Platzhalter für Profilbild

Shilo_

Lesejury Star
offline

Shilo_ ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Shilo_ über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2023

Dramatisch und berührend

Wellenkinder
0

Dieses Buch erzählt die bittere Suche nach der Wahrheit und führt in die Jahre 1945, 1970 sowie in die Gegenwart.
1945: auf der Flucht von Königsberg mit den Schiff über die Ostsee rettet die 14jährige ...

Dieses Buch erzählt die bittere Suche nach der Wahrheit und führt in die Jahre 1945, 1970 sowie in die Gegenwart.
1945: auf der Flucht von Königsberg mit den Schiff über die Ostsee rettet die 14jährige Margit ein Baby vor dem sicheren Tod.
1970: Oda will mit ihrem Freund durch die Ostsee in den Westen flüchten. Doch beide werden entdeckt. Oda wird in die Haftanstalt Hoheneck eingewiesen und bemerkt nach ihrer Inhaftierung, dass sie ein Kind erwartet.
2022: In Berlin lebt Jan und seine Ehe steht vor dem Aus. Da erhält er einen Anruf, der ihn zwingt, in seine alte Heimat nach Rügen zurückzukehren. Vor 30 Jahren verschwand seine Mutter, nun wurde ein Skelett gefunden. Sein inzwischen erkrankter Vater ist der Polizei bei der Aufklärung keine Hilfe.
Liv Marie Bahrow gelingt es in diesem Roman, das Schicksal von drei Generationen miteinander zu verbinden und in der Gegenwart zu verknüpfen. Die Geschichte beginnt ruhig, wird nach kurzer Zeit jedoch spannend, bis sich schließlich die Ereignisse überschlagen. Dadurch, dass jedes Kapitel abwechselnd einem der drei Protagonisten zugeordnet ist, konnte ich mich in die einzelnen bildhaft dargestellten Charaktere sehr gut hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.
Die Autorin hat die Verhältnisse der verschiedenen Zeitzonen sehr gut recherchiert und zu Papier gebracht. Der feinfühlige Schreibstil machte das Lesen zu einem fesselnden Vergnügen und so flogen die Seiten nur so dahin.
Mein Fazit: Ein lesenswerter Roman, den ich sehr gerne weiterempfehle. 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.08.2023

Ein emotional packender Roman

Das Gedächtnis der Töchter
0

Irene Langemann erzählt in diesem Buch die Geschichte der 11jährigen Vera. Sie wird auf dem Heimweg von der Schule von ihren Mitschülern verbal angegriffen und als Faschistin bezeichnet. Daraufhin begibt ...

Irene Langemann erzählt in diesem Buch die Geschichte der 11jährigen Vera. Sie wird auf dem Heimweg von der Schule von ihren Mitschülern verbal angegriffen und als Faschistin bezeichnet. Daraufhin begibt sie sich durch die Aufzeichnungen ihrer Mutter auf die Suche nach ihren Wurzeln. Was sie auf ihrer Spurensuche entdeckte, ließ mir die Gänsehaut über den Rücken laufen.
Es beginnt anfangs des 19. Jahrhunderts, als ihre strenggläubigen Mennoniten-Vorfahren Deutschland in dem Glauben auf ein freies Leben in Russland verließen und in die heutige Ost-Ukraine auswanderten. Die Geschichte zieht sich über 6 Generationen hinweg und beschreibt anfänglichen den Wohlstand in der Zarenzeit. Darauf folgen in der Sowjetdiktatur Verfolgung, Diskriminierung, Enteignung und Hungersnot.
In diesem Roman geht es in der Hauptsache um die Mütter und ihre Töchter. Ihr steter Mut, ihre Tatkraft und Energie in den hoffnungslosesten Zeiten waren unvorstellbar und mehr als nur bewundernswert. Und so stellte sich mir die Frage, wie viel Leid ein Mensch ertragen kann.
Die einzelnen Kapitel wechseln in den Zeiten und Generationen. Dabei verlor ich einige Male kurz den Überblick, um wen es sich gerade handelt. Hier hätte eine Aufzeichnung des Stammbaums die Orientierung wesentlich erleichtert. Auch die immer wiederkehrenden Unterhaltungen, Ausdrücke und kurzen Passagen in Plattdeutsch hemmten den Lesefluss, da sie für mich nur langsam lesend zu verstehen waren.
Mein Fazit:
Ein emotional mitreißender Roman der bis in die 1970er reicht, den ich trotz meiner Kritiken sehr gerne weiterempfehle. 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2023

Die Geschichte der Abelke Bleken

Marschlande
0

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Abelke Bleken, einer Bäuerin, die in der Zeit um 1580 alleine einen großen Hof im Hamburger Marschland führt. Sie wird enteignet, verunglimpft und letztendlich als ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Abelke Bleken, einer Bäuerin, die in der Zeit um 1580 alleine einen großen Hof im Hamburger Marschland führt. Sie wird enteignet, verunglimpft und letztendlich als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Als 500 Jahre später Britta Stoever mit ihrer Familie in den Ort zieht, stößt sie bei einem ihrer Spaziergänge auf den Namen Abelke Bleken. Britta beginnt zu recherchieren und erfährt nach und nach mehr über das dramatische Leben von Abelke.
Abwechselnd berichtet die Autorin jeweils aus der Sicht von Abelke und Britta, wobei ich das historische Geschehen wesentlich interessanter und spannender fand. Denn gegenüber Abelke wirkte Britta blass, farblos und mit sich und ihrer Umwelt unzufrieden.
Besonders beeindruckt hat mich an diesem Roman, dass er zwar fiktiv ist, Abelkes Geschichte jedoch auf belegten Tatsachen beruht.
Gerne empfehle ich diese Lektüre weiter und vergebe 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.08.2023

Toller Abschluss der Perlen-Saga

Das Haus der Perlen – Strahlen der Liebe
0

Auch in diesem dritten Band um die Geschichte des Münchner Juweliers geht es spannend weiter. Der Leser begegnet den Geschwistern Lulu und Vincent, die sich im Jahr 1924 so langsam von dem Verlust im ersten ...

Auch in diesem dritten Band um die Geschichte des Münchner Juweliers geht es spannend weiter. Der Leser begegnet den Geschwistern Lulu und Vincent, die sich im Jahr 1924 so langsam von dem Verlust im ersten Weltkrieg erholen, sowie um Ajumi, die in Australien aufgewachsen ist. Doch jetzt droht dem Geschäft der Untergang.
Wieder ist es Charlotte Jacobi gelungen, die historischen Begebenheiten der 1920er Jahre gekonnt in die Handlung mit einzuflechten. Auch dieses Mal ist das Geschehen fesselnd, nachvollziehbar und unvorhersehbare Wendungen halten den Spannungsbogen aufrecht. Bildhaft und authentisch sind die relevanten Charaktere dargestellt. Die Autorin führt mit einem einfühlsamen Schreibstil auch durch diesen letzten Teil der Perlen-Saga.
Mein Fazit:
Auch diese Fortsetzung der Reihe ist hervorragend recherchiert. Historische Personen und Ereignisse sind sehr gut durchdacht und machen das Lesen zu einem Genuss. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.08.2023

Als Hexe angeklagt

Flammentochter
0

Nach dem Tod ihrer Eltern, muss die 13jährige Margaretha Hörber im Jahr 1627 in der Siechenmühle für Ursula und Hans Hermann, zusammen mit anderen Waisenkindern, arbeiten. Demütigungen und Schläge sind ...

Nach dem Tod ihrer Eltern, muss die 13jährige Margaretha Hörber im Jahr 1627 in der Siechenmühle für Ursula und Hans Hermann, zusammen mit anderen Waisenkindern, arbeiten. Demütigungen und Schläge sind hierbei an der Tagesordnung. Um diesem Leben entfliehen zu können und bei ihrem Bruder, der gleichzeitig ihr Vormund ist, leben zu können, bezichtigt sie sich selbst vor ihren Brotgebern der Hexerei. Daraufhin zeigt Anna Hermann sie beim Stadtrat von Rothenburg an. Margaretha wird eingekerkert und vor Gericht gestellt. Ein langer Prozess beginnt und Margaretha muss um ihr Leben bangen.
Basierend auf historischem Hintergrund hat Nasila von Staudt ihren Debütroman geschrieben. Er beschreibt den Glaubenskrieg zwischen Protestanten und Katholiken. Der Kern dieses Buches ist geschichtlich belegt, doch die umrahmenden Charaktere sind fiktiv. Doch so könnte es sich ereignet haben.
Die Protagonisten hat die Autorin nachvollziehbar und authentisch dargestellt. Die Handlung ist fesselnd und der Schreibstil führt flüssig durch diese Geschichte. Im Nachwort werden die Ereignisse anhand der vorhandenen Unterlagen im Archiv der Stadt Rothenburg über diesen Fall nochmals konkret dargelegt.
Es ist ein sehr lesenswertes Buch, das mir unterhaltsame und spannende Lesestunden bereitet hat. Sehr gerne empfehle ich es weiter. 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere