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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2023

Nicht gefunkt

Die Lügnerin
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Friedemann Karigs Buch passt gut zu seiner lügnerischen, unzuverlässigen Erzählerin, bei der man nie weiß, woran man ist. Ihre Lügen sind nie so hahnebüchend, dass sie offensichtlich sind, sondern immer ...

Friedemann Karigs Buch passt gut zu seiner lügnerischen, unzuverlässigen Erzählerin, bei der man nie weiß, woran man ist. Ihre Lügen sind nie so hahnebüchend, dass sie offensichtlich sind, sondern immer an der Grenze zu noch glaubhafter Erzählung. Man ist also die ganze Zeit im Ungewissen, was nun Wahrheit ist und was Lüge (im Zweifelsfall alles?).
Der Umgang mit Wahrheit, Lügen und Glauben und das Wahrwerden von Lügen kann wohl auch als Kommentar auf unsere Zeit gelesen werden, wo überall Täuschungen und Lügen lauern.
Mir fehlte hier allerdings ein Handlungsbogen, der dem Buch mehr Struktur gegeben hätte. Stattdessen plätschert die Handlung zwischen harten Zeitsprüngen vor sich hin. Für mich schwierig, hier am Ball zu bleiben.
Sprachlich eloquent. Potential ist definitiv vorhanden und es war ja durchaus auch interessant, aber richtig gefunkt hat es bei mir nicht.

Veröffentlicht am 04.07.2023

Schwierig

I’m a Fan
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Die namenlose Protagonistin in "I'm a Fan" macht es einem beim Lesen schwer bis unmöglich, echte Sympathie für sie zu entwickeln. Das liegt vermutlich an ihrer Ehrlichket - dass die Beziehung zu "dem Mann, ...

Die namenlose Protagonistin in "I'm a Fan" macht es einem beim Lesen schwer bis unmöglich, echte Sympathie für sie zu entwickeln. Das liegt vermutlich an ihrer Ehrlichket - dass die Beziehung zu "dem Mann, mit dem [sie] zusammen sein will" nicht gut für sie ist, gesteht sie sich selbst und den Lesenden gegenüber ehrlich ein. Dieser Mann führt nämlich Beziehungen zu mehreren Frauen gleichzeitig. Trotzdem kommt sie nicht weg von ihm, richtet sich nach ihm, riskiert ihre Beziehung und Karriere. Das "Fan" aus dem Titel trifft es gut - Partnerin oder auch nur Geliebte ist sie jedenfalls nicht. Stattdessen ist die Protagonistin auch noch besessen von der Partnerin des Mannes, stalkt sie sogar. Das alles ist also definitiv anderes als in anderen Geschichten mit kaputten Beziehungen, die sich meist mit der Erkenntnis der Misere beschäftigen, und es ist ganz schön tragisch, ohne dass es im Buch zu düster wird. Trotzdem ist es schwer bis unmöglich echtes Verständnis oder Sympathie für die Protagonistin zu entwickeln. Die Zeitsprünge im Buch und die Ereignislosigkeit der Handlung machten das Buch für mich zudem zu einer etwas zähen Lektüre. In Nebenschauplätzen geht es dann noch um Rassismus, Klassisismus, fehlende Gleichberechtigung.
Es war für mich definitiv mal etwas anderes und dadurch durchaus interessant, aber richtig überzeugt hat mich das Buch leider nicht.

Veröffentlicht am 09.06.2023

Atmosphäre überzeugt, Geschichte leider nicht

Der Preis, den man zahlt
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Die Atmosphäre im Spanischen Bürgerkrieg fand ich interessant und packend beschrieben. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich wenig Ahnung vom Spanischen Bürgerkrieg habe. Die ganzen Namen und Bezeichnungen ...

Die Atmosphäre im Spanischen Bürgerkrieg fand ich interessant und packend beschrieben. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich wenig Ahnung vom Spanischen Bürgerkrieg habe. Die ganzen Namen und Bezeichnungen (schon allein für Franco gab es mehrere unterschiedliche) haben mich manchmal etwas überfordert - es empfiehlt sich, beim Lesen das Smartphone zum Nachschauen neben sich liegen zu haben.

Die Spionagegeschichte hat mich leider nicht wirklich gepackt, ist aber vielleicht auch einfach nicht mein Genre. Lorenzo Falcó kam mir ziemlich klischeehaft vor, als undurchsichtiger Frauenheld, aber nun gut.

Veröffentlicht am 10.05.2023

Gut lesbar, aber etwas kitschig

Das rote Adressbuch
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Eine Lebens-, Liebes- und Familiengeschichte über fast ein ganzes Jahrhundert und zwei Kontinente, die leider oft ins Kitschige kippt, das aber mit ihren unperfekten, realistischen Momenten ein gutes Stück ...

Eine Lebens-, Liebes- und Familiengeschichte über fast ein ganzes Jahrhundert und zwei Kontinente, die leider oft ins Kitschige kippt, das aber mit ihren unperfekten, realistischen Momenten ein gutes Stück weit wieder wett macht. Flüssig geschrieben und durchaus gut lesbar.

Veröffentlicht am 04.05.2023

Hat mich nicht richtig berührt

Lichte Tage
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"Lichte Tage" von Sarah Winman ist eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Verlust.
Vor allem in der ersten Hälfte ist das Buch sehr sprunghaft und ich musste doch sehr aufpassen, die jeweiligen Handlungsstränge ...

"Lichte Tage" von Sarah Winman ist eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Verlust.
Vor allem in der ersten Hälfte ist das Buch sehr sprunghaft und ich musste doch sehr aufpassen, die jeweiligen Handlungsstränge immer der richtigen Zeitebene zuzuordnen. Ziemlich fordernd also. So richtig gepackt hat mich das Buch (vielleicht auch deshalb) leider erst im letzten Drittel , in dem es weniger Zeitsprünge gibt. Vorher sprang der Funke nicht richtig rüber. Und ganz warm bin ich mit Michael und Ellis, die im Mittelpunkt der Handlung stehen, bis zum Schluss nicht geworden. Ihre Charaktere, ihre Schicksale, ihre Liebe - das hat mich alles nicht wirklich berührt ohne dass ich sagen könnte woran das lag.
Eine ungewöhnliche Liebes- und Freundschaftgeschichte, die man durchaus lesen kann, die bei mir aber leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.