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Veröffentlicht am 30.08.2023

sehr interessanter und kurzweiliger Roman

Marschlande
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Britta und Philipp Stoever wohnen seit drei Monaten in der Marsch. Sie sind in ein quadratisches Effizienzhaus, das Philipp so gut gefallen hat, und das in Brittas Augen so gar nicht in die Landschaft ...

Britta und Philipp Stoever wohnen seit drei Monaten in der Marsch. Sie sind in ein quadratisches Effizienzhaus, das Philipp so gut gefallen hat, und das in Brittas Augen so gar nicht in die Landschaft passt, mit ihren zwei Kindern eingezogen. Britta fühlt sich hier im neuen Heim nicht angekommen. Von den Einheimischen wird das Haus Eispalast genannt. Auf Brittas einsamen Wanderungen durch die Gegend trifft sie auf den Straßennamen Abelke Bleken der sie neugierig im Internet nach dieser Frau recherchieren lässt. Die lebte im 16. Jahrhundert hier in der Marsch auf einem Hufnerhof und kämpfte als ledige Frau um den Erhalt ihres Hofes.
Die Geschichte wechselt immer zwischen dem Leben der Familie Stoever und dem Leben von Abelke. Dabei zeigt die Autorin sehr anschaulich wie das Leben der Menschen damals war. Wie sie ihr Land den Widrigkeiten der Natur abgetrotzt haben und welche Pflichten mit dem Landbesitz einhergingen. Hier habe ich erstmals vom Spatenrecht erfahren. Interessant fand ich auch die Erklärungen des alten Mannes zur Entstehung der Bracke, die durch Deichdurchbrüche nach einer Springflut entstehen. Abelkes Schicksal hat mich berührt. Diese arbeitsame Frau, die den Intrigen des Deichvogts und den Anschuldigungen der Kirche ausgeliefert ist, hat mich schon traurig gemacht.
Doch auch Britta muss sich mit ihrer Unzufriedenheit mit dem sie nicht ausfüllenden Job, der kriselnden Ehe mit Philipp und ihren Zielen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt, auseinandersetzen. Mir hat dieser Wechsel zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit gefallen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne, eine Leseempfehlung eingeschlossen.

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Veröffentlicht am 16.08.2023

kniffliger, spannender neuer Fall

Nach der Zeit
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Hanna Will und ihr Kollege Jan de Bruyn vom LKA Niedersachsen werden zur Unterstützung in die Lüneburger Heide geschickt. Hier sind zwei Männer ums Leben gekommen. Anfangs dachte die Polizei aufgrund der ...

Hanna Will und ihr Kollege Jan de Bruyn vom LKA Niedersachsen werden zur Unterstützung in die Lüneburger Heide geschickt. Hier sind zwei Männer ums Leben gekommen. Anfangs dachte die Polizei aufgrund der Abschiedsbriefe und der Auffindesituation der Toten es handle sich um Suizid. Doch die Obduktion lässt nur Mord als Todesursache zu. Wieder einmal stellt Jan unter Beweis, dass er seinen guten Ruf als Psychologe zu Recht hat. Ich fand die Beschreibungen der Autorin, wie er aus den Fakten sein Täterprofil entwickelt wieder sehr überzeugend. Äußerst gelungen fand ich auch die Beschreibungen zum Gefühlschaos zwischen Jan und Hanna. Beide fühlen sich voneinander angezogen, finden trotzdem nicht immer die richtigen Worte und scheuen die absolute Nähe. Denn beide kämpfen mit ihren Altlasten. Das lässt die beiden sehr lebensecht und lebendig wirken. Ich mag die beiden sehr.
Der Fall selbst ist sehr verwickelt und als eine dritte Leiche gefunden wird, sind sich Hanna und Jan sicher, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben und der vielleicht noch weiter morden wird. Oder gibt es bereits weitere Opfer, bei denen der Mord als Selbstmord durchgegangen ist? Der Druck den Täter zu finden ist entsprechend hoch und genau den kann man beim Lesen spüren. Umso kritischer habe ich dann auch die eher widerwillige Zusammenarbeit mit den Lüneburgern gesehen. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Konkurrenzdenken einiger Lüneburger Kollegen gegenüber den beiden LKA-Mitarbeitern durchaus in der realistischen Polizeiarbeit so vorkommt. Ich fand den Krimi und seine so wendungsreiche Entwicklung spannend und unterhaltsam. 4 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung gibt’s daher von mir.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

wieder ein gelungener Tommen-Krimi

An einem dunklen Ort
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Für Wolfram Innerhoff spielt Geld eine große Rolle. Er hat es, mehrt es und vergisst dabei die Menschen um ihn herum. Doch nun zu seinem 70. Geburtstag hat er drei Personen, ehemalige Mitarbeiter und Geschäftspartner ...

Für Wolfram Innerhoff spielt Geld eine große Rolle. Er hat es, mehrt es und vergisst dabei die Menschen um ihn herum. Doch nun zu seinem 70. Geburtstag hat er drei Personen, ehemalige Mitarbeiter und Geschäftspartner denen er übel mitgespielt hat eingeladen, um sein Fehlverhalten wieder gutzumachen. Seine Tochter Irena, die gleichzeitig seine Assistentin ist, hat das Ganze organisiert. Doch am Morgen seines Geburtstages wird er erschossen in seinem Bett aufgefunden….
Am Anfang von Jans Ermittlungen hat er alle in der gemieteten Grunewalder Villa anwesenden Personen verhört, die Aussagen miteinander verglichen wegen des zeitlichen Ablaufs des Abends. Für mich waren das zu viele Wiederholungen der Abläufe, die nicht unbedingt zu mehr Spannung bei mir geführt haben. Gut entwickelt fand ich es dann, wie sich ein möglicher Tatablauf trotz sicherem Alibi in den Köpfen von Jan, Max, Zoe und Chandu entwickelt. Überhaupt ist dieses Quartett wieder ein tolles Team. So locker in der Zusammenarbeit und doch so beharrlich, clever und ausdauernd in ihrer Zielverfolgung. Gerade Chandu als Größe in der Berliner Unterwelt, geht hier absolut an seine Grenzen. Beängstigend fand ich seine Erläuterungen wie die unterschiedlichen Gangstergruppen und Clans sich in bestimmten Situationen dulden, in anderen aber erbarmungslos bekämpfen. Es wird deutlich wie schwer es für Chandu sein muss sich in diesen Kreisen zu bewegen und gleichzeitig mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Mich hat der neue Fall wieder gut unterhalten, so dass ich 4 Lese-Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Schein und Sein – sehr unterhaltsam

Die Tochter von Kopenhagen
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Britta Stein ist gebürtige Dänin, ist jedoch nach Ende des 2. Weltkrieges in die USA, Chicago, ausgewandert. Nun ist sie 92 Jahre alt und liest zufällig, dass Ole Henryks, den sie aus Kindheitstagen kennt, ...

Britta Stein ist gebürtige Dänin, ist jedoch nach Ende des 2. Weltkrieges in die USA, Chicago, ausgewandert. Nun ist sie 92 Jahre alt und liest zufällig, dass Ole Henryks, den sie aus Kindheitstagen kennt, wegen seines Engagements im Ort und seinem Einsatz zur Rettung von dänischen Juden im zweiten Weltkrieg in die Ruhmeshalle aufgenommen werden soll. Doch Britta weiß es besser. Sie weiß die Wahrheit über seine dänische Vergangenheit. Sie entwickelt einen Plan, der die Wahrheit über Ole, aber auch die Wahrheit über ihre eigene Familie ans Licht bringen soll. Sie sprüht die Wahrheit an die Wände von Oles Restaurant, nimmt eine Verleumdungsklage in Kauf.
Sehr weitschweifig erzählt Britta ihrer Anwältin, Catherine Lockhart, und ihrer Enkelin wie ihr Leben in Dänemark während des zweiten Weltkrieges aussah. Dabei geht sie sehr detailliert auf die politische Lage im Land ein, auf die besondere Beziehung zu kriegführenden Deutschland wie auch zu den Entwicklungen des Widerstandes im Land. Als Leser fand ich sehr informativ wie auch unterhaltsam. Doch leider steht Catherine unter enormen Zeitdruck Druck wegen der richterlich angeordneten Termine. Den habe ich beim Lesen ebenfalls gespürt. Sehr gut herausgearbeitet wurde vom Autor das gerichtliche Prozedere in Amerika. So hat mich das selbstherrliche Gebaren von Sterling Sparks, dem Rechtsanwalt von Ole Henryks, zum Schmunzeln gebracht. Hat doch seine Eitelkeit Catherine mehrmals in die Hände gespielt. Brittas Verteidigerin kam mir im Gerichtssaal mitunter wie eine clevere Pokerin vor. So gelingt es ihr auch Ole im Kreuzverhör in Widersprüche zu verwickeln und ihn in Neben- und Zwischensätzen zu ungewollten Aussagen zu verleiten. Im Buch wird ein Teil dänischer Geschichte anhand einer Familiengeschichte sehr gut vermittelt. Ich habe mich sehr kurzweilig unterhalten gefühlt und gebe 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

interessante Einblicke in ein schmutziges Geschäft

Mein Leben als Tatortreiniger
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Alles begann mit einer Ausgabe von „Welt der Wunder“. Durch einen Artikel darin weckte bei Dirk Plähn die Neugier auf den Beruf des Tatortreinigers. In Deutschland sollte er damit zu einem der ersten gehören. ...

Alles begann mit einer Ausgabe von „Welt der Wunder“. Durch einen Artikel darin weckte bei Dirk Plähn die Neugier auf den Beruf des Tatortreinigers. In Deutschland sollte er damit zu einem der ersten gehören. Der Erzählstil ist locker, lässig und an einigen Stellen gewährt der Autor auch Einblicke in sehr persönliche Bereiche. Auf mich hat das alles sehr ehrlich gewirkt. Wobei man beim Lesen merkt, dass er gerne redet, Zuhörer hat und auch zu Abschweifungen neigt. Zugutehalten muss man ihm aber, dass er immer wieder zum Ursprungsthema zurückfindet. Wäre das nicht so, hätte mir das auch nicht gefallen. Es ist keine einfache Lektüre. Dafür geht der Autor zu sehr in Details bei der Zersetzung von Toten unter den verschiedensten Umweltbedingungen. Das verdeutlicht aber auch, welch großes Fach- und Hintergrundwissen zu solchen Abläufen er sich angeeignet hat. Ich fand es sehr interessant, wobei ich anmerken muss, dass mich auch die Bücher von Simon Beckett und Chris Carter nicht abschrecken. Wie vielschichtig seine Arbeit ist und dass es auch oft zu unerwarteten, nicht unbedingt positiven, Überraschungen kommt, wird durch die vielen geschilderten Fallbeispiele recht deutlich und macht das Lesen abwechslungsreich. Insgesamt betrachtet gebe ich diesem Buch 4 Lese-Sterne.

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