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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2023

Packender Thriller in düsterer Atmosphäre

Overkill - Tod der Schwalben
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Nach dem Unglück von Tschernobyl im Jahre 1986 hat sich die nahegelegene Stadt Pripyat zu einer Geisterstadt entwickelt. Hierher wird Polizeihauptmann Felix Bojko geschickt, um den Mord an den Sohn des ...

Nach dem Unglück von Tschernobyl im Jahre 1986 hat sich die nahegelegene Stadt Pripyat zu einer Geisterstadt entwickelt. Hierher wird Polizeihauptmann Felix Bojko geschickt, um den Mord an den Sohn des russischen Ex-Ministers Kanyukov aufzuklären. Seine Leiche wurde grausam entstellt und die Ermittlungen führen in die Vergangenheit. Gleichzeitig beauftragt der Ex-Minister den Polizisten Alexej Markow den Mörder seines Sohnes zu finden und ihn zu töten. Markow nimmt den zweifelhaften Job an, da ihm viel Geld versprochen wird, womit er seiner Tochter eine notwendige Operation ermöglichen kann. Es beginnt die Jagd nach einem Phantom, das sich in den Trümmern der Vergangenheit verschanzt hat und noch lange nicht sein Ziel erreicht hat...

Die Autorin Astrid Korten konnte mich mit ihren Thrillern bisher immer begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer gewissen Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und intensiven Schreibstil, der mich in die apokalyptische Welt aus Krieg und Spätfolgen des AKW-Unfalls der Ukraine entführte. Es gelingt Astrid Korten dabei hervorragend für eine zur Story passende bedrückende Atmosphäre zu sorgen, die die Geschehnisse sehr authentisch wirken lässt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche des Minister-Sohnes gut aufgebaut und über die anschließenden Ermittlungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine immer komplexer werdende Geschichte, die mit vielen überraschenden Wendungen aufwartet und durchaus auch die Konzentration des Lesers einfordert. Die Hintergrundinformationen zur Ukraine wirken sehr gut recherchiert und lassen den Thriller aus der Masse des Genres hervorheben. Das Ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale fesseln, welches mit einer für mich überraschenden Auflösung für eine gelungene Abrundung sorgt.

Insgesamt ist "Overkill - Tod der Schwalben" ein unglaublich packender Thriller, der mich bis zur letzten Seite in den Bann gezogen hat. Gerade das besondere Szenario, sowie die ausgeklügelte Geschichte tragen zum Gelingen des Buches bei. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Österreich am Scheideweg

Zerrüttung
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Joseph Maria Nechyba blickt auf seine lange und erfolgreiche Zeit als Oberinspector und Ministerialrat zurück und genießt seinen wohlverdienten Ruhestand. Das Land Österreich befindet sich allerdings im ...

Joseph Maria Nechyba blickt auf seine lange und erfolgreiche Zeit als Oberinspector und Ministerialrat zurück und genießt seinen wohlverdienten Ruhestand. Das Land Österreich befindet sich allerdings im Umbruch und die Politischen Bestrebungen im Land beunruhigen den eigentlich sehr entspannten Nechyba. Die Nazis gewinnen immer mehr die Oberhand und gerade der Einfluss aus dem benachbarten Deutschland ist nicht zu übersehen. Die täglichen Nachrichten, die Nechyba den Zeitungen entnimmt, sind stets düster und mit zunehmender Zeit hält die Zensur immer mehr Einzug. Willkürliche Gesetze werden beschlossen, und das Leben in Österreich ist für viele Bürger nicht mehr sicher...

Ich habe bereits einige Bände aus der Reihe um den gemütlichen und sehr gescheiten Oberinspector Nechyba gelesen und war jedes mal begeistert. Ich habe daher mit viel Vorfreude die Reise ins Jahr 1933 angetreten und der bildreiche, sowie der damaligen Zeit perfekt angepasste Schreibstil, führte mir die Geschehnisse wieder einmal lebendig vor Augen. Im Gegensatz zu den vorherigen Bänden, in denen jeweils ein Kriminalfall im Vordergrund stand, dürfen wir im neunten Band zwar "nur" Nechyba in seinem Ruhestandsdasein begleiten, aber der -Autor Gerhard Loibesberger versteht es perfekt, die spezielle Atmosphäre einzufangen und die historisch so unglaublich wichtige Zeit zu dokumentieren. Das Ganze wirkt hervorragend recherchiert und die häufig verwandte Mundart trägt zur hohen Authentizität des Erzähltem bei. Über die jeweiligen Zeitungsberichte wird die fesselnden Entwicklung, deren schrecklichen Auswüchse uns allen mehr als bekannt sind, hervorragend aufgearbeitet.

Insgesamt handelt es sich bei "Zerrüttung" zwar um die Fortsetzung der historischen Krimi-Reihe, ohne aber irgendwie inhaltlich vergleichbar zu sein. Bei dem Buch handelt es sich aus meiner Sicht um eine wichtiges Stück Zeitgeschichte, welches auf eine raffinierte Art und Weise dem Leser nahe gebracht wird. Ich empfehle den Roman sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Beste Krimunterhaltung

Der lila Seeteufel
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Aus einer wirtschaftlichen Notlage heraus hat die Ex-Unternehmergattin Eliza Roth-Schild eine Agentur eröffnet, die sich "Business Research" kümmert. Ihr neuester Auftrag führt sie an und auf den Bodensee. ...

Aus einer wirtschaftlichen Notlage heraus hat die Ex-Unternehmergattin Eliza Roth-Schild eine Agentur eröffnet, die sich "Business Research" kümmert. Ihr neuester Auftrag führt sie an und auf den Bodensee. Die Tochter des zehntreichsten Unternehmers des Landes steht kurz vor der Hochzeit und der Vater möchte sichergehen, dass sein zukünftiger Schwiegersohn "sauber" ist. Eliza nimmt die Recherchen auf und stößt schnell auf ungewöhnliche Geschehnisse, die die Zielperson in einem zwielichtigen Licht erscheinen lässt...

"Der lila Seeteufel" ist der zweite Band um die etwas extravagante und äußerst sympathische Detektivin Eliza Roth-Schild. Ich bin mit dem aktuellen Band in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der schweizerische Autor Marcel Huwyler erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, in dem ihm eine tolle Mischung aus verstecktem, niveauvollen Humor und angenehmer Spannung gelingt. Der Spannungsbogen wird mit der Auftragserteilung zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die ungewöhnlichen und sehr unterhaltsamen Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Den besonderen Charme erhält die Geschichte durch die sympathischen und interessant gezeichneten Protagonisten. Gerade die Hauptakteurin muss man einfach mögen, so dass es viel Spaß macht, ihr bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Es entwickelt sich eine zwar recht einfache aber irgendwie auch fesselnde Geschichte, die mich bis zum leider viel zu schnell auftretendem Finale fesseln konnte.

"Der lila Seeteufel" hat mir ausgesprochen gut gefallen und hat mir einige unterhaltsame Lesestunden beschert. Die Krimi-Reihe überzeugt mit ihren Protagonisten, einem tollen Erzählstil des Autors und der unbeschwerten Atmosphäre der Bodensee-Region. Ich hoffe, es werden noch einige Fälle für die "Business-Researcherin" folgen. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Toller Tourbegleiter

NRW-Radtouren – Band 1: Nord–West
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Ich fahre wahnsinnig gerne und viel Rad und habe daher meine direkte Umgebung schon ordentlich erkundet. Aber die Welt ist ja sehr groß und so kann man sich ja mal die erweiterte Region anschauen. Der ...

Ich fahre wahnsinnig gerne und viel Rad und habe daher meine direkte Umgebung schon ordentlich erkundet. Aber die Welt ist ja sehr groß und so kann man sich ja mal die erweiterte Region anschauen. Der Ratgeber "Die NRW-Radtouren bietet hier eine sehr gute Möglichkeit, ein geeignetes Ziel zu finden, indem die Planung einer unbekannten Radtour deutlich erleichtert wird.

Zunächst einmal erhalte ich insgesamt 24 Vorschläge, wohin eine mögliche Reise in der näheren Umgebung gehen könnte. Manchmal ist es ja schon alleine die Schwierigkeit ehe man sich mit einem Ziel auseinandersetzen kann, es zu bestimmen. Die einzelnen Vorschläge werden dann aus meiner sehr gut aufgearbeitet. So erhalte ich das notwendige Kartenmaterial, ein Verlaufs-Höhenprofil und die nackten Daten der Tour wie Anzahl der zu fahrenden km, ungefähre Zeitdauer und eine Einstufung der Schwierigkeit. Die Touren haben eine für mich ordentliche Länge im Schnitt von 40 - 50 km, so dass sie auch für einen Normalverbraucher gut zu bewältigen sind, bestimmt mit einem E-Bike. Der Verlauf wird dann im Anschluss sehr ausführlich beschrieben und mit den Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten ergänzt. Im Test erwiesen sich die Tipps als sehr wertvoll und haben die Tour tatsächlich bereichert. Nebenbei wird auch noch auf mögliche E-Lade- oder Rad- bzw. Schlauchstationen hingewiesen. Wer sich lieber elektronisch führen lässt, dem wird ebenfalls geholfen, die GPS-Daten lassen sich leicht auf elektronische Medien übertragen, so dass einer komfortablen Tourenführung nichts im Wege steht.

Insgesamt ist "Die NRW-Radtouren" ein toller und wertvoller Begleiter für neu zu entdeckende Touren, so dass es letztlich nur noch heißen kann: Ab aufs Rad!. Ich empfehle das Buch nach meinen äußerst positiven Erfahrungen sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Der Club

Die letzte Nacht
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Mittlerweile hat die Ärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton die traumatischen Erinnerungen ihrer eigenen Vergangenheit mehr oder wenig erfolgreich verdrängt. Als aber eine junge Frau als Notfallpatientin ...

Mittlerweile hat die Ärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton die traumatischen Erinnerungen ihrer eigenen Vergangenheit mehr oder wenig erfolgreich verdrängt. Als aber eine junge Frau als Notfallpatientin eingeliefert wird und Dr. Linton einen verzweifelten Kampf um das Überleben der Patientin ausficht kommen die Erinnerungen der schrecklichen Nacht zurück. Das Opfer scheint eine ähnliche Erfahrung gemacht zu haben und Sara verspricht ihr, den Verantwortlichen ausfindig zu machen. Um ihr Versprechen einzulösen muss sie sich aber zunächst ihrer eigenen Vergangenheit stellen...

Die mehr als erfolgreiche Autorin Karin Slaughter ist für mich ein Garant für spannende und nervenaufreibende Geschichten. Mit "Die letzte Nacht" legt sie den bereits den elften Fall für den Ermittler Will Trent vor. Ich bin mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in das neue Werk gestartet. Karin Slaughter erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird mit der eingelieferten Frau und ihrem schrecklichen Schicksal zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die weiteren Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich ein zunehmend komplexer Fall, der die Hauptprotagonisten zu Betroffene macht und somit immer mehr Tiefe erhält. Die Autorin geht bei dem sensiblen Thema "Gewalt gegen Frauen'" aus meiner Sicht mit viel Fingerspitzengefühl vor und verleiht der Geschichte somit eine zusätzliche Wertigkeit. Dennoch ist es durchaus kein Thriller für Zartbesaitete, wie man es aber auch von der Autorin gewohnt ist. Die Story konnte mich bis zum Finale, welches die Geschichte mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung abrundet, fesseln.

Insgesamt wird Karin Slaughter in "Die letzte Nacht" ihrem Ruf als exzellente Thriller-Autorin gerecht. Das Buch konnte mich von Anfang bis Ende in den Bann ziehen, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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