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Veröffentlicht am 21.09.2023

Das Buch lässt mich den Weihnachtszauber spüren

Der Markt der Wünsche
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Bist du ein großer Weihnachtsfan oder benötigst du etwas Motivation, um dich warmzulaufen? Dieser berührende Weihnachtsroman ist auf jeden Fall passend dafür, denn in allen Seiten ist die Magie von Weihnachten ...

Bist du ein großer Weihnachtsfan oder benötigst du etwas Motivation, um dich warmzulaufen? Dieser berührende Weihnachtsroman ist auf jeden Fall passend dafür, denn in allen Seiten ist die Magie von Weihnachten spürbar.

Um was es geht:
Julie wartet seit Jahren auf die Herztransplantation ihres Sohnes Archie. Die Weihnachtszeit lässt sie die Sorgen etwas vergessen und im bemerkenswerten Spielzeugladen von John Wood spürt man das Wunder geschehen. Sie brauchen nur Zeit für ihre Entwicklung und man muss ganz fest daran glauben. Mit Nick ist ein Mann in Julies Leben getreten, mit dem sie sich bestens versteht. Wird sie den Glauben und Mut für dieses Abenteuer aufbringen?

Zur Umsetzung:
Im Buch geht es um Julie und ihren herzkranken Sohn. Sie hat an einigen Entwicklungen aus ihrer Vergangenheit zu knabbern und steht damit ihrem Glück im Weg. Nelly, ihre gute Freundin gibt nicht auf, sie in die richtige Richtung zu schubsen und einige entzückende Menschen um sie herum tragen ebenso ihren Teil dazu bei.

Was für ein Setting, ich bin hin und weg. Der Weihnachtsmarkt zieht mich voll in seinen Bann und der Wunschbaum hat es mir schwer angetan. Ich liebe Bath und seine Menschen. Ja, ich habe mich klammheimlich in alles Wichtige aus diesem Buch verliebt. Die Figuren sind prima ausgearbeitet. Obwohl ich alles aus Julies Sicht erlebe und immer etwas Distanz im Schreibstil mitschwingt, erreichen mich die Emotionen sämtlicher Personen.

Diese Figur ist mir besonders ans Herz gewachsen:
Julie ist ein warmherziger Charakter mit einem großen Talent fürs Zeichnen, weshalb sie als erfolgreiche Illustratorin arbeitet. Als alleinerziehende Mutter gibt sie für ihren Sohn alles und auch für ihre Freunde hat sie immer ein offenes Ohr. Wenn jemand die große Liebe verdient hat, dann Julie.

Wie gerne wäre ich in Bath:
Wenn es diesen Weihnachtsmarkt und das Fabulous Emporium wirklich gäbe, würde ich die Vorweihnachtszeit ausschließlich dort verbringen. Immer in der Hoffnung, Nick, Archie, John, Charlotte und Julie zu sehen. Die Zeit der Lichter und Heimeligkeiten ist etwas Wunderbares.

Überraschend:
Der Schreibstil ist so anders, als ich es gewohnt bin. Er liest sich nicht immer leicht und flüssig, da er an einigen Stellen anspruchsvoll wird und mich zum Nachdenken anregt. Mir bleibt Zeit, um die Worte auf mich wirken zu lassen, und so sickern sie in mein Herz, das sich mit Wärme füllt. Mit jeder Menge Gefühl und noch mehr Magie schreibt Anderson einen berührenden Weihnachtsroman, der lange in mir nachhallen wird.

Mein Fazit:
Mit „Der Markt der Wünsche“ erlebe ich den Zauber der Weihnacht hautnah mit. Julie, die sich um ihren Sohn sorgt, findet Ablenkung in der Arbeit für den Weihnachtskalender und auf dem Weihnachtsmarkt. Der Wunschbaum wird so gut angenommen, dass die freiwilligen Wunscherfüller kaum nachkommen. Hach, bei den Wünschen gibt es so einige Gänsehautmomente, aber auch Lacher. Überhaupt zieht sich ein leiser Humor durch die Seiten, der den schweren Themen die Last nimmt. Trotzdem ist nichts oberflächlich. Julie hat leider weitere Probleme und diese werden im Laufe der Handlung aufgearbeitet.

Für mich stimmt die Balance der Liebesgeschichte zu den anderen Themen im Buch, die einen großen Raum einnehmen. Alles entwickelt sich in einem angenehmen Tempo und mir wird immer wieder warm ums Herz. Mit dem Lesen habe ich mir Zeit gelassen, was gut war, weil sich dadurch der spezielle Weihnachtszauber entfalten konnte. Er ist deutlich zu spüren und dieses Buch stimmt die Lesenden wunderbar auf die schönste Zeit des Jahres ein. Weihnachten kann kommen.

Von mir erhält „Der Markt der Wünsche“ 5 stimmungsvolle Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Mein liebstes Backbuch

Das Norwegen-Backbuch
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Für Norwegen habe ich schon immer eine Affinität und das ist kein Wunder. Jede Landschaftsaufnahme von diesem herrlichen Stückchen Erde überrollt mich mit seiner Schönheit und die Geschichten über Trolle ...

Für Norwegen habe ich schon immer eine Affinität und das ist kein Wunder. Jede Landschaftsaufnahme von diesem herrlichen Stückchen Erde überrollt mich mit seiner Schönheit und die Geschichten über Trolle und Elfen ziehen mich sofort in ihren Bann. So komme ich nicht umhin, mich in das Backbuch zu verlieben. Die Norweger sind mit Sicherheit so große Naschkatzen wie ich, denn wenn ich mir all die leckeren Gerichte anschaue, dann finde ich zwar auch Herzhaftes, aber die süßen Varianten überwiegen, was mich total freut.

Der Aufbau:
Alle 90 Rezepte sind bebildert und bei manchen fügen sich Landschaftsaufnahmen oder Fotos von Kräutern und Tieren mit ein. Die Autorin ergänzt spielerisch viele Rezepte mit Wissen über Land, Leute und Traditionen. Das fließt problemlos beim Lesen mit ein und sorgt dafür, das ich sofort eine Verbindung zum für mich neuen Gericht herstellen kann.

Es gibt nützliche Hinweise zu Küchenzubehör und Zutaten, weil sich manches in Norwegen doch von unseren unterscheidet. Die Rezepte werden von den Jahreszeiten beeinflusst und unterteilen sich im Buch in verschiedene Lichtzeiten. Am Ende gibt es ein hilfreiches Register. Das Norwegen-Backbuch hat meine Neugier entfacht.

Foto des Praxistests findest du auf meinem Blog lesehungrig

Der Praxistest startet mit den Sonnenschnecken:
Da ich es nicht mehr erwarten kann, stürze ich mich ins Backabenteuer und wähle für den Anfang die Sonnenschnecken von Seite 15 aus. Weil ich keinen Kardamom da habe, nehme ich gemahlene Tonkabohne, was für mich auch gut passt, mir aber vermutlich kein Norweger verzeihen wird. Frische Hefe ziehe ich Trockenhefe immer vor und so löse ich etwa 10 Gramm Hefe mit etwas Zucker in der lauwarmen Milch auf und gebe es zum vorbereiteten Mehlgemisch.

Erste Ergebnisse:
Die Teigkonsistenz ist etwas flüssig. Ich habe einen EL Mehl dazugegeben und lass mich überraschen, wie sich der immer noch weiche Teig (im Buch wird er elastisch genannt) nach dem Gehprozess weiterverarbeiten lässt. Den Hefeteig lasse ich länger als eine Stunde gehen und siehe da, ich kann ihn gut verarbeiten. Da ich keinen Pudding mag, habe ich das Rezept abgewandelt und die mit Ei bestrichenen Teiglinge mit Hagelzucker bestreut.

Es dauert nicht lange und in der Küche verbreitet sich ein herrliches Zimtaroma. Wie ich das liebe. Auf Kuchengittern kühlen die Hefeschnecken aus und die erste Probe ist genial. Meine Nichte hat dies ebenso bestätigt. Die werden definitiv wiedergebacken.

Das Zimtkuchenbrot:
von Seite 51 reizt mich auch klar, Zimtliebe und so wird es kurzerhand gebacken. Der Teig lässt sich problemlos anrühren und da die Autorin erwähnt, dass das Original in einer runden Form gebacken wird, habe ich eine Runde genommen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen und da es ein Kuchen ohne Sahne und Creme ist, haben wir uns ein großes Stück für den Tag im Schwimmbad mitgenommen. Er schmeckt uns allen toll.

Ja ist denn schon Weihnachten?
Es herrschen zwar sommerliche Temperaturen, aber die Pepperkaker (Pfefferkuchen) S. 226 müssen probiert werden. Da die angegebene Rezeptmenge von 60-80 Stück ausgeht, habe ich nur ein halbes gebacken. Der Teig gelingt leicht, braucht aber zum Verarbeiten etwas Kraft. Ich empfehle, die Menge zu halbieren, bevor du sie zum Kühlen stellst. So hast du später kleinere Teigkugeln, die du ausrollen kannst. Mit der Zeit geht es leichter, da der Teig durch die Wärme weicher wird. Die Pfefferkuchen leben auch von der Optik und so sehen Lebkuchenmänner, Sterne, Schneeflocken und Rentiere total süß aus und verströmen ein weihnachtliches Flair auf dem Teller.

Die Backzeit liegt bei mir bei 8-9 Minuten pro Blech und nachdem Abkühlen habe ich einige mit weißer Zuckerschrift verziert. (Puderzucker mit etwas Wasser verrühren) Der Geschmack ist gigantisch und so finden die Pfefferkuchen reichlich Abnehmer. Dieses Rezept ist jetzt ein fester Teil in meiner Weihnachtsbäckerei. Nachtrag: Die Pfefferkuchen sind auch nach Tagen noch herrlich weich in der Dose.

Große Brotliebe:
Da ich öfters Brot backe, möchte ich unbedingt ein norwegisches ausprobieren und so entscheide ich mich für das Emmer-Dinkel-Brot auf Seite 18. Hier halte ich mich an alle Zutaten, inklusive der Trockenhefe. Was mir nach der Teigzubereitung auffällt, ist, dass der Teig zu sehr klebt. Mal sehen, wie er nach der Übernachtgare am Morgen aussieht.

Teig-Diskussionen:
Am nächsten Morgen klebt der Teig weniger, aber immer noch zu sehr. So haben der Brotteig und ich schon einen Kampf hinter uns, als er endlich in der Backform landet, denn jetzt muss es noch mal 1 Stunde gehen. Meiner Meinung nach sind 100 ml Wasser zu viel im Rezept angegeben. Der Teig hat mächtig geklebt und hat sich nur mit Mühe in die kleine Lilly bringen lassen. Eigentlich gehört es von der Menge her in den großen Ofenzauber, aber da hätte ich ein Fladenbrot herausbekommen, da der Teig total auseinandergeht. Ich bin sehr auf das Ergebnis gespannt und der Teig wirft mächtig Blasen. Gut so. Mit dem Backergebnis bin ich rundum zufrieden.

Auch der Anschnitt überzeugt mich. Das Brot ist außen herrlich knusprig und in der Mitte wunderbar weich und luftig. Dieses Rezept wird wiederholt, aber dann mit weniger Flüssigkeit.

Mein Fazit:
„Das Norwegen-Backbuch“ überzeugt mich auf ganzer Linie und nach den vier getesteten Rezepten stehen schon weitere auf dem Startblock. Es ist ein toll bebildertes Buch, das mir reichlich köstliche Spezialitäten aus Norwegen nahe bringt und mit den ergänzenden Informationen zu Land, Leute und Traditionen gewinnt es mit Sicherheit die Lesenden für sich. Bodenständige und leichte, traditionelle sowie anspruchsvolle Gerichte füllen die Seiten.

Es gibt kaum ein Backbuch, das mir in den letzten Jahren so sehr ans Herz gewachsen ist wie dieses hier. Die Optik und die Haptik sind mega, die Backanleitungen leicht verständlich und die Ergebnisse sprechen für sich. Ich bin so froh, dass ich es habe, und dieses Buch werde ich mit Sicherheit nie verleihen.

Von mir erhält „Das Norwegen-Backbuch“ 5 köstliche Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Lecker wie nie

Kochen mit Christina
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Bilder von den getesteten Rezepten findest du auf meinem Blog lesehungrig.

Für mich ist es das erst Buch von Christina und sie holt mich mit ihrem lockerleichten Erzählstil gut ab. Ich benutze meinen ...

Bilder von den getesteten Rezepten findest du auf meinem Blog lesehungrig.

Für mich ist es das erst Buch von Christina und sie holt mich mit ihrem lockerleichten Erzählstil gut ab. Ich benutze meinen Backofen ganz gerne, aber Christina zeigt mir, mit welcher Leidenschaft ich ihn wirklich beim Kochen einsetzen kann. Dazu finde ich leichte und etwas aufwendigere Rezepte, die mir ausreichend Spielraum für eigene Interpretationen geben, was ich total liebe.

Das Buch ist übersichtlich gegliedert und enthält zu beinahe allen Kochrezepten Farbfotos. Tipps zu Wochenplänen gehören ebenso dazu, wie Lagerhinweise von Lebensmitteln und hilfreiches Wissen über unterschiedliche Auflaufformen und deren Einsatzmöglichkeiten. Neben süßen und herzhaften Gerichten gibt es einige vegetarische Essen. Es finden sich Rezepte, wenn man Besuch erwartet und welche, wenn es mal wieder schnell gehen muss. Hier wird jeder fündig.

Das Buch wird von einem festen Einband umgeben, wird nur ohne Folie angeboten und bei einigen Rezepten gibt es noch tolle Tipps von Christina dazu.

Zum praktischen Teil:
Zuerst habe ich die Schinken-Lauch-Quiche ausprobiert (Seite 41). Dazu habe ich den Mürbteig auf Seite 20 hergestellt, was mir problemlos gelingt. Für die Quiche habe ich eine runde Form benutzt, in der sie hervorragend gebacken wurde. Mein Mann und ich haben sie fast auf einmal gegessen, so gut war sie.

Weiter gehts:
Als Nächstes habe ich den Pizzateig (pikanter Hefeteig Seite 19) angerührt. Da mir 500g Mehl zu viel erscheinen, habe ich das Rezept auf 400g runtergerechnet. Auf einem Pizzastein habe ich nach der Ruhezeit des Teiges die Hälfte davon dünn ausgerollt und mit der Sauce und nach Wunsch belegt. Die andere Teighälfte habe ich in den Kühlschrank gestellt. Dann essen wir eben morgen nochmal Pizza. Schließlich hat sie uns hervorragend gemundet.

Am Folgetag nochmal eine leckere Pizza genießen:
Den restlichen Teig habe ich ungefähr 30 Minuten vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank genommen, damit er Zimmertemperatur annimmt. Er lässt sich wunderbar ausrollen und mit einem veränderten Belag gibt es einen Tag später ein neues Essen. Die Pizza ist so was von knusprig und wirft sogar Teigblasen, was ich sonst nur vom Pizzabäcker kenne. Die kühle Nachtruhe hat dem Teig gutgetan. Solltet ihr einmal Reste haben, dann unbedingt aufheben und am Folgetag genießen.

Noch ein Rezept-Test:
Die Polpette mit Tomatensauce von Seite 81 habe ich auch ausprobiert. Da wir Tortellini dazu gegessen haben, habe ich gleich mehr Sauce zubereitet und dann zusammen mit den Fleischbällchen in eine Auflaufform gegeben. Den restlichen Mozzarella habe ich in Scheiben geschnitten auf die Soße gelegt. Da ich keine Semmelbrösel da hatte, habe ich ein altes Brötchen eingeweicht. Dieses Gericht schmeckt megagut und gelingt ebenso unkompliziert wie die vorherigen Essen.

Mein Fazit:
„Kochen mit Christina“ ist ein modernes Kochbuch, das eine bunte Vielfalt an Rezepten bereithält und für jeden Geschmack etwas bietet. Mir gefällt die übersichtliche Aufmachung, die ansprechende Bebilderung und die tollen Tipps, die Christina zu einigen Rezepten hinzugefügt hat. Ich finde herzhafte Gerichte, aber auch einige Süßspeisen, von denen ich nicht wusste, dass man sie spielerisch leicht im Backofen zubereiten kann. Als Nächstes werde ich den Nudelauflauf testen und dann gibt es eine leckere Nascherei: Kipferlschmarrn. Mir hat bei allen Rezepten die Zubereitung Spaß gemacht und sie haben sehr gut geschmeckt. Das Kochbuch hat mich voll überzeugt und so stelle ich es in das kleine Regal in meiner Küche und dorthin schaffen es nur wenige Bücher.

Was noch wichtig ist:
Der Verlag hat sich die Nachhaltigkeit dick ins Programm geschrieben und so gibt es dort nur unfolierte Bücher zu kaufen und die Bücher selbst werden auf höchstem ökologischen Standard gedruckt, mit Substanzen, die alle in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können.

Von mir gibt es eine uneingeschränkte Koch- und Leseempfehlung und schmackhafte 5 Sterne von 5.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Lesen und träumen

Ein Sommer unter den Olivenbäumen
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Um was es geht:
Lily steckt mitten in ihrem Karriereaufbau zur Filmfrau, als ihr ein Überfall in die Quere kommt und sie so zu einer längeren Auszeit in St. Pierre bei ihrer geliebten Großmutter zwingt. ...

Um was es geht:
Lily steckt mitten in ihrem Karriereaufbau zur Filmfrau, als ihr ein Überfall in die Quere kommt und sie so zu einer längeren Auszeit in St. Pierre bei ihrer geliebten Großmutter zwingt. Dass ihr heimlicher Jugendschwarm Olivier gleich nebenan wohnt, macht es für sie nicht leichter und wirbelt einiges an Emotionen in ihr durcheinander. Olivier geht es nicht anders.

Liebenswerte Figuren:
Lily, 28, hat eine komplizierte Jugendzeit hinter sich und weiß genau, was sie vom Leben will. Entsprechend setzt sie ihre Prioritäten, obwohl dadurch ihre geliebte Großmutter zu kurz kommt. Lily ist ein erfrischender Charakter, mit reichlich Talent zum Filmen gesegnet. Sie ist unabhängig, unstetig und scheut feste Bindungen. Das kleine 1 Zimmer Appartement in London reicht ihr völlig aus.

Olivier, 31, ist da bedeutend weiter. Er hat beruflich alles erreicht, was er sich nur wünschen kann, und so zieht es ihn in seinen Heimatort zurück. Familiär plant er, Nägel mit Köpfen zu machen, denn ein fester Ankerhafen ist für ihn das Wichtigste im Leben.

Die Nebenfiguren sind ebenso fein ausgearbeitet wie die Hauptdarsteller. In Lilys Oma verliebe ich mich sofort.

Zur Umsetzung:
Für mich ist es das erste Buch von Claire und sie fängt mich mit ihrem lockeren Schreibstil sofort ein. Ich nehme alle Empfindungen der Figuren tief auf, und obwohl die Geschichte aus Sicht der 3. Person von Olivier und Lily geschrieben ist, entgeht mir nicht der Hauch einer Gefühlsregung.

Das Setting ist ansprechend und das französische Flair lässt mich träumen. Alle Sinne werden angesprochen. Olivier ist Bäckermeister, und wenn er nur das Wort Brioche ausspricht, schmecke ich es im Mund. Er ist ein leidenschaftlicher Bäcker und so vermittelt er mir von diesem Handwerk eine Tiefe, die ich vorher nicht wahrgenommen habe. Auch Lilys Passion für das Filmen wird mir nahe gebracht und so erfahre ich, mit welcher Motivation sie an jedes Projekt herantritt.

Die Vergangenheit sollte ruhen, aber streckt dennoch die Arme nach Lily aus und sie reagiert oft mit Flucht darauf. Diesmal muss sie bleiben und das ändert einiges in ihrer Gefühlswelt. Olivier und Lily trennen nicht nur unausgesprochene Worte, sondern auch gänzlich unterschiedliche Lebensvorstellungen. Lange bin ich der Meinung, dass sie nicht miteinander glücklich werden können, was meine Neugier auf die Lösung der Liebesgeschichte extrem steigert.

Im Zusammenspiel sind die beiden genial. Ihre witzigen und sarkastischen Dialoge lassen mich immer wieder schmunzeln. Da sie sich von klein auf kennen, ist ihre tiefe Verbindung spürbar.

Mein Fazit:
Mit „Ein Sommer unter den Olivenbäumen“ zieht mich die Autorin gefühlvoll in das Leben von Lily und Olivier und lässt mich nahe an beide heran. Das französische Setting in dem kleinen Dorf St. Pierre am Meer weckt Urlaubsgefühle in mir und mit Lilys Großmutter und Oliviers Familie, die nebeneinander wohnen, fühle ich mich so wohl und geborgen. Die Story entwickelt sich in einem angenehmen Tempo und genau so, wie ich es mir wünsche. Die Figuren erhalten Zeit, um sich zu entwickeln, und es wird auf große Dramen verzichtet. Alles fügt sich aus den jeweiligen Situationen heraus zu einer harmonischen Gesamtkomposition, die mich am Ende zufrieden lächeln lässt.

Von mir erhält „Ein Sommer unter den Olivenbäumen“ 5 erfüllte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Das Buch unterhält mich super

Ein Jahr hinterm Deich
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Ostfriesen sind kernig, oft wortkarg und aufs Wesentliche besonnen. Schon in unserem ersten Urlaub in Ostfriesland haben wir uns in Land und Leute verliebt und so fahren wir seit 27 Jahren immer wieder ...

Ostfriesen sind kernig, oft wortkarg und aufs Wesentliche besonnen. Schon in unserem ersten Urlaub in Ostfriesland haben wir uns in Land und Leute verliebt und so fahren wir seit 27 Jahren immer wieder dorthin. Dieses Buch ist quasi ein Heimspiel für mich, weil ich mich damit sofort wieder an die geliebte Nordseeküste versetzt fühle.

Um was es geht:
Nach überstandener schwerer Krankheit zieht Elli an den Ort ihrer Kindheit zurück, nach Katharinensiel an die Nordseeküste. Für ein Jahr möchte sie dort Kraft tanken und zurück ins Leben finden. Elli trifft auf eine ungewöhnliche Selbsthilfegruppe und den abweisend wirkenden Tierarzt, dessen Blick einen Schwarm Schmetterlinge durch ihren Bauch stoben lässt. Der Liebe hat sie abgeschworen und außerdem, wer möchte schon eine Frau an seiner Seite haben, die vom Leben gezeichnet ist?

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil sagt mir sofort zu und so bin ich blitzartig an Ellis Seite, nehme ihre gedrückte Stimmung auf und spüre ihre Unsicherheiten, im Leben wieder Fuß zu fassen. Das typische ostfriesische Wetter regnet sogar mir in den Nacken und ich kann es kaum erwarten, ehe die Wolken aufreißen, um der Sonne Platz zu machen. Elli wird gefordert und erhält jede Menge Unterstützung, denn schlagartig ist sie für besondere Schafe und einige Hühner verantwortlich. Käthe Reents, Ellis Vermieterin, ist herzerfrischend und findet immer die richtigen Worte.

Die Selbsthilfegruppe hat mich eine Weile erschreckt, denn die Mitglieder sowie der „Therapeut“ sind etwas distanzlos und ruppig. Ich benötige Zeit, um mich an Onno zu gewöhnen. Dann ist da die Kutterfahrt mit der Marieke und die ist einmalig schön. Diesen umwerfenden Sonnaufgang werde ich nie vergessen. Er hat Bilder in meine Seele gezeichnet.

Im Heute erfahre ich alles aus Sicht der 3. Person von Elli. Die eingeflochtenen Rückblenden in die Zeit des 2. Weltkrieges verstehe ich eine Weile nicht, ehe bei mir der Groschen fällt. Diese Szenen sind absolut ergreifend und erschüttern mich sehr.

Zu den Figuren samt Nebenfiguren:
Elli ist eine angenehme Protagonistin von 50 Jahren und hat eine Brustkrebserkrankung überstanden. Alles, was sie bewegt und belastet, kann ich zu hundert Prozent nachvollziehen, da ich selbst diese Diagnose hinter mir habe. Sie ist tough und bereit, sich ihrem neuen Leben zu stellen.

Tierarzt Ahrend schließe ich sofort ins Herz, ebenso wie Käthe Reents, Hasso, Taalke, Anke und einige andere Figuren, die absolut brillant ausgearbeitet sind. Mit ihren Ecken und Kanten scheuern sie an den richtigen Stellen und halten meine Leselust hoch.

Ellis Mutter glänzt im Buch durch Abwesenheit, weil sie sich auf einem lebenslangen Selbstfindungstrip befindet.

Mein Fazit:
Mit „Ein Jahr hinterm Deich“ erobert mich Haase sofort. Hier vermischt sich Leichtigkeit mit etwas Tiefe und die Balance stimmt absolut. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, wobei ich eine Weile brauche, ehe ich verstehe, um wen es in den Rückblenden geht. Skurrile Figuren, die nach und nach mein Herz erobern, halten mich in der Story fest. Ich darf lachen, aber es gibt genug ernste Momente, die ausreichend Tiefe bieten, um mich zu berühren. Im Buch werden bedeutende Punkte angesprochen, wie z. B. der Tierschutz, und ich freue mich, wie Inklusion in Katharinensiel gelingt.

Mir gefällt es total gut, dass am Ende nicht alles ausgeschrieben wird und einiges meiner Fantasie überlassen bleibt. Die wesentlichen Handlungsstränge finden aber einen Abschluss. Mit jedem Wort, das ich lese, wird mir klar, das es so wichtig ist, sich nicht wegen Umstände aufzureiben, die man nicht ändern kann. Den Kopf freizubekommen, um sorglos ins Leben eintauchen zu können. Das Herz zu öffnen, um den Fluss der Liebe hineinzulassen. Ob das Elli am Ende gelingt?

Von mir erhält „Ein Jahr hinterm Deich“ 5 bemerkenswerte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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