Erwachsen werden in Gittersee
Die Geschichte spielt 1976 in Gittersee, Ostdeutschland. Es geht um die 16jährige Karin, um das Erwachsenwerden in jener Zeit, an diesem Ort. Das Leben eines Teenagers ist per se nicht einfach, der Abnabelungsprozess ...
Die Geschichte spielt 1976 in Gittersee, Ostdeutschland. Es geht um die 16jährige Karin, um das Erwachsenwerden in jener Zeit, an diesem Ort. Das Leben eines Teenagers ist per se nicht einfach, der Abnabelungsprozess von den Eltern, die erste Liebe, die Erwartungen der Peergroup, der Gesellschaft. All diese Themen spielen in diesem Roman eine Rolle, werden angerissen, aber leider nicht tiefergehend beschrieben. Auch noch gewichtigere Herausforderungen, wie Verlust und Flucht treffen Karin.
Nur mich leider nicht. Dieser Debütroman hat, für mich, unheimliches Potential und bleibt doch hinter meinen Erwartungen zurück. Es mag am Schreibstil der Autorin liegen, der mir phasenweise zu verwirrend ist. Beispielsweise habe ich mich schwer getan die direkte Rede immer gleich zu erkennen, da sie formal nicht gekennzeichnet wird.
Aber auch dadurch, dass Karin wenig tatsächlichen Einblick in ihr Innenleben gewährt, bleibt sie mir und somit auch ihr Schicksal häufig fern. Es hat mich kaum berührt oder auch wirklich spüren lassen, wie das Leben für sie war. Außer die Beziehung zu ihrer kleinen Schwester, diese Liebe konnte ich greifen.
Das Ende des Romans dagegen hat mich überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet und musste insofern den Prolog ein zweites Mal lesen.
Es ist definitiv kein schlechtes Buch, aber eins, das mich nicht erreichen konnte. Aber gebt ihm gerne eine Chance und schaut, wie Ihr es wahrnehmt.