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Veröffentlicht am 28.08.2023

Hätte besser sein können

Die toten Frauen von Juárez
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Kelly war Boxer in den USA, doch nachdem er durch Drogenmissbrauch seine Karriere aufgeben musste, ist er nach Mexiko gegangen. In die Stadt Juárez, die an der Grenze zu Texas liegt und in der immer wieder ...

Kelly war Boxer in den USA, doch nachdem er durch Drogenmissbrauch seine Karriere aufgeben musste, ist er nach Mexiko gegangen. In die Stadt Juárez, die an der Grenze zu Texas liegt und in der immer wieder Frauen verschwinden.

Für mich ist das Cover ungewollt lustig, denn das Thema, ist schon sehr erschreckend und grausam, aber das rote mexikanische Skelett, bringt meiner Meinung nach den Ernst der Lage nicht richtig rüber.
Generell finde ich, dass der Autor die wahre Geschichte von Ciudad Juárez viel zu wenig in Szene setzt. Der Roman heißt, die toten Frauen von Juárez und doch kommen sie nur am Rande des Falles vor. Im Hauptteil geht es mehr um Kelly und später um den Ermittler Sevilla.
Kelly ist ein gescheiterter Boxer, der sich in Ciudad Juárez versteckt, da er vor vielen Jahren im Drogenrausch einen schweren Fehler begangen hat. Seitdem nimmt er eigentlich nichts stärkeres mehr als Marihuana. Dort in Mexiko hat er sich eine neue Existenz aufgebaut und mit Estéban und seiner Schwester Paloma angefreundet. Und auch wenn Kelly und Estéban fleißig Drogen verkaufen, konnte ich nicht umhin doch irgendwie Mitleid mit ihnen zu haben. Vor allem später, als sie in schweren Verdacht geraten. Sevilla habe ich nicht ganz so durchschaut. Er ist Ermittler beim Drogendezernat und versucht über Kelly an die Hintermänner von Estéban ranzukommen und doch scheint er außerdem noch ein größeres Interesse zu haben, aber genau das ist es, was ich nicht so ganz verstanden habe. Er kniet sich so sehr in den Fall hinein und riskiert nicht nur seinen Job sondern auch sein Leben, aber wofür? Hintergründig für die Frauen von Juárez, die jährlich zu so vielen verschwinden, aber eben nur so sekundär. Seinen Hauptantrieb habe ich bis zum Ende nicht ganz verstanden.
Am beeindruckendsten fand ich noch Paloma, die zwar auch in dem ganzen Sumpf mit drinsteckt, aber trotzdem versucht was Gutes zu tun und sich sehr für die Frauen einsetzt, die von der Regierung, Polizei und der breiten Öffentlichkeit vergessen werden. Eine starke Frau in einer Welt, die Frauen nicht ernst nimmt.
Und das ist leider der einzige wahre Kern der ganzen Geschichte, denn auch die echten Frauen, die in Ciudad Juárez verschwinden brauchen eine Stimme. Wie viele Frauen genau verschwunden sind seit den 90er Jahren, ist nicht bekannt und wer dahinter steckt auch nicht. Die Polizei ist überfordert und verrennt sich in Ermittlungen, die die wahren Schuldigen nicht aufdecken. Wahrscheinlich nutzen Mörder, Frauenhasser und Vergewaltiger diese Misere einfach schamlos aus. Es ist auf jeden Fall sehr erschreckend, vor allem auch, weil die Regierung hauptsächlich das Image des Landes in Gefahr sieht.
Um nun aber wieder den Kreis zum Buch zu schließen, muss ich aber diesem zugutehalten, dass das Ende vom Autor sehr gut gewählt wurde. Ich könnte mir wirklich sehr gut vorstellen, dass es so sein könnte. Eine furchtbare Auflösung, die in ihrer Grausamkeit äußerst real wirkt.
Ich habe das Buch zusammen mit Kaisu von Life 4 Books gelesen und wir waren beide der Meinung, dass das Ende sehr treffend gewählt ist, der Autor aber im Vorfeld viel zu wenig auf die toten Frauen eingeht.

Mein Fazit: Das Buch hätte durchaus gut sein können, allerdings fand ich, dass der Autor einfach zu wenig über die toten Frauen schreibt und sich viel zu sehr in die Beschreibungen der Probleme der Protagonisten verliert. Einzig das Ende, zeigt wie viel Potential in der Story gesteckt hätte. Dadurch habe ich mich aber doch etwas mehr über den wahren Fall beschäftigt und bin entsetzt, wie mit dem Leid der Frauen und Familien umgegangen wird.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Ganz ok für zwischendurch

Lieber jetzt als irgendwann
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Franny Banks hat sich vor drei Jahren ein Ultimatum gesetzt, sie möchte den Durchbruch als Schauspielerin schaffen. Nun kommt langsam die Zeit, in der das Ultimatum abläuft und als dann auch noch ihr Plan ...

Franny Banks hat sich vor drei Jahren ein Ultimatum gesetzt, sie möchte den Durchbruch als Schauspielerin schaffen. Nun kommt langsam die Zeit, in der das Ultimatum abläuft und als dann auch noch ihr Plan B platzt muss sie jetzt loslegen, denn sonst ist es zu spät.

Das Cover ist so richtig Frauenroman-Sommerlektüre mäßig. Eigentlich wäre das nichts, wo ich spontan zugreifen würde. :D
Allerdings habe ich dieses Buch zusammen mit meiner besten Freundin gelesen, bzw. jede hat für sich gelesen und tauschen unsere Exemplare dann aus. Denn wir haben viele Kommentare auf den Seiten hinterlassen. Ich freu mich schon darauf zu sehen, was ihr so aufgefallen ist. 😊
Nun aber was zum Buch.
Der Inhalt des Buches ist so wie sein Cover, nichts Schweres und letztendlich hatte ich mir schon ziemlich am Anfang des Buches gedacht, was am Ende passieren würde. Trotzdem hat mir das Lesen Spaß gemacht.
Lauren Graham schreibt witzig und es hat mich schon sehr stark an ihre Rolle in den Gilmore Girls erinnert, aber es muss ja auch nicht immer High-Fantasy sein. 😉
Genauso wie der Schreibstil erinnert Franny auch etwas an Lorelai, aber wenn mensch so lange Jahre eine Rolle gespielt hat, bleibt das wohl nicht ganz aus. Auf jeden Fall ist sie verrückt, total chaotisch, dabei aber trotzdem nett. An vielen Stellen setzt sie sich zwar nicht immer so für sich selber ein, wie sie es vielleicht sollte, aber letztendlich geht sie doch ihren Weg.
Es gibt viele Auf und Abs in ihrer Karriere, aber ich finde es gut, dass sie versucht sich selber treu zu bleiben und sich selbst als Neuling nicht auf alles in der Filmbranche einlässt.
Das Buch ist gespickt von vielen lustigen Dialogen und besonders ihre Telefonate mit ihrem Vater trafen genau meinen Humor. Da ich vor nicht allzu langer Zeit das autobiographische Buch von Lauren Graham gelesen habe, kamen mir die Gespräche auch recht biographisch vor. Aber es ist ja nur logisch, dass mensch über etwas schreibt, über dass sie sich auskennt und dass dann persönliche Dinge miteinfließen, kann ich nachvollziehen.
Gut gefallen haben mir die Kalendereinträge zwischendrin, sodass ich als Leserin sehen konnte, was denn so passiert ist und vor allem wie lange es noch dauert, bis das Ultimatum abgelaufen ist.
Das einzige, was mich etwas genervt hat, waren ihre ewigen Tagträumereien. Wie bitte soll mensch was zustande bringen, wenn mensch ständig mit den Kopf in den Wolken hängt?
Das Ende ist jetzt keine große Überraschung (genauso hatte ich es mir fast vorgestellt), trotzdem ist es voller Hoffnung für sie und hat mir gefallen.

Mein Fazit: Für den Sommer und als BuddyRead ist dieses Buch perfekt geeignet. Ich konnte es gut am Strand oder auf dem Balkon lesen, ohne viel mit denken zu müssen. Ich dachte mir zwar schon relativ am Anfang des Buches wie es ausgehen würde, aber bei so leichten Lektüren ist das nicht allzu tragisch. Da muss ich nicht bis zur letzten Seite im Dunkeln tappen. 😉
Wenn ihr also was leichtes und lustiges Lesen wollt, dann greift gerne zu diesem Buch.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Leider konnte mich das Buch nicht packen

Fairy Tale
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Durch einen Zufall lernt Charlie Mr. Bowditch kennen und auf einmal kümmert er sich um den alten Mann. Doch was Charlie nicht ahnt ist, dass Mr. Bowditch ein Geheimnis verbirgt. In seinem Schuppen verbirgt ...

Durch einen Zufall lernt Charlie Mr. Bowditch kennen und auf einmal kümmert er sich um den alten Mann. Doch was Charlie nicht ahnt ist, dass Mr. Bowditch ein Geheimnis verbirgt. In seinem Schuppen verbirgt sich ein Weg in eine andere, fantastische Welt. Ein Märchen beginnt.

Das Cover ist okay. Es ist jetzt nicht das Beste, aber auch nicht das Schlechteste. Obwohl ich hier zugeben muss, das mir das Originalcover deutlich besser gefällt. Passt auch irgendwie besser zur Geschichte. Denn das Thema des Covers wird öfter mal im Buch erwähnt.
Aber genug dazu, kommen wir zur eigentlichen Story.
Diese konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Ich bin einiges von Stephen King gewohnt und vor allem kennt man sich als Fan mit seinen ausschweifenden Erläuterungen aus, aber hier kam bei mir so überhaupt keine Spannung auf. Noch nicht mal gegen Ende.
Sehr schade, denn das Setting und die Idee hätte so viel spannendes King Potenzial gehabt.
Zunächst passiert die ersten 300 Seiten wirklich gefühlt nichts, denn hier erzählt Charlie wie er Mr. Bowditch getroffen hat und es wird erläutert, wie die beiden sich beschnuppern und Charlie sich dann letztendlich um ihn kümmert. Und als es dann endlich in die Anderwelt wie Charlie sie nennt geht, passiert auch so gut wie nichts.
Hauptsächlich macht Charlie das um den alten Hund von Mr. Bowditch, Radar, zu retten, denn in der anderen Welt gibt es Magie, die einen wieder verjüngt.
Auf den Weg zu dieser Magie lernt Charlie so einige Leute kennen unter anderem eine Gänsemagd, die wunderschön ist. Wie das halt im Märchen so ist.
King greift hier im Übrigen sehr schamlos auf viele klischeehafte Märchenbeschreibungen zurück, was ich auch schade fand, denn warum muss die Prinzessin immer wunderschön sein? Oder der Held blond, blauäugig und gutaussehend?
Auf jeden Fall geht natürlich was schief und Charlie gerät immer tiefer hinein in diese magische Welt und fühlt sich dazu berufen, die Bewohner des Landes zu retten.
Aber zwischendurch gibt es immer wieder lange Erklärungen, die sich ewig hinziehen. Die Bösen finden keinen so großen Platz in dieser Geschichte und der Showdown am Ende war ziemlich schnell vorbei.
So grundsätzlich habe ich manchmal an Der Dunkle Turm denken müssen, aber auch das habe ich schnell wieder vergessen, denn die beiden Geschichten haben nicht so viel gemeinsam wie gedacht. Wäre der Schreibstil von Stephen King nicht gewohnt gut, hätte ich das Buch vielleicht beendet. Außerdem hatte ich noch die Hoffnung, dass es noch spannend werden könnte. Ich kenne ja die Bücher von ihm. Aber wie gesagt, wurde ich hier etwas enttäuscht.

Mein Fazit: Ich bin am Ball geblieben, weil ich von anderen King Büchern weiß, dass es im letzten Drittel des Buches noch richtig zur Sache gehen kann, aber in diesem Fall war das leider nicht so. Der Kampf gegen das Böse ist schnell vorbei und vorher wird viel erklärt und beschrieben, aber so richtig viel passieren tut nichts. Könnte mich Stephen King nicht mit seinem Schreibstil fesseln, hätte ich das Buch abgebrochen, aber auch das hat es nicht so richtig rausgehauen. Dieses Buch hatte viel Potenzial, aber so richtig begeistern konnte mich die Story nicht. Sehr schade!

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Veröffentlicht am 22.11.2021

Zu vorhersehbar

Das Mädchen mit dem kalten Herzen
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Mario und sein Bruder Andrea betreiben schon seit Jahren ein Spielzeuggeschäft in Venedig. Doch eines Tages zieht Montalbano und seine Tochter auch in diese Gegend und eröffnen genau gegenüber ein weiteres ...

Mario und sein Bruder Andrea betreiben schon seit Jahren ein Spielzeuggeschäft in Venedig. Doch eines Tages zieht Montalbano und seine Tochter auch in diese Gegend und eröffnen genau gegenüber ein weiteres Spielzeuggeschäft.

Das Cover passt sehr gut in die Zeit und vor allem auch in die Gegend. Ich mag diesen Sepia Farbton.
Der Roman ist gut geschrieben und mir hat auch sehr vieles daran sehr gut gefallen. Zum Beispiel gibt uns die Autorin immer mal wieder am Ende eines Kapitels einen kleinen Ausblick darauf, was noch im Weiteren passieren wird. Wie zum Beispiel auf Seite 165:

„Noch ahnte er nicht, dass nicht Montalbanos Wut drohend über ihnen schwebte, sondern ein ganz anderer Schatten, der sich just in dem Augenblick auf ihn herabsenkte, als er einen neuen Sinn in seinem Leben gefunden zu haben schien.“

Das war wirklich sehr gut gelungen und hat natürlich neugierig auf den weiteren Verlauf der Handlung gemacht, obwohl dieser leider nicht so überraschend war. Sehr schnell war mir klar, was passieren könnte und was dann letztendlich auch eingetroffen ist. Außerdem erinnert dieser Roman sehr stark an einen Klassiker, der nicht nur im Buch immer wieder erwähnt wird, sondern auch in der Danksagung der Autorin einen Platz findet.
Ansonsten haben mir aber die Charaktere sehr gut gefallen. Mario wirkt zwar sehr mürrisch, aber nach und nach konnte ich erkennen, welchen Grund das hat und er wandelt sich auch im Buch. Was als Besessenheit dem neuen Geschäft gegenüber beginnt, wird zu Neugier und schließlich zu einer Liebe. Nicht nur die Liebe zu den filigranen Spielzeugen, die Montalbano herstellt, sondern auch zu dessen Tochter.
Andrea hingegeben beginnt als ganz anderer Charakter, er ist der Lebemann in dem Buch und hilft seinem Bruder zwar im Laden, aber hat doch eher andere Dinge im Kopf. Und doch zeigt sich auch bei ihm gegen Ende das er mehr ist als nur der Frauenheld, als der er am Anfang rüberkommt.
Doch am besten hat mir wohl immer noch Silvana, Montalbanos Tochter, gefallen. Sie ist zwar auf der einen Seite sehr ängstlich und möchte ihren Vater nicht enttäuschen, aber dann wiederum ist sie eine sehr starke Persönlichkeit, die für ihr Leben kämpft auch wenn alles hoffnungslos erscheint.
Das Ende des Buches war leider auch für mich sehr vorhersehbar und bietet somit auch keine große Überraschung mehr im Buch. Das ist sehr schade, denn das ganze Buch bietet schon eine interessante Story und die Andeutungen scheinen gut platziert, aber letztendlich konnte ich mir von Anfang an denken, was Sache ist.

Mein Fazit: Die größte Kritik an dem Buch ist leider einfach seine Vorhersehbarkeit. Es gab keine großen Überraschungen und durch die vielen Andeutungen war mir schnell klar, wohin mich die Story führen würde. Trotzdem war das Buch gut geschrieben und die Charaktere haben mir ausgesprochen gut gefallen. Auch ist das Thema sehr interessant und konnte mich locken zu diesem Buch, was auch einen großen Anteil Liebe enthält, bis zum Ende zu lesen. Wenn man keine großen Überraschungen und Wendungen in Büchern braucht, dann ist man mit dieser gut geschriebenen Story gut beraten. :)

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Hätte etwas kürzer sein können

Die goldene Ananas
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Elias hat das Asperger-Syndrom und kommt dadurch nicht so gut mit Veränderungen klar und von seinem Wohnheim in eine eigene Wohnung ziehen, ist eine große Veränderung. Trotz allem versucht er seine Tagesroutine ...

Elias hat das Asperger-Syndrom und kommt dadurch nicht so gut mit Veränderungen klar und von seinem Wohnheim in eine eigene Wohnung ziehen, ist eine große Veränderung. Trotz allem versucht er seine Tagesroutine weiter einzuhalten, doch nachdem er sich immer mehr mit den anderen Bewohnern des Hauses bekannt macht, merkt er, dass das nicht immer so leicht ist.

Das Cover ist schon okay, es spiegelt halt den Titel wider. Wäre jetzt kein spontaner Kauf von mir gewesen.
Aber der Schreibstil ist gut und man kommt gut in die Geschichte rein und lernt Elias mit all seinen Unsicherheiten kennen.
Und Elias mochte ich wirklich, ich kann seine Verhaltensweisen nachvollziehen und auch das es nicht immer leicht ist aus seiner Routine auszubrechen, das war auch für mich gut beschrieben. Obwohl die ganzen Details zu der Musik, die Elias hört und auch selber spielt schon etwas viel war. Ich verstehe die Intention dahinter, das er einfach diese Wiederholungen braucht, aber für mich als Leserin war das schon etwas anstrengend. Generell kamen manchmal in dem Buch sehr häufig Wiederholungen vor, wenn zum Beispiel Willi, Elias Nachbar, mit dem der sich anfreundet, sehr häufig ein und dasselbe immer wieder sagt.
Willi ist auch so eine Figur, den ich nicht so gerne mochte. Er versucht zwar Elias davon zu überzeugen, das man auch mal spontan sein muss und aus seinen gewohnten Bahnen ausbrechen sollte, aber dabei war er mir doch etwas zu intolerant Elias gegenüber. Er hatte so gar kein Gespür dafür, sich in ihn hineinzuversetzen und war dabei manchmal nicht anders als Elias. Ein schwieriger Charakter.
Ansonsten waren die anderen Figuren im Buch, sehr gut beschrieben und konnten mich von sich überzeugen, obwohl sie doch eher etwas stereotypisch gezeichnet waren. Einzig Willi störte mich da manchmal extrem, auch mit seinem gewollt rheinischen Einschlag, der nicht so ganz passen wollte.
Und auch wenn es doch an einigen Stellen recht langatmig war, war es mal angenehm ein so unaufgeregtes Buch zu lesen. Aber genau deshalb hätte es meiner Meinung nach doch etwas kürzer sein können, denn auch wenn die Entwicklung von Elias interessant beschrieben wurde, hätte es durchaus doch kürzer sein können. Durch die Längen kamen nämlich erst meiner Meinung nach die Wiederholungen zustande.
Da das Buch keinen großen Spannungsaufbau hatte, war ich gespannt darauf, wie der Autor das Buch zu einem runden Abschluss kommen lassen wollte.
Das schafft er schon, aber wie ich es mir schon gedacht hatte. Es gibt auch keine große Überraschung am Ende, was zum Buch passt und okay ist. Es ist nett und ich freue mich doch darüber wie es für Elias aus geht.

Mein Fazit: Das Buch war im Großen und Ganzen eine nette Abwechslung zu den Büchern die ich sonst so lese. Es ist sehr unaufgeregt und dadurch gibt es natürlich keinen Spannungsbogen, dem man nachjagen muss, aber auch keine Überraschungen, die einen sehr erstaunen. Für zwischendurch wäre das Buch durchaus mal geeignet, wenn es vielleicht etwas kürzer gewesen wäre. Obwohl ich es nicht langweilig fand, war es doch an einigen Stellen etwas langatmig und dadurch wiederholten sich doch manche Abschnitte etwas. Wenn man aber mal einen etwas ruhigeren Roman lesen möchte und man nicht vor Stereotypen zurückschreckt, dann ist dieses Buch genau das richtige.

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