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Veröffentlicht am 05.09.2023

Eine RomCom zum verlieben

Mr Wrong Number
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Meine Meinung
Jetzt weiß ich, warum alle so von »Mr Wrong Number« von Lynn Painter schwärmen. Ich konnte mich auch nicht gegen den Charme und das Charisma wehren, das diese Geschichte versprüht.

Olivia ...

Meine Meinung
Jetzt weiß ich, warum alle so von »Mr Wrong Number« von Lynn Painter schwärmen. Ich konnte mich auch nicht gegen den Charme und das Charisma wehren, das diese Geschichte versprüht.

Olivia war schon immer ein Pechvogel. Doch als sie die Liebesbriefe ihres Exfreundes verbrennt und dabei ein ganzes Gebäude abfackelt, sitzt sie richtig in der Klemme. Liv muss bei ihrem Bruder einziehen, der mit dem Schrecken ihrer Kindheit zusammenwohnt, seinem besten Freund Colin. Inzwischen ein erfolgreicher Geschäftsmann ist Colin noch arroganter als früher, aber leider auch richtig heiß. Ablenkung von ihrem Gefühlschaos findet Olivia durch die SMS eines Unbekannten, die versehentlich auf ihrem Handy landen. Die sexy Nachrichten von Mr Wrong Number lassen ihre Knie weich werden. Und auch Mr Wrong Number findet die gewitzte Unbekannte unwiderstehlich. Bis er begreift, dass sie die kleine, nervige Schwester seines Mitbewohners ist …

Lynn Painters Schreibstil hat Suchtpotenzial! Nicht nur, dass man von der ersten Zeile an merkt, wie viel Humor in diesem Buch auf einen warten wird, nein, man bekommt durch das richtige gute ›Show, don't tell‹ auch ein sehr tiefes Gefühl für die Charaktere. Auch für Colin, dessen Kapitel ein bisschen rarer gesät sind als die von Olivia. In den lustigen und humorvollen Szenen ist er locker und leicht, aber in den etwas ernsteren Szenen wird er tiefer und noch gefühlvoller. Ich hab's genossen, diese Geschichte zu lesen.

Olivia ist eine Protagonistin, mit der man sich super identifizieren kann und gleichzeitig habe ich mir in manchen Situationen gewünscht, so reagieren zu können wie sie. Sie schafft es wirklich, sich von einem Missgeschick ins nächste zu hangeln und trotzdem verliert sie nie ihren Humor und ihren Optimismus. Jedes Mal, wenn sie sich in die Nesseln gesetzt hat, nimmt sie das an, steht wieder auf und klopft sich den Staub von der Hose. Dann muss eben einfach ein anderer Weg eingeschlagen werden. Sie lebt mit ganzem Herzen und ist nicht bereit, sich unterkriegen zu lassen. Egal, was auch passiert. Sie ist definitiv kein jammernder, sondern ein machender Charakter.

Colin ist ihr grumpy Gegenspieler. Es gibt verhältnismäßig nur recht wenige Kapitel aus seiner Sicht, aber das ist gar nicht weiter schlimm, weil er auch in den Kapiteln aus Olivias Sicht sehr präsent ist. Er ist fast immer beherrscht und aus Olivias Sicht oft sehr versnobt mit seinem tollen Anzug und der teuren Wohnung mit der teuren Küche und den teuren Küchenutensilien, die natürlich nicht so funktionieren, wie Olivia das will, deshalb sind sie blöd und versnobt und ein Billigteil tut es viel besser. Genau. xD Ich habe die Konversationen zwischen den beiden wirklich genossen und obwohl die beiden sich am Anfang am liebsten an die Gurgel gehen würden, kann ich sehr gut verstehen, warum Colin Olivia nicht ewig widerstehen kann. Dafür ist sie einfach zu liebenswert.

Fazit
»Mr Wrong Number« von Lynn Painter hat mich in jeder Hinsicht überzeugt. Der humorvolle Schreibstil treibt einem permanent ein Schmunzeln auf die Lippen, die bissigen Dialoge, aber auch die emotionalen, ernsteren Momente halten sich perfekt die Waage. Olivia kann man wohl am besten als Stehaufmännchen beschreiben. Egal, was ihr im Leben auch passiert, sie lässt sich nicht unterkriegen. Sie ist eine Kämpferin, auf ihre eigene tollpatschige Art. Colin bildet ihren geordneten, fest im Leben stehenden, leicht mürrischen Gegenpol dazu. Und diese Kombi, gepaart mit dem Schreibstil und der Handlung ist einfach unwiderstehlich. Wer eine RomCom zum Mitlachen, Abtauchen und die Zeit vergessen sucht, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Ich liebe einfach alles daran

Berühre mich. Nicht.: Die Graphic Novel
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Meine Meinung
Die Graphic Novel zu Berühre mich. Nicht. von Laura Kneidl ist meine erste Graphic Novel überhaupt und ich liebe einfach alles daran.

Die Bilder sind so angeordnet, dass es sich super leicht ...

Meine Meinung
Die Graphic Novel zu Berühre mich. Nicht. von Laura Kneidl ist meine erste Graphic Novel überhaupt und ich liebe einfach alles daran.

Die Bilder sind so angeordnet, dass es sich super leicht lesen lässt, ohne dass man sich ständig in der Reihenfolge vertut. Für Newbies wie mich perfekt. Außerdem passt der Stil sooo gut zu der ganzen Geschichte (ich kenne auch die Bücher zur Novel, daher habe ich im Hinterkopf immer Parallelen gezogen). Luca und Sage sehen genauso aus, wie ich sie mir beim Lesen vorgestellt habe. Und die Mimik und Gestik der Charaktere kommt wunderbar in den einzelnen Szenen zur Geltung. Alles ist mit viel viel Liebe zum Detail ausgearbeitet und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Seitdem warte ich sehnsüchtig auf Band 2 und hoffe, dass auch die anderen Bände dieser Reihe irgendwann als Graphic Novel erscheinen.

Große Empfehlung von mir für dieses Buch. Es ist eine prima Ergänzung zur ›eigentlichen‹ Geschichte. Ich würde es allerdings nicht lesen, bevor man nicht die geschriebenen Bücher kennt. Die Gedanken und Gefühle von Sage sind da einfach noch besser ausgearbeitet, als das in unbewegten Bildern möglich ist.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Romantik zum Dahinschmelzen

When you look at me
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Meine Meinung
»When you look at me« ist das letzte von Kelly Morans Büchern, das ich noch nicht gelesen hatte und jetzt, nachdem ich fertig bin, frage ich mich, warum es so lange damit gewartet habe. Kelly ...

Meine Meinung
»When you look at me« ist das letzte von Kelly Morans Büchern, das ich noch nicht gelesen hatte und jetzt, nachdem ich fertig bin, frage ich mich, warum es so lange damit gewartet habe. Kelly Oram ist einfach die Queen der cozy Romances und Good Guys. Ich liebe Xavier. Von der ersten Sekunde an habe ich diesen Mann geliebt. Er ist einfach einer von den Guten.

Die meisten Menschen halten Xavier Gaines für einen eiskalten Roboter. Niemand ahnt, dass der erfolgreiche Geschäftsmann tatsächlich unter einer sozialen Angststörung leidet und nichts mehr hasst als Aufmerksamkeit. Doch wenn er seine Firma auf die nächste Stufe heben will, muss er lernen, mit Menschen und vor allem der Presse umzugehen. Nur einer einzigen Person vertraut er genug, um sie in seine Probleme einzuweihen: Peyton Smoke, eine Freundin aus Schulzeiten und inzwischen erfolgreiche PR-Beraterin. Die beiden vereinbaren von Anfang an vollkommene Ehrlichkeit. Nur eine einzige Sache behält Xavier für sich: dass er sich mit jedem Tag mehr wünscht, seine wichtigste Angestellte zu küssen …

Dieses Buch hat mir einmal mehr vor Augen geführt, warum ich die Romane von Kelly Moran so liebe. Obwohl das gesamte Buch aus der 3. Person erzählt wird, schafft Kelly Moran es spielend leicht eine Verbindungen zwischen Leser und Protagonisten aufzubauen.

Für Außenstehende ist Xavier der kalte, berechnende CEO einer Firma, aber als Leser lernt man eine ganze andere Seite an ihm kennen. Xavier ist bedacht, unglaublich fürsorglich für die Personen, die ihm am Herzen liegen, kümmert sich aber auch aufrichtig um den Rest seiner Angestellten, wann immer es nötig ist. Und wie er mit Peyton umgeht … Mein Herz hat einfach in jeder Szene zwischen den beiden höhergeschlagen. Für meinen zukünftigen Freund wünsche ich mir nur 20 Prozent von Xavier, das würde schon genügen, weil er so ein großherziger Mensch ist. Habe es geliebt.

Das Ganze trifft aber auch auf Peyton zu. Peyton denkt immer zuerst an andere und danach erst an sich. Das ist der Grund, warum sie und Xavier so hervorragend harmonieren. Keiner von beiden denkt zuerst an sich – und deshalb ist für beide gesorgt. Die Dynamik, die Chemie zwischen den beiden war einfach zum Dahinschmelzen. Selten ein Couple in einem Buch so geliebt wie dieses. Sie sind einfach voller Green Flags.

Ich glaube, von all den Büchern, die ich von Kelly Moran jetzt schon gelesen habe, schwingt das ganz oben unter meinen liebsten mit. Toppen können das, glaube ich, nur noch Parker und Maddie aus Redwood. Und jetzt, wo ich alles von Kelly Moran ausgelesen habe, hoffe ich, dass ganz bald mal noch Nachschub von ihr kommt. Im Englischen gibt es noch die ein oder andere Reihe, die ich super gerne auf deutsch lesen würde.

Fazit
»When you look at me« von Kelly Moran hat mich wie all ihre anderen Bücher einfach von ihrem Können überzeugt. Obwohl die gesamte Geschichte aus der 3. Person erzählt wird, spürt man eine Nähe zu den Charakteren, wie manche sie nicht mal im Stil eines Ich-Erzählers aufbauen können. Xavier und Peyton sind pures Gold. Ich habe beide ausnahmslos und auf ewig in mein Herz geschlossen. Sie sind wandelnde Green Flags und ich habe selten eine so tiefe Verbindung zwischen zwei Buchcharakteren gespürt wie hier. Die Chemie zwischen den beiden hat mich einfach nur Dahinschmelzen lassen und ich wünschte, ich hätte ewig in dieser Geschichte verweilen können.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Eine schöne romcom mit kleinen schwächen

The Perfect Fit
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Meine Meinung
»The Perfect Fit« ist mein sechstes Buch von Kara Atkin und auch wenn es im Vergleich zu ihren zwei anderen Reihen ein paar Schwächen aufweist, liebe ich dieses Buch genauso sehr wie ihre ...

Meine Meinung
»The Perfect Fit« ist mein sechstes Buch von Kara Atkin und auch wenn es im Vergleich zu ihren zwei anderen Reihen ein paar Schwächen aufweist, liebe ich dieses Buch genauso sehr wie ihre anderen. Während ich die Geschichte von Caleb Lee und Ellie Cos verfolgt habe, habe ich bei jedem neuen Kapitel wieder gemerkt (nicht, dass ich es je vergessen hätte), warum ich so ein großer Fan von Kara Atkin bin.

Ellie Cox kann ihr Glück kaum fassen, als sie auf der Fashion Week in Mailand kurzfristig als Stylistin für Sänger Roan engagiert wird. Einmal zum festen Stylist:innen-Team eines Brand Ambassadors zu gehören, war schon immer ihr großer Traum. Nur Caleb Lee, der verschlossene (und viel zu attraktive) Manager des Teams, ist wenig begeistert von Ellie und dem Chaos, das durch sie entsteht. Und als auch noch herauskommt, dass Ellie single ist und damit Einstellungskriterium Nummer eins nicht erfüllt, sieht sie sich endgültig auf gepackten Koffern sitzen. Aber dann macht Caleb ihr ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann: Er spielt ihren Fake-Boyfriend, wenn sie seinen Fehler bei ihrem Background-Check vertuscht! Und schneller als ihr lieb ist, steht für Ellie so viel mehr auf dem Spiel als nur ihre Karriere …

Ich habe jede einzelne Szene dieses Buches geliebt. »The Perfect Fit« ist ganz anders als ihre anderen Bücher, eben mehr RomCom und weniger herzzerfetzender Schmerz. Die Chemie zwischen Caleb und Ellie war von Anfang an herrlich und allein deshalb hatte das Buch für mich schon eine absolute Sogwirkung.

Ellie ist ein liebenswürdiger Tollpatsch und ich habe sie von Sekunde Eins an ins Herz geschlossen. Und obwohl sie im Alltag mehr durch Leben stolpert als zu gehen, hat sie ihren Job voll drauf. Ich mochte diese vielen verschiedenen Seiten an ihr, die sich alle perfekt ergänzt haben und sie zu einem tollen, vieldimensionalen Charakter gemacht haben. Die knallharte Business-Frau, der liebenswürdige Tollpatsch, die gute Zuhörerin mit guten Ratschlägen, die Seite, die Caleb Lee total verfallen ist. Kurz: Ich liebe Ellie.

Selbes gilt aber auch genauso für Caleb. Da die Geschichte auch zu gleichen Teilen aus seiner Sicht geschrieben wurde, lernt man ihn genauso gut kennen. Am Anfang kommt er als der etwas gefühlskalte und berechnende Manager der Band rüber, aber man merkt sehr schnell, dass Caleb ein Mann mit einem wahnsinnig großen Herzen ist, der für alle in seinem Umfeld nur das Beste möchte und manchmal vergisst, dass es okay ist, Hilfe anzunehmen und nicht alles allein stemmen zu müssen. Ich fand es toll, wie er und Ellie sich immer mehr angenähert haben, sich einander geöffnet haben und immer vertrauter miteinander geworden sind.

»The Perfect Fit« ist keine Enemies-to-Lovers-Romance und auch das Fake-Dating hat von Beginn an mehr reale Gefühle mit im Spiel, als ich es von diesem Trope gewöhnt bin. Aber für diese Geschichte war das absolut perfekt und dürfte in meinen Augen gar nicht anders sein. Für mich war es die perfekte Unterhaltung und ich freue mich schon auf Band zwei. Ja, es hat hier und da ein paar Schwächen, aber vielleicht kennt ihr das auch. Dass man ein Buch so sehr liebt, dass die Schwächen quasi egal sind, auch wenn man genau weiß, wo sie liegen. In diesem Fall stören sie mich nicht im geringsten, weil sie der Geschichte keinen Abbruch tun. Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich hoffe aber, dass ihr die Geschichte genauso lieben werdet wie ich.

Fazit
»The Perfect Fit« von Kara Atkin konnte mich wie ihre vorangegangenen fünf Bücher wieder auf voller Linie überzeugen. Ich liebe alles an der Geschichte – die Chemie zwischen Ellie und Caleb, den Humor, die vielschichtig ausgearbeiteten Charaktere, den tollen Schreibstil der Autorin, der zwischenzeitlich immer wieder wunderbar poetisch ist und sich dennoch dem leichten Thema der RomCom angepasst hat. Hier und da gibt es ein paar kleine Schwächen in der Handlung, die mich aber nicht im Geringsten gestört haben und jetzt kann ich es kaum erwarten, die Geschichte von Roan und Mia zu lesen.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Eine spannende, witzige und abwechslungsreiche Geschichte für alle Fans von Ursula Poznanski

Askendor – Spiel mit der Wirklichkeit
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Meine Meinung
Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß beim Lesen eines Jugendbuches. »Askendor – Spiel mit der Wirklichkeit« von Silke Schellhammer hat mich mit seinem Setting, den spritzigen Dialogen, ...

Meine Meinung
Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß beim Lesen eines Jugendbuches. »Askendor – Spiel mit der Wirklichkeit« von Silke Schellhammer hat mich mit seinem Setting, den spritzigen Dialogen, den super ausgearbeiteten und individuellen Figuren und seiner Storyline auf ganzer Linie überzeugt. Absolute Leseempfehlung für jeden, der auf Ursula Poznanskis ›Erebos‹ oder ›Cryptos‹ steht. Es reicht nicht ganz an diese zwei Meisterwerke ran, aber definitiv dicht genug, um Poznanski Fans zu gefallen.

Die fünfzehnjährige Florentine interessiert sich nicht für Online-Rollenspiele – bis sie plötzlich in die virtuelle Welt Askendor eintaucht. Dort begegnet sie dem furchteinflößenden Krieger Thosse von Baar. Je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto deutlicher spürt sie, dass er ziemlich menschlich ist. Ganz zu schweigen davon, dass seine grünen Augen ihr Herz höher schlagen lassen. Als der stolze Thronfolger plötzlich durch ein Doppelportal in die reale Welt gelangt, tarnt ihn Florentine als harmlos aussehenden Austauschschüler. Doch auch sein charismatischer Widersacher hat sich bereits in der realen Welt etabliert.

Als erstes haben mich definitiv der Humor und Flos freche, oft sarkastische Gedanken und Sprüche für mich eingenommen. Silke Schellhammers Schreibstil ist super leicht und spritzig und passt damit hervorragend zu Florentines Charakter. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, obwohl es gute 100 Seiten dauert, bis Flo dann wirklich zum ersten Mal in Askendor landet. Und auch wenn ich das kaum erwarten konnte, war die Handlung bis dahin nicht langweilig. Das lag vor allen Dingen an zwei Sachen.

Erstens: Flos beste Freundin Paula und ihr ziemlich nerviger, kleiner Bruder, durch den Flo das Spiel Askendor überhaupt erst entdeckt. Die beiden sind einfach Comedygold zusammen – noch nie eine akkuratere Geschwisterbeziehung in Büchern gelesen. Ich habe es geliebt und musste jedes Mal herrlich lachen. Aber auch Paula für sich allein ist ein stürmischer Wirbelwind und eine ziemlich tolle beste Freundin.

Zweitens: An der Art, wie Florentine sich mit dem Computerspiel vertraut macht … Flo ist ein absouter Noob, was Computerspiele anbelangt, aber Askendor hat ihr Interesse geweckt. Also lädt sie es sich runter und spielt. Und ihre Gedanken und Kommentare dabei zu verfolgen, während sie durch diese animierte Welt wandelt und versucht sich zurechtzufinden, obwohl sie davon keine Ahnung hat. Herrlich! Und ihr Sarkasmus nimmt auch nicht ab, als sie schlussendlich im Spiel landet und Thosse von Baar begegnet, der wirklich eine Erscheinung für sich ist.

Irgendwie liebt man diesen Kerl von Anfang an, obwohl er zu Beginn alles andere als freundlich ist und auch zwischendurch immer wieder seine aufbrausende, kriegerische Seite durchblitzt. Er hat seinen ganz eigenen Charakter und Charme und man muss erst lernen, damit umzugehen. Flo bekommt das relativ schnell raus und auch hier haben mich die teils hitzigen Wortgefechte wieder richtig schmunzeln lassen.

Neben all dem Humor kommt aber natürlich auch die Spannung nicht zu kurz. Da es ein Jugendbuch ist, war es natürlich jetzt nicht so spannend, dass meine Augen schneller über die Zeilen fliegen wollten, als ich lesen konnte, aber es war definitiv auch nicht langweilig. Das Ende hätte ein klitzekleines bisschen, hmm, epischer ist vielleicht das Wort, ausfallen dürfen, aber es ist trotzdem ein sehr gelungenes Ende und ich bin fast schon ein bisschen traurig, dass ich das Buch schon durchgelesen habe. Ich könnte glatt noch einmal in dieser tollen Geschichte versinken.

Obwohl im Klappentext nur das Spiel Askendor und was damit in Verbindung hängt, als tragende Rolle für die Handlung genannt werden, haben Flos richtiges Leben und die Nebencharaktere (nicht nur Paula und ihr Bruder) auch noch so einiges zu bieten. Das hat mir richtig gut an dem Buch gefallen. Flo hat eben noch ein richtig Leben, das auch Teil der Handlung ist. Es dreht sich nicht alles nur um Askendor und das hat die Handlung vielseitig und abwechslungsreich gemacht, ohne dass ein Thema zu kurz gekommen wäre.

Fazit
Ich kann über Silke Schellhammers »Askendor« nichts als Positives äußern. Das Buch hat mich vom ersten Satz an abgeholt und mitgenommen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Handlung ist witzig, spannend und abwechslungsreich, weil sie sich sowohl um das Spiel Askendor als auch um Florentines Teenagerleben mit Schule, Freunden und Verliebtsein dreht. Die Charaktere besitzen alle eine eigene individuelle Persönlichkeit und sind wunderbar vielschichtig ausgearbeitet. Florentine war mir mit ihrer liebevoll frechen und sarkastischen Art sofort sympathisch und am liebsten würde ich die Geschichte direkt noch einmal zum ersten Mal lesen wollen. Für alle Ursula Poznanski Fans eine absolute Leseempfehlung.

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