutlich etwas zu anspruchsvoll sein, da der Text stellenweise recht lang ist. Aber im Hinblick auf das Hauptthema ist dies wiederum auch irgendwie passend. Junge Zuhörerinnen müssen es einfach wie Momo machen: Geduldig und aufmerksam lauschen. Gelingt einem das, wird einem ein wirklich tolles Vorleseerlebnis geboten. Denn die farbigen Illustrationen, die das Erzählte untermalen, sind genauso stimmungsvoll und traumhaft schön wie das Cover und laden zum Staunen und Verweilen ein.

Simona Ceccarelli hat ein unglaubliches Können bewiesen und Momos Welt mit ihren ausdrucksstarken Bildern zum Leben erweckt. Jede Seite ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet und fängt die Besonderheiten der Geschichte perfekt ein. Ob Momos Aussehen und ihre Ruhe und Geduld, die Gefühle und Eigenschaften der anderen Charaktere, das alte zerfallene Amphitheater – all das ist einfach wunderbar getroffen.

Fazit: Michael Endes weltberühmter Märchenroman „Momo“ feiert seinen 50. Geburtstag und der Thienemann-Esslinger Verlag schenkt uns aus diesem Anlass einen zauberhaften Bilderbuchschatz dieser zeitlosen Erzählung, der die Bedeutung und Wichtigkeit von „Momo“ noch einmal hervorhebt. Das Bilderbuch ist eine wunderschöne Geschichte über die Kunst des Zuhörens, Achtsamkeit, Freundschaft und das größte und wertvollste Geschenk, das man einander machen kann: Seine Zeit. Eine rundum gelungene Bilderbuchausgabe des Klassikers mit fantastischen Illustrationen. Sie verzaubert Jung und Alt, Momo-Liebhaber
innen und Neulinge, und ist eine Bereicherung für jedes Bücherregal. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet, einen kleinen Teil einer mir so vertrauten Geschichte auf eine neue Art und Weise kennenlernen und erleben zu dürfen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Eine rundum gelungene Fortsetzung, genauso toll und zauberhaft wie der 1. Band!

Ria Regenbogen und die Wolkenmagie (Band 2)
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Endlich geht es mit Ria Regenbogen weiter! Da der erste Band ein absolutes Highlight für mich war, musste ich natürlich auch die Fortsetzung unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf mein Wiedersehen mit ...

Endlich geht es mit Ria Regenbogen weiter! Da der erste Band ein absolutes Highlight für mich war, musste ich natürlich auch die Fortsetzung unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf mein Wiedersehen mit Ria und Co. habe ich mich tierisch gefreut.

Die 10-jährige Ria Grau lebt in den Wetterlanden, eine Welt, die hoch über den Wolken liegt. Bis vor kurzem glaubte sie noch, dass sie ein Wetterling ganz ohne magische Wetterkraft sei, aber inzwischen weiß sie, dass sie eine echte Regenbogenschön ist. Ihr Leben hat sich dadurch ziemlich verändert, aber leicht hat sie es nach wie vor nicht. Ria muss erst noch lernen ihre neue Magie zu kontrollieren und das ist kein Kinderspiel, schließlich besitzt sie nun alle magischen Wetterkräfte. Zum Glück hat sie aber zwei tolle beste Freunde, die immer zu ihr halten, und ihren treuen Wolkenkater Nim. Als plötzlich sämtliche Wolkenwesen zu verschwinden beginnen – auch ihr geliebter Nim – beschuldigt man Ria, dafür verantwortlich zu sein. Um ihre Unschuld zu beweisen und die Wolkenmagie zu retten, begibt sich die junge Regenbogenschön gemeinsam mit ihren Freunden auf die Suche nach dem wahren Übeltäter. Ein neues gefährliches Abenteuer beginnt...

Wie oben bereits erwähnt, handelt es hierbei um den zweiten Teil der Ria Regenbogen-Reihe. Da die Bände aufeinander aufbauen, empfiehlt es sich auf jeden Fall mit dem ersten Band zu starten. Zwingend erforderlich ist es in meinen Augen jedoch nicht. Es gibt mehrere kurze Rückblicke auf die vorangegangenen Ereignisse und vorne im Buch befindet sich sowohl eine Übersicht der wichtigsten Personen als auch eine detaillierte Karte vom Setting. Meinem Empfinden nach sollten daher auch Neueinsteiger gut in die Story hineinfinden.

Nachdem ich Rias erstes Abenteuer so geliebt habe, habe ich mir von ihrem zweiten natürlich sehr viel erhofft und was soll ich sagen, meine Erwartungen konnten komplett erfüllt werden! Laura Ellen Anderson hat mal wieder etwas Bezauberndes aufs Papier gebracht, ein rundum gelungenes Kinderbuch, das wie sein Vorgänger ist: Aufregend, lustig, warmherzig und voller Kreativität, Magie und Überraschungen.

Wie gewohnt gelingt es Laura Ellen Anderson von den ersten Seiten an uns Leser*innen in den Bann zu ziehen und durchgehend zu fesseln und immerzu in Staunen zu versetzen. Mit den Wetterlanden hat die englische Autorin und Illustratorin einfach eine unglaublich fantasievolle Welt erschaffen, in der es wahnsinnig viel zu entdecken gibt. Wundersame Orte wie die Himmelsakademie und den Tann der Temperaturen sowie außergewöhnliche Wesen wie den Wolkenkreaturen. Dem Einfallsreichtum sind in dieser Reihe wirklich keine Grenzen gesetzt. Es gibt witziges Essen wie Nieselfieselsandwiches und Rumpelplunder, auf Pustepuffpartys wird Wolkenpolka gespielt, Regenschöns können pfützportieren...Hier auch wieder ein großes Lob an die beiden Übersetzerinnen Katrin Segerer und Jennifer Michalski, die den Text mit seinen vielen Wortneuschöpfungen so gekonnt ins Deutsche übertragen haben.

Die Charaktere sind ebenfalls wieder wunderbar getroffen und werden so liebevoll beschrieben, dass man sie einfach gernhaben muss, vor allem die sympathische und tapfere Ria schleicht sich sofort in das Leserherz. Aber auch ihr niedlicher, explosiver und fluffig-flauschiger Wolkenkater Nim und ihre besten Freunde Minus Permafrost und Nasstaja Niederschlag sind ganz besonders zauberhafte Figuren. Es macht erneut so viel Spaß sie zu begleiten, Langeweile kommt dabei an keiner Stelle auf. Man fiebert, fühlt und bibbert mit den Kindern mit und ihre innige Freundschaft erwärmt einem so richtig das Herz. Freundschaft und Zusammenhalt wird auch diesmal ganz groß geschrieben und auch der Glaube an sich selbst, Mut, Güte und Entschlossenheit sind unter anderem wichtige Bestandteile der Geschichte.

Für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren ist das Buch sehr gut zum Selberlesen geeignet und dank den kurzen Kapiteln und zahlreichen Zeichnungen wird es auch den größten Lesemuffel überzeugen.
Die Illustrationen von Laura Ellen Anderson sind erneut absolut hinreißend und mit viel Witz und Liebe zum Detail gezeichnet. Und obwohl sie nur in schwarz-weiß gehalten sind, passen sie perfekt zu dieser fröhlich-bunten Geschichte und erwecken sie zum Leben.

Auch dieser Band endet recht abgeschlossen, lässt aber genügend Spielraum für eine weitere Fortsetzung. Auf Englisch gibt es diese sogar schon und da hoffe ich nun sehr, dass wir uns auf die deutsche Ausgabe nicht allzu lange gedulden müssen. Auf den dritten Teil freue ich mich schon sehr!

Fazit: Laura Ellen Anderson ist mit „Ria und die Wolkenmagie“ ein weiteres fantastisches Gesamtpaket gelungen, das sämtliche Zutaten vereint, die ein gutes Kinderbuch ausmachen. Auch der zweite Band der Ria Regenbogen-Reihe ist ein magisches, stürmisches und herrlich farbenfrohes Abenteuer voller Freundschaft, Humor, Wortwitz und Herz. Spannend, unterhaltsam, ein bisschen verrückt und unglaublich kreativ und mit vielen tollen Illustrationen. Ein regenbogenschönes Feuerwerk der Fantasie und das beste Lesefutter für alle ab 8 Jahren, die Geschichten mit starken Heldinnen lieben. Mich hat auch dieser Band von Anfang bis Ende begeistern können. Von mit gibt es daher sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Magisch, herzerwärmend und zum Träumen schön. Ein wundervolles Bilderbuch.

Mia und die kleine Meerjungfrau
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Als ich in der Vorschau des Thienemann-Esslinger Verlags das Bilderbuch „Mia und die kleine Meerjungfrau“ erspähte, war mir sofort klar, dass ich es haben muss. Ich liebe die Bilderbücher von Briony May ...

Als ich in der Vorschau des Thienemann-Esslinger Verlags das Bilderbuch „Mia und die kleine Meerjungfrau“ erspähte, war mir sofort klar, dass ich es haben muss. Ich liebe die Bilderbücher von Briony May Smith! Ihre Werke sind immer etwas ganz Besonderes. Die britische Illustratorin erschafft stets Bilderwelten und Geschichten, zum Träumen einladen und zu Herzen gehen, die lange nachwirken und ein wohlig-warmes Gefühl hinterlassen. Und das hier vorliegende Buch bildet da natürlich keine Ausnahme.

„Mia und die kleine Meerjungfrau“ erzählt die Geschichte von zwei jungen Mädchen, die gar nicht weit voneinander entfernt wohnen, aber aus zwei grundverschiedenen Welten kommen. Mia ist ein Menschenkind und lebt auf dem Land, in dem kleinen Fischerdorf namens Silbersand. Molly hingegen wohnt gemeinsam mit ihrer Mutter in einer kleinen Bucht unterhalb von Silbersand, denn sie ist eine echte Meerjungfrau. Ungeachtet ihrer unterschiedlichen Herkunft sind die beiden aber die allerbesten Freundinnen und treffen sich jeden Tag nach der Schule zum Spielen. Zusammen suchen sie in Grotten und alten Schiffswracks nach verborgenen Schätzen oder schwimmen mit Delfinen und Walfamilien. Ihre gemeinsame Zeit verbringen die Mädchen immer nur im oder am Wasser, bei Mia zu Hause war Molly noch nie. Sie braucht als Meerjungfrau schließlich das Wasser und kann sich an Land gar nicht fortbewegen.
Doch dieses Jahr wird sich das endlich ändern: Molly ist endlich alt genug für das Magische Mondfest, welches einmal im Jahr in Silbersand gefeiert wird. Nur in dieser einzigartigen Nacht – die Nacht des Magischen Mondes – können alle Meeresbewohner durch die Luft schwimmen und die Welt der Menschen entdecken. Ungefährlich ist das Ganze jedoch nicht: Ehe der letzte Mondschein die Wasseroberfläche verlässt, muss Molly wieder im Meer sein. Ansonsten würde die Magie für immer aus der Bucht verschwinden. Die Freude der Mädchen ist dennoch riesig. Sie müssen einfach nur gut aufpassen und immer den Mond im Auge behalten. Für die beiden Freundinnen beginnt eine unvergessliche Nacht. Zusammen mit Schwärmen von Fischen fliegt Molly durch die festlich geschmückten Straßen und erkundet in Begleitung von Mia das Stadtfest mit seinem vielen leuchtenden Buden. Die beiden trinken eine heiße Schokolade und als die Stände zumachen, gehen sie zu Mia nach Hause und setzen sich in ihr Zimmer. Die zwei haben so viel Spaß zusammen und vergessen völlig die Zeit. Zum Glück sieht Molly durch das Fenster noch rechtzeitig, dass sich der Mond langsam senkt und sie sich besser auf den Heimweg machen sollte. Für eine Runde schaukeln im Garten ist allerdings noch Zeit. Doch als Mia kurz darauf ein Missgeschick passiert und in Not gerät, wird die Zeit knapp. Molly möchte ihrer Freundin natürlich helfen, allerdings darf sie auch nicht zu spät ins Meer zurückkehren. Was soll sie nur tun?

Wie das Abenteuer ausgehen wird, werde ich euch nicht verraten, das gilt es schon selbst herauszufinden. Es wird auf jeden Fall spannend und wunderbar magisch. Man fiebert und zittert mit den beiden Mädchen mit und ist ganz gebannt und verzaubert von den Ereignissen. Briony May Smith hat einfach mal wieder eine bezaubernde Geschichte kreiert, ein warmherziges und fantasievolles modernes Märchen. Man spürt erneut sehr, dass sich die Künstlerin für ihre Werke von den traditionellen Mythen und Sagen aus ihrer Heimat inspirieren lässt. Ihre Bücher sind einfach immer märchenhaft und vermitteln wichtige Botschaften.

Das Hauptthema hier ist offensichtlich: Die Geschichte zeigt, dass Freundschaft keine Grenzen kennt und man trotz noch so großer Unterschiede die dicksten Freunde sein kann. Neben dieser Aussage geht es aber auch um Mut und den Glauben an sich selbst, um das Füreinander da sein und einander nicht im Stich lassen.
Zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren ist das Buch in meinen Augen sehr gut geeignet. Die Sätze sind kurz gehalten und die Sprache ist kindgerecht und verständlich. Der Text lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen und ergibt gemeinsam mit den vielen bunten Bildern ein perfektes Zusammenspiel.

Die Illustrationen von Briony May Smith sind mal wieder ein Traum und genauso stimmungsvoll wie das Cover. Mal großformatig, mal in mehreren Einzelzeichnungen pro Seite untermalt sie das Erzählte und fängt die Atmosphäre und Emotionen der Geschichte gekonnt ein. Das idyllische kleine Fischerdorf, die nächtliche Feststimmung, die verzauberte Unterwasserwelt – die ausdrucksstarken und detailverliebten Bilder erwecken all das zum Leben und strahlen etwas Heimelig-Gemütliches aus. Man fühlt sich einfach direkt wohl und möchte aus dem Buch am liebsten gar nicht mehr auftauchen.

Fazit: Mit „Mia und die kleine Meerjungfrau“ beschert uns Briony May Smith einen weiteren zauberhaften Bilderbuchschatz, der in keinem Kinderzimmer fehlen sollte und die Herzen aller Meerjungfrauen-Fans höher schlagen lässt. „Mia und die kleine Meerjungfrau“ ist eine herzerwärmende Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft, eine ganz besondere Nacht und einen aufregenden Wettlauf gegen die Zeit. Berührend, magisch und voller Fantasie und mit traumhaft schönen atmosphärischen Illustrationen. Ein wundervolles Bilderbuch, das Jung und Alt verzaubert. Von mit gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Ein wunderschönes und rundum gelungenes Finale!

Zimt − Für immer von Magie berührt
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Ich liebe die Bücher von der Dagmar Bach und habe bisher jedes Buch aus ihrer Feder mit großer Begeisterung verschlungen. Auf den finalen Band der zweiten Zimt-Staffel habe ich mich daher tierisch gefreut!

Vicky ...

Ich liebe die Bücher von der Dagmar Bach und habe bisher jedes Buch aus ihrer Feder mit großer Begeisterung verschlungen. Auf den finalen Band der zweiten Zimt-Staffel habe ich mich daher tierisch gefreut!

Vicky und Konstantin sind immer noch ziemlich geschafft von ihrem letzten aufregenden Abenteuer und fiebern dem Beginn der Sommerferien sehnsüchtig entgegen. Ihr nächster Zimtsprung kommt ihnen daher gerade recht, denn während sie selbst zu Hause noch für mehrere Wochen zur Schule gehen müssen, haben ihre Parallel-Ichs schon Ferien und machen Urlaub in einem urigen Cottage an der Küste von Cornwall. Chillen am Strand statt Schulbank drücken, das ist mal ein Weltensprung nach Vickys Geschmack. Lange ist den beiden diese willkommene Auszeit nur leider nicht vergönnt. Pauline hat eine schockierende Entdeckung gemacht: Anders als gedacht, ist die Gefahr noch nicht gebannt. Vicky und Konstantin müssen schleunigst in die verschiedensten Parallelwelten springen, um nach versteckten Matrixteilen zu suchen. Doch auch ihr fieser Gegenspieler hat es darauf abgesehen und setzt alles daran sie in die Finger zu bekommen. Das muss unbedingt verhindert werden! Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Da ist es also, das dritte und leider auch letzte Zimt-Abenteuer. Mit diesem Band heißt es nun somit Abschied nehmen von lauter liebgewonnenen Charakteren und einer Welt, die sich immer mehr wie nach Hause kommen anfühlt. Obwohl es mich sehr traurig macht, dass nach diesem Teil Schluss ist, habe ich mich aber voller Vorfreude darauf gestürzt und die gut 352 Seiten mit dem größten Genuss gelesen. Dagmar Bach hat einfach wieder eine zauberhafte Geschichte kreiert, ein krönendes Finale, mit dem sie ihre Zimt-Serie würdig abschließt.

Aber von vorne. Solltet ihr noch kein Buch aus der Reihe gelesen haben, rate ich euch dringend, dies erst einmal nachzuholen ehe ihr zu diesem Band greift. Am besten wäre es, mit dem Auftakt der ersten Staffel zu starten und die Bücher chronologisch zu verfolgen. Die zweite Staffel ist zwar auch für Neueinsteiger geeignet, allerdings ist die Lesefreude deutlich höher, wenn man die Figuren vom ersten Abenteuer an begleitet.

Optisch kann auch dieser Band auf ganzer Linie punkten. Inka Vigh hat mal wieder ein wunderhübsches Cover gezaubert, das perfekt zum Inhalt und zu den anderen Bänden passt. Die Bücher sehen einfach toll zusammen aus und sind dank des gemusterten Farbschnitts ein echter Blickfang im Regal.

Beginnen tut das Buch mit einem kurzen Prolog, der bereits andeutet, dass es für unsere Protagonisten ziemlich gefährlich werden wird und man mit einer sehr spannungsreichen Story rechnen kann. Langweile kommt hier garantiert nicht auf, es passiert einfach ständig Irgendetwas. Ob actionreich, lustig, emotional oder magisch, alles ist dabei und liest sich so fluffig-leicht und angenehm wie gewohnt. Gemeinsam mit Vicky und Konstantin springen wir in viele verschiedene Paralleluniversen, sowohl in neue als auch in frühere aus der vorherigen Staffel. Mir hat dieser Mix sehr gefallen, ich fand die Springerei dadurch nur noch interessanter und abwechslungsreicher als sonst
Insgesamt gibt es wirklich eine Menge Parallelweltsprünge, was nicht nur für reichlich Spannung und Abwechslung sorgt, sondern was auch heißt: Ganz viel himmlischer Zimtschneckenduft. Dieser Band macht besonders großen Appetit auf Zimtschnecken, haltet beim Lesen also besser immer eines von diesen leckeren Gebäckteilchen griffbereit. ;) Ein wenig Nervennahrung kann man aber auch definitiv gut gebrauchen, schließlich gilt es – unter Zeitdruck – einen fiesen Gegenspieler aufzuhalten, der auch gut den Bösewicht in einem Bond-Film spielen könnte.

Neben den aufregenden Passagen gibt es aber auch immer wieder Momente zum Verschnaufen. Momente aus dem Alltag, die in dem gemütlichen kleinen Heimatstädtchen unserer Charaktere spielen und einen öfters breit schmunzeln lassen. Vor allem die Szenen mit Vickys Großeltern bringen einen richtig zum Grinsen. Die beiden sind nach wie vor einfach der Knaller und die heimlichen Stars in dieser Reihe. Für das Erschaffen von originellen Figuren hat die Dagmar Bach zweifellos ein echtes Händchen. Ob Vickys Familie, ihre Freunde Pauline und Nicholas, Multitalent Winfried – man muss sie einfach alle lieben. Nicht zu vergessen Vicky selbst, die sich mit ihrer sympathischen und humorvollen Art sofort in das Leserherz schleicht. Die Geschichte wird erneut durchgehend aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschildert, sodass man einen guten Einblick in ihre Gedankenwelt bekommt und ihr Verhalten jederzeit nachempfinden kann. Ihr inneres Gefühlsdurcheinander bezüglich Konstantin zum Beispiel, denn natürlich spielt auch die Beziehung der beiden wieder eine große Rolle. Die Zwei merken im Verlauf, dass Parallelversionen von ihnen beziehungstechnisch schon deutlich weiter sind, was ziemlich verwirrend für die beiden ist (und irgendwie auch ein bisschen peinlich). Etwas teeniehaft ist das Ganze manchmal schon, aber überhaupt nicht albern oder so, sondern stets authentisch. Eben so, wie sich das erste Verliebtsein anfühlt.

Das Ende hat mich glücklich und wehmütig zugleich gemacht. Glücklich, weil einfach alles so schön und zufriedenstellend endet, und wehmütig, weil es nun wirklich vorbei ist mit der Reihe. Ich werde Vicky, Konstantin und Co. sehr vermissen, bin aber auch schon äußerst gespannt auf die kommenden Werke der Autorin.

Fazit: Ein rundum gelungener Abschluss einer wundervollen Reihe.
Dagmar Bach hat es wieder einmal geschafft, mich von Anfang bis Ende zu begeistern. „Zimt – Für immer von Magie berührt“ ist eine mitreißende und unterhaltsame Geschichte mit ganz viel Parallelweltchaos und Zimtschneckenduft in der Nase. Es ist spannend, witzig und romantisch, einfach magisch, und voller Freundschaft, Liebe und Überraschungen. Ein absolutes Wohlfühlbuch mit unvergesslichen Charakteren und ein herrlich zimtig süßer Lesespaß für Jung und Alt. Ich habe das Buch von der ersten Seite an geliebt und mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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