Eine fatale Kombination aus Langeweile und Ungeduld
Weshalb die Herren Seesterne tragenDie Worte des Titels habe ich direkt aus dem Buch geklaut, irgendwo direkt vom Beginn, denn es drückte schon dort so perfekt aus, was ich beim Lesen empfand. Langeweile ob des endlos langweiligem Strom ...
Die Worte des Titels habe ich direkt aus dem Buch geklaut, irgendwo direkt vom Beginn, denn es drückte schon dort so perfekt aus, was ich beim Lesen empfand. Langeweile ob des endlos langweiligem Strom hohler aneinander gereihter Worte, die mal mehr, mal weniger Sinn ergeben, Hauptsache, es ist einzigartig, ist anders geschrieben als andere, weniger literarisch anspruchsvolle Bücher. Oh, ich wünschte, dieses Buch hätte irgendeinen Anspruch an den Leser außer dem, die Augen offen zu halten, sich durchzukämpfen durch eine Geschichte, die keine ist, durch einen Schreibstil, der keiner ist, durch eine suggerierte Bedeutung, die keine ist. Es sei denn, den Leser deprimieren zu wollen, ihm sagen zu wollen, das Leben ist langweilig, ist deprimierend, ist bedeutungslos - lasst die, die ihr das Buch aufschlagt, alle Hoffnungen fahren. Es geht so in die Tiefe. Die Wirtschaftslage ist schlecht, die Umwelt geht vor die Hunde, und die Hunde, die hier Annemarie heißen, sind fett und ausgesetzt worden. Frauen sind einsam und verlassen, Männer machen ihr eigenes Ding, und wer wissen will, warum die Herren Seesterne tragen, muss sich in eine Tankstelle begeben, die keine mehr ist. Es gibt kein Anfang und kein Ende, das Glück ist ein Fragebogen aus Bhutan, das - nur falls sich an dieses Buch jemand verirrt, der nicht aus der Welt der Hochintellektuellen stammt - kein Gas, sondern ein Königreich in Südasien ist. Anführungszeichen werden völlig überbewertet, das ist was für Anfänger oder Containergucker oder all diese Leute, die gute Unterhaltung erwarten, und falls jemand denkt, diese Rezension sei verwirrend, dem empfehle ich aus tiefsten Herzen dieses Buch, diesen Kessel aus Worten, zusammengerührt und geschüttelt und Schluss.
Zusatz: Ich habe schon überlegt, dem Buch sogar zwei Punkte zu geben, denn es hat mich zum Nachdenken angeregt. Erstens: Ich habe keinen Plan, wie meine Urgroßeltern heißen. Zweitens: Ich habe den Deutschen Buchpreis gegoogelt. Es ist ein vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels geschaffener Preis. Einer der Partner davon ist die Deutsche Bank Stiftung. Als ich las, dass die Deutsche Bank Stiftung etwas sei, das ausschließlich gemeinnützige Zwecke verfolge, hat mich das immerhin zum Lachen gebracht.