Die liebe Verwandtschaft
Flitz und Fluse - Gespenster-Training leicht gemachtEigentlich geht’s Familie Grausewitz blendend. Sie sind in neues altes Haus gezogen, das herrlich vermodert ist, ein kleines Geschwistergespenst ist im Anmarsch – aber leider auch Tante Twister aus dem ...
Eigentlich geht’s Familie Grausewitz blendend. Sie sind in neues altes Haus gezogen, das herrlich vermodert ist, ein kleines Geschwistergespenst ist im Anmarsch – aber leider auch Tante Twister aus dem fernen England. Sie möchte prüfen, ob die Kinder Flitz und Fluse echte Mac oh Schrecks sind – oder doch nach dem Vater kommen, in den Augen der Tante ein Waschlappen. Doch die Grausewitze bereiten sich gut auf den Besuch der alten Dame vor.
„Flitz und Fluse – Gespenster-Training leicht gemacht“ zielt auf eine ganz alltägliche Gruselgeschichte ab: Besuche der lieben Verwandtschaft. Für viele ein größerer Horror als Spinnen, Werwölfe oder eben Geister. Und da passt es ganz gut im Bild, dass der angekündigte Tantenbesuch Schweißperlen auf den Laken erkennen lässt, besonders beim Vater der Gespensterfamilie, der tatsächlich – wie alle vier Grausewitz-Geister – ein friedliebender und freundlicher Geist ist. Doch zusammen mit Onkel Polter bekommen Flitz und Fluse alle Tricks beigebracht, um Tante Twister einen gehörigen Schrecken einzujagen – und am Ende hilft ihnen der Mut, den nur Kinder haben und der auch anderen – echten – Kindern Mut macht.
Das kleine Gruselbuch von Annette Moser ist eine schöne Vorlesegeschichte für Kinder ab 4 Jahren mit tollen Illustrationen von Alex Peter. Einige Ideen sind besonders witzig, darunter Onkel Polters Wohnort – eine Hüpfburg. Und auch die Erkenntnis, wovor sich Gespenster (neben Besuchen der Verwandtschaft) so richtig gruseln, ist sehr charmant.
Negativ fällt dagegen das Bodyshaming in Bezug auf Onkel Polter und Papa Grausewitz auf – Dinge, die schon bei Gespenstern nicht ins Gewicht fallen, sollten Kindern nicht als Floh ins Ohr gesetzt werden. Das ist bedauerlich und macht den Lesespaß etwas kaputt, da es nicht nur an einer Stelle des Buchs vorkommt.
Alles in allem dennoch ein vergnügliches, manchmal etwas zu klamaukiges Vorlesebuch für die dunkle Jahreszeit, in der alles ein wenig gespenstischer wirkt und spätestens zu Weihnachten Besuche von Onkels und Tanten drohen.