Spannende Geschichte
Unter SchwesternIch bin froh, dass ich „Unter Schwestern“ von Sophie Edenberg gelesen habe. Das Buch war so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Die Geschichte wird die meiste Zeit aus Franziskas Sicht ...
Ich bin froh, dass ich „Unter Schwestern“ von Sophie Edenberg gelesen habe. Das Buch war so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Die Geschichte wird die meiste Zeit aus Franziskas Sicht erzählt. Ab und an kommen aber auch Amelie, Katrin und Max zu Wort. Die Kapitel von Max und Katrin sind mit dem Namen überschrieben. Bei Franziska und Amelie gibt es keine Überschrift. Meist macht die Autorin aber innerhalb des ersten Absatzes klar, welche der Schwestern wir gerade begleiten.
Sophie Edenberg ist es gut gelungen, dass ich zwischendurch nicht mehr wusste, wer nun eigentlich die gute und wer die böse Schwester ist. Letzten Endes habe ich für mich entschieden, dass keine Schwester wirklich gut oder wirklich böse ist. Beide haben ihr Päckchen zu tragen, denn in der Vergangenheit der beiden Schwestern ist so einiges passiert, was den meisten Menschen nicht passiert. Von daher konnte ich beide Schwestern teilweise verstehen. Teilweise gehen beide aber natürlich zu weit, immerhin handelt es sich hier um einen Thriller.
Franziska konnte ich nicht immer ganz verstehen. Ich will hier nicht spoilern, deswegen kann ich nicht wirklich näher darauf eingehen, aber das ist die eine Feder Abzug. Ich fand ihr Verhalten ein einigen wenigen Stellen nicht logisch nachvollziehbar. Das hat mich persönlich etwas irritiert. Vor allem an einer Stelle hätte sie meiner Ansicht nach anders handeln müssen und dies hätte die Geschichte aber möglicherweise in eine andere Richtung getrieben. Vermutlich war es deshalb von der Autorin so geschrieben, wie es geschrieben ist. Für meinen Geschmack hier ein kleines bisschen konstruiert. Alles in allem hat das den Lesefluss aber nicht wirklich gestört.
Amelie war mir deutlich ferner, als Franziska, obwohl ich ihre Beweggründe nach und nach gut nachvollziehen konnte. Amelie hat das Leben wirklich übel mitgespielt. Wie muss es sein, dies so lange Jahre mit sich herum zu tragen? Ich glaube, dass ihr Leben, auch wenn es mit Karl, dem süßen Adoptivsohn, gut ausgefüllt war, nicht einfach zu bewältigen war.
Konstantin, Amelies Ehemann, muss man wirklich bewundern. Was für ein begnadeter Schauspieler, der die Schwestern und auch den Leser gut an der Nase herum führt. Ich hatte von Anfang an eine Ahnung, dass er falsch spielt, weil er einfach so unglaublich unsympathisch ist, aber ich wusste lange nicht, was genau mir an ihm mißfällt. Da hat die Autorin wirklich eine interessante Figur geschaffen.
Der Schreibstil von Sophie Edenberg ist unglaublich mitreißend und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Wie wird die Geschichte enden, war für mich die alles entscheidende Frage, die ich beantwortet wissen wollte. Das Ende ist passend und hat mich zufrieden zurück gelassen.
Die Geschichte an sich folgt einem roten Faden und nach und nach werden die Hintergründe der Schwestern und der mit ihnen im Zusammenhang stehenden Personen aufgedeckt. Alles passend, alles logisch erklärbar, was passiert ist. Ich fand das super. Vor allem, weil man auf einige Wendungen wirklich nicht gleich von selbst gekommen wäre.
Alles in allem vergebe ich 4 sehr gute Sterne und eine Leseempfehlung.