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Veröffentlicht am 27.08.2023

Unfall oder Mord?

Blaues Blut
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„Blaues Blut“ von Ralf Kramp ist bereits der 11. Band dieser Reihe rund um Herbie Feldmann und seinen imaginären Freund Julius.

Worum es geht?
Herbie versucht bei einem Flohmarkt Luxus-Küchenmaschinen ...

„Blaues Blut“ von Ralf Kramp ist bereits der 11. Band dieser Reihe rund um Herbie Feldmann und seinen imaginären Freund Julius.

Worum es geht?
Herbie versucht bei einem Flohmarkt Luxus-Küchenmaschinen zweifelhafter Herkunft zu verkaufen und lernt ein Trödler-Ehepaar kennen, das einen Helfer für die Räumung einer Burg sucht. Der Burgherr ist jedoch, nicht wie Herbie angenommen hat, verstorben, sondern hat sich nach dem Tod seiner Partnerin aus Trauer zurückgezogen. Er ist überzeugt, dass sie keinen Unfall hatte, sondern jemand nachgeholfen hat, dass sie mit dem Wagen in den Abgrund stürzte. Herbie lässt sich engagieren, nachzuforschen.

Das Cover ist sehr stimmig – eine Burg in bläulich-nebliger Abendstimmung. Das Buch erschien 2023, die Handlung spielt in der Gegenwart. Die Kapitel sind angenehm kurz gehalten. Der Schreibstil ist nicht nur flüssig und bildhaft, sondern besticht auch durch witzige Dialoge. Mit etwas Lokalkolorit in Form von Landschaftsbeschreibungen, Dialekt und Gebräuchen, wie das Martinsfeuer, wird dem Leser auch so en passant die Eifel nahegebracht. Für mich war es das erste Buch dieser Krimiserie. Ich kam problemlos ohne Vorkenntnisse in die Geschichte hinein.

Man steigt in die Handlung mit einer Rückblende auf den Unfall ein und lernt so nach und nach die handelnden Personen kennen. Im Mittelpunkt agiert Herbie, meist fremdbestimmt, vielfach setzt er spontane, kaum durchdachte Aktionen, stets begleitet von dem „Geist“ Julius, der alles besser weiß und überall seinen ironischen Senf dazu gibt. Der Fall erweist sich als einigermaßen komplex und auch mysteriös. Da hätten etliche ein Motiv und es kristallisieren sich mehr und mehr Verdächtige heraus, sodass man bis zur erstaunlichen, schlüssigen Auflösung ausgezeichnet miträtseln und eigene Theorien aufstellen kann. Zusätzlich geben die dazwischen eingestreuten Textstellen aus einem alten Brief Rätsel auf. Gefährliche Situationen und Action halten die Spannung stets am Köcheln.

Die Charaktere sind sehr lebendig gezeichnet, zeigen Stimmungen und Emotionen, Trauer, Mitgefühl, Aggressionen. Herbie ist einfach sympathisch und liebenswert in seiner gutmütigen, naiven Art. Aber er ist nicht dumm, einfallsreich und verfügt über eine gute Beobachtungsgabe. Stets hilfsbereit schlittert er in Situationen, die bestenfalls in einem Schlamassel enden, ihn aber manchmal auch in Gefahr bringen.

Mit Herbie und Julius hat der Autor zwei originelle Typen geschaffen, die mich blendend unterhalten und Lust auf weitere Abenteuer dieses Duos gemacht haben. Ich empfehle den Krimi gerne weiter und vergebe 5 Sterne.

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  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 21.08.2023

Tod einer Unbeliebten

Schuhplattlermord
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„Schuhplattlermord“ von Karina Baumann ist der zweite Band der Reihe mit Chefinspektor Willi Kleinlich und die Hobbydetektivin Mitzi Eisenhuber.

Worum geht es?
Erhitzte Gemüter in Steyr! Im Zuge des Stadtfestes ...

„Schuhplattlermord“ von Karina Baumann ist der zweite Band der Reihe mit Chefinspektor Willi Kleinlich und die Hobbydetektivin Mitzi Eisenhuber.

Worum geht es?
Erhitzte Gemüter in Steyr! Im Zuge des Stadtfestes soll der Bezirkswettbewerb im Schuhplatteln ausgetragen werden, und zum ersten Mal hat sich eine Damenmannschaft angemeldet. »Geht gar ned!« meint der Obmann des Schuhplattlervereins »Lederhosenklatscher«. Die Diskussion erübrigt sich, als die Obfrau der Damengruppe »Dirndlschupfer« von Mitzi Eisenhuber tot am Fuße der Dambergwarte gefunden wird. Unfall oder Mord? Eine schwere Ermittlung für Chefinspektor Willi Kleinlich, der auch noch explosive Grüße aus der Vergangenheit erhält.

Das Cover mit dem tanzenden Trachtenpaar passt ausgezeichnet zum Thema und ist durch den roten Dirndlrock auch ein Eyecatcher. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, die Kapitel sind kurz, nummeriert, ohne Zeit- und Ortsangaben. Das Buch erschien 2023 und umfasst rund 160 Seiten. Aufgrund des geringen Seitenumfanges, noch dazu mit etlichen leeren und fast leeren Seiten dazwischen, würde ich sagen, es ist ein Kurzkrimi. Die Handlung spielt in der Gegenwart in Steyr. Es ist ein typischer Regionalkrimi mit ausgiebigem Lokalkolorit und ein wenig Dialekt.

Obwohl ich den ersten Band nicht kannte, überblickte ich rasch den relevanten Personenkreis. Soweit nötig gab es außerdem Hinweise auf die Vorgeschichte. Der Fall an und für sich steht sowieso für sich alleine.

Schon die ersten Seiten ziehen den Leser hinein in die in der Stadt herrschende aufgeladene Stimmung rund um den Schuhplattler-Wettbewerb, sowohl auf Seiten der Männer als auch auf Seiten der Frauen. Und dann ist die unbeliebte Verursacherin vieler Unstimmigkeiten tot. Der Polizei eröffnen sich stetig neue Spuren, neue Verdächtige. Auch dem Leser, der reichlich Möglichkeit zum Miträtseln hat – bis zuletzt sich die Verknotungen doch einigermaßen überraschend lösen.

Die Charaktere, sowohl der Protagonisten als auch von Nebenfiguren, sind anschaulich und gut vorstellbar dargestellt. Die Einblicke ins Privatleben, insbesondere des Chefinspektors, sind gut dosiert und tragen zusätzlich dazu bei, sein Wesen lebendiger und emotionaler zu gestalten, sowie einen Schuss Romantik einfließen zu lassen.

„Schuhplattlermord“ ist ein Kurzkrimi mit Wohlfühlatmosphäre, den man locker in einem Zug auslesen kann. Da mir die Lektüre aufgrund der spannenden, gut durchdachten Handlung und den liebenswürdigen Protagonisten großes Lesevergnügen bereitet hat, freue ich mich einerseits auf eine Fortsetzung, andererseits empfehle ich das Buch gerne weiter und vergebe 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2023

Nacht- und Nebelaktionen am Bodensee

Der lila Seeteufel
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„Der lila Seeteufel“ von Marcel Huwyler, ist der zweite Band der Reihe mit Eliza Roth-Schild als Protagonistin.

Worum geht es?
Eliza erhält den Auftrag, Ken, den zukünftigen Schwiegersohn des Selfmade-Millionärs ...

„Der lila Seeteufel“ von Marcel Huwyler, ist der zweite Band der Reihe mit Eliza Roth-Schild als Protagonistin.

Worum geht es?
Eliza erhält den Auftrag, Ken, den zukünftigen Schwiegersohn des Selfmade-Millionärs Kuno Schenk, zu durchleuchten, dem Kens Geldquellen suspekt erscheinen. Sie wird als Gast bei Kens Geburtstagsparty auf seinem schicken Hausboot eingeschleust und stößt bald auf geheimnisvolle Aktionen.

Das Cover ist sehr ansprechend, vermittelt Urlaubsfeeling – blauer Himmel, blaues Wasser – und stimmt auf den Inhalt ein. Das Buch erschien 2023 und spielt in der Gegenwart. Die kurz gehaltenen Kapitel sind nummeriert, ohne Orts- oder Zeitangaben.

Marcel Huwylers Schreibstil ist flüssig, besticht vor allem durch sein Spiel mit der Sprache, die bildhaften Wortschöpfungen, die witzigen Dialoge und die immer wieder vorkommenden Ausdrücke im Schwyzer Dialekt.
Obwohl ich Band 1 noch nicht gelesen hatte, kam ich problemlos in die Geschichte hinein. Der relevante Personenkreis ist überschaubar, soweit erforderlich werden Fakten aus Elizas Vorgeschichte erwähnt.

Es ist ein Wohlfühlkrimi, in dem hervorragend Spannung mit Humor und auch ein bisschen Liebe kombiniert ist. Sowohl die Perspektivenwechsel zwischen Elizas Recherchen und den Liebesproblemen ihres Mitbewohners Fabio tragen zur abwechslungsreichen Handlung bei, als auch etliche überraschende Wendungen, prekäre, ja sogar gefährliche Situationen, in die Eliza gerät. Cliffhanger feuern die Spannung noch zusätzlich an. Am meisten amüsierten mich Elizas fantasievollen Einfälle und Racheaktionen.

Die taffe, couragierte und ideenreiche Eliza steht zwar im Mittelpunkt, doch haben sich auch der unglücklich verliebte Fabio und insbesondere Elizas Chauffeur Wälti in mein Herz geschlichen. Welch unerwartete Qualitäten und Fähigkeiten bei Wälti ans Tageslicht kamen! Für mich hat er Eliza fast den Rang abgelaufen nicht nur durch seine Kenntnisse, sondern vor allem durch sein Wesen. Er verströmt Liebenswürdigkeit, Herzenswärme, Verlässlichkeit und Loyalität. Ich denke, Eliza hat in ihm auch für zukünftige Fälle einen kongenialen Partner gefunden.

Ich habe das Buch fast in einem Zug verschlungen. Es war so vergnüglich zu lesen! Humorvoll, liebenswürdig, fantasievoll, spannend und romantisch zugleich. Jetzt möchte ich unbedingt Band 1 nachholen und natürlich freue ich mich auf eine Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 03.08.2023

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben

Küstendorf
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„Küstendorf“ von Susanne Ziegert ist ein spannender Nordsee-Krimi, bereits der 4. Band, in dem Friederike von Menkendorf ermittelt.

Klappentext:
Ein idyllisches Dorf am Ahlenmoor bei Cuxhaven. Eines Nachts ...

„Küstendorf“ von Susanne Ziegert ist ein spannender Nordsee-Krimi, bereits der 4. Band, in dem Friederike von Menkendorf ermittelt.

Klappentext:
Ein idyllisches Dorf am Ahlenmoor bei Cuxhaven. Eines Nachts zerreißt ein ohrenbetäubender Knall die Stille. Das Haus des Reichsbürgers Holger Waldmann liegt in Trümmern, der verhasste Bewohner kam ums Leben. Er lebte zurückgezogen mit Dutzenden Hunden und bedrohte Nachbarn mit gezogener Waffe. Als kurz zuvor zwei Kinder verschwunden und dann bei Waldmann wieder aufgetaucht waren, hatten sich die bislang verstrittenen Dorfbewohner zusammengeschlossen. War sein Tod Selbstjustiz oder ging es um alte Feindschaften?

Das Cover fällt in seiner Buntheit gut auf und zeigt einen für die Gegend typischen Backsteinhof, sodass man sich ausgezeichnet vorstellen kann, wie das Gebäude in etwa aussieht, in dem einige der Protogonisten wohnen. Die Handlung spielt in der nicht näher festgelegten Gegenwart. Das Buch erschien 2023 und ist bereits der vierte Band dieser Reihe, ist jedoch auch für Quereinsteiger problemlos ohne Vorkenntnisse lesbar. Dennoch wurde mein Interesse an den Vorgängerbänden und dem Werdegang der Ermittlerin geweckt.

Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Eindrucksvoll wird die düstere Moorlandschaft beschrieben, die im Dorf herrschende Stimmung, dieser besondere Menschenschlag dort, wenig offen für Neues, für Fremdes. Die Kapitel sind angenehm kurz gehalten, lediglich nummeriert, ohne Zeit- oder Ortsangaben.

Die Spannung baut sich relativ schnell auf und steigert sich im Laufe der Ereignisse. Zwar braucht man einige Zeit, bis man die Vielzahl der agierenden Personen überblickt, doch von Anfang an ist diese brodelnde Stimmung gut spürbar, die in diesem Dorf vorherrscht. Das fängt bei der Ablehnung und Unfreundlichkeit fremden bzw. zugezogenen Bewohnern gegenüber an, erstreckt sich bis zu handfesten Streitigkeiten mit Nachbarn und Mobbing von Außenseitern und gipfelt schließlich in Hassaktionen bis zur Selbstjustiz.

Auch die Ermittlungen werden durch die verschlossene bis feindselige Haltung der Dorfbewohner erschwert. Je intensiver Friederike von Menkendorf sich mit dem Leben des Opfers und dessen Beziehungen befasst, desto komplexer erweisen sich die Zusammenhänge und die Ursachen des Eklats, desto mehr erweitert sich der Kreis der Verdächtigen, offenbart sich der schwelende Hass und Neid, enthüllen sich lang gehütete Geheimnisse. Für Rike entwickelt sich der Fall zu einer persönlichen Herausforderung, als ihre eigene Familie mit hineingezogen wird. Immer wieder führen Spuren auch in die Irre, aber sie lässt nicht locker bis sich letztlich alles klärt.

Die Charaktere sind nicht nur äußerlich gut vorstellbar gezeichnet, sondern sie zeigen sehr markante, in die Tiefe gehende Wesenszüge – einerseits die engstirnigen, im Althergebrachten verhafteten Dorfbewohner, der von allen seit der Kindheit ins Out geschobene, tierliebende Eigenbrötler, andererseits die eigentlich das Beste wollende, aber total überforderte Auguste und die kluge, feinfühlige und überaus hilfsbereite Freundin Margo, nicht zu vergessen Rike, an sich ein schwieriger Charakter, aber eine verbissen nach Gerechtigkeit suchende Ermittlerin.

„Küstendorf“ hat mich vom Anfang bis zum Ende gepackt: Ein rätselhafter Kriminalfall, reich an bedrohlichen Situationen, in dem Themen wie Ausgrenzung, Reichsbürger und Selbstjustiz eingearbeitet sind, der in einer düster-stimmungsvoller Moorlandschaft spielt, und mit einer sympathischen Kommissarin, von der ich gerne noch weitere Fälle lesen möchte.

Ein unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Eine alte Dame betreibt „Verbrechensaufklärung“

ALT BÖSE TOT
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Der Kriminalroman „Alt böse tot“ von Ingrid J. Poljak ist der Auftakt zu einer neuen Reihe mit der über 80-jährigen Melanie (Melli) Pospischil als Protagonistin.

Klappentext:
Dahinwelken im Altersheim? ...

Der Kriminalroman „Alt böse tot“ von Ingrid J. Poljak ist der Auftakt zu einer neuen Reihe mit der über 80-jährigen Melanie (Melli) Pospischil als Protagonistin.

Klappentext:
Dahinwelken im Altersheim? Die ehemalige Krimiautorin Melli will das nicht!
Doch dann findet sie im Lainzer Tiergarten eine Leiche und ruft die Polizei. Vorbei ist es mit Dahinwelken, ihre kriminalistischen Instinkte erwachen.
Aber Chefinspektor Angermann ist gar nicht begeistert, dass ihm nun eine 82-jährige Hobby-Detektivin ins Handwerk pfuscht.
Und dann passieren auch noch weitere Morde.

Das Cover zeigt die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten, passend zu den erwähnten Tatorten. Einen guten Überblick über das Gebiet, die Leichenfundorte und die von Melli benutzten Wegstrecken bietet eine Skizze am Beginn des Buches. Das Buch erschien 2023. Die Kapitel sind mit Tages- und Uhrzeitangaben übertitelt, was ich stets sehr schätze, weil man den chronologischen Ablauf gut verfolgen kann. Die Handlung spielt im Wien in der Gegenwart. Das Wiener Flair wird sprachlich durch Dialektausdrücke unterstrichen, die man in einem Glossar nachschlagen kann. Als Wienerin fühlte ich mich natürlich heimisch und kannte etliche Straßen und Plätze, die beschrieben wurden. Der Schreibstil ist dialogreich, bildhaft und humorvoll.

Die Spannung steigert sich kontinuierlich, mit jedem Mord wird der Fall komplexer, erweitert sich der Kreis der Verdächtigen, die Mordmotive erscheinen immer undurchsichtiger. Melli kommt bei ihren Ermittlungen nicht nur immer wieder den Kriminalbeamten in die Quere, sondern gerät auch in gefährliche Situationen. Sie liefert aber immer wieder hilfreiche Hinweise und trägt schließlich wesentlich zur Klärung der Mordfälle bei.

Für eine alte Dame ist Melli erstaunlich energiegeladen und unternehmungslustig, was ich aber als plausibel ansah, marschiert sie doch regelmäßig durch den Lainzer Tierpark. Mit gutem Spürsinn, Beobachtungsgabe und einer ordentlichen Portion Sturheit verbeißt sie sich in die Recherchen. Sie ist lebendig und authentisch charakterisiert, geistig rege, unerschrocken bis leichtsinnig, aber wehrhaft in Worten und Taten. Sie gerät immer wieder in prekäre Situationen, ihre Hoppalas und die Situationskomik amüsieren, ihre Schlagfertigkeit und Reaktionsfähigkeit sind oft verblüffend. Die Autorin hat eine originelle Protagonistin geschaffen, die vom Alter her an Miss Marple erinnert, jedoch wesentlich aktiver und körperlich fitter erscheint. Auch ihr Umfeld, der Alltag in einem Pensionistenheim, die teils neugierigen, teils geistig abwesenden Mitbewohner, das kulinarische Angebot, all das ist sehr anschaulich geschildert. Auch die Nebenfiguren sind gut vorstellbar gezeichnet, wobei mir vor allem die liebenswürdige Elfi, die Melli stets bemuttert und unterstützt ans Herz gewachsen ist.

Mir hat „Alt böse tot“ sehr unterhaltsame und spannende Lesestunden beschert und Lust auf weitere Erlebnisse dieser taffen „Verbrechensaufklärerin“ gemacht. Gerne empfehle ich diesen Krimi weiter und vergebe 5 Sterne.

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