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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2023

Es sind noch längst nicht alle Meere erforscht ... auf zu neuen Ufern !!!!

Die Eisbaronin
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Zwei lange Jahre lagen für mich zwischen dem zweiten und diesem dritten und damit leider auch letzten Band der Trilogie um die vier Eisbarone, die aus gefrorenem Wasser gutes Geld gemacht und ein kleines ...

Zwei lange Jahre lagen für mich zwischen dem zweiten und diesem dritten und damit leider auch letzten Band der Trilogie um die vier Eisbarone, die aus gefrorenem Wasser gutes Geld gemacht und ein kleines Imperium aufgebaut hatten. Doch meine Sorge, nicht wieder in die Geschichte rein finden zu können, war vollkommen unbegründet. Nicole C. Vosseler hat einfach ein Händchen dafür ihre Leser abzuholen und so war ich schon nach wenigen Seiten mittendrin im Geschehen und hatte wieder den Überblick. In „Zu neuen Ufern“ steht die junge Generation mit Cathrin und Jakob im Vordergrund, die sich ihren Platz in der Welt der Erwachsenen erst erkämpfen und zu sich selbst und ihrer Bestimmung finden müssen. Cathrin kämpft wie eine Löwin um ihren Platz in der Firma, aus der sich die Alten nach und nach zurückziehen. Jakob hingegen tut sich schwer, kommt traumatisiert aus dem Krieg zurück und will nur noch weg. Neues Leben wird geboren, während andere ihr Leben – natürlich viel zu früh – bereits aushauchen müssen. Alles in allem eine sehr stimmige, diesmal ein wenig ruhigere Geschichte, die an Herz und Nieren geht und mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurücklässt. Mehr als fünf dicke Sterne kann ich nicht vergeben, diese kommen aber wirklich von Herzen und mit voller Überzeugung. Vielen Dank, liebe Frau Vosseler, für großartige und emotionale Lesestunden. Ich freue mich schon auf die nächsten Werke aus Ihrer Feder!

Veröffentlicht am 19.09.2023

Leider werden nicht alle Träume wahr ...

Zur Schokoladen-Symphonie
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Hannah brennt für ihren Traum, ein eigenes Café zu eröffnen, das alles andere als gewöhnlich werden soll. Denn nach Bayreuth, das für seine Richard-Wagner-Festspiele weltberühmt ist, gehört ein Treffpunkt ...

Hannah brennt für ihren Traum, ein eigenes Café zu eröffnen, das alles andere als gewöhnlich werden soll. Denn nach Bayreuth, das für seine Richard-Wagner-Festspiele weltberühmt ist, gehört ein Treffpunkt für neue Künstlertalente. Auch ihre Freundin Lisa soll mit ihren köstlichen Gaumenkreationen zum Gelingen des Cafés beitragen. Während Hannahs Mann Christian zunächst seine volle Unterstützung zusichert, entwickelt er sich mit der Zeit immer mehr zum Kontrollfreak und nimmt Hannah fast die Luft zum Atmen. Diese findet jedoch zwischenzeitlich Trost in dem Tagebuch der jungen Rosa aus den Zwanzigerjahren, das sie durch Zufall auf dem Dachboden entdeckt. Darin beschreibt Rosa ihr Leben mit ihrer großen Liebe David, die die Beiden leider nur im Geheimen ausleben dürfen, denn David ist Jude und Rosa einem anderen Mann versprochen, der jedoch ihr Herz nicht erreichen kann …
Cecilia Lilienthal – ein Pseudonym, hinter dem sich die sympathische Autorin Nadine Stenglein verbirgt – hat mit ihrer Schokoladensymphonie eine wunderbare Geschichte zum Eintauchen und Wegträumen geschaffen. Während meine Wut auf die beiden tyrannischen Männer Christian und Rudolf immer weiterwuchs, stieg auch meine Bewunderung für die beiden starken jungen Frauen Hannah und Rosa, die sich nie die Butter vom Brot nehmen ließen. Beide kämpften für die Liebe ihres Lebens und bis zum Schluss hielt die Spannung und die Neugier zu erfahren, wie die Kämpfe enden würden. Cecilia ist auch das Ende hervorragend gelungen und rundet die Geschichte absolut zufriedenstellend ab. Das Buch lässt mich ein wenig traurig, aber glücklich zugleich zurück und dafür vergebe ich gerne satte vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die an guten Liebesgeschichten einfach nicht vorbeigehen können.

Veröffentlicht am 15.09.2023

Großartiger Auftakt einer spannenden deutsch-dänischen Krimireihe!

Nordlicht - Die Tote am Strand
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Eine junge Frau, die tot am grenznahen Strand von Kollund aufgefunden wird, verbindet die neue Leiterin der Flensburger Mordkommission Vibeke Boisen und den Ermittler Rasmus Nyborg zu Kollegen zu einem ...

Eine junge Frau, die tot am grenznahen Strand von Kollund aufgefunden wird, verbindet die neue Leiterin der Flensburger Mordkommission Vibeke Boisen und den Ermittler Rasmus Nyborg zu Kollegen zu einem deutsch-dänischen Ermittlerteam. Schnell bemerken die Beiden, dass die bereits vor zwölf Jahren verschwundene und damals totgeglaubte Frau, jahrelang ein Leben unter falschem Namen in Deutschland führte. Die Beiden müssen tief in der Vergangenheit graben, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Eine Wahrheit, die mehr als ein Verbrechen zu enthüllen droht und Rasmus und Vibeke immer wieder auf falsche und gefährliche Fährten führt …
Ich liebe es ja, neue spannende Krimireihen für mich zu entdecken und so hat mich auch der Auftakt zur „Nordlicht“-Reihe nicht enttäuscht. Boisen und Nyborg entpuppen sich schnell als fähige Ermittler, die jedoch in ihrem Privatleben einiges an extra Gepäck mit sich rumschleppen. Rasmus, der nach dem tragischen Tod seines Sohnes und der Trennung von seiner Frau Camilla im Bully gestrandet ist und Vibeke, die gemeinsam mit ihrer Mutter um das Leben ihres geliebten Vaters bangt, der nach einem Schlaganfall im künstlichen Koma im Krankenhaus liegt. Recht skeptisch beschnuppern sich die beiden erfahrenen Kollegen zuerst, raufen sich aber schließlich zu einem fähigen Team zusammen, das in der Zukunft hoffentlich noch viele Fälle lösen wird. Ich freue mich darauf und werde die Beiden im Auge behalten. Von mir gibt es uneingeschränkte fünf von fünf Sternen verbunden mit eine Leseempfehlung an alle Liebhaber der gepflegten Krimiunterhaltung.

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  • Cover
Veröffentlicht am 14.09.2023

Die Anziehungskraft des Rheins ist ungebrochen ...

Rheinkinder
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Des Öfteren schon habe ich am Ufer eines Flusses gestanden, den Schleppkähnen und anderen Schiffen nachgeschaut und mir überlegt, wie es wohl wäre, ein solches Wasserleben zu führen. Für Hanne, Markus ...

Des Öfteren schon habe ich am Ufer eines Flusses gestanden, den Schleppkähnen und anderen Schiffen nachgeschaut und mir überlegt, wie es wohl wäre, ein solches Wasserleben zu führen. Für Hanne, Markus und Ben ist es so selbstverständlich wie das tägliche Brot, denn sie werden in eine genau solche Familie hineingeboren. Sie fühlen sich auf dem Wasser zu Hause, das „Kümo“, wie die Küstenmotorschiffe liebevoll genannt werden, ist ihnen Kinderzimmer und Spielplatz zugleich. Doch das anfängliche Glück bleibt der Familie Bremel nicht hold. Ein Unfall reißt eine große Lücke in ihre Mitte und sie werden nie wieder so unbeschwert sein können wie einst im Jahr 1965 …

Auf drei Zeitebenen lässt uns die sympathische Autorin Veronika Aydin am Leben der Familie Bremel teilhaben. Man kann sehr deutlich erkennen, dass sie selbst aus einer Kapitänsfamilie stammt, denn die liebevollen Details, die besonders im Zeitabschnitt 1965 mit einfließen, kann man sich kaum ausdenken. Stets hatte ich das Gefühl selbst mit an Bord zu sein, als „große Ausnahme“ im Rhein schwimmen lernen und mit Hand anzulegen zu dürfen, wann immer der Kapitän uns brauchte. Auch die Verarbeitung der Tragödie, die jedes Familienmitglied auf ihre ganz eigene Art berührt, kommt sehr authentisch rüber und ließ mich nachdenklich und auch traurig werden, denn eine einst glückliche Familie war in viele Einzelteile zerbrochen. Ein schönes rundes Ende ist Veronika gelungen, in dem sie die Lucetta in den Ruhestand schickt. Zwiegespalten, ob sie daran teilnehmen soll oder nicht, bringt dieser festliche Anlass schlussendlich einen Abschluss für Hanne, die ihr ganzes Leben mit sich und ihren Schuldgefühlen haderte. Dein Roman, liebe Veronika, hat mir viele tolle Lesestunden beschert und für mich verdienen die „Rheinkinder“ mit fünf Sternen die volle Punktzahl. Gerne spreche ich zudem eine von Herzen kommende Leseempfehlung aus und wünsche der Autorin und dem Buch noch viele begeisterte Leserinnen und Leser!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2023

Ein ganz eigenwilliges Enigma gegen das Vergessen ...

Das Buch der verschollenen Namen
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Obwohl ich ja nun wirklich viele, viele Bücher zu dem Thema Zweiter Weltkrieg und Widerstand gelesen habe, gibt es doch immer wieder Steigerungen, so gefunden im „Buch der verschollenen Namen“ von Kristin ...

Obwohl ich ja nun wirklich viele, viele Bücher zu dem Thema Zweiter Weltkrieg und Widerstand gelesen habe, gibt es doch immer wieder Steigerungen, so gefunden im „Buch der verschollenen Namen“ von Kristin Harmel, die mich schon mit ihrem berührenden Roman „Solange am Himmel die Sterne stehen“ absolut überzeugen konnte. Basierend auf wahren Tatsachen stellt sie die Geschichte der jungen jüdischen Studentin Eva Taube nach, die nach der nicht ganz unerwarteten Verhaftung ihres Vaters mit ihrer Mutter ins das kleine französische Städtchen Aurignon flieht. Schnell wird sie Dank ihres Talents zur Dokumentenfälschung in den Widerstand eingebunden, wo ihr der junge Rémy zur Seite gestellt wird. Gemeinsam verhelfen sie mit den gefälschten Papieren jüdischen Kindern zur Flucht in die Schweiz, zu der sie auch ihre eigene Mutter bewegen will. Um die wahre Identität der Kinder nicht ganz auslöschen zu müssen, denken sich die beiden engagierten jungen Leute ein System aus, wie sie die Namen in einem Buch festhalten können. Lange geht es gut, doch schließlich werden sie verraten, die Fälscherschmiede fliegt auf und das wertvolle Buch verschwindet bis es viele, viele Jahre später in Berlin wieder auftaucht! Eva kann nun trotz ihres hohen Alters nicht mehr stillsitzen …

Eindringlich und mit viel Gefühl erzählt Kristin Harmel eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden und niemals in Vergessenheit geraten sollte. Durch ihren bildhaften Schreibstil fühlte ich mich sofort zu Hause in diesem Roman und das Weglegen des Buchs fiel mir schwer. Ein Buch, das nachwirkt und von mir die volle Punktzahl erhält, verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung. Auf dass diese Art von Vergangenheit niemals wieder Einzug in die Gegenwart erlangen möge!