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Veröffentlicht am 01.09.2023

Wahrheit oder Lüge?

Die Lügnerin
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Das Buch hat mich schon während der Lektüre verwirrt und so richtig weiß ich gar nicht, ob ich den Casus knacksus so recht verstanden habe (wenn es denn einen gibt?). Die Protagonistin dürfte psychisch ...

Das Buch hat mich schon während der Lektüre verwirrt und so richtig weiß ich gar nicht, ob ich den Casus knacksus so recht verstanden habe (wenn es denn einen gibt?). Die Protagonistin dürfte psychisch krank sein; schon von Kindheit an lügt sie spektakuläre Geschichten zusammen. Leider bleibt ihr persönlicher, familiärer Hintergrund etwas vage. Als Erwachsene arbeitet sie dann als Astrologin und stellt eines Tages fest, dass alle ihre Lügen wahr werden. Irgendwann befindet sie sich in einer Privatklinik. Wie sie dorthin gelangt ist, erschließt sich mir nicht. Sie erzählt ihre Geschichten einer Therapeutin. Diese wird zusehends unsicher, ob ihr die Wahrheit erzählt wird oder nicht.
Ich störe mich daran, bis zum Ende nicht zu wissen, was wahr und was erfunden ist. Doch wahrscheinlich macht das den Reiz der Geschichte aus. Als erschwerend beim Lesen empfand ich, dass die vielen Dialoge in einem anderen Schriftbild als der Erzähltext geschrieben sind und es nur schwer möglich ist, den jeweiligen Redner zu erkennen.
Insgesamt hatte ich nach der Buchbeschreibung mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Nicht weiter nachhallende Familiengeschichte über vier Generationen russischer Frauen

Das Pferd im Brunnen
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Ich hatte mehr erwartet, nachdem das Buch mit im Innendeckel beschrieben wird als große Geschichte über vier starke Frauen im Russland des 20. Und 21. Jahrhunderts. Die Lebensgeschichten von Urgroßmutter ...

Ich hatte mehr erwartet, nachdem das Buch mit im Innendeckel beschrieben wird als große Geschichte über vier starke Frauen im Russland des 20. Und 21. Jahrhunderts. Die Lebensgeschichten von Urgroßmutter Tanja, Großmutter Nina, Mutter Lena und Enkelin Walja sind nur sehr bruchstückhaft dargestellt. Das Meiste lässt sich nur aus Andeutungen erahnen. Natürlich sind die vier Frauen stark, weil sie erst im kommunistischen Sowjetrussland lebten, wo sie zum Überleben arbeiten und Schlange stehen mussten und es trotzdem an allem mangelte, und dann in der zerfallenen Sowjetunion, wo sie das selbständige Leben überforderte. Das macht sie aber nicht besonders. Der Kontrast zwischen dem Konsumleben in Deutschland und der beständigen Mangellage in Russland hätte durchaus auch vertieft werden können. Als anstrengend zu lesen empfinde ich den bildhaften Erzählstil und die Zeitsprünge, die mir die zeitliche Einordnung einzelner Geschehnisse erschwerten. Das so schöne, farbenfrohe Cover passt so gar nicht zu dem düsteren Leben, das die Frauen prägte, und auch nicht zu ihrer Unfähigkeit, Gefühle und Wärme ihren eigenen Nachkommen gegenüber zu zeigen.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Sehr eigenwilliger Roman über eine deutsche Familie

Schönwald
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Die kurze Beschreibung des Buchs auf dem rückwärtigen Cover als „Roman einer deutschen Familie“ hat mich zu seiner Lektüre veranlasst. Doch entgegen meiner Erwartung, eine ganz normale Familie mit ihren ...

Die kurze Beschreibung des Buchs auf dem rückwärtigen Cover als „Roman einer deutschen Familie“ hat mich zu seiner Lektüre veranlasst. Doch entgegen meiner Erwartung, eine ganz normale Familie mit ihren Alltagsproblemen geschildert zu bekommen, bekam ich es dann mit sehr speziellen Charakteren zu tun, was sowohl für die zur Familie gehörenden als auch die weiteren Romanfiguren gilt. Jeden umgibt ein Problem oder Geheimnis, das er nicht preisgeben will. Jeder will auch von den Problemen der anderen nichts wissen. Es geht etwa um ein langjähriges außereheliches Verhältnis, Kindesmissbrauch, berufliches Versagen. Daneben spielen aktuelle Themen wie Sexismus, sexuelle Orientierung, die Bedeutung Donald Trumps eine Rolle. Die Werdegänge der Personen sind abstrus und sagenhaft und wirken auf mich stark überzeichnet. Hier denke ich vor allem an den ältesten Sohn mit seiner Karriere in den USA, an den Schwiegervater des jüngsten Sohnes, der es zum Milliardär gebracht hat und die Freundin des ältesten Sohnes, die Trump-Anwältin ist. Mit der Sprache, vor allem dem Denglisch, hatte ich oft Probleme. Gefallen haben mir eigentlich nur die – sogar ansatzweise humorvollen - Passagen, in denen die Eltern im Vordergrund stehen. Hier wird der Anschein geweckt, man habe es mit einer glücklichen, gut situierten Familie zu tun.

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Über eine Kamera und die Familien hinter ihrer Erfindung

Das Licht im Rücken
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Dieser historische Roman spielt in einem Zeitraum (Anfang Erster Weltkrieg bis Ende Zweiter Weltkrieg), über den ich eigentlich immer wieder gerne lese. Und auch der Umstand, dass ein Objekt im Mittelpunkt ...

Dieser historische Roman spielt in einem Zeitraum (Anfang Erster Weltkrieg bis Ende Zweiter Weltkrieg), über den ich eigentlich immer wieder gerne lese. Und auch der Umstand, dass ein Objekt im Mittelpunkt steht, nämlich Erfindung und Fortentwicklung der Kleinfilmkamera Leica, womit es Elemente eines Sachbuchs gibt, erscheint mir wie bestimmt auch so manchem Hobbyfotografen interessant. Allerdings krankt die Geschichte daran, dass sowohl die Personen als auch das Setting künstlich wirken, „gestellt“, um es mit einem Wort der Fotografie zu beschreiben. Die Romanfiguren sind durchweg keine Sympathieträger und oft widersprüchlich in ihrem Denken und Tun. Hinzu kommt ein sehr monotoner Erzählton. Positiv gefallen haben mir die Ausschmückung der Textpassagen durch Schwarz-Weiß-Fotos der Leica im Laufe ihrer Entwicklung und die Weltkarten, aus denen ersichtlich wird, welches Ausmaß der Siegeszug der Leica um die Welt hatte.
Insgesamt ein nur mittelmäßiges Buch.

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Veröffentlicht am 03.05.2023

Seichter Unterhaltungsroman aus dem Hebammenalltag

Storchenherzen
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Dieses Buch gehört in die Gruppe von Romanen, mit deren Lesen ich mich schwer tue und einfach nicht so recht vorankomme, obwohl sie eigentlich leicht und wenig fordernd geschrieben sind. Ich führe das ...

Dieses Buch gehört in die Gruppe von Romanen, mit deren Lesen ich mich schwer tue und einfach nicht so recht vorankomme, obwohl sie eigentlich leicht und wenig fordernd geschrieben sind. Ich führe das auf die etwas zu flapsige Schreibweise und den manchmal sehr geballt eingearbeiteten Humor zurück. Die eine Protagonistin entspricht dem Bild der quirligen und flapsigen Romanfigur, während die andere in ihrer ruppigen Art so ganz das Gegenteil ist. Beides keine Frauen, mit denen ich warm werde. Abgesehen von meiner Kritik an den Romanfiguren liefert die Geschichte mit ihren Anekdoten aus dem Hebammenalltag sehr viel Kenntnisse über den Beruf der Hebamme und ihre anspruchsvolle, kräftezehrende Tätigkeit vor, während und nach der Geburt. LeserInnen sollten unbedingt wissen, dass auch unschöne Situationen thematisiert werden, so dass das Buch vielleicht keine geeignete Lektüre für Personen ist, die im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft Traumata erlebt haben. Gefallen hat mir, dass auch die Probleme des Berufsstandes zur Sprache kommen wie etwa die Hebammenhaftpflichtversicherung. Abgerundet wird das Ganze durch die Schilderung des Privatlebens der beiden Protagonistinnen, zu dem auch Liebesgeschichten gehören.

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