Cover-Bild Die Fessel
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ebersbach & Simon
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 16.08.2023
  • ISBN: 9783869152875
Sidonie-Gabrielle Claudine Colette

Die Fessel

Roman
Grit Zoller (Übersetzer)

Das Kultbuch der Colette – wiederentdeckt!

Die schöne Renée Néré, durch eine Erbschaft finanziell unabhängig, führt ein unbeschwertes Leben: Sie pendelt zwischen Paris und der Riviera, ausgedehnte Reisen führen sie in die Schweiz und quer durch Europa. In Nizza lernt sie Jean und May kennen, ein lebenslustiges Paar, und beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit Jean. Doch das Glück ist nicht von Dauer. Nach der Trennung ist Renée zutiefst getroffen, sie will Jean nicht aufgeben…

Ebenso meisterhaft wie berührend beschreibt Colette den inneren Widerstreit ihrer Heldin zwischen dem Impuls, der wahren Liebe zu folgen und dem Wunsch, ein freies, ungebundes Leben zu führen.

»Colettes Heldinnen sind zu stolz und zu unabhängig, um an einer enttäuschten Liebe zu zerbrechen.« Simone de Beauvoir

Die Fortsetzung von »La Vagabonde«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2023

Von der Unabhängigkeit einer Frau

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„Gewohnheitsmäßige Grübelei hat stets etwas von Wahnsinn an sich und mündet oft in eine beabsichtigte Ekstase, die manchmal schmerzlich ist und manchmal nicht … Und nun fange ich auch noch an zu verallgemeinern.“

Nizza, ...

„Gewohnheitsmäßige Grübelei hat stets etwas von Wahnsinn an sich und mündet oft in eine beabsichtigte Ekstase, die manchmal schmerzlich ist und manchmal nicht … Und nun fange ich auch noch an zu verallgemeinern.“

Nizza, in den Zwanziger Jahren. Renee, eine geschiedene (sic!) Frau und Schauspielerin, genießt hier ihre Ruhe. Das Erbe ihrer verstorbenen Schwägerin ermöglicht ihr diese Freiheit. Sie lernt im Hotel ein hitziges junges Paar kennen und lässt sich bald schon auf eine Affäre mit Jean ein.
Diese Beziehung steht nicht nur aufgrund der äußeren Umstände unter einem schlechten Stern. Jean ist aufbrausend, wird schon seiner Partnerin gegenüber handgreiflich, und auch in der Beziehung mit Renee nimmt er den dominanten und fast desinteressierten Part ein. Während Renee sich ihm - trotz ihrer sonstigen Skepsis und Vorsicht - anbietet und emotional abhängig macht.

„Die Fessel“ ist der Nachfolger zum Roman „La Vagabonde“. Man kann die Bücher unabhängig voneinander lesen, allerdings finde ich, dass die Geschichte in der Luft zu hängen scheint, wenn man dieses Buch liest ohne vom Vorgänger zu wissen. Die Sprache Colettes ist sehr pompös und gleichzeitig verdichtet. Das Erzähltempo in beiden Büchern ist ein unheimlich langsames und anstrengendes. „Die Fessel“ ist allerdings etwas aufregender und gleichzeitig entspannter zu lesen. Renee ist nicht mehr ganz so zurückhaltend und langweilig.

Man muss in der Stimmung sein, um dieses Buch genießen zu können. Es kann die perfekte Sommerlektüre sein, aber die Geschichte trägt die Leser*in nicht leichtfertig, sondern verlangt viel Konzentration und Geduld. Außerdem sollte man sich vor Augen halten, in welcher Zeit hier ganz selbstverständlich von der geschiedenen, freien und unabhängigen Frau erzählt wurde und wird.

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