Profilbild von buchwurm05

buchwurm05

Lesejury Star
offline

buchwurm05 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchwurm05 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2023

Hier Amt, was beliebt?

Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod
0

Inhalt:
1925. Alma Täuber, die sich ihren Lebensunterhalt als Fräulein vom Amt verdient, wird von ihrer Kollegin Friederike gebeten, den Tod deren Cousine Gertrude aufzuklären. Diese wurde in einer Wäschetrommel ...

Inhalt:
1925. Alma Täuber, die sich ihren Lebensunterhalt als Fräulein vom Amt verdient, wird von ihrer Kollegin Friederike gebeten, den Tod deren Cousine Gertrude aufzuklären. Diese wurde in einer Wäschetrommel gefunden, in der sie erstickt ist. Ein Unfall oder Selbstmord, sagt die Polizei. Daran glaubt Friederike jedoch nicht. Alma beginnt sich umzuhören und gerät schon bald selbst in Gefahr.....

Leseeindruck:
"Fräulein vom Amt - Spiel auf Leben und Tod" ist der 3. Band um die ermittelnde Telefonistin Alma Täuber. Ich kenne die Vorgänger nicht. Ein bisschen musste ich mich deshalb an die Figuren und ihre Eigenarten gewöhnen. Sie sprechen sich z.B mit Kosenamen untereinander an. Auch im realen Leben muss ich bei so etwas die Augen verdrehen. Im Roman ging es mir nicht anders. Auch manche Wortwahl war für mich gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte ist eine Mischung aus Privatleben und Fall. In der Anfangsphase bis zur Mitte kam mir Letzteres manchmal zu kurz. Doch danach wurde es richtig spannend und es gab auch noch eine überraschende Auflösung. Wie ich dem Nachwort entnehmen konnte, gibt es in jedem Band eine Hintergrundveranstaltung. Dieses Mal konnte man ein bisschen rund um das Thema Schach erfahren. Die Figuren sind vielschichtig und haben alle ihre "Macken". Das hat für mich die Geschichte lebendig werden lassen und ich konnte über das ein oder andere Schmunzeln. Den Fräuleins beim Amt über die Schulter zu schauen war eine tolle Zeitreise und hat mir die Anfänge des Telefonierens nahegebracht.

Fazit:
Alles in allem hat mich "Fräulein vom Amt - Spiel auf Leben und Tod" gut unterhalten. Ich konnte in eine längst vergangene Zeit eintauchen und Alma mit ihrer detektivischen Ader kennenlernen. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2023

Erschreckend real.

Turmgold
0

Inhalt:
Vor genau 10 Jahren war der Hochbunker auf dem Westberg Schauplatz einer Geiselnahme, die ein unfassbares Medieninteresse hervorgerufen hat. Unterdessen gehört der Turm der jüdischen Gemeinde, ...

Inhalt:
Vor genau 10 Jahren war der Hochbunker auf dem Westberg Schauplatz einer Geiselnahme, die ein unfassbares Medieninteresse hervorgerufen hat. Unterdessen gehört der Turm der jüdischen Gemeinde, die dort einen Kindergarten eingerichtet hat. Trotz Hochsicherheitsmaßnahmen gelingt es zwei Neonazis dort einzudringen. Ihr Ziel: alle anwesenden Personen zu vernichten. Doch ihr Vorhaben läuft nicht ganz nach Plan und plötzlich erinnert vieles an damals.....

Leseeindruck:
"Turmgold" ist der 2. Band der Turm-Reihe. Anfangs werden die Figuren vorgestellt und man erfährt etwas über die Vorgeschichte. Deshalb würde ich jedem raten, der den Vorgänger "Turmschatten" noch lesen möchte, unbedingt auch mit Band 1 zu beginnen. Es gibt nämlich in der Fortsetzung etliche Spoiler. Gleichzeitig wird umrissen was damals nach der Geiselnahme bis zum aktuellen Tag noch alles geschah. Das hat mir gut gefallen, da ich mich so langsam in die neue Geschichte einfinden konnte. Peter Grandl gibt seinen Protagonisten allesamt einen Hintergrund. Dabei kommt z.B. deren politische Gesinnung ausführlich zur Sprache. In der Form hätte ich es nicht unbedingt gebraucht, da es mich vom eigentlichen Plot abgelenkt hat und ich versucht war diese Passagen nur zu überfliegen. Dies hätte mir in einer kürzeren Ausführung vollkommen gereicht. Die Geschichte wechselt immer wieder die Schauplätze und Personen. Auch die Zeit springt des öfteren hin und her. Ein bisschen Konzentration muss man beim Lesen deshalb mitbringen. Ein Thema, das ich in Büchern normalerweise nicht lesen möchte, ist Corona. Geschickt hat der Autor dies jedoch integriert und so einen funktionierenden Plot geschaffen, dass sogar mich das nicht gestört hat. Ab der Mitte wird der Thriller immer spannender und die Hauptkonzentration liegt auf den Geschehnissen im Turm. Eine kleine Warnung. Allzu zimperlich sollte man nicht sein. Ab hier wird es dann langsam aber sicher spannender und es fiel mir schwer das Buch aus der Hand zu legen.

Fazit:
"Turmgold" ist ein erschreckend realer Thriller, der mich überzeugen konnte. Der Autor schafft es durch gut ausgearbeitete Hintergründe seiner Figuren, diese lebendig werden zu lassen. Mir persönlich war es in der Anfangsphase zu politisch. Mir hätte auch gereicht zu wissen in welcher Partei oder Gruppierung die Protagonisten sind und in welche Richtung sie denken. Das ist jedoch Geschmackssache. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.08.2023

Ein Stück Zeitgeschichte.

Ginsterhöhe
0

Inhalt:
Der 1. Weltkrieg ist zu Ende. Endlich darf Bauer Albert Lintermann, nach einem längeren Aufenthalt im Lazarett, wieder auf seinen Hof in Wollseifen zurück. Während die Eltern froh sind, ihren Sohn ...

Inhalt:
Der 1. Weltkrieg ist zu Ende. Endlich darf Bauer Albert Lintermann, nach einem längeren Aufenthalt im Lazarett, wieder auf seinen Hof in Wollseifen zurück. Während die Eltern froh sind, ihren Sohn lebendig zu sehen, versucht Alberts Frau Berta sich von ihm abzuwenden. Sie kann seine Entstellungen im Gesicht einfach nicht ertragen. Doch Albert gibt nicht auf. Den Hof bringt er langsam aber sicher wieder auf Vordermann. Selbst mit Berta kann er sich arrangieren und die Familie wächst. Doch schon ziehen neue dunkle Wolken am Horizont auf. Die Nationalsozialisten kommen an die Macht......

Leseeindruck:
"Ginsterhöhe" ist der 1. Band rund um das Bauerndorf Wollseifen in der Eifel. Durch Recherchen und Interviews konnte sich die Autorin ein Bild über das damalige Leben dort machen. Daraus ist meiner Meinung nach eine authentische Geschichte geworden. Auf 390 Seiten erfährt man viel über das Leben der Bewohner zwischen den Jahren 1919 und 1949. Ein bisschen kam es mir wie im Zeitraffer vor. Die Szenen wechseln häufig und die Jahre vergehen wie im Flug. Gestört hat mich das nicht. Es war zu jederzeit so geschrieben, dass ich den Überblick nicht verloren habe. Hauptprotagonisten sind Bauer Albert, Wirtshausbesitzer Silvio und Haushälterin Leni. Ich konnte ihre Sorgen und Nöte miterleben, mich mit ihnen freuen oder auch schon mal an ihren Entscheidungen zweifeln. Gut gelungen fand ich auch die eingefügten Tagebucheinträge des Lehrers Martin Faßbender. Hierdurch gab es noch ein paar Hintergrundinformationen zur Politik und dem 2. Weltkrieg, was für mich das Ganze abgerundet hat. So rasant die Story bis zum Untergang von Wollseifen auch war, gab es ab der Hälfte Passagen, in denen sich Aussagen wiederholt haben, weil Gedanken an anderer Stelle weitergeführt wurden. Das war etwas was ich nicht ganz so gelungen fand, da ich in dieser Phase immer wieder ein Déjà-vu hatte.

Fazit:
"Ginsterhöhe" hat mich in eine vergangene Zeit eintauchen lassen und mir kurzweilige Lesestunden beschert. Gerade weil der Roman einen großen Zeitraum erfasst, fand ich das schnelle Fortschreiten gut. Alles wichtige wurde erzählt. Auf die bereits erwähnten Aussagewiederholungen hätte ich hingegen gerne verzichtet. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.08.2023

Phrogger. Du siehst sie nicht, aber sie sind in deinem Haus.

Die Verborgenen
0

Inhalt:
Die Hoffmanns wohnen an einem idyllisch gelegenen Ort an der Nordseeküste. Scheinbar sind sie die perfekte Vorzeigefamilie. Doch als ein Phrogger in ihr Haus eindringt und sich auf dem Dachboden ...

Inhalt:
Die Hoffmanns wohnen an einem idyllisch gelegenen Ort an der Nordseeküste. Scheinbar sind sie die perfekte Vorzeigefamilie. Doch als ein Phrogger in ihr Haus eindringt und sich auf dem Dachboden versteckt hält, zeigen sich erste Risse. Durch kleine Veränderungen in der Wohnung reizt der Phrogger die Familienmitglieder so lange, bis gut verborgene Geheimnisse an die Oberfläche kommen....

Leseeindruck:
"Die Verborgenen" beschäftigt sich mit Phroggern. Ein Begriff, den ich vorher noch nicht gehört habe. Hierbei handelt es sich um Menschen, die eine zeitlang verborgen in bewohnten Häusern leben. Sich am Essen bedienen und heimlich in den Privatsachen der Bewohner wühlen. Alleine die Vorstellung lässt mich eine Gänsehaut bekommen. Gespannt bin ich also ans Lesen gegangen. Anfangs werden die Figuren ausführlich vorgestellt. Die Familienmitglieder, Vater Sven, Mutter Franziska und Tochter Tabea erzählen abwechselnd in Ich-Form. Der Phrogger kommt in einer Du-Erzählform zu Wort. Gerade auf den ersten 70 Seiten hatte ich deswegen das Gefühl, es geht nicht vorwärts. Nach und nach konnte mich die Geschichte jedoch fesseln. Durch kleinere Cliffhanger hat der Autor es geschafft, mich immer weiterlesen zu lassen. Denn ich wollte unbedingt wissen was die Familienmitglieder verbergen und vor allem wer der Phrogger ist. Hierbei kamen gegen Ende noch einige Überraschungen zu Tage.

Fazit:
Insgesamt gesehen konnte mich "Die Verborgenen" überzeugen. Es gab am Ende zwar nicht den ganz großen Knaller, aber immerhin einige Überraschungen. Die Vorstellungsrunde am Anfang war wichtig, bei meiner Ungeduld ging es mir aber etwas zu langsam vorwärts. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2023

Evas großer Wunsch: Kostümbildnerin zu werden.

Wunder gibt es immer wieder
0

Inhalt:
1955. Die 19- jährige Eva Vordemfelde hat nur einen Wunsch: Kostümbildnerin zu werden. Während ihres Urlaubs bei ihrer Cousine in Fuschl am See kann sie es kaum fassen, aber in ihrem Hotel finden ...

Inhalt:
1955. Die 19- jährige Eva Vordemfelde hat nur einen Wunsch: Kostümbildnerin zu werden. Während ihres Urlaubs bei ihrer Cousine in Fuschl am See kann sie es kaum fassen, aber in ihrem Hotel finden tatsächlich Dreharbeiten zum neuen Sissi Film statt. Die Kostüme hat keine Geringere als ihr großes Vorbild Gerdago entworfen. Als Eva durch einen Zufall Gerdago eigene Skizzen zeigen kann, ist diese beeindruckt und schreibt Eva ein Empfehlungsschreiben. Doch das Glück währt nicht lange. Evas Vater hat ganz andere Pläne für seine Familie.......

Leseeindruck:
"Wunder gibt es immer wieder" ist der Auftakt der Fernsehschwestern Trilogie. Der Roman hat mich gut unterhalten und spiegelt sehr schön die 50er Jahre wider. Der Mann, als Ernährer der Familie, hatte das Sagen. Evas Vater lässt das die Familie spüren. Seine Frau und Eva haben sich ihm unterzuordnen. Das passt letzterer gar nicht. Gebannt habe ich Evas Weg verfolgt. Ich habe mit ihr gelitten, denn der Vater kann ein Ekel sein, wenn es nicht nach seinem Willen geht. Und der war nun mal, dass Eva als Sekretärin beim NWDR arbeitet. Dann wiederum habe ich Evas Mut bewundert, wie sie ihren Vater austrickst und so immer wieder kleine Siege erringt. Außerdem konnte ich auch noch in Nostalgie schwelgen, denn die Autorin hat einige Sendungen der damaligen Zeit wieder aufleben lassen. Allerdings habe ich im Nachwort erfahren, dass sie sich künstlerische Freiheiten gelassen hat. So geht eine einmalige Show, mehrmals auf Sendung oder es wird mit der genauen Jahreszahl nicht ganz so genau genommen. Mich hat es nicht gestört, auch weil ich in dieser Zeit nicht aufgewachsen bin. Damit der Plot funktioniert, war diese nicht ganz authentische Darstellung, jedoch wichtig. Was ich nicht ganz gelungen fand und meinen Lesefluss etwas gestört hat, waren die vielen politischen Erwähnungen. Klar, Evas Vater ist Politjournalist. Trotzdem hatte es mit der Geschichte an sich weniger zu tun. Da hätte mir schon besser gefallen, die Streitigkeiten zwischen Vater und Tochter noch mehr in den Vordergrund zu heben. Das fand ich nämlich richtig spannend.

Fazit:
"Wunder gibt es immer wieder" ist ein schöner Auftakt der Fernsehschwestern Trilogie. Ich habe den Zeitgeist der 50er Jahre gut spüren können und mir unbekannte Fernsehsendungen kennengelernt. Lediglich die häufig erwähnten politischen Begebenheiten hätte ich persönlich nicht gebraucht. Wen es nicht stört, dass einige Fernsehereignisse nicht Eins zu Eins wiedergeben sind, dem empfehle ich gerne diesen Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere