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Veröffentlicht am 22.09.2023

Spannend, emotional und immer wieder überraschend

The Castaways
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Nach der Trennung von ihrem Mann Pete möchte Lori abschalten und lädt ihre Schwester Erin zu einem Urlaub auf den Fidschiinseln ein. Um ihr Ressort zu erreichen, müssen sie von der Hauptinsel mit einem ...

Nach der Trennung von ihrem Mann Pete möchte Lori abschalten und lädt ihre Schwester Erin zu einem Urlaub auf den Fidschiinseln ein. Um ihr Ressort zu erreichen, müssen sie von der Hauptinsel mit einem kleinen Flugzeug gebracht werden. Doch bevor es soweit kommt, kommt es zu einem Streit zwischen den Schwestern und Lori sitzt am nächsten Morgen allein am Flughafen. Aber auch ihr Urlaubsziel soll Lori nie erreichen, denn die Maschine stürzt ab. Erin kann nicht glauben, dass Lori nicht mehr lebt und beginnt mit ihrer Suche, erfolglos, bis 2 Jahre später plötzlich neue Erkenntnisse auftauchen. Erin kehrt zurück nach Fidschi. Gleich zu Beginn möchte ich hervorheben, dass es sich bei The Castaways um eine Neuauflage des 2022 erschienen Romans Der Ozean unserer Erinnerung handelt. Ich liebe die Bücher der Autorin Lucy Clarke und dieser Roman versprach wieder einmal spannende Unterhaltung und genau diese gibt es in diesem Roman, der eine Mischung aus spannendem Thriller und einer Art „Familienroman“ ist. Lucy Clarke schreibt so mitreißend, dass ich mich sowohl umgehend mit Erin, deren Sicht wir in der Ich-Perspektive erleben, als auch in Lori, durch einen neutralen Erzähler dargestellt, sofort einfühlen konnte. Durch diese wechselnden Perspektiven und vor allem auch Erzählperspektiven erhält man nicht nur einen großartigen Einblick in Erins Gefühls- und Gedankenwelt, sondern erlebt auch bei beiden Schwestern die Verzweiflung tief in ihnen. Es geht hier, unter anderem, auch um Schuld, um Sehnsucht nach einem geliebten Menschen und um Einsamkeit. Erin und Lori sind allein, haben sonst keine Familie mehr und umso mehr sind die Schwestern füreinander da. Erin kann sich nicht verzeihen, Lori allein auf diesen letzten Flug geschickt zu haben. Außerdem weiß sie noch ein wenig mehr als andere, die nach dem Passagierflugzeug suchten und das macht es für sie noch viel schlimmer. Lori hingegen ist, mit einigen weiteren Überlebenden, auf einer unbewohnten Insel gestrandet und kämpft dort um ihr Überleben. Auch ihre Geschichte ging mir nah, denn das, was sie hier erlebt, ist fast schon Horror pur. Gefangen im Paradies trifft es wohl am besten. Das Setting ist einfach grandios gewählt, man spürt beim Lesen die drückende Hitze, die körperlichen, aber auch die seelischen Qualen, dabei sollte es doch hier eigentlich Spaß und Erholung geben. Ich habe wirklich das gesamte Ausmaß regelrecht mitempfunden, denn Lucy Clarke schafft es, dass man sich hier mitten ins Geschehen gesetzt fühlt. Mir haben diese kapitelweise, wechselnden Perspektiven unheimlich gut gefallen, zumal es an den Kapitelenden immer wieder zu Cliffhangern kommt. Das sorgt für eine ganz besondere Art von Tempo und ich habe das Buch regelrecht an einem Nachmittag verschlungen. Man kann einfach nicht aufhören zu lesen, weil man wissen muss, was wirklich passiert ist. Die beiden Protagonistinnen sind so unglaublich authentisch gezeichnet, dass man je mehr man liest, umso mehr das Gefühl hat, die Schwestern zu kennen. Beide sind loyale, von Grund auf ehrliche Charaktere und doch gibt es Kleinigkeiten, vor allem bei Lori, die sie einander verschweigen, was hier letzten Endes auch zum Streit führte. Ich mochte beide unheimlich gerne und hab so sehr mit ihnen mitgefiebert. Doch auch die wenigen Nebenfiguren der Geschichte wirken absolut authentisch und man fühlt schnell Zu- oder auch Abneigung. Mein Fazit: ein großartiges Buch voller Spannung, Emotionen und dabei so fesselnd geschrieben, dass es extrem schwerfällt, dass Buch aus der Hand zu legen. Grandioses Kopfkino gepaart mit authentischen Charakteren und einer Story, die den Leser mitfühlen und mitleiden lässt, sorgen für beste Unterhaltung. Ich kann dieses Buch absolut empfehlen.

Veröffentlicht am 04.09.2023

Viel mehr als nur ein Kinderbuch

Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)
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Gemeinsam mit ihren Eltern leben die Geschwister Rachel und Robert in Krasnia. Ihr Vater Felix arbeitet in der Bibliothek von Krasnia, doch seit der böse Präsident Charles Malstain an der Macht ist, werden ...

Gemeinsam mit ihren Eltern leben die Geschwister Rachel und Robert in Krasnia. Ihr Vater Felix arbeitet in der Bibliothek von Krasnia, doch seit der böse Präsident Charles Malstain an der Macht ist, werden immer mehr Bücher verboten. Eines Abends bittet Felix seine Kinder ihn zu Bibliothek zu begleiten, um dort das Buch der gestohlenen Träume vor Malstain in Sicherheit zu bringen, doch noch in der Bibliothekt wird Felix verhaftet, während es Rachel und Robert gelingt zu flüchten. Doch ab jetzt müssen sie auf der Hut sein und das Buch davor schützen, in die falschen Hände zu gelangen, denn sein Inhalt ist noch viel mehr, als sie jemals gedacht hätten.
Eigentlich lese ich gar nicht so oft Kinderbücher, aber dieses Cover zog mich magisch an und der Klappentext machte mich neugierig. Schon der Einstieg fiel mir hier sehr leicht, denn Autor David Farr erzählt absolut einnehmend. Dabei klingt das Geschriebene beinahe wie ein Märchen, allerdings ein sehr düsteres Märchen.
Von Beginn an wird hier Spannung aufgebaut, denn schon im Prolog wird man neugierig gemacht, warum das kleine Mädchen dort alleine reist. Danach beginnt der Autor die Geschichte der Geschwister zu erzählen.
Das Worlduilding ist fast schon dystopisch: stellt euch vor, ihr lebt in einem Land, das Bücher verbietet und noch viel schlimmer: Kinder hasst. Kindern ist es nämlich nicht erlaubt, draußen zu spielen und zu toben, lediglich zur Schule dürfen sie noch gehen. All das geschieht in Krasnia.
Als dann die Geschwister das Buch der gestohlenen Träume in Sicherheit bringen müssen, beginnt das Abenteuer. Das allerdings hat es ganz schön in sich und manch ein Ereignis ist doch schon fast grenzwertig, zumindest für die jüngere Zielgruppe. Für mich als Erwachsene war es wiederum sehr spannend und auch die politischen Details nahezu erschreckend und unglaublich. Insgesamt bleibt die Spannung hier auf einem hohen Level, auch wenn der Autor sich zwischendurch Zeit nimmt, etwas mehr über den Inhalt des Buches oder einzelne Charaktere zu erzählen. Langeweile kommt hier auf jeden Fall nicht auf, denn es gibt immer wieder neue Plottwists, die ich nicht kommen gesehen habe.
Erzählt wird die Geschichte aus den Sichten der beiden Geschwister, diese sind nahezu dazu gezwungen, ihren ganzen Mut zusammenzunehmen, um viel Leid zu verhindern. Dabei haben sie selber schlimme Dinge erlebt und müssen sich nun allein durchschlagen. Insgesamt bleiben die Charaktere auf einem überschaubaren Level, so dass auch die jüngere Zielgruppe hier keine Schwierigkeiten haben wird, dem Geschehen zu folgen.
Mein Fazit: mit diesem ersten Band einer neuen Reihe hat es Autor David Farr geschafft, eine spannende Fantasygeschichte zu erzählen. Dabei ist diese Geschichte nicht nur für jüngere Leser geeignet, denn die Spannung und auch die Ereignisse ließen auch mich das Buch nicht aus der Hand legen. Es geht um Freundschaft, Mut und Zusammenhalt, aber auch ernste Themen kommen hier nicht zu kurz. Eine spannende Geschichte, auf deren Fortsetzung ich mich schon freue.

Veröffentlicht am 04.09.2023

Ganz großes Kino

Die Schwarze Königin
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Eigentlich war es Lens Großmutter, die die Reise nach Prag und anschließend ins Banat gewonnen hatte, doch als sie krank wird, beschließen sie, dass Len an der Reise teilnehmen wird. In Prag jedoch ereignen ...

Eigentlich war es Lens Großmutter, die die Reise nach Prag und anschließend ins Banat gewonnen hatte, doch als sie krank wird, beschließen sie, dass Len an der Reise teilnehmen wird. In Prag jedoch ereignen sich immer mehr merkwürdige Begebenheiten und Len weiß gar nicht, was das alles mit ihm zu tun haben soll. Kann es wirklich sein, dass er, wie seine Großmutter ihm erzählte, tatsächlich ein Draculesti ist?
600 Jahre zuvor lernt der junge Vlad die Königing von Ungarn und später des römischen Reiches, Barbara von Cilli kennen. Gemeinsam mit Vlads Verbündetem und Lehrmeister Sorin beschließen sie, den Stragoi, den in Siebenbürgen heimischen Vampiren,, auf den Leib zu rücken und schmieden einen Plan, um diese zu vernichten. Dabei kommt es ihnen zu Gute, dass Barbara in Alchemie bewandert ist, allerdings bleiben diese Kenntnisse nicht ohne Auswirkungen auf die sogenannte schwarze Königin.
Markus Heitz ist für mich ein absoluter Garant für spannende und absolut gut recherchierte Fantasy und dementsprechend neugierig war ich auch auf die schwarze Königin.
Schon der Einstieg gelingt durch einen sehr spannenden Prolog und man möchte unbedingt wissen, was es mit den Ereignissen hier auf sich hat. Danach beginnt die Geschichte in wechselnden Kapiteln zwischen der Gegenwart und Lens Pragreise und der Vergangenheit rund um die schwarze Königin und ihrem treuen Freund Vlad, der der Vater des späteren Pfählers war. Beide Perspektiven haben mir unheimlich gut gefallen, gemeinsam mit dem ahnungslosen Len erleben wir hier einige spannende Überraschungen und tauchen immer tiefer ein in eine Welt voller düsterer Gestalten aus der Anderswelt. Aber auch der historische Erzählstrang rund um Barbara und Vlad bietet enorm viel Spannung und viele erstaunliche Einblicke rund um die schwarze Königin. Man spürt hier regelrecht Heitz' Begeisterung zu dem Thema und das er hier absolut tief recherchiert hat.
Durch den wirklich fesselnden Schreibstil taucht man hier immer tiefer in eine Geschichte ein, bei der man sich später selbst ertappt, ins Dunkle zu lauern, ob nicht doch ein Blutsauger irgendwo draußen lauert.
Das Setting Prag in der Gegenwart ist gut gezeichnet und man sieht hier die gut besuchte Karlsbrücke direkt vor dem inneren Auge. Da ich die Stadt Prag selbst schon besucht habe, fiel es mir dadurch noch ein wenig leichter, das Geschehen im Kopf mizuverfolgen. Aber auch die Atmosphäre des Mittelalters ist absolut gelungen und man spürt hier die fremde Zeit mit all ihrer Finsterheit.
Auch mit den glaubhaft gezeichneten Charakteren konnte Heitz bei mir punkten. Len wird hier regelrecht ins Kalte Wasser geworfen,, dabei würde er eigentlich viel lieber in Ruhe mit seiner Freundin Klara und dessen Oma Mokka reisen. Doch spätestens als die seltsame Professorin Jolana auftaucht und Len einlädt, mehr über Prag und seine eigene Familiengeschichte zu erfahren, nimmt für Len das Schicksal seinen Lauf. Zu Beginn ist der junge Mann absolut naiv und überfordert, wer wäre das nicht, wenn man mitgeteilt bekäme, dass man der letzte männliche Nachfahre der Draculesti sei. Aber er beginnt sich zu entwickeln, bzw. er muss sich entwickeln, um seinem Schicksal ins Auge zu blicken.
Aber auch die schwarze Königin Barbara von Cilli hat mir unglaublich gut gefallen. Was für eine beeindruckende Frau und sie war ihrer Zeit absolut weit voraus. Ich habe sie hier bewundert für ihren Mut, aber auch für ihre Klugheit und wie sie alles in die Hand nimmt. Ich bin nahezu verführt worden, selbst mehr über diese Frau herausfinden zu wollen.
Doch nicht nur die Protagonisten wissen hier zu überzeugen, sondern auch deren Begleiter, die Professorin, die zunächst wie eine etwas schrullige, ältere Dame daherkommt, in der aber so unglaublich viel mehr steckt, ließ mich so manches Mal schmunzeln.
Während Vlad in der Vergangenheit durch und durch loyal und kämpferisch bleibt.
Mein Fazit: hier kann ich nur sagen: Chapeau, Herr Heitz, das war ganz großes Kino und ich bin begeistert von dieser unglaublich düsteren und doch faszinierenden Geschichte. Diese Geschichte ist noch viel mehr als "nur" eine Vampirgeschichte, denn Amospähre, Spannung, historische Momente und Charaktere machen hier ein Buch aus, das man nur schwer wieder weglegen kann und ich habe es an einem ruhigen Sonntag in einem weg inhaliert. Ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 31.08.2023

Stark erzählte Familiengeschichte

Bei euch ist es immer so unheimlich still
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Wir schreiben das Jahr 1989, kurz vor der Wende in Berlin verlässt Silvia Borowski mit ihrer nur wenige Wochen alten Tochter Hannah Berlin in Richtung ihrer Heimat, ins schwäbische Dörfchen Ildingen. Viele ...

Wir schreiben das Jahr 1989, kurz vor der Wende in Berlin verlässt Silvia Borowski mit ihrer nur wenige Wochen alten Tochter Hannah Berlin in Richtung ihrer Heimat, ins schwäbische Dörfchen Ildingen. Viele Jahre ist es her, dass sie Hals über Kopf fortging und sie hat keine Ahnung, wie ihre Mutter Evelyn auf sie reagieren wird. Diese jedoch nimmt Silvia und Hannah einfach auf, ohne groß Fragen zu stellen. Denn seit dem Tod ihres Mannes Karl ist Evelyn einsam. Denn auch wenn sie seit den fünfziger Jahren hier lebt, gilt sie immer noch als Hinzugezogene.
Bei euch ist es immer so unheimlich still ist ein Familienroman, der aus wechselnden Perspektiven zwischen Mutter Evelyn und Tochter Silvia Borowski auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass diese Geschichte im Bezug zu Alena Schröders erstem Buch – Junge Frau am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid, steht. Allerdings kann man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen.
Der Einstieg in den Roman fällt leicht, denn Alena Schröder hat einen absolut flüssigen Schreibstil, dabei gelingt es ihr sehr gut Gefühle zu transportieren, ohne viel zu schreiben oder zu sagen. Der Titel des Buches ist hier nämlich Programm, denn den Charakteren fällt es so unheimlich schwer, miteinander über wichtige Themen zu sprechen. Oft hat man den Eindruck, sie leben stoisch nebeneinander her, dabei hätten sie sich unheimlich viel zu sagen.
Was mir besonders gut gefallen hat, sind die zwei Zeitebenen, denn die Vergangenheit lässt in der Gegenwart so manches verständlicher erscheinen. Evelyn stammt aus dem Osten und ist nach Baden-Württemberg gezogen und lernt hier Karl, den Bruder ihrer Freundin Betti kennen. Genauso wie Evelyn studiert er Medizin, doch als Tochter Silvia geboren wird, bleibt Evelyn zu Hause. Doch die Hausfrau und Mutterrolle fällt ihr schwer und die kleine Silvia kann es ihr nie rechtmachen und leider zeigt sie ihr das auch. Kein Wunder also, dass Silvia gleich die erste Gelegenheit ausnutzt, um fortzulaufen und den Kontakt über viele Jahre weitestgehend abzubrechen.
Doch auch wenn Evelyn auf den ersten Blick kalt und hartherzig wirkt, steckt auch hinter ihrer Geschichte mehr. Beide Frauen müssen lernen, aufeinander zuzugehen, sich gegenseitig Fehler einzugestehen und ein Gespräch zu suchen. Natürlich gestaltet sich das nicht immer als leicht und es dauert eine ganze Weile, bis sie sich annähern, aber die Autorin bringt all das so gut rüber, dass man wirklich die Handlungen ihrer Charaktere nachempfinden kann.
Die Geschichte lebt allerdings nicht nur von den Protagonistinnen, sondern auch von den Nebencharakteren, die ebenfalls nötigen Raum erhalten und klar vorstellbar werden. So hat man das Gefühl, Nachbarssohn Rüdiger mit seinem Walkman in der Werkstatt zu beobachten oder Monika im roten Minikleid auf der Tanzfläche stehen zu sehen. Man hat hier durchaus das Gefühl, dass man den kleinen Ort Ildingen mit all seinen Bewohnern direkt vor sich sieht. Spannend ist hier auch, die Darstellung rund um das Gerede im Ort, dem einen ist es egal, der andere versucht alles, um nach außen perfekt zu wirken. Ganz genau so ist es halt auch einfach im wahren Leben.
Was mir übrigens richtig gut gefallen hat, war nicht nur die Atmosphäre des Ortes, sondern auch die kleinen Anmerkungen der Autorin bezüglich Fernsehsendungen oder Musik aus der Zeit. Dadurch wurde das Geschehen einfach nochmal lebendiger.
Mein Fazit: bei diesem Buch ist der Titel einfach Programm, denn Alena Schröder gelingt es unheimlich gut, ihre Charaktere ins rechte Licht zu setzen. Man spürt die Probleme der einzelnen und kann sie einfach nachvollziehen. Sie trifft nicht nur den Zeitgeist der Geschichte, sondern schafft auch eine besondere Atmosphäre. Ein toller Familienroman, der absolut lesenswert ist.

Veröffentlicht am 28.08.2023

Absolut gelungen

The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch (SPIEGEL-Bestseller-Autorin |Knisternde Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Als bei einer Generalprobe zu einem Theaterstück merkwürdige Gestalten auftauchen und Joy erzählen, dass sie eine Nachfahrin der Capulets sei, ist diese zunächst sehr verwirrt. Sie erzählen ihr von einem ...

Als bei einer Generalprobe zu einem Theaterstück merkwürdige Gestalten auftauchen und Joy erzählen, dass sie eine Nachfahrin der Capulets sei, ist diese zunächst sehr verwirrt. Sie erzählen ihr von einem Fluch, der seither auf den Capulets und den Montagues liegt und das Shakespears Werk alles andere als erfunden ist. Um gegen den Fluch anzukommen, muss Joy gemeinsam mit ihnen an einer Akademie einkehren. Dabei darf sie sich auf keinen Fall in einen Montague verlieben, denn immerhin ist sie eine Capulet. Doch sowohl Rhyme, Nachfahre der Capulet, als auch Cut, der Montague, lassen Joys Herz schneller schlagen. Kann sie den Fluch aufheben oder wird alles noch schlimmer?
Wer kennt sie nicht, die tragische Geschichte von Romeo und Julia? Dementsprechend war ich hier absolut neugierig auf diese Geschichte und deren Umsetzung. Mit Rosenfluch erschien nun der erste Band der Romeo & Juliet Society Trilogie und der Einstieg gefiel mir bisher ganz gut.
Sabine Schoder konnte mich schon früher mit ihren Jugendbüchern begeistern, denn ihr Schreibstil liest sich leicht und flüssig und auch absoult passend für die angedachte Zielgruppe. Dabei gelingt es der Autorin sehr gut, dass sich der Leser mit den Protagonisten wohlfühlt und sich schnell in deren Gefühls- und Gedankenwelt einfühlt.
Der Einstieg in diese Geschichte fiel mir noch recht leicht, es beginnt beinahe umgehend mit dem Zusammentreffen zwischen Joy und den Montagues bzw.. Capulets. Die Geschichte dahinter, fand ich stimmig und passend. Zwar zog sich Joys Beginn an der Akademie, die extra für die Nachfahren der Capulets und Montagues errichtet wurde, ein wenig, doch auch hier beginnt es dann nach und nach spannender zu werden. Gerade diese Idee mit dem Fluch, der auf den Familien ruht, macht die Geschichte spannend und geheimnisvoll.
Das Setting und dessen bildhafte Beschreibung ist ebenfalls gelungen. Man fühlte sich beim Lesen, als wäre man mit dabei und durchlebt auf den Bällen fast schon eine andere Zeit. Als Leser spürt man, dass die Autrorin sich umfassend mit der Geschichte von Romeo und Julia beschäftigt hat.
Besonders gelungen ist die Ausarbeitung der einzelnen Charakter, allen voran Joy, die Protagonistin. Joy ist ein wunderbar lebhafter Charakter und da sie hier in eine Umgebung regelrecht geworfen wird, die ihr mehr als fremd ist, tritt sie immer wieder mal in ein Fettnäpfchen, das mich schmunzeln ließ. Vor allem während den Interaktionen mit den beiden jungen Fürsten der Häuser, Cut und Rhyme. Man muss Joy einfach mögen für ihre sympathische Art und ihrer Schlagfertigkeit und ihre gesamte Entwicklung fand ich gelungen.
Aber auch die weiteren Charaktere, wie z. B. die bereits genannten Cut Montague und Rhyme Capulet sind tolle Charaktere, die mich gerade im Umgang miteinander überzeugen konnten. Genauso wie die Clique der Capulets, die nicht nur durch ungewöhnliche Figuren heraussticht, sondern auch mit ihrem Gefühl füreinander und dem daraus resultierendem Zusammenhang.
Mein Fazit: Mit Rosenfluch ist es der Autorin gelungen, einen absolt mitreißenden ersten Band zu schreiben. Charaktere, Setting und Spannung lassen das Buch beim Lesen nur so verfliegen. Man fühlte sich beim Lesen als Teil der Geschichte, was ich persönlich immer ganz besonders mag. Das Ende lässt den Leser mit einem Cliffhanger zurück, so dass man hier schon dem nächsten Band entgegenfiebert.