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Veröffentlicht am 12.09.2023

Nach Hause kommen und bleiben? Oder nicht?

Blütenzauber im Casa della Flora (Verliebt in Italien)
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,,Blütenzauber im Casa della Flora" ist bereits der dritte Band der ,, Verliebt in Italien"- Reihe von Hanna Holmgren. 

Bereits die ersten Teile habe ich mit Begeisterung gelesen,  daher war meine Freude ...

,,Blütenzauber im Casa della Flora" ist bereits der dritte Band der ,, Verliebt in Italien"- Reihe von Hanna Holmgren. 

Bereits die ersten Teile habe ich mit Begeisterung gelesen,  daher war meine Freude groß,  daß es nun endlich wieder nach Camaiore in die Toskana geht.  Jeder Teil ist in sich abgeschlossen,  kann also auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.  Aber man trifft auch alte Bekannte wieder,  so daß es sich wie ein Nachhausekommen anfühlt. 

In dieser Geschichte geht es um Lorella,  von Freunden  und Familie Lollo genannt. Vor 8 Jahren hat sie ihren Heimatort verlassen,  hat mal hier und mal dort gelebt und diverse Aushilfsjobs gehabt.  Zur Firmung ihres Neffens kommt sie nach Camaiore.  3 Tage hat sie für den Besuch eingeplant,  bis sie zurück nach London will. An ihren Heimatort hat sie einige nicht so schöne Erinnerungen,. Ihre Kindheit war geprägt von der Krankheit ihrer Mutter, nach ihrem Tod ein trauernder Vater  und  Enttäuschung  und geplatzte Träume,  die sie mit ihrem besten Freund und großer Jugendliebe  Pasquale geschmiedet hatte. Auch nach 8 Jahren geht sie ihm aus dem Weg. Doch in einem Ort wie Camaiore ist es  schwierig.  Früher oder später ist es soweit, daß man sich gegenüber steht. Lollo kann  nicht nach 3 Tagen abreisen, denn ihr Konto ist geplündert,  erstmal muss sie etwas Geld für das Flugticket verdienen.  Dabei sind ihr ihre Schwester Letizia , die Hotelleiterin  Emilia, die Bistrobesitzerin  Mariella und der alte Giampaolo behilflich. Eine Dorfgemeinschaft ist füreinander da. Bei Giampaolo im wunderschönen Garten kommen alte Erinnerungen an ihre Zeit mit Pasquale zum Vorschein und bringen ihre Gefühle durcheinander.  Doch er ist vergeben und das Geschehene in der Vergangenheit wiegt schwer.  Was ist damals passiert? Können sie darüber nach 8 Jahren endlich sprechen? 

Hanna Holmgren hat mich wieder von der ersten Seite an in ihr Camaiore entführt.  Die absolut genial bildhaft beschrieben Handlungsorte haben sofort Sehnsucht in mir geweckt.  Am liebsten wäre ich gleich losgefahren,  um mit den liebgewonnen Bewohnern durch den Ort zu gehen, gemeinsam am Tisch die köstlichen Leckereien zu genießen,  Giampaolos Garten zu bewundern , mit Lorella die Blumen riechen , ihr bei ihrer Kunstfertigkeit damit über die Schulter schauen und von Emilias Hotel Toscana Mare die wunderschöne Aussicht zu genießen.  Die Lebendigkeit des Ortes , die Lebensfreude der Freunde , das Dolce Vita war augenblicklich zu spüren.

Lorella , die Abenteuerin  und der pflichtbewusste  Pasquale sind mir schnell sympathisch.  Die Autorin hat feinfühlig und absolut liebevoll,  dabei immer realistisch,  die Charaktere gestaltet und im Laufe der Geschichte hervorragend ihre Entwicklung dargestellt.  Ich konnte mich jederzeit in ihre Gefühle,  ihr Hin-und -Her-Gerissensein , ihre Bedenken , ihren Kummer und ihre Freude hineinversetzen.  Besonders gefreut hat mich das neue Glück von Giampaolo und Flora. 

Mit Spannung habe ich die Seiten verschlungen,  wollte ich doch unbedingt wissen,  ob Lorella nun in Camaiore sich wieder zuhause fühlen kann , alte Probleme gelöst und vielleicht endlich ihr Glück findet. 

Im  Anhang erfährt der Leser ganz viel über Blumenkunst und die Sprache der Blumen.  Das gefällt mir sehr gut, da diese eine besondere Rolle in Lollos Leben spielen.   Auch die wunderbaren Gerichte,  die mir beim Lesen das Wasser im  Mund zusammen laufen ließen,  kann ich durch die angegebenen Rezepte nachkochen ( oder von meinem Mann kochen lassen :))). 

Ich freue  mich schon jetzt auf den nächsten Teil, um die liebgewonnenen Freunde wieder zu treffen.  

Von ganzem Herzen gibt es von mir eine 100% ige Leseempfehlung für diesen gefühlvollen Wohlfühlroman in fantastischer Umgebung  mit  äußerst sympathischen Protagonisten.  Kommt mit auf eine Reise in die Toskana,  es lohnt sich. 

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Rettung für Mütter in Not und die Suche nach der eigenen Herkunft

Wie ein Stern in mondloser Nacht
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In ihrem Roman ,, Wie ein Stern in mondloser Nacht- Die Geschichte einer heimlichen Heldin " erzählt die Autorin Marie Sand von der Hebamme Henriette Bartholdy ( Henni genannt ) , die 1956 in Berlin die ...

In ihrem Roman ,, Wie ein Stern in mondloser Nacht- Die Geschichte einer heimlichen Heldin " erzählt die Autorin Marie Sand von der Hebamme Henriette Bartholdy ( Henni genannt ) , die 1956 in Berlin die erste ,, Babyklappe " erschaffen hat, um Müttern in Not zu helfen.

Im zerstörten Berlin lebt Henni 1947 mit ihrer Mutter und ihrem kleineren, kränklichen Bruder in ärmlichen Verhältnissen in einer Kellerwohnung. Als ihre Mutter verhindert ist, übernimmt sie ihre Putzarbeit im Haushalt der Arztfamilie von Rothenburg. Der sympathische Sohn Eduard und Henni verlieben sich und trotz der Standesunterschiede träumen sie von einer gemeinsamen Zukunft als Ärztepaar. Doch das Schicksal trennt sie voneinander. Ein traumatisches Erlebnis ist der Anlass für Henni Hebamme zu werden, im Krankenhaus,, Waldfriede" hilft sie den Kindern das Licht der Welt zu erblicken. Die kalte Atmosphäre und strikte Vorschriften bekräftigen ihren Entschluss fortan als Selbstständige zu arbeiten und werdende Mütter nach ihrem Bedürfnis zu begleiten.
Um zu verhindern, daß Mütter in Not , aus Verzweiflung ihre neugeborenen Babys irgendwo als Findelkind ablegen , damit ihren Tod riskieren oder es selbst töten, stellt sie eine Kiste in die geschützte Nähe ihres Geburtsraumes auf. Schon bald liegt dort das erste ,, Klapoenkind ". Acht Wochen hat die Mutter Zeit, sich das Kind wieder zurück zu holen. Hennis Freundin Marta, ist Juristin . Durch sie erfährt der Leser welche rechtlichen Schwierigkeiten auf Henni mit dieser Aktion zukommen können, denn legal ist die Klappe nicht. In dieser Zeit ist auch ihr ehemaliger Freund Ed an ihrer Seite. Werden sich diesmal ihre Träume erfüllen?
In der zweiten Zeitebene erfährt der Leser , daß die 45 jährige Journalistin Liv sich mit einem Bericht über die Eröffnung der Babyklappe im Krankenhaus Waldfriede im Jahr 2000 beschäftigt. Die Eröffnung berührt sie sehr, da sie selbst adoptiert ist und unbedingt herausfinden möchte, wo ihre Wurzeln sind. Ihre Recherchen führten sie bereits vor einigen Jahren zu Henni Bartholdy, die aber nicht viel erzählen wollte und dann spurlos verschwand.
Wird Liv hre Herkunft klären können? Was hat Henni in ihrem Leben erlebt? Hat sie ihr Glück gefunden?
Marie Sand erzählt diese Geschichte so bildhaft und lebendig, daß ich mich auf beiden Zeitebenen perfekt in die Protagonisten hineinversetzen konnte. Ich hatte sofort Bilder von Hennis ärmlichen Behausung , den Obdachlosen Menschen in ihrem Hof und ihrer Arbeit im Krankenhaus vor Augen. Jederzeit konnte ich durch die einfühlsame und eindrucksvolle Schilderung, sowohl Hennis, als auch Livs und Eds Gefühle spüren. Ihre Sorgen, ihre Ängste und auch ihre Freude, Erleichterung und Liebe.
Absolut authentisch dargestellt ist die Liebe zwischen Eltern und Kind, dieses Glücksgefühl nach der Geburt , aber auch die Traurigkeit, wenn das Leben nicht so rosig aussieht , die Verzweiflung in der Not.
Die Zeitebebenen werden in loser Reihenfolge erzählt, greifen durch Rückblicke und Erzählungen ineinander, verschmelzen zu einem. Der Text liest sich wie von Marie Sand gewohnt, absolut flüssig. Die Spannung empfand ich als durchgehend hoch. Mich hat Hennis Geschichte, ihr Leben und zweifaches Schicksal , sowie Livs beharrliche Suche nach ihrer Herkunft, ihren Wurzeln sehr berührt. Von der ersten Seite an war ich gefesselt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Auf ihre Art hat Marie Sand die Geschichte einer heimlichen Heldin erzählt, die vielen ungewollten Kindern das Leben gerettet und den Müttern in Not eine Last abgenommen hat. Aber auch zeigt, wie wichtig es sein kann oder welche Last es ist , seine eigene Herkunft nicht zu kennen.
Diese Geschichte hat mein Herz berührt, es macht nachdenklich und dankbar, daß es heute nicht mehr illegal ist, sein Kind in einer Klappe abzulegen, wenn man sich nicht um sein Kind kümmern kann oder will.
Wie für Ihren ersten Roman ,, Ein Kind namens Hoffnung " gibt es von ganzem Herzen für diese eindrucksvolle Geschichte einer weiteren stillen Heldin eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Die erste Liebe bleibt für immer im Herzen

Das Collier mit der Herzblume
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In ihrem Roman,,  Das Collier mit der Herzblune "  erzählt die Autorin Sophia Hartlieb die schicksalsreiche Vergangenheit in Deutschland von Charlotte, die seit vielen Jahren in London lebt. Ihr Heimatort ...

In ihrem Roman,,  Das Collier mit der Herzblune "  erzählt die Autorin Sophia Hartlieb die schicksalsreiche Vergangenheit in Deutschland von Charlotte, die seit vielen Jahren in London lebt. Ihr Heimatort Hangeck, in dem sie bis 1943 lebte, wurde viele Jahre durch einen Stausee überflutet. Mit 15 Jahren musste sie ihn mit ihrer Mutter und Schwester nach schrecklichen Vorkommnissen verlassen.  Nicht nur ihr Zuhause  , sondern auch ihre große Liebe Paul  hat sie so verloren.   Als er 2018 wieder trocken gelegt ist und Charlotte davon erfährt,  kommen augenblicklich alte Erinnerungen zum Vorschein.  Sie verspürt sie den großen Wunsch noch einmal an den Ort ihrer Kindheit zurück zuzukehren. Daher bittet die Inzwischen 90 jährige alte Dame,  ihre Enkelin Hannah sie dorthin zu begleiten.  Sie machen sich gemeinsam auf die Reise  Von ihrem Heimatort hat die Kirche die Jahre unter Wasser unbeschadet überstanden. Vor Charlottes Augen entstehen genaue Bilder,  wo welche Häuser,  Straßen und Wege waren. Sie taucht tief in Gedanken in alte Zeiten und Geschehnisse ein. Besonders berührt ist sie , als sie entdeckt,  daß es das Geheimversteck  von ihr und Paul noch gibt. Tatsächlich befindet sich dort noch das Weckglas , in dem sie sich gegenseitig Nachrichten  gesteckt haben. Ihre große Liebe Paul, von der sie seit diesem Frühjahrstag 1943 nie wieder etwas erfahren hat. 

Ihre Enkelin Hannah macht bei diesem Besuch Bekanntschaft mit einem jungen Mann, Eliah,  der für seinen Großvater an diesen Ort gereist ist, um ein paar Bilder davon zu machen.  Da Hannah als ausgebildete Fotografin so schöne Bilder macht, bittet er sie , ihm welche zu schicken. Als er diese seinem Großvater zeigt, holt die Vergangenheit Charlotte ein, denn  Eliahs Großvater ist ihre große Liebe Paul.  Es folgt eine Reise in die Schweiz,  wo sie sich nach 75 Jahren wiedersehen. Werden sie nach so langer Zeit über das Geschehen von damals sprechen können? 

Diese sehr berührende Geschichte erzählt im ersten Drittel die Zeit Charlottes in  Hangeck,  während im weiteren Verlauf die Gegenwart mit Rückblicken geschildert wird.  

Sophia Hartlieb hat wunderbar liebevoll und absolut lebendig die Charaktere erschaffen.  Charlotte und Paul sind  schon als Jugendliche und später als ältere Herrschaften so liebenswert beschrieben,  daß ich sie ganz schnell, in mein Herz schließen konnte.  Die Enkel Hannah und Eliah stehen dem nichts nach, auch sie habe ich zügig liebgewonnen.  Sie kümmern sich rührend um ihre Großeltern,  müssen dabei aber auch ihren eigenen Weg finden,  Sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart gibt es Menschen,  die nur an sich selbst denken und damit das Glück anderer zerstören können.  Lügen und Intrigen  ließen mich erschaudern.  Wie kann man nur so sein?  Ich konnte mich jederzeit in die Gefühle von Charlotte,  Paul,  Hannah und Eliah hineinversetzen., ihre Ängste , Freude,  Sorgen und Glück spüren. Gerade als es richtig dramatisch und spannend wurde, habe ich mit ihnen gezittert und gehofft. 

Die gesamte Geschichte wird so gefühlvoll und spannend erzählt,  daß ich mich kaum von ihr lösen konnte. Von der ersten Seite an in  den Bann gezogen,   konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die wunderschönen, sehr authentischen Beschreibungen der Handlungsorte,  besonders der Schweizer Bergwelt,  ließen so grandiose Bilder vor mir auftauchen,  daß ich am liebsten sofort dorthin gereist wäre. 

Diese absolut grandios gelungene und überaus gefühlvolle Geschichte empfehle ich von ganzem Herzen weiter. 

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Ein ganz besonderer Sonntag am Strand

Sonntags am Strand
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In dem Hörbuch ,,Sonntags am Strand " von  Alexander Oetker wird der Hörer auf sehr angenehme Weise mit an den Bagno von Enzo  genommen,. Es ist der 15. August, Ferragosto , ein Feiertag, den die Familien ...

In dem Hörbuch ,,Sonntags am Strand " von  Alexander Oetker wird der Hörer auf sehr angenehme Weise mit an den Bagno von Enzo  genommen,. Es ist der 15. August, Ferragosto , ein Feiertag, den die Familien gemeinsam verbringen.  Auch diesen Sonntag nutzen die Menschen , um an Enzos Bagno die Sonne, den Sand und das Meer zu genießen.  Er liegt an der italienischen Küste und weit von Turin entfernt. 

Enzo betreibt seinen  6 Quadratmeter großen Strandkiosk mit großer Hingabe, seit 41 Jahren ist er gern für die Liegen , Sonnenschirme und das leibliche Wohl der Gäste da. So wie vor ihm schon sein Vater. Viele  seiner Besucher sind Stammgäste . Er versorgt sie mit Café,  Bier,  kalten Getränken und Eis. Mittags um Punkt 12 gibt es eine frisch zubereitete Pasta. An diesem Sonntag die legendäre Pasta Carbonara nach dem Rezept seiner verstorbenen Frau Sarah. 

Der alte Fischer Signor Conte sitzt immer gut zurecht gemacht bei ihm  und genießt seine Getränke., während das junge Paar Felice und Alberto die Sonne auf den Liegen nutzen . Auch das Ehepaar Giulia und Davide mit seinem Teenagersohn Giacopo und den kleinen Zwillingen nutzen jedes Wochenende am Strand. Außerdem kommt auch die ältere Dame Signora  Ada jedesmal dazu. 

Während man in den ersten Kapiteln die Personen so nach und nach kennenlernt, wird man im Laufe der Geschichte zum stillen Beobachter und Zuhörer der verschiedenen Gespräche . Man taucht ein in die Gedanken und Gefühle , hört stille und auch lautere Diskussionen,  nimmt Anteil an verschiedenen Vorwürfen , Missverständnissen , Streitigkeiten und Versöhnungen.  

Die Atmosphäre an diesem ganz normalen aber auch ganz besonderen Sonntag am Bagno wird so lebendig,  leicht und angenehm leise beschrieben,  daß es für mich ein  äußerst herrlicher Genuss war , in die Leben der Personen eintauchen zu dürfen. 

Der bildhafte , hervorragend realistischer Erzählstil hat mich fasziniert und mich augenblicklich an den Strand entführt.  Ich habe den Sand unter den Füßen und   die Wärme der Sonne gespürt, das Meer gerochen , das Rauschen der Wellen  gehört,  während mir das Wasser im Mund zusammen lief,  als Enzo die leckerste Pasta Carbonara zubereitet.  Ich hätte so gerne davon gekostet.  

Die Protagonisten, besonders Enzo, sind mir von Beginn an sympathisch,  ihre  Geschichten haben mich berührt. Am Ende des Tages war ich über das Ergebnis verschiedener Gespräche überaus zufrieden.  

Der Sprecher des Hörbuches , Sascha Tschorn , hat eine  besonders angenehme Stimme . Durch ihn kam die wunderbare Atmosphäre hervorragend zur Geltung.  

Eine ganz klare Hörempfehlung  . Lasst Euch entführen und verbringt einen ganz besonderen Tag mit Enzo und seinen Gästen am Strand.  Eine wunderschöne Wohlfühlgeschichte. 


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Veröffentlicht am 01.09.2023

Leben für Süßigkeiten

Die Fabrik der süßen Dinge – Helenes Hoffnung
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Der Roman ,, Die Fabrik der süßen Dinge - Helenes Hoffnung " von Claudia Romes ist der gelungene Auftaktband  zur  Reihe um die Süßwarenmanufaktur der Familie von Ratschek aus Köln. 

Theodor von Ratschek ...

Der Roman ,, Die Fabrik der süßen Dinge - Helenes Hoffnung " von Claudia Romes ist der gelungene Auftaktband  zur  Reihe um die Süßwarenmanufaktur der Familie von Ratschek aus Köln. 

Theodor von Ratschek führt erfolgreich die von seinem Vater aufgebaute  Manufaktur. Als er sich 1927 so langsam aus dem Geschäft zurückziehen will, beschließt er , daß seine Söhne Albert und Henri die Leitung übernehmen.  Er sieht es als selbstverständlich an, egal was sie selbst für ihr Leben planen oder wünschen. Sie haben zu gehorchen.   Helene , die sich so sehr gewünscht hat, berücksichtigt zu werden,  wird bitter enttäuscht.  Dabei liebt sie die Fabrik , das Herstellen der Süßwaren , kreieren von neuen Rezepten  und überhaupt das ganze Arbeiten in der Manufaktur. Mit den Mitarbeitern kommt sie sehr gut zurecht,  sie ist beliebt und wird durch ihre sympathische Art von allen geschätzt.  Doch einer Frau traut man nicht zu , eine Firma führen zu können.  Sie ist dafür da, um zu heiraten,  Kinder zu bekommen und den Haushalt zu führen,  bei Gesellschaften zu  plaudern und präsentieren.  So will bestimmt Theodor auch, daß seine Tochter Helene den Sohn einer Zuckerfabrik heiraten soll, weil es gut für das Geschäft ist.  Helene ist so enttäuscht, wütend auf ihren Vater und angewidert von ihrem aufgezwungenen Verlobten, daß sie kurzentschlossen Reißaus nimmt und nach Hamburg flieht. Dort will sie in der Bonbonfabrik Spiegel eine Anstellung finden . Durch einen glücklichen Zufall lernt sie den Sohn der Geschäftsinhaber kennen. Ohne zu wissen   aus welcher Familie sie kommt , gibt Frederik ihr eine Anstellung.  Endlich kann sie  den ganzen Tag ihr Wissen der Süßwarenherstellung anwenden und vertiefen. Sie darf sogar  als erste Frau dort eine Lehre machen. Sie blüht regelrecht auf, findet sehr schnell echte Freunde und  Frederik bringt   bald Schmetterlinge bei zum Flattern.  Hach, was kann das Leben süß sein. Doch wird es so bleiben? 

Helene  ist eine sehr sympathische junge Frau, die sich nicht den gesellschaftlichen Zwängen unterwerfen will. Sie hat Wünsche und Träume. Mit Mut und Stärke versucht sie sich ihren Weg zu erkämpfen. Dafür ist sie bereit , ihre Familie zu verlassen und  ganz alleine in Hamburg anzufangen. Mit ihrer Leidenschaft für Bonbons, Konfekt und Lakritz , ihrer Kreativität und ihrem Ehrgeiz verschafft sie sich Anerkennung und Lob. Doch das Schicksal macht ihr auf ihrem Weg ins Glück einen Strich durch die Rechnung.  Plötzlich muß sie sich entscheiden   wie ihr Leben weitergehen soll. 

Claudia Romes hat wunderbar lebendige und authentische Charaktere erschaffen.  Helene habe ich schnell ins Herz  geschlossen, genauso wie ihren künstlerisch interessierten Bruder Henri , den charmanten Frederik und die lebensfrohe Freundin Magda , sowie die mütterliche Freundin Frieda, die Leni ein  wenig auf die Sprünge hilft. Mit Klara und Theodor von Ratschek hat die Autorin ein authentisches Bild der damaligen Geschellschaft gezeichnet.  Die Stellung der Frau , die Pflichten,  die Zwänge der Zeit. Aber auch ,  wie es die Menschen prägt und das man durchaus  über seinen Schatten springen  und Fehler korrigieren kann. Die Kämpfe innerhalb der Familie,  mit den unterschiedlichsten Schwierigkeiten, Neigungen und Vorstellungen ist hervorragend dargestellt.  Das Leben ist eben nicht nur süß,  sondern häufig auch sauer und bitter. 

Der flüssige, leichte und lebendige Schreibstil haben mich von Anfang an , tief in Lenis Leben,  ihre Gedanken und Gefühle eintauchen lassen. Ihre Zweifel , ihr Überlegen, was der richtige Weg , welche Entscheidung die beste für sie und die Firma ist, haben mich berührt. Ich habe mit ihr geweint, habe mich gefreut , gehofft und gebangt.  Die Beschreibungen der Arbeit an den Süßigkeiten hat mich absolut gefesselt,  ich konnte die Abläufe so gut vor mir sehen, den Geruch einatmen  und war beim Probieren jeder Sorte dabei , konnte die Süße förmlich schmecken.  Die Handlung hat mich von Beginn an gefesselt,  die Seiten flogen nur so und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. 

Das Cover passt perfekt zur Geschichte,  eine prall gefüllte Tüte mit verlockend leckeren Süßigkeiten.  Eine selbbewusst blinkende junge Frau. 

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen,. Eine starke junge Frau , die eine tolle Entwicklung,  auch mit ein paar  Schritten  rückwärts,  macht. Ich bin gespannt, wie es im zweiten Teil weitergehen wird und kann kaum erwarten,  ihn in der Hand zu halten.  

Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich in Familiengeschichten mit starken Frauen wohlfühlen. 

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