Platzhalter für Profilbild

spraverlie

Lesejury Star
online

spraverlie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit spraverlie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2022

Aus anfangs humorvollen Kurzgeschichten wird ein Tagebuch eines verliebten, ambitionierten Autors!

Wer nicht alle Tassen im Schrank hat, sollte mal in der Spülmaschine nachschauen.
0

Der Autor Martin Gehr möchte uns "Abenteuer in der Welt der Kommunikation" erleben lassen, was ihm anfangs auch wirklich gut gelingt.

Da werden Haustürgeschichten erzählt, Anglizismen zur Sprache gebracht, ...

Der Autor Martin Gehr möchte uns "Abenteuer in der Welt der Kommunikation" erleben lassen, was ihm anfangs auch wirklich gut gelingt.

Da werden Haustürgeschichten erzählt, Anglizismen zur Sprache gebracht, aus Augen und Sinn verlorene Wörter ans Tageslicht befördert, liebevolle Kommunikationen im Straßenverkehr demonstriert, alltägliche Erlebnisse beim Einkaufen oder mit den Nachbarn beschrieben, moderne Zeichensprache ins Licht gerückt und vieles, vieles mehr.

Die Mehrheit der Kurzgeschichten bringen den Lesenden wahrlich zum Schmunzeln und manchmal auch zum Lachen und zeigen uns auf wunderbare Art und Weise, wie humorvoll unser Alltag sein kann.

Wäre der Autor bei diesen Kurzgeschichten geblieben, wäre das Buch wirklich ein Volltreffer gewesen!

Leider aber fügt er dann seine eigene Liebesgeschichte mit ein und seltsam anmutende Ambitionen eines Autors, die beide wie Fremdkörper in diesem Buch wirken.
Auch verschiedene Geschichten, bei denen man sich fragt, was diese mit dem Thema "Kommunikation" zu tun haben, wirken wie "ins Buch gezwungen".

Summa summarum wäre hier weniger wahrhaftig wesentlich mehr gewesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2025

„Charme, Humor und Wiener Schmäh“ (Zitat Buchrückseite) habe ich hier vergeblich gesucht. Schade.

Darf´s ein bisserl Mord sein - Wahre Verbrechen
0

Trockene, leider oberflächlich bleibende Berichterstattung über Fakten wahrer Verbrechen!

Nachdem ich mich durch dieses Buch gearbeitet habe, musste ich mich wundern, dass andere Leser*innen sich fast ...

Trockene, leider oberflächlich bleibende Berichterstattung über Fakten wahrer Verbrechen!

Nachdem ich mich durch dieses Buch gearbeitet habe, musste ich mich wundern, dass andere Leser*innen sich fast schon begeistert darüber äußerten. Bin ich beim falschen Buch gelandet? Oder sind mein Geschmack und mein Anspruch gänzlich Andere? Nun, Letzteres scheint der Fall zu sein.

Die Buchrückseite verspricht „Charme, Humor und Wiener Schmäh“ und dementsprechende Erzählungen von „Kriminalfällen aus der ganzen Welt und quer durch die Jahrhunderte.“

Vielfalt wird durch die wahren Verbrechen, von denen berichtet wird, wirklich geboten, und sie fanden zu unterschiedlichsten Zeiten statt, aber die Art und Weise, in der sie erzählt werden, ist eher trocken und nüchtern. Es sind weniger Erzählungen, als – gefühlt - vielmehr Berichterstattungen fast schon im Stile polizeilicher Protokolle.

Ich hätte, weil mich das Thema interessiert, so gerne Positives berichtet über dieses Buch, von dem ich mir viel mehr versprochen hatte: lebendige Erzählungen wahrer Verbrechen statt einer Aneinanderreihung von Fakten, mehr Hintergrundinformationen auch über die Entwicklung der beteiligten Personen und nicht nur Vordergründiges.

Vielleicht ist es ein schlechter Witz, aber in diesem Buch fehlt es nicht nur in den Fällen, in denen ein Mord begangen wird, an Leben. Sehr schade.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.08.2023

Ein Fall, der sich mangels Atmosphäre allerorts hätte zutragen können und bei dem es nicht nur der Toten am Fastensee an Leben fehlt!

Die Tote am Fastensee
0

Ein polizeiliches Protokoll zu lesen, wäre vermutlich ähnlich spannend!

„Die Tote am Fastensee“ ist schon der 10. Teil rund um die Inselkommissarin Lena Lorenzen, für mich aber war es das erste Buch von ...

Ein polizeiliches Protokoll zu lesen, wäre vermutlich ähnlich spannend!

„Die Tote am Fastensee“ ist schon der 10. Teil rund um die Inselkommissarin Lena Lorenzen, für mich aber war es das erste Buch von Anna Johannsen, das ich gelesen habe. Ich war sehr gespannt auf die Lektüre, weil ich mit großem Interesse Krimis – und auch historische Romane – lese, die an der Nord- und Ostsee, vorzugsweise in Nordfriesland spielen. Nun, meine Hoffnungen wurden, wenn ich es freundlich ausdrücke, nicht wirklich erfüllt.

Ein sehr nüchterner Schreibstil mit oft kurzen Sätzen, knappen Personen- und so gut wie keinen Landschaftsbeschreibungen hat mich bei diesem Buch seit langem mal wieder überlegen lassen, ob ich das Lesen abbreche. Weil ich aber schon einen Verdacht hatte und wissen wollte, ob sich dieser bestätigen wird, habe ich mich gezwungen, weiterzulesen.

Der Plot besteht vorwiegend aus Dialogen, Befragungen und Gesprächen, in denen die Teilnehmer sich zudem häufig wiederholen und im Kreise drehen, so dass die zähen Ermittlungen stocken, nächste Schritte nicht getan, nötige Schlussfolgerungen erst spät getroffen und notwendige Konsequenzen nur mühsam gezogen werden.

Die Geschichte, die ich nicht als Krimi bezeichnen würde, lässt jegliche Atmosphäre vermissen. Sie liest sich wie eine Aneinanderreihung von Gesprächen und Überlegungen sowie Fahrten zwischen Fehmarn und Schleswig oder Husum etc. und wieder zurück und wieder hin und wieder zurück…und wird nur an einer Stelle von einem spannenden Moment etwas belebt.

Als störend habe ich beispielsweise auch empfunden, dass sich Formulierungen in stets gleichem Wortlaut wiederholen, obwohl für die darin enthaltenen Aussagen auch andere Ausdrücke und Beschreibungen hätten genutzt werden können. Und, ganz ehrlich, ein Leser respektive eine Leserin, hat es nach dem zweiten Mal verstanden, dass es sich bei dem Büro auf Fehmarn um ein „provisorisches Büro“ handelt; auch diese Titulierung ständig zu wiederholen - pardon - nervt schlicht und so gar nicht ergreifend.

Ich hätte mich so gefreut, wenn ich Positiveres über diesen „Krimi“ hätte schreiben und ihn besser hätte bewerten können, aber das wäre nicht ehrlich. Vielleicht sind andere Bände dieser Reihe bildhafter, abwechslungsreicher, spannender und schlussendlich unterhaltsamer?! Den in diesem Band leider blass bleibenden Charakteren wäre es zu wünschen.

Wer allerdings Krimis mag, in denen polizeiliche Ermittlungen neutral und nüchtern und in protokollähnlicher Art und Weise beschrieben werden, der dürfte hier goldrichtig sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere