Profilbild von coffee2go

coffee2go

Lesejury Star
offline

coffee2go ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit coffee2go über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2024

ein relativ neues Thema

Das Haus
0

Die Idee des Buches, ein gemeinsames Haus mitten in der Natur für ältere Menschen, die in einer Art Wohngemeinschaft zusammenleben, aber doch auch getrennte Interessen verfolgen, finde ich spannend und ...

Die Idee des Buches, ein gemeinsames Haus mitten in der Natur für ältere Menschen, die in einer Art Wohngemeinschaft zusammenleben, aber doch auch getrennte Interessen verfolgen, finde ich spannend und wurde auch in der Literatur noch nicht so häufig thematisiert. Es treten auch wichtige Themen auf, wie der Umgang mit dem Tod, welche persönlichen oder neuen Lebensaufgaben erwartet man sich nach dem Berufsleben, wie kann man sich verwirklichen, wie wirken sich die Geschichte und die die aktuellen Tagesereignisse auf das Leben aus.
Das Zusammenleben gestaltet sich für die Bewohnerinnen mal reibungslos und einfach, dann wiederum gibt es Diskussionen und die ersten Unstimmigkeiten treten auf. Hier hätte ich gerne noch mehr davon erfahren.
Vom Schluss bin ich enttäuscht. Er war abrupt und lässt so vieles offen, dass man sich als Leser
in die Frage stellt, was der Grund dafür ist? Wurde nur eine schnelle, einfache Beendigung des Romans bezweckt, ohne sich selbst Gedanken zu machen, wie? Es wäre auch nicht nötig gewesen, so schnell und aussichtslos zu beenden, da der Roman ohnehin eher quantitativ kurz gehalten ist und noch Spielraum für einen ausführlicheren und sanfteren Ausstieg geboten hätte. So hat man sich einfach aus der Verantwortung genommen und den Leser*innen alles hingeschoben, gefällt mir nicht so.

Veröffentlicht am 10.01.2024

der Roman lebt von der Stimmung

Antoinette
0

Der Roman lebt von der einzigartigen Stimmung, die ruhig und erzählend ist, aber auch traurig, nachdenklich, wütend oder hoffnungsvoll. Der männliche Erzähler berichtet aus seiner Sichtweise über das Kennenlernen ...

Der Roman lebt von der einzigartigen Stimmung, die ruhig und erzählend ist, aber auch traurig, nachdenklich, wütend oder hoffnungsvoll. Der männliche Erzähler berichtet aus seiner Sichtweise über das Kennenlernen und die gemeinsame Zeit mit seiner späteren Frau Antoinette, während er in einem ungarischen Thermalbad den Tag verbringt und gedanklich immer wieder abschweift. Es kommen alle Emotionen hoch, vom Kennenlernen und der ersten glücklichen Zeit zusammen, bis zum Kinderwunsch, der sich nie erfüllt hat, trotz zahlreicher Behandlungen und wie sich das Paar dadurch voneinander entfernt und auseinandergelebt hat. Er stellt sich auch die Frage, was wäre gewesen, wenn er ein Vater geworden wäre und wie er sich in dieser Situation verhalten hätte. Die gesamte Situation wird zunehmend bedrückender und traurig und man ahnt als Leser*in schon, wie es ausgehen wird. Mir hat die Stimmung des Buches sehr gefallen, gewisse Situationen hätten kürzer ausfallen können, wie das Umziehen in der Männerumkleidekabine, das mehrere Seiten in Anspruch nimmt, dafür hätte ich mir andere Situationen aus der gemeinsamen Ehe ausführlicher gewünscht.

Veröffentlicht am 31.08.2023

zu viele Wiederholungen aus den Vorgänger-Büchern

Der Follower (Tom-Bachmann-Serie 3)
0

Da ich auch die Vorgänger-Bücher der Serie gelesen habe, waren meine Erwartungen an Tom Bachmann und an den Serienmörder relativ hoch. Wenn man direkt mit diesem Thriller einsteigt, so hat man das benötigte ...

Da ich auch die Vorgänger-Bücher der Serie gelesen habe, waren meine Erwartungen an Tom Bachmann und an den Serienmörder relativ hoch. Wenn man direkt mit diesem Thriller einsteigt, so hat man das benötigte Vorwissen zusammengefasst und relativ genau beschrieben, wenn man allerdings schon die vorigen Bücher kennt, ist die Wiederholung der Kindheitsgeschichte von Tom und seinen damaligen Mitbewohnern im Heim zu detailliert und umfangreich. Diese nehmen einen Großteil des Buches ein und lenken etwas vom aktuellen Fall ab, der dadurch unberechtigterweise in den Hintergrund rückt. Der Fall wurde sehr gut aufgebaut, Influencer, die für Fitnessprodukte werden, verschwinden und werden tot und ohne Beine aufgefunden. Als Leserin ist das Motiv sehr schnell klar, aber die Ermittlerinnen hinken hinterher, verhalten sich laienhaft, vor allem auch Katja, Tom ist in den Ermittlungen kaum präsent – hier hätte ich mir einen stärkeren Handlungsstrang gewünscht. Für meinen Geschmack hätte der Fall kniffliger aufgebaut, umfangreicher und mehr in den Mittelpunkt gestellt werden müssen, so ist er fast in den Nebensträngen „unwichtig“ geworden.

Veröffentlicht am 14.02.2023

sehr viele Fragen bleiben offen

Der Sucher
0

Der Roman ist sehr langsam, zumeist ruhig und atmosphärisch geschrieben. Als Leserin darf man sich keinen herkömmlichen Krimi vorstellen. Cal geht es mir beim Lesen, auch er muss sich nach seinem Leben ...

Der Roman ist sehr langsam, zumeist ruhig und atmosphärisch geschrieben. Als Leserin darf man sich keinen herkömmlichen Krimi vorstellen. Cal geht es mir beim Lesen, auch er muss sich nach seinem Leben in Chicago nun in das Landleben in Irland eingewöhnen. Sehr intensiv werden seine Erlebnisse in der Natur, die Beobachtung von Tieren, seine Gedanken beim Fischen und seine Kontakte und Gespräche mit den Einheimischen und ihre Eigenarten beschrieben. Häufig folgen auch Wiederholungen und man bekommt als Leserin das Gefühl der alltäglichen Routine. Aber Cal braucht als ehemaliger Ermittler auch hier wieder eine erfüllende Aufgabe, neben den Renovierungsarbeiten an seinem Haus. Ein Nachbarskind bittet ihn Nachforschungen zum Verbleiben des verschwundenen Bruders anzustellen. Cal macht sich auf die Suche und macht sich damit keine Freunde, er bekommt Drohungen, wird sogar brutal zusammengeschlagen und bekommt einen näheren Einblick über die Regeln der Dorfgemeinschaft und wie man hier Dinge regelt. Ob ihm das gefällt, weiß er noch nicht mit Sicherheit und wie er mit den Informationen umgehen soll, die er erfährt, lässt ihn auch zwiegespalten zurück. Mir gefällt, dass es kein Verurteilen, kein einheitliches Richtig oder Falsch und keine simplen Lösungen für Fragen gibt, das macht Cals Besonderheiten aus. Auf der anderen Seite gefällt es mir nicht so gut, dass die Probleme zwischen seiner Ex-Frau zwar angesprochen wurden, aber dann auch hier ungeklärt bleiben und in diesem Fall auch eine untergeordnete Rolle spielen. Gleichzeitig ist das Verhältnis zu seiner erwachsenen Tochter kompliziert. Er macht sich Sorgen, traut sich aber nicht näher nachzufragen, hält regelmäßig, aber nur oberflächlichen Kontakt und am Ende bleibt vieles Ungesagt und offen. Generell bleiben am Schluss sehr viele Fragen unbeantwortet und Situationen werden bewusst offengehalten. Das mag man als Leser*in oder mag es nicht, ich persönlich mag ein paar offene Ausblicke sehr gerne, aber hier waren mir etwas zu viele offene, ungeklärte Situationen.

Veröffentlicht am 12.12.2022

wäre sie doch besser im Urlaubsmodus geblieben

Das Hotel
0

Das Cover und der Titel haben mein Interesse geweckt und auf den ersten Blick wirkte die Geschichte wie ein Urlaubsbericht, aber das stellte sich schon sehr schnell als Irrtum heraus. Dieses Buch hat einen ...

Das Cover und der Titel haben mein Interesse geweckt und auf den ersten Blick wirkte die Geschichte wie ein Urlaubsbericht, aber das stellte sich schon sehr schnell als Irrtum heraus. Dieses Buch hat einen komplett eigenen Stil und hebt sich von der breiten Masse heraus, was ich einerseits sehr gelungen finde. Etwa ab der Hälfte des Buches wiederholen sich allerdings einige Szenen und bis zum Schluss blickt man als Leser*in verwirrt, enttäuscht, ratlos zurück. Gewisse Ansätze haben mir sehr gut gefallen, einige Situationen waren mir zu surreal, aber das ist Geschmacksache. Wer ein außergewöhnliches Leseerlebnis sucht, sollte sich auf einen Urlaub im Hotel einlassen.