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Veröffentlicht am 12.09.2023

Solider Krimi

Die tiefste Nacht
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Die tiefste Nacht von Ann Cleeves
erschienen bei Rowohlt

Zum Inhalt

Als Vera Stanhope sich während eines Wintersturms im Schneegestöber verfährt, stößt sie auf ein verlassenes Fahrzeug – mit offener ...

Die tiefste Nacht von Ann Cleeves
erschienen bei Rowohlt

Zum Inhalt

Als Vera Stanhope sich während eines Wintersturms im Schneegestöber verfährt, stößt sie auf ein verlassenes Fahrzeug – mit offener Fahrertür quer über die Straße geparkt, auf der Rückbank ein Kleinkind. Um das Kind vor dem sicheren Erfrieren zu retten, nimmt Vera es kurzerhand mit. Zum Glück erreicht sie schon bald Brockburn, das heruntergekommene Herrenhaus eines entfernten Familienzweigs, in dem ihr Vater aufwuchs.
Auf Brockburn ist eine Vorweihnachtsfeier in vollem Gange, die jedoch zu einem jähen Ende kommt, als man draußen im Schnee eine junge Frau findet – tot. Könnte sie die Mutter des Kindes sein? Und ist es Zufall, dass sie ausgerechnet in der Nähe von Brockburn zu Tode gekommen ist?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 8. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover ist schlicht gehalten und wirkt auf den ersten Blick nicht als Eye-Catcher. Aber wer Qualität möchte, weiß, dass er sie bei Ann Cleeves auf jeden Fall findet. Erzählt wird die Story in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven.

Mittlerweile ist es fünfzehn Jahre her, dass ich das erste Buch der Autorin gelesen habe, bei der vorliegenden Reihe sind es auch schon dreizehn Jahre. Was für eine lange Zeit. Ich bin nach wie vor begeistert von den Figuren und muss ehrlich gestehen, dass ich die Shetland-Serie noch ein wenig mehr mochte als diese. Aber auch hier hat Ann Cleeves eine wirklich tolle Protagonistin erschaffen, die einmal nicht so ist, wie die Gesellschaft es „verlangt“. Vera Stanhope hat nicht die Modelmaße und ist durchaus ein wenig ruppig zu ihren Mitmenschen. Doch dadurch ist sie keinesfalls ein besserer oder schlechterer Mensch als alle anderen. Ihre direkte Art ist für ihre Kollegen sicherlich nicht immer einfach, aber ich finde sie toll. Gerade in dem Job lange herumzureden – wem bringt das etwas? Hier müssen Ergebnisse her und das meist schnell, da es oft um Leben und Tod geht. Selbst wenn hier „nur noch“ ein Toter vorliegt – der Mörder muss schnellstmöglich gefasst werden. Da hilft kein blumiges Ausschmücken …
Holly Jackman ist dagegen eher unsicher und hat eine perfektionistische Ader. Natürlich will sie ihrer Chefin gefallen und schnell Ergebnisse vorweisen. Ich habe mich manchmal gefragt, ob es für sie der richtige Job ist. Nicht vom Kombinieren und Ermitteln her, sondern eher vom Druck. Ansonsten mag ich Holly sehr gerne.
Genau wie ihren Kollegen Joe Ashworth, der Fans der Reihe ja auch bekannt sein dürfte. Er hat eine Frau und Kinder, ist aber trotzdem oft froh, wenn Vera ihn aus seinem warmen Zuhause zu einem neuen Fall heranruft. Konnte ich persönlich jetzt nicht ganz nachvollziehen, da sich viele Polizisten in Büchern beschweren, dass ihr Privatleben zu kurz kommt. Und Joe zieht sich gerne mal raus und damit auch oft den Zorn seiner Frau auf sich. Aber so ist halt jeder anders. Auch ihn mag ich sehr gerne.

Ann Cleeves hat mir wieder einmal schöne Lesestunden mit ihrem Krimi beschert. Die Geschichte spielt im Winter – sie im Hochsommer zu lesen war schon interessant, aber eine gelungene Abkühlung. Es gibt hier viele Personen, die auf jegliche Art und Weise mit dem Opfer in Verbindung standen. Dies genau aufzusplitten und eigene Verbindungen herzustellen, ein Motiv zu finden, ist Vera und ihren Ermittlern erneut gelungen. Ein Krimi ist an sich ja oft sehr ruhig gehalten – das ist hier nicht anders. Man konnte beim Lesen quasi den leicht fallenden Schnee und die damit verbundene besondere Stille des Winters spüren. Hier liegen einige Geheimnisse unter einer Schneedecke verborgen, die mit der Zeit ans Licht kommen. Obwohl die Geschichte in der dritten Person geschrieben ist, hatte ich das Gefühl, bei den Ermittlungsansätzen stets hautnah dabei zu sein. Vera Stanhopes Denkweise und ihre Beharrlichkeit allem nachzugehen, ist einfach klasse. Wieder einmal ein gelungenes Buch der Autorin.


Die Reihe

Totenblüte
Opferschuld
Seelentod
Das letzte Wort
Ein dunkler Fleck
Die Nacht der schwarzen Falter
Die andere Tote
Die tiefste Nacht

Zum Autor

Ann Cleeves lebt mit ihrer Familie in West Yorkshire und ist Mitglied des «Murder Squad», eines illustren Krimi-Zirkels. Für ihren Kriminalroman «Die Nacht der Raben» erhielt sie den «Duncan Lawrie Dagger Award», die weltweit wichtigste Auszeichnung der Kriminalliteratur. 2017 wurde sie für ihr exzellentes Lebenswerk mit dem «Diamond Dagger» ausgezeichnet. Sowohl die «Vera Stanhope»-Reihe, als auch Cleeves zweite Serie um das Shetland-Quartett, sind verfilmt worden.


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448 Seiten
übersetzt von Stefanie Kremer
ISBN 978-3-499-01061-3
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.rowohlt.de/
Leseprobe https://www.rowohlt.de/buch/ann-cleeves-die-tiefste-nacht-vera-stanhope-ermittelt-9783499010613

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Wichtiges Thema

Ihr sollt (nicht) schweigen
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Ihr sollt (nicht) schweigen von Kyrie McCauley
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Cassie ist tot. In der Schule erschossen von ihrem Freund Nicholas, dem Sohn des mächtigen Waffenfabrikanten. Da Nicholas ...

Ihr sollt (nicht) schweigen von Kyrie McCauley
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Cassie ist tot. In der Schule erschossen von ihrem Freund Nicholas, dem Sohn des mächtigen Waffenfabrikanten. Da Nicholas danach auch sich selbst erschoss, romantisiert man ihren Tod als tragische Romeo-und-Julia-Geschichte. »Mädchen sterben nun mal«, sagt der Sheriff lapidar, als eine Journalistin genauer recherchieren will.
Rache – das wollen Cassies beste Freundinnen Vivian und Beck und malen nachts illegal Gemälde an Orten, die an Cassie erinnern. Und weil in ihrer Kleinstadt Kleinkriminalität – anders als der Tod eines Mädchens – nicht ungesühnt bleiben darf, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bevor nicht zuletzt die mächtige Waffenlobby den Fall endgültig begräbt. Es sei denn ein Podcast bringt die Wahrheit ans Licht …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover ist in einer Sprayfarben-Optik aufgemacht, was noch eine Verbindung zur Geschichte herstellt. Gefällt mir sehr gut, ebenso die Schrift, bei der erneut ein Wort durchgestrichen ist. War bei dem ersten Buch der Autorin genauso. So etwas bleibt im Kopf. Die Story wird in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven geschildert.

Was sollen wir tun? Jedem die Waffen wegnehmen, nur weil ein Mädchen gestorben ist?
Seite 38

In diesem Buch gibt es jede Menge Konfliktpotenzial und Redebedarf. Es geht nicht einfach „nur“ um den Tod eines Mädchens (passiert schon mal, oder?), sondern vor allem geht es um Waffengewalt und den Besitz von Waffen. Wie wir aus den Medien wissen, ist es in den USA ganz anders als bei uns in Deutschland. Einfacher und bestimmt auch viel sinnloser. Sich mit einer Waffe zu schützen ist die eine Sache, aber jederzeit einfach in einem Geschäft sich eine Waffe zu kaufen und kein Schwein interessiert es, eine andere. Wer überwacht es denn? Die Waffengesetze dort drüben sind in meinen Augen sehr lückenhaft. Kein Wunder, dass es alle naselang zu Amokläufen an Highschools kommt oder mal einer mitten auf der Straße erschossen wird … Kommen wir jetzt aber zur vorliegenden Geschichte.
Beck und Vivian sind Cassies beste Freundinnen und trauern um das junge Mädchen, das an einem ganz normalen Morgen in der Schule von ihrem Freund erschossen wurde. Zielgerichtet, tödlich, keine Chance. Beck und Vivian wollen nicht nur gegen das System angehen, sondern vor allem auch gegen die Verantwortlichen in ihrer Kleinstadt, die quasi von einem Waffenhersteller „beherrscht“ wird. Cassies Freund Nico ist der Sohn des Waffenmagnaten der Stadt und hatte somit uneingeschränkten Zugang zu Waffen. Hat er auch genutzt. Er erschoss Cassie, verletzte eine Mitschülerin schwer und tötete am Ende sich selbst. Dazu sage ich jetzt lieber nichts …
Beck und Vivian sind total unterschiedlich, aber sie gehen den Weg der Revolution gemeinsam und gefielen mir außerordentlich gut. Sie versuchen mit Wandbildern Botschaften zu senden und damit einen Protest gegen Waffengewalt auszulösen. Interessante Herangehensweise, die mir gut gefiel. Außerdem gibt es noch einen Podcast für Überlebende von Gewalt, der von Merit Logan ins Leben gerufen wurde. Hier findet der Leser auch immer wieder tolle Auszüge, die zum Teil erschreckende Antworten liefern.
Der Sheriff und auch viele andere Mitmenschen sind untätig gewesen und haben nicht auf die Signale geachtet. Oder es war ihnen egal – wer weiß das schon. Es ist erschreckend zu sehen, welche Macht ein Einzelner haben kann, welche Solidarität sich plötzlich aufbaut, und wie viel Unverständnis herrschen kann.
Cassies Perspektive ist übrigens eine sehr interessante und nicht ganz alltägliche. Was sich dahinter verbirgt, müsst ihr aber selbst herausfinden. Ich mochte das Mädchen und es ist traurig, dass ihr Leben mit nur 17 Jahren durch einen anderen Menschen einfach endete …

Wenn doch nur diese Welt lebende Mädchen genauso lieben würde wie tote.
Seite 266

Kyrie McCauley hat mich durch dieses Buch nur so rasen lassen. Sie konnte mich schon auf den ersten Seiten komplett für sich gewinnen, was sich bis zum Ende hin nicht änderte. Es war nicht nur der Schreibstil, sondern auch ihre Figuren, die mich überzeugten. Das Thema ist äußerst schwierig, aber immens wichtig. Es regt zu Diskussionen an und man denkt intensiver über Waffen nach. Da ich mich vorhin schon ausführlich ausgelassen habe, fasse ich mich jetzt kurz und empfehle euch dieses Buch zu 100%!

Trauer lässt keinen Platz für Vernunft.
Seite 289


Zum Autor

Kyrie McCauley war bereits Kellnerin, Babysitterin, Sängerin und ACLU-Aushilfe und ist jetzt Mutter und Autorin. Sie hat einen Master of Science in Sozialpolitik und lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und einigen verzogenen, weil sehr geliebten Katzen nahe Philadelphia.


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ab 14 Jahren
352 Seiten
übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn
ISBN 978-3-423-74102-6
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/ihr-sollt-nicht-schweigen-74102

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Highlight

Was verborgen ist
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Was verborgen ist von Stacy Willingham
erschienen bei Rowohlt

Zum Inhalt

Vor einem Jahr verschwand Isabelle Drakes Sohn Mason nachts aus seinem Kinderbett, und noch immer gibt es keine Spur. Polizei, ...

Was verborgen ist von Stacy Willingham
erschienen bei Rowohlt

Zum Inhalt

Vor einem Jahr verschwand Isabelle Drakes Sohn Mason nachts aus seinem Kinderbett, und noch immer gibt es keine Spur. Polizei, Presse und auch ihr Mann sind längst zur Tagesordnung übergegangen, doch Isabelle findet seither keinen Schlaf: Ihr ganzes Leben dreht sich darum, Mason zu finden. Gemeinsam mit dem True-Crime-Podcaster Waylon Spencer, der plötzlich in ihr Leben tritt, forscht sie im Fall ihres Sohnes weiter nach, aber Waylon verfolgt seine eigene Agenda. Als längst vergessene Erinnerungen an die Vergangenheit an die Oberfläche drängen und Zweifel ihre schlaflosen Nächte trüben, weiß Isabelle nicht mehr, wem sie trauen kann. Sich selbst eingeschlossen.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist leicht mysteriös angehaucht, was auch sehr gut zum Klappentext passt. Die Farben und das Motiv gefallen mir gut. Erzählt wird die Geschichte in der ersten Person. Es gibt immer wieder Rückblicke in die Kindheit von Protagonistin Isabelle, was mir sehr gut gefiel.

Auch sie könnten eines Tages aufwachen und feststellen, dass die Gewalt aus ihrem Fernseher gekrochen kommt und sich in ihrem Haus, ihrem Leben einnistet wie ein Parasit, der ihnen die Fänge ins Fleisch schlägt.
Seite 21

Isabelle ist schlaflos. Seit dem Verschwinden ihres 18 Monate alten Sohnes Mason vor einem Jahr findet die junge Frau keine Ruhe mehr. Weder am Tag noch in der Nacht. Sie besucht True-Crime-Tagungen, auf denen sie ihre Geschichte erzählt und um Mithilfe bittet. Im Gegensatz zu ihrem baldigen Ex-Mann Ben glaubt Isabelle fest daran, dass Mason noch lebt. Sie erschien mir äußerst authentisch. Natürlich steht Isabelle als Mutter in der Kritik – wie könnte man es auch anders von der Gesellschaft erwarten. Ich persönlich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, dass sie etwas mit Masons Verschwinden zu tun hat. Ob sich dies bewahrheitete, verrate ich natürlich nicht.
Ben mochte ich nicht so sehr. Er ist vor einigen Monaten ausgezogen, was bei mir wieder einmal das Gefühl hinterließ, dass ein Mann es sich doch oft etwas einfach macht. Sicherlich ist die Entführung des eigenen Kindes ein unvorstellbares Trauma, aber gerade dann müsste man doch als Paar noch mehr zusammenhalten, oder? Hier wird vermittelt, dass Ben es nicht mehr ertrug, auch nicht Isabelles Hoffnung und einfach mal ausgezogen ist.
Bei dem True Crime-Podcaster Waylon Spencer war ich mir nicht immer ganz sicher, was seine Motive sind. Er nimmt einfach Kontakt zu Isabelle auf, stellt jede Menge Fragen – aber warum? Ist er wirklich nur an der Aufklärung der Entführung interessiert? In diesem Zusammenhang gibt es ein Detail, dessen Auflösung ich mir gedacht hatte, dem Lesespaß aber keinen Abbruch tat.

Niemand nimmt sich die Zeit, sich zu fragen, was mitten in der Nacht geschieht. Was da alles vor sich geht, wenn die Welt schläft.
Wir nehmen einfach an, wenn wir einschlafen, täte die Welt es auch.
Seite 110

Stacy Willingham hat mich mit diesem Thriller auf ganzer Linie überzeugt. Fand ich ihr Debüt leider nur mittelmäßig, hat sich ein weiterer Versuch mit dem Nachfolger eindeutig gelohnt. Ich fand die Geschichte spannend, authentisch und sehr eindringlich an bestimmten Stellen verfasst. Man muss hier auch noch anmerken (wie die Autorin selbst im Nachwort), dass die Autorin selbst keine Mutter ist. Was natürlich einige Aspekte der Mutter- bzw. Elternschaft verkompliziert. Wie soll man etwas beschreiben, was man selbst nicht kennt? Hier ist es aber in meinen Augen vollkommen gelungen. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass die Zeilen jemand geschrieben hat, der vom Mutterdasein keine persönlichen Erfahrungen hat. Die Protagonisten verhielten sich realistisch und der Fall war es leider auch. Daher gehen mir auch die ausgesuchten Zitate sehr ans Herz – weil es einfach so ist. Am Ende ist die Geschichte rund und es bleiben keine offenen Fragen übrig. Ich freue mich schon sehr auf das nächste Buch der Autorin und lege euch bis dahin erst einmal dieses ans Herz.

Ich lernte recht früh, dass die Leute, wenn sie mich fragten, wie es mir ging, wie ich mich hielt, eigentlich keine Antwort wollten – jedenfalls keine aufrichtige -, und so ignorierte ich den Schmerz im verspannten Kiefer und die drohenden Tränen einfach, setzte ein Lächeln auf und gab ihnen die Antwort, die sie hören wollten: Alles sei gut, alles sei bestens.
Seite 175






Zum Autor

STACY WILLINGHAM arbeitete als Werbetexterin und Markenstrategin für verschiedene Agenturen, bevor sie sich entschied, hauptberuflich zu schreiben. Sie erwarb ihren Bachelor in Journalismus an der University of Georgia und einen Master of Fine Arts am Savannah College für Kunst und Design. Derzeit lebt sie in Charleston, South Carolina, mit ihrem Ehemann Britt und ihrem Labradoodle Mako. «Das siebte Mädchen» war ihr Debüt.


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400 Seiten
übersetzt von Alice Jakubeit
ISBN 978-3-499-00669-2
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.rowohlt.de/
Leseprobe https://www.rowohlt.de/buch/stacy-willingham-was-verborgen-ist-9783499006692

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Erneutes Wohlfühlbuch

A Place to Shine
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A Place to Shine von Lilly Lucas
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Poppy, die jüngste der McCarthy-Schwestern, ist bekannt dafür, sich immer wieder in kuriose Situationen zu bringen. Eines Nachts leistet ...

A Place to Shine von Lilly Lucas
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Poppy, die jüngste der McCarthy-Schwestern, ist bekannt dafür, sich immer wieder in kuriose Situationen zu bringen. Eines Nachts leistet sie Country-Star Trace Bradley bei einem Autounfall Erste Hilfe und wird anschließend irrtümlich für seine Freundin gehalten – dabei kann sie Trace nicht ausstehen, seit der vor drei Jahren einen Hit über einen Kuss zwischen ihnen geschrieben hat.
Dann bekommt auch noch die Presse Wind von dem Unfall und macht die geheimnisvolle »neue Freundin« auf der Obstfarm Cherry Hill ausfindig. Poppy ist schwer genervt – bis sie die Buchungszahlen für ihr geliebtes Baumhaus-Hotel sieht, das zuletzt nur mäßig gelaufen ist. Das plötzliche Interesse bringt Poppy auf eine scheinbar geniale Idee …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 4. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieses Finalbandes reiht sich wunderbar bei den Vorgängern ein und sieht einfach nur wieder sehr schön aus. Keine aufdringlichen Farben, Blumen stehen im Vordergrund. In der vorderen Innenklappe gibt es eine kleine Erklärung zu Poppys Namen und die entsprechende Blume dazu. Eine Country Playlist ist ebenso vorhanden wie auch der berüchtigte Song von Trace. Erneut wird die Geschichte in der ersten Person geschildert.

Ich weiß nicht, wie viele Abschiede ich dieses Jahr in Büchern schon hinnehmen musste – aber es waren auf jeden Fall ungewöhnlich viele …
Poppy ist die letzte der Schwestern von Cherry Hill, deren Geschichte hier eingehend erzählt wird. Sie ist immer schon präsent gewesen und einiges weiß der Leser auch schon. Da fiel unter anderem auch der Name Trace, der hier der männliche Protagonist ist. Das Geheimnis des Songs, den er vor fünf Jahren schrieb, ist uns auch bereits bekannt. Doch nun kommt es nach Jahren zu einem Wiedersehen von Poppy und Trace und eine Entwicklung ihrer Beziehung.
Poppy mochte ich schon von Anfang an sehr gerne, auch wenn sie mir immer ein wenig ungestüm und vorlaut vorkam. Gerade sie hat aus dem Hintergrund des Songs das größte Geheimnis gemacht.
Auch Trace fand ich sympathisch. Er tritt hier das erste Mal in Erscheinung, wenn ich mich recht erinnere. Mit seiner Art von Musik kann ich persönlich jetzt gar nichts anfangen, aber es passt zu Poppy und auch dem ganzen Setting eigentlich ganz gut.

Lilly Lucas hat mit auch mit dem Finale ihrer Cherry Hill-Reihe um die vier Schwestern wieder ein Wohlfühlbuch in die Hand gegeben. Ich mag diesen Ort und die Figuren. Auch wenn ich von der Geschichte her die anderen Bände noch ein wenig mehr mochte und interessanter fand, ist Band 4 trotzdem ein Highlight geworden. Man kann sich als Leser einfach nicht dem Sog beim Lesen widersetzen und kann sich nur wohlfühlen. Kleine Dramen, die zwar immer nach dem gleichen Schema ablaufen, aber einen trotzdem gefangen nehmen. Ich finde es schade, schon wieder Abschied nehmen zu müssen – die Zeit auf Cherry Hill ist geradezu gerast, aber ich bin auch gespannt, was sich die Autorin demnächst wieder Neues einfallen lässt. Mit einem Buch von ihr macht man in meinen Augen nie etwas verkehrt!


Die Reihe

A Place to Love http://claudiasbuecherhoehle.de/" target="_blank">http://claudiasbuecherhoehle.de/" target="_blank">http://claudiasbuecherhoehle.de/" target="_blank">http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=2254
A Place to Grow http://claudiasbuecherhoehle.de/" target="_blank">http://claudiasbuecherhoehle.de/" target="_blank">http://claudiasbuecherhoehle.de/" target="_blank">http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=2375
A Place to Belong http://claudiasbuecherhoehle.de/" target="_blank">http://claudiasbuecherhoehle.de/" target="_blank">http://claudiasbuecherhoehle.de/" target="_blank">http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=2555
A Place to Shine

Zum Autor

Lilly Lucas wurde 1987 in Ansbach geboren und studierte Germanistik in Bamberg. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihrem Sohn und endlos vielen Büchern in Würzburg. Ihre Liebesromane New Promises, New Dreams, New Horizons, New Chances und Find me in Green Valley wurden zu Spiegel-Bestsellern. Wenn sie nicht Romane über die Liebe und das Leben schreibt, sieht sie sich am liebsten die Welt an, steckt ihre Nase in Bücher oder lebt ihre Film- und Seriensucht auf der heimischen Couch aus.



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336 Seiten
ISBN 978-3-426-52864-8
Preis: 14 Euro
erschienen bei https://www.droemer-knaur.de
Leseprobe https://www.droemer-knaur.de/buch/lilly-lucas-a-place-to-shine-9783426528648

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Wieder ein Highlight

Im Sturm
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Im Sturm von Pernilla Ericson
erschienen bei Fischer Scherz

Zum Inhalt

Ein unerklärlicher Mordfall erschüttert das Dorf Skageby in Nordschweden. Lilly Hed übernimmt zusammen mit einer befreundeten Kommissarin ...

Im Sturm von Pernilla Ericson
erschienen bei Fischer Scherz

Zum Inhalt

Ein unerklärlicher Mordfall erschüttert das Dorf Skageby in Nordschweden. Lilly Hed übernimmt zusammen mit einer befreundeten Kommissarin die Ermittlungen. Da zieht ein extremer Sturm auf mit Starkregen, umstürzenden Bäumen und schließlich komplettem Stromausfall. Skageby ist völlig von der Außenwelt abgeschnitten und versinkt im Dunkeln. Als ein weiterer Mord geschieht, macht sich Panik in der kleinen Gemeinde breit. Der Mörder aber weiß, dass es noch nie so einfach war, spurlos aus dem Dunkel zuzuschlagen – und er hat weitere Namen auf seiner Liste.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieser Fortsetzung ist im gleichen Stil aufgemacht wie schon Band 1 und gefällt mir sehr gut. Man sieht die für Schweden typischen Häuser mit roter Fassade. Der Titel wurde dieses Mal in einem Blauton angesetzt, was gut zum Sturm passt. Erzählt wird die Story in der dritten Person.

Band 1 ist bei mir noch gar nicht lange her und ich habe mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut. Im Auftakt hatte ich anfangs Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzukommen, weil sie mir recht schleppend vom Schreibstil her erschien. Hier war es ganz anders und der stetige Lesefluss baute sich sofort auf.
Schon in Band 1 mochte ich die Ermittlerin Lilly Hed sehr gerne. Das langsame Anbahnen einer Liebesgeschichte mit dem Feuerwehrmann Jesper fand ich schön dargestellt. Er spielt hier eher die Nebenrolle, aber es werden ihm auch immer wieder kleinere Abschnitte gegönnt. Lilly lebt nicht in Angst und Schrecken in großem Ausmaß, aber die Anzeige gegen ihren Ex nimmt sie doch sehr mit. Ebenso die Drohungen, die von ihm ausgehen. Trotzdem konzentriert sich die junge Frau auf die vor ihr liegende Arbeit und hat dieses Mal noch das Glück, mit ihrer langjährigen Freundin Liv Kaspi ermitteln zu können. Die Namensgleichheit zwischen Lilly und Liv hat mich so manches Mal wahnsinnig gemacht, aber irgendwie bin ich da durchgekommen ;) Liv ist Kriminalkommissarin, 34 Jahre alt, verheiratet und hat seit einiger Zeit die elfjährige Felicia als Pflegekind bei sich. Liv war mir ebenfalls sympathisch, genauso ihr Mann Rickard, der – wie Jesper – immer mal wieder in kurzen Sequenzen auftaucht.

„(…) Es ist total krass, wie verwundbar unsere Gesellschaft eigentlich wirklich ist. Knips den Strom aus, und alles liegt brach.“
Seite 146

Pernilla Ericson hat mir auch mit dem zweiten Band ihrer Reihe um die Ermittlerin Lilly Hed ein Highlight beschert. Für mich ging es hier gar nicht so sehr um den Fall an sich, der sich als nicht wirklich spektakulär entpuppte. Die Autorin punktete bei mir eher mit ihren Figuren, ihrem Schreibstil und dem angeschnittenen Thema Klimawandel. Dies betrifft uns alle und auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen: So ein Wetter, wie wir es hier in einem stinknormalen Herbst in Schweden erleben, ist nicht normal. Das ist wirklich der Klimawandel und wir alle haben es gründlich verbockt. Und wie man sieht, ist der Mensch durch ein plötzliches Kappen des Stroms ins Mittelalter zurückkatapultiert und im Grunde hilflos … Wurde hier sehr gut dargestellt und damit eine besondere Atmosphäre erschaffen. Das Lustige daran ist, dass wir gerade Sommer haben, sich das Wetter bei uns in Deutschland beim Lesen des Buches aber nicht wirklich von dem in der Geschichte unterschied. Wir hatten auch des Öfteren Starkregen und leichte Sturmböen – schon irgendwie unheimlich … Dieses abgeschnitten sein von der Außenwelt war schon beängstigend, denn da merkt man erst, wie sehr man auf funktionierende Stromleitungen angewiesen ist. Dieser eingebrachte Aspekt hat mir sehr gut gefallen und für mich persönlich das richtige Maß an Spannung erbracht. Die Auflösung hatte ich zum Teil geahnt, aber nicht in vollem Umfang. Ich wurde also noch am Ende überrascht, was mir wichtig ist. Dieses Buch und natürlich den Auftaktband kann ich nur empfehlen und ich freue mich auf die schon angekündigte Fortsetzung.


Die Reihe

Im Feuer
Im Sturm
In der Erde (erscheint voraussichtlich im Juli 2024)

Zum Autor

Pernilla Ericson ist erfolgreiche Krimi-Autorin und Journalistin. In ihrer Arbeit für Zeitungen und TV befasst sie sich viel mit Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit. Diese Themen bringt sie auch in ihre Spannungsromane ein. Ihre Reihe um die Polizistin Lilly Hed eroberte in Schweden die Bestsellerlisten und verhalf ihr auch international zum Durchbruch. Pernilla Ericson lebt in Stockholm.


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432 Seiten
übersetzt von Friederike Buchinger
ISBN 978-3-651-00110-7
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/pernilla-ericson-im-sturm-9783651001107

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