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Veröffentlicht am 06.09.2017

Weit unter den Erwartungen

Cop Town - Stadt der Angst
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1974 – Atlanta: Kate hat eine schwere Zeit hinter sich, doch das ist nichts im Vergleich zu dem, was nun kommen soll. Sie beginnt ihre Karriere als Polizistin, während ein Shooter reihenweise Cops erschießt. ...

1974 – Atlanta: Kate hat eine schwere Zeit hinter sich, doch das ist nichts im Vergleich zu dem, was nun kommen soll. Sie beginnt ihre Karriere als Polizistin, während ein Shooter reihenweise Cops erschießt. Doch noch bevor sie überhaupt zur Zielscheibe des Shooters werden könnte, machen ihr die Kollegen, vor allem die männlichen, das Leben schwer. Frauen haben im Polizeidienst nicht zu suchen, das musste auch schon ihre Kollegin Maggie erleben…Daneben sind auch Rassismus, Antisemitismus und Homophobie zentrale Themen.

Eigentlich kann mich die Autorin immer recht schnell begeistern, aber hier ist das bis kurz vor Schluss nicht gelungen, bei einem über 500-Seiten starken Buch ist das einfach viel zu wenig. Ja, mir gefielen die gesellschaftskritischen Ansätze, auch das es im Jahr 1974 spielte und für mich das Tor zu einer ganz anderen Welt geöffnet wurde, aber das war es auch schon. Der Fall an sich hätte für meine Begriffe deutlich spannender gestaltet werden können, wenn sich die Autorin nicht ständig in irgendwelchen (nicht selten äußerst langatmigen) Dingen verloren hätte. Als Roman hätte es mir vielleicht sogar wirklich zugesagt, obwohl gerade zu Anfang das Verhalten der Cops viel zu prollig und proletenhaft wirkte, aber hier war die Rede von einem Thriller und das war es einfach nicht. Spannung?! Gab es hin und wieder mal, ganz kurz und dann kam wieder ganz lange nichts. Die von Klappentext, Aufmachung und dem Autorennamen geweckten Erwartungen wurden schlichtweg nicht erfüllt. Schade, aber es war auch nicht alles schlecht. Die Charaktere wurden sehr schön ausgearbeitet, ich hatte das Gefühl wirklich eine Zeitreise zu machen, aber das ist zu wenig gewesen, um das Buch zu empfehlen.

Veröffentlicht am 21.07.2017

Trotz vieler Kritikpunkte hat mich das Buch teilweise gut unterhalten

Die Mädchen von der Englandfähre
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Per Zufall stolpert die dänische Journalistin, die in London lebt und arbeitet, mitten in einen ungelösten Fall, der zwischen ihrer alten und ihrer neuen Heimat spielt. Damals verschwanden zwei Mädchen ...

Per Zufall stolpert die dänische Journalistin, die in London lebt und arbeitet, mitten in einen ungelösten Fall, der zwischen ihrer alten und ihrer neuen Heimat spielt. Damals verschwanden zwei Mädchen auf der Fähre nach England. Sie verschwanden spurlos und jetzt spielt der Zufall der Journalistin Nora Sand Bilder in die Hände. Ein inhaftierter Serienmörder könnte mehr über das Schicksal der Mädchen wissen – und Sand beginnt zu bohren…

Mir war der Schreibstil stellenweise zu holprig (könnte mitunter an der Übersetzung liegen, aber nicht alles), insbesondere am Anfang und auch die eingeflochtene Liebesgeschichte war mit ihrem ewigen Hin und Her für mich einfach nur nervig. Man hätte Nora auch anders kennen lernen können und so blieb für mich ein gewisser fader Nachgeschmack, obwohl ich die Protagonistin als Journalistin und „Ermittlerin“ schon gut und unterhaltsam fand. Auch „privat“ fand ich sie sympathisch, aber durch die Liebesgeschichte, hat sie doch Sympathiepunkte eingebüßt.
Und dann das Hauptproblem überhaupt: Vieles, für mich deutlich zu vieles, baut auf Zufällen (kann man wahlweise auch Schicksal nennen)auf. Das mag mal vorkommen, aber gerade zu Beginn ist der Zufall zu extrem und zu häufig. Das ändert sich glücklicherweise im Verlauf der Geschichte ein wenig, auch was die Arbeit unserer Protagonistin angeht, trotzdem bleiben kleine Ungereimtheiten. Wobei sie am (für meine Begriffe zu konstruierten) Ende schon ziemlich zur Superwoman mutiert, da könnte man auch seine Zweifel anmelden…. Toll wäre es auch gewesen, wenn die Autorin darüber nicht verdaddelt hätte, alle offenen Fragen zu beantworten.
Insgesamt gab es schon einiges zu bemängeln, trotzdem hat mich das Buch streckenweise gut bis sehr gut unterhalten und ich wollte auch unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgehen wird, zumal ich hier wirklich ewig im Dunklen tappte. Die Spannung war da (ausgenommen, Andreas tauchte mal wieder auf…) und steigerte sich beständig; daher werde ich Nora Sand bei einer Fortsetzung auch noch eine Chance geben.

Veröffentlicht am 26.06.2023

Schreibstil für m ich zu besonders

Zwischen Himmel und Erde
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Eine tiefgründige Erzählung zu Freundschaft, Liebe, Revolution und all das in einer Zeit großer Umbrüche – das klang sehr interessant und auch der besondere Schreibstil hat mich zunächst sehr angesprochen ...

Eine tiefgründige Erzählung zu Freundschaft, Liebe, Revolution und all das in einer Zeit großer Umbrüche – das klang sehr interessant und auch der besondere Schreibstil hat mich zunächst sehr angesprochen und ich startete das Buch auch mit großer Begeisterung – doch so begeistert ich war, so schnell war ich auch auf dem Boden der Tatsachen angekommen, ernüchtert und es fiel mir immer schwerer dieses dicke Buch überhaupt noch zur Hand zu nehmen.

Es gibt einfach enorm viele Belanglosigkeiten und auch die Charaktere haben mich einfach nicht wirklich überzeugt. Der Schreibstil ist besonders – mir zu besonders. Auf der einen Seite ist da Catarina aus Brasilien, die jetzt in London in einer Wohngemeinschaft lebt. Sie ist froh die Sorgen und Nöte in Brasilien hinter sich zu lassen. In der WG trifft sie auf Melissa. Beide scheinen unglaublich verschieden, aber dennoch zieht sie was aneinander an – die Ursache liegt in der Vergangenheit. Das Buch hat Potenzial, aber ich fand die Erzählweise so ermüdend, dass ich mich immer wieder beim Querlesen erwischte, denn ich wollte das viel zu viele Seiten umfassende Buch irgendwann nur noch beendet haben und habe mich tatsächlich die letzten Tage durchgequält. Und das Querlesen war gerade durch die Rückblicke ein einziges Chaos, aber ich konnte es zwischendurch auch nicht abstellen, selbst das Lesen anderer Bücher zwischendurch brachte keine Verbesserung mit sich.
An sich bin ich ja offen für neue Stilmittel und eine moderne Erzählweise, aber die Autorin hat mich damit einfach nicht abgeholt – vor allem die lyrischen Anteile waren so gar nicht meins, auch das Fragmentarische hat mich hier nicht überzeugt. Die „normalen“ Passagen lagen mir zwar besser, aber so richtig klasse fand ich die auch nicht. Thematisch mit dem politischen und sozialen Gegebenheiten in Brasilien hätte sie mich mitnehmen können, auch der Hintergrund in GBR hat was. Doch durch den -sagen wir mal- besonderen Schreibstil war es öfter mal verwirrend, dazu meine enorme Unlust, die sich beständig gesteigert hat. Für den richtigen Leser ist das Buch gerade aufgrund des Schreibstils wahrscheinlich ein Genuss, aber bei mir ging das Ganze einfach nicht auf, wenngleich die Geschichte Potenzial hatte. Für mich wäre weniger mehr gewesen.

Für mich ein Reinfall, aber ich denke, dass der richtige Leser das Buch in all seinen Facetten, Farben und Schattierungen genießen kann – also empfehle ich dringend einen Blick in die Leseprobe vorab.

Veröffentlicht am 01.02.2023

Langatmige Gesellschaftsanalyse mit Todesfall

Die letzte Party
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In „The Shore“, einer Luxusferienanlage wird am Neujahrsmorgen eine Leiche im See treibend gefunden. Stunden vorher, zu Silvester, fand noch ein rauschendes Fest statt. Schnell ist die Partystimmung beendet ...

In „The Shore“, einer Luxusferienanlage wird am Neujahrsmorgen eine Leiche im See treibend gefunden. Stunden vorher, zu Silvester, fand noch ein rauschendes Fest statt. Schnell ist die Partystimmung beendet und viele der Anwesenden hätten sowohl die Gelegenheit, als auch ein Motiv gehabt den wohl berühmtesten Bewohner und Initiator der Ferienanlage zu töten. Die Ortsansässige Ffion Morgan übernimmt den Fall mit dem aus England kommenden Leo Brady.
Ich habe schon einige Stand-Alones der Autorin gelesen, darunter „Allein bist du nie“ oder auch „Deine Lüge so kalt“ und auch wenn ich mich nicht mehr so richtig detailliert an die Inhalte erinnere, so wusste ich, dass sie mich bisher immer bestens unterhalten hat und ich daher das neue Buch haben musste. Gerade das es eine Reihe werden soll hat mich auch sehr begeistert, denn ich mochte ihre Bücher bisher immer sehr. Nun, daher habe ich dieses Buch natürlich gekauft und mit hohen Erwartungen gestartet. Schnell kam ich aber am Boden der Tatsachen an. So richtig gezündet hat das Buch einfach nicht. Weder die meist recht blass beschriebenen Personen, noch das ausufernd geschilderte Setting haben mich wirklich überzeugt und ich war auch nicht von dem Wales-England-Konflikt zu begeistern. Ja, das mag alles stimmig sein und so, aber es war einfach ermüdend. Und dann noch die Unmengen an handelnden Personen, die mich in der Mehrzahl nicht interessierten. Weder das Modepüppchen, noch der alternde und erfolglose Sänger oder die Mutter, die nach einem Strohhalm griff, als sie glaubte, dass ihr Sohn in der Großstadt in dunkle Machenschaften gerät. Auch die Dorfbevölkerung hatte mich nicht überzeugt und Ermittlerin Ffion hat so einige Probleme. So richtig überzeugt hat mich das nicht. Genauso enttäuscht war ich vom Schreibstil und die ständigen Zeit- und Perspektivwechsel waren auch nicht immer so gelungen. Und dann kamen immer wieder mal noch walisische Worte ins Spiel, die dem Ganzen für mich persönlich nicht zuträglich waren, wenngleich sie auch erklärt oder aus dem Kontext heraus verständlich waren.
Viel zu viele der Charaktere haben dicke Päckchen zu tragen, die sich so nach und nach erst zeigen. Das war mir einfach zu dick aufgetragen, auch wenn fast jede Geschichte für sich schon ihren Reiz hatte. Durch diese vielen „Einzelschicksale“ kommt die Geschichte oft nicht so richtig voran und ich musste das Buch zwischendurch auch mal zur Seite legen und was wirklich Spannendes lesen. Für mich war das hier einfach kein Krimi, sondern mehr eine langatmige Gesellschaftsanalyse mit einem Todesfall. Die Auflösung als solche war dann okay, aber eben auch nicht mehr und dass eine oder andere hatte ich im Laufe der Geschichte auch schon genauso erwartet, nur ein Aspekt konnte mich dann doch noch überraschen, aber das war einfach nicht genug.
Unter dem Strich war das Buch eine echte Enttäuschung und ich muss sagen, dass ich mich vom Namen der Autorin, sowie dem Cover habe blenden lassen. Einen weiteren Fall mit Ffion werde ich mich eher nicht mehr antun.

Veröffentlicht am 26.12.2022

Furchtbar offenes Ende...

Der Strand: Vermisst
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Die gehörlose Lilli verschwindet spurlos. Nur ihr Rad wird im Rahmen einer fieberhaften Suche gefunden, ihre Freundin Fabienne ist völlig aufgelöst, scheint aber auch was zu verheimlichen. Lillis Großvater, ...

Die gehörlose Lilli verschwindet spurlos. Nur ihr Rad wird im Rahmen einer fieberhaften Suche gefunden, ihre Freundin Fabienne ist völlig aufgelöst, scheint aber auch was zu verheimlichen. Lillis Großvater, der ehemalige Bürgermeister möchte dem Kommissar am liebsten vorschreiben, wie er zu ermitteln hat. Und Lillis männlichen Freunde sind auch irgendwie fragwürdig…

Das Buch klang vielversprechend, die Geschichte startete auch richtig gut und eine ganze Weile war ich sehr angetan. Das Örtchen und seine Bewohner haben ihre Besonderheiten, die mich unterhielten. Das Ermittlerduo ist vielversprechend und mir gefällt weitgehend ihre Zusammenarbeit und der Fall als solcher hat auf jeden Fall Potential. Die wechselnden Perspektiven und kurzen Kapitel entfalteten eine Sogwirkung auf mich.

Dennoch wird dies hier alles – nur kein Loblied, obwohl ich die Autorin normal schätze und ihren Schreibstil auch sehr mag. Warum es mir nicht gefiel? Zum einen wird das Buch nach dem starken Beginn deutlich flacher, weniger unterhaltsam und der Zufall ist einfach zu präsent. Auch die Ermittlungen sind schon in Teilen etwas lahm und unprofessionell, vielleicht haben die beiden Kommissare aber auch einfach zu viel mit ihrem Privatleben zu tun. Zudem gibt es dann noch eine Strang, der so gar nicht in das Geschehen zu passen scheint, dessen Spannung fast aber im Minusbereich angesiedelt ist – zumindest in der Retrospektive. Das wäre schon Grund genug nur mit drei Sternen zu bewerten, der Knaller kam dann aber. Ich bemerkte irgendwann, dass da einfach kaum mehr Buch übrig ist, aber das Ende sehr nah ist. Und plötzlich war das Buch zu Ende.

Mir missfällt extrem, dass das Buch so ein dermaßen offenes Ende hat. Es ist wirklich so gar nichts geklärt – wirklich nichts wird final aufgelöst. Das Buch wirft nur Fragen über Fragen auf und man ist gezwungen die beiden weiteren Bände zu kaufen, sobald sie mal draußen sind, nur um diesen Fall dann irgendwann auch mal abschließen zu können. Allein, das Spielchen möchte und werde ich nicht unterstützen. So gefesselt hat mich die Geschichte dann doch nicht und auch das Ermittlerduo hat mich nicht so „verzaubert“, dass ich das unterstützen werde. Irgendwo wird schon jemand alles spoilern Ich frage mich echt, ob das eine reine Verkaufsmasche ist oder ob den Lesern wirklich nicht mehr zugetraut wird auch mal einen Krimi/Thriller mit 600 Seiten oder so zu lesen.

Wenn überhaupt, würde ich die Trilogie erst kaufen, wenn auch alle drei Bände draußen sind. Empfehlen würde ich aber um ehrlich zu sein auch das nicht, sondern stattdessen auf ihre älteren Stand-Alones verweisen.