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Veröffentlicht am 31.08.2023

Stark erzählte Familiengeschichte

Bei euch ist es immer so unheimlich still
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Wir schreiben das Jahr 1989, kurz vor der Wende in Berlin verlässt Silvia Borowski mit ihrer nur wenige Wochen alten Tochter Hannah Berlin in Richtung ihrer Heimat, ins schwäbische Dörfchen Ildingen. Viele ...

Wir schreiben das Jahr 1989, kurz vor der Wende in Berlin verlässt Silvia Borowski mit ihrer nur wenige Wochen alten Tochter Hannah Berlin in Richtung ihrer Heimat, ins schwäbische Dörfchen Ildingen. Viele Jahre ist es her, dass sie Hals über Kopf fortging und sie hat keine Ahnung, wie ihre Mutter Evelyn auf sie reagieren wird. Diese jedoch nimmt Silvia und Hannah einfach auf, ohne groß Fragen zu stellen. Denn seit dem Tod ihres Mannes Karl ist Evelyn einsam. Denn auch wenn sie seit den fünfziger Jahren hier lebt, gilt sie immer noch als Hinzugezogene.
Bei euch ist es immer so unheimlich still ist ein Familienroman, der aus wechselnden Perspektiven zwischen Mutter Evelyn und Tochter Silvia Borowski auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass diese Geschichte im Bezug zu Alena Schröders erstem Buch – Junge Frau am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid, steht. Allerdings kann man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen.
Der Einstieg in den Roman fällt leicht, denn Alena Schröder hat einen absolut flüssigen Schreibstil, dabei gelingt es ihr sehr gut Gefühle zu transportieren, ohne viel zu schreiben oder zu sagen. Der Titel des Buches ist hier nämlich Programm, denn den Charakteren fällt es so unheimlich schwer, miteinander über wichtige Themen zu sprechen. Oft hat man den Eindruck, sie leben stoisch nebeneinander her, dabei hätten sie sich unheimlich viel zu sagen.
Was mir besonders gut gefallen hat, sind die zwei Zeitebenen, denn die Vergangenheit lässt in der Gegenwart so manches verständlicher erscheinen. Evelyn stammt aus dem Osten und ist nach Baden-Württemberg gezogen und lernt hier Karl, den Bruder ihrer Freundin Betti kennen. Genauso wie Evelyn studiert er Medizin, doch als Tochter Silvia geboren wird, bleibt Evelyn zu Hause. Doch die Hausfrau und Mutterrolle fällt ihr schwer und die kleine Silvia kann es ihr nie rechtmachen und leider zeigt sie ihr das auch. Kein Wunder also, dass Silvia gleich die erste Gelegenheit ausnutzt, um fortzulaufen und den Kontakt über viele Jahre weitestgehend abzubrechen.
Doch auch wenn Evelyn auf den ersten Blick kalt und hartherzig wirkt, steckt auch hinter ihrer Geschichte mehr. Beide Frauen müssen lernen, aufeinander zuzugehen, sich gegenseitig Fehler einzugestehen und ein Gespräch zu suchen. Natürlich gestaltet sich das nicht immer als leicht und es dauert eine ganze Weile, bis sie sich annähern, aber die Autorin bringt all das so gut rüber, dass man wirklich die Handlungen ihrer Charaktere nachempfinden kann.
Die Geschichte lebt allerdings nicht nur von den Protagonistinnen, sondern auch von den Nebencharakteren, die ebenfalls nötigen Raum erhalten und klar vorstellbar werden. So hat man das Gefühl, Nachbarssohn Rüdiger mit seinem Walkman in der Werkstatt zu beobachten oder Monika im roten Minikleid auf der Tanzfläche stehen zu sehen. Man hat hier durchaus das Gefühl, dass man den kleinen Ort Ildingen mit all seinen Bewohnern direkt vor sich sieht. Spannend ist hier auch, die Darstellung rund um das Gerede im Ort, dem einen ist es egal, der andere versucht alles, um nach außen perfekt zu wirken. Ganz genau so ist es halt auch einfach im wahren Leben.
Was mir übrigens richtig gut gefallen hat, war nicht nur die Atmosphäre des Ortes, sondern auch die kleinen Anmerkungen der Autorin bezüglich Fernsehsendungen oder Musik aus der Zeit. Dadurch wurde das Geschehen einfach nochmal lebendiger.
Mein Fazit: bei diesem Buch ist der Titel einfach Programm, denn Alena Schröder gelingt es unheimlich gut, ihre Charaktere ins rechte Licht zu setzen. Man spürt die Probleme der einzelnen und kann sie einfach nachvollziehen. Sie trifft nicht nur den Zeitgeist der Geschichte, sondern schafft auch eine besondere Atmosphäre. Ein toller Familienroman, der absolut lesenswert ist.

Veröffentlicht am 28.08.2023

Absolut gelungen

The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch (SPIEGEL-Bestseller-Autorin |Knisternde Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Als bei einer Generalprobe zu einem Theaterstück merkwürdige Gestalten auftauchen und Joy erzählen, dass sie eine Nachfahrin der Capulets sei, ist diese zunächst sehr verwirrt. Sie erzählen ihr von einem ...

Als bei einer Generalprobe zu einem Theaterstück merkwürdige Gestalten auftauchen und Joy erzählen, dass sie eine Nachfahrin der Capulets sei, ist diese zunächst sehr verwirrt. Sie erzählen ihr von einem Fluch, der seither auf den Capulets und den Montagues liegt und das Shakespears Werk alles andere als erfunden ist. Um gegen den Fluch anzukommen, muss Joy gemeinsam mit ihnen an einer Akademie einkehren. Dabei darf sie sich auf keinen Fall in einen Montague verlieben, denn immerhin ist sie eine Capulet. Doch sowohl Rhyme, Nachfahre der Capulet, als auch Cut, der Montague, lassen Joys Herz schneller schlagen. Kann sie den Fluch aufheben oder wird alles noch schlimmer?
Wer kennt sie nicht, die tragische Geschichte von Romeo und Julia? Dementsprechend war ich hier absolut neugierig auf diese Geschichte und deren Umsetzung. Mit Rosenfluch erschien nun der erste Band der Romeo & Juliet Society Trilogie und der Einstieg gefiel mir bisher ganz gut.
Sabine Schoder konnte mich schon früher mit ihren Jugendbüchern begeistern, denn ihr Schreibstil liest sich leicht und flüssig und auch absoult passend für die angedachte Zielgruppe. Dabei gelingt es der Autorin sehr gut, dass sich der Leser mit den Protagonisten wohlfühlt und sich schnell in deren Gefühls- und Gedankenwelt einfühlt.
Der Einstieg in diese Geschichte fiel mir noch recht leicht, es beginnt beinahe umgehend mit dem Zusammentreffen zwischen Joy und den Montagues bzw.. Capulets. Die Geschichte dahinter, fand ich stimmig und passend. Zwar zog sich Joys Beginn an der Akademie, die extra für die Nachfahren der Capulets und Montagues errichtet wurde, ein wenig, doch auch hier beginnt es dann nach und nach spannender zu werden. Gerade diese Idee mit dem Fluch, der auf den Familien ruht, macht die Geschichte spannend und geheimnisvoll.
Das Setting und dessen bildhafte Beschreibung ist ebenfalls gelungen. Man fühlte sich beim Lesen, als wäre man mit dabei und durchlebt auf den Bällen fast schon eine andere Zeit. Als Leser spürt man, dass die Autrorin sich umfassend mit der Geschichte von Romeo und Julia beschäftigt hat.
Besonders gelungen ist die Ausarbeitung der einzelnen Charakter, allen voran Joy, die Protagonistin. Joy ist ein wunderbar lebhafter Charakter und da sie hier in eine Umgebung regelrecht geworfen wird, die ihr mehr als fremd ist, tritt sie immer wieder mal in ein Fettnäpfchen, das mich schmunzeln ließ. Vor allem während den Interaktionen mit den beiden jungen Fürsten der Häuser, Cut und Rhyme. Man muss Joy einfach mögen für ihre sympathische Art und ihrer Schlagfertigkeit und ihre gesamte Entwicklung fand ich gelungen.
Aber auch die weiteren Charaktere, wie z. B. die bereits genannten Cut Montague und Rhyme Capulet sind tolle Charaktere, die mich gerade im Umgang miteinander überzeugen konnten. Genauso wie die Clique der Capulets, die nicht nur durch ungewöhnliche Figuren heraussticht, sondern auch mit ihrem Gefühl füreinander und dem daraus resultierendem Zusammenhang.
Mein Fazit: Mit Rosenfluch ist es der Autorin gelungen, einen absolt mitreißenden ersten Band zu schreiben. Charaktere, Setting und Spannung lassen das Buch beim Lesen nur so verfliegen. Man fühlte sich beim Lesen als Teil der Geschichte, was ich persönlich immer ganz besonders mag. Das Ende lässt den Leser mit einem Cliffhanger zurück, so dass man hier schon dem nächsten Band entgegenfiebert.

Veröffentlicht am 01.08.2023

Eindringlich erzählte Zeitreise

Perlenbach
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Die Eifel am Ende des 19. Jahrhunderts. Hier wachsen die drei Kinder Jacob, Wilhelm und Luise in der kleinen Tuchmacherstadt Monschau, damals noch Montjoie, auf. Während Jacobs Vater ein wohlhabender Tuchmacher ...

Die Eifel am Ende des 19. Jahrhunderts. Hier wachsen die drei Kinder Jacob, Wilhelm und Luise in der kleinen Tuchmacherstadt Monschau, damals noch Montjoie, auf. Während Jacobs Vater ein wohlhabender Tuchmacher und Luises Vater ein Arzt ist, wächst Wilhelm auf dem elterlichen Hof in Wollseifen unter harten Bedingungen auf. Nur gelegentlich darf er Herrn Becker, Jacobs Vater nach Montjoie begleiten, um Jacob ein wenig Abwechslung zu bieten. Doch trotz unterschiedlicher Herkunft haben alle drei Kinder große Träume, die den damaligen Konventionen widersprachen.
Aufmerksam wurde ich auf das Buch, weil es in der Eifel spielt, gerade das Städtchen Monschau ist mir wohl bekannt, da ich nicht sehr weit von dort entfernt lebe und schon oft dort war. Auch Wollseifen, das heute verlassen ist, ist mir sofort ein Begriff gewesen. Dementsprechend spannend fand ich das Buch zu lesen, denn die Orte, die die Protagonisten besuchen, sind mir zum großen Teil bekannt und dementsprechend konnte ich das Geschehen vor mir sehen.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, er ist der Zeit, in der das Buch handelt angepasst und wirkt dadurch lebendig. Die Geschichte liest sich sehr anschaulich und flüssig und die damaligen Begebenheiten, sowohl die politischen als auch die persönlichen Entwicklungen, sind authentisch und gut recherchiert.
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass Perlenbach der zweite Band einer Eifel Trilogie ist, doch beim Lesen der Geschichte gab es keine Verständnisprobleme, zumal der erste Band, Ginsterhöhe, zeitlich erst nach Perlenbach spielt. So kann ich hier guten Gewissens sagen, dass die Bücher auch unabhängig voneinander gelesen werden können.
Da ich die Eifel und die gesamte Umgebung persönlich kenne, kann ich sagen, dass es der Autorin hervorragend gelungen ist, die Atmosphäre Monschaus, aber auch die Landschaft der Eifel darzustellen. Es war wie eine Zeitreise für mich, in der das rote Haus noch kein Museum war und Wollseifen noch bewohnt. Auch das politische Geschehen, die damalige Rolle der Frau und das Leben der Bevölkerung wird hier sehr gut geschildert, auch die Entwicklungen der Zeit, wie z. B. in der Medizin, werden mit eingebracht. Insgesamt hatte ich hier das Gefühl eine wahre Begebenheit zu lesen.
Die Träume und Wünsche der Kinder sind für damalige Zeiten schon beinahe revolutionär. Gerade Luise, die in die Fußstapfen des Vaters treten und Ärztin werden möchte, muss sich hier so manch einer Herausforderung stellen. Aber auch Wilhelm und Jacob werden vor schwierigen Entscheidungen gestellt.
Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven der drei Kinder und aus Tagebucheinträgen von Luises Gouvernante Frederike von Knobloch. Gerade auch durch letzteres erfährt der Leser viel vom Zeitgeschehen. Mir hat diese Abwechslung sehr gut gefallen, denn hier konnten die gesellschaftlichen Unterschiede noch einmal deutlich hervorgehoben werden und man fühlte sich auf eine besondere Art mit den Kindern verbunden.
Mein Fazit: Perlenbach ist ein Buch mit viel Tiefe und wird eindringlich erzählt. Als Leser fühlt man sich hier regelrecht in die damalige Zeit versetzt und es macht unheimlich viel Spaß, sowohl den Charakteren zuzuschauen als auch Entwicklungen und Geschehen mitzuverfolgen. Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 31.07.2023

Erschreckende Vorstellung

Projekt 22
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Zeit ihres Lebens hat Alice Medikamente nehmen müssen, war zu Hause so gut wie isoliert von anderen und verbrachte viel Zeit in der Anstalt von GP Tech, manchmal monatelang am Stück. Man sagte ihr, sie ...

Zeit ihres Lebens hat Alice Medikamente nehmen müssen, war zu Hause so gut wie isoliert von anderen und verbrachte viel Zeit in der Anstalt von GP Tech, manchmal monatelang am Stück. Man sagte ihr, sie würde an Schizophrenie leiden und deshalb benötigt sie all diese Untersuchungen, doch Alice hofft mehr als alles andere, doch noch ein normales Leben führen zu dürfen. Dann kommt alles ganz anders und plötzlich bleibt ihr nur ein Ausweg: fliehen, um nicht für immer in der Anstalt leben zu müssen.

Mit Projekt 22 erschien das Debüt der Autorin Alexa Linell, dessen Cover mich ansprach und dessen Klappentext neugierig macht.

Man findet hier sehr leicht in die Geschichte, denn Alexa Linell schreibt nicht nur sehr flüssig und mitreißend, sondern verbirgt so manch ein Geheimnis zwischen den Zeilen. Man saugt hier regelrecht den Text ein, um nicht etwas zu verpassen und man muss ganz schön aufpassen, dass die Autorin ihren Leser nicht an der Nase herumführt.

Die Geschichte rund um Alice ist spannend und macht zum Ende sehr nachdenklich. Im großen und ganzen hat die Autorin hier ein, leider, durchaus denkbares Szenario geschaffen. Wie der Titel des Buches bereits verrät, geht es um ein Projekt der Firma GP Tech, allerdings werde ich an dieser Stelle kein Wort mehr dazu verraten, denn worum es da geht, ist wirklich Gänsehaut bereitend.

Aus unterschiedlichen Perspektiven beobachtet der Leser die Entwicklungen, sowohl die inneren, vor allem Alices Gedanken- und Gefühlswelt, aber auch das, was um sie herum geschieht. Es gibt viele Momente voller Action, aber auch ruhigere Momente zum Nachdenken. Wer weiß, was bald schon möglich ist?!

Protagonistin Alice hat mir unheimlich gut gefallen und ich habe intensiv mit ihr mitgefühlt. Sie ist völlig weltfremd und man spürt, dass sie so gut wie keine Kontakte zu anderen hatte. Im Laufe der Handlung entwickelt sie sich glaubwürdig weiter und es war spannend, ihr dabei zuzusehen.

Desweiteren gibt es diverse weitere Charaktere, die Einfluss auf die Handlung nehmen, wie z.B. das Geschwisterpaar Simon und Frauke, die ebenfalls in der Forschung tätig sind, allerdings bei der Konkurrenz der Firma GP Tech. Aber auch Viktor, mit dem Alice bereits in der Anstalt Erfahrung machen musste, war ein interessanter Charakter.

Mein Fazit: Was für ein Debüt und was für ein spannendes Thema. Mir hat die Umsetzung unheimlich gut gefallen und ich habe den Thriller in einem Rutsch gelesen. Wer gerne miträtselt und Vermutungen aufstellt, wird hier seine Freude dran haben. Lesetipp!


Veröffentlicht am 31.07.2023

Macht gute Laune

Alles muss man selber machen
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Die alleinerziehende Nele ist ratlos, gesteigerte Kosten im Lebensmittelbereich und bei der Energie machen es ihr unmöglich, über die Runden zu kommen. Alles könnte leichter sein, wenn zumindest ihr Ex ...

Die alleinerziehende Nele ist ratlos, gesteigerte Kosten im Lebensmittelbereich und bei der Energie machen es ihr unmöglich, über die Runden zu kommen. Alles könnte leichter sein, wenn zumindest ihr Ex sich am Unterhalt der Kinder beteiligen würde, doch dieser meldet sich seit 3 Jahren nicht mehr. Als jetzt noch vier Kundinnen gleichzeitig ihren Kosmetikservice kündigen, ihr im Parkverbot stehender Wagen nicht mehr anspringen will und sie dabei ausgerechnet von der Polizei angesprochen wird, glaubt Nele, alles sei vorbei. Doch der Polizist beweist sich als Freund und Helfer und vielleicht noch mehr. Jetzt kann es doch nur noch bergauf gehen, oder?
Ich mag die Romane der Autorin Ellen Berg, denn sie sind für witzige, leichte Unterhaltung perfekt geeignet. Auch mit dem neuen Buch hat sie mich ständig zum Lachen oder Schmunzeln gebracht. Ellen Berg hat ein Talent für Wortwitz, lustige Dialoge und ganz viel Situationskomik.
So schleudert Protagonistin Nele, oft gemeinsam mit einer oder beiden Freundinnen, von einer zum Schreien komischen Situation in die nächste. Doch trotz allem Humor gelingt es der Autorin hier in einem ganz besonderen Maße auf die Missstände und Nöte, gerade von Alleinerziehenden, hinzuweisen. So scheut sie sich nicht, hier die horrenden Energiekosten oder die ungebremste Inflation mit einzubringen und die für viele dadurch entstandenen Kosten, die kaum noch zu bewältigen sind. Natürlich ist hier manches überzogen, aber genau das bringt hier die Situationskomik.
Protagonistin Nele war mir von der ersten Seite an sympathisch und ihre Sorgen und Probleme treffen wohl leider einige, dementsprechend leicht fällt es, sich mit ihr zu identifizieren. Sie ist eine junge Frau, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht unterkriegen lässt. An ihrer Seite stehen ihre Freundinnen Fiona und Hermine. Auch diese beiden haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und auch hier konnte Frau Aktion und Reaktion durchaus nachvollziehen, wenn man auch so einiges sich eher nicht trauen würde. Aber wer weiß das schon? Not macht erfinderisch.
Die Nebencharaktere sind zwar nicht so zahlreich, aber gerade dadurch auch absolut ausreichend gezeichnet. Auch hier kann man Sympathien oder eben nicht sehr leicht vergeben.
Erzählt wird das Ganze in der Ich-Form durch Protagonistin Nele, so dass man hier permanent aus erster Hand Gefühle, Gedanken, Zweifel etc. miterleben kann.
Mein Fazit: wie immer sorgt Ellen Berg für gute Unterhaltung und das Buch liest sich fast von selbst. Einfach eine perfekte Lektüre, um sich selbst wieder aufzuheitern oder um zu entspannen. Locker, leichte und charmant witzige Lektüre, die einfach Spaß macht.