„Der Reisende“ von Ulrich Alexander Boschwitz
Der ReisendeEckdaten
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Peter Graf
292 Seiten + 11 Seiten Nachwort des Herausgebers
Roman
2018
20 €
ISBN: 978-3-608-98123-0
Klett-Cotta Verlag
Cover
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Eckdaten
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Peter Graf
292 Seiten + 11 Seiten Nachwort des Herausgebers
Roman
2018
20 €
ISBN: 978-3-608-98123-0
Klett-Cotta Verlag
Cover
Das Cover finde ich sehr passend.
Inhalt
Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann, ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, wird infolge der Novemberprogrome aus seiner Wohnung vertrieben und um sein Geschäft gebracht. Mit einer Aktentasche voll Geld, das er vor den Häschern des Naziregimes retten konnte, reist er ziellos umher. Zunächst glaubt er noch, ins Ausland fliehen zu können. Sein Versuch, illegal die Grenze zu überqueren, scheitert jedoch. Also nimmt er Zuflucht in der Reichsbahn, verbringt seine Tage in Zügen, auf Bahnsteigen, in Bahnhofsrestaurants. Er trifft auf Flüchtlinge und Nazis, auf gute wie auf schlechte Menschen. Noch nie hat man die Atmosphäre im Deutschland dieser Zeit auf so unmittelbare Wiese nachempfinden können. Denn in den Gesprächen, die Silbermann führt und mithört, spiegelt sich eindrücklich die schreckenerregende Lebenswirklichkeit jener Tage.
Autor
Ulrich Alexander Boschwitz, geboren am 19. April 1915 in Berlin, emigrierte 1935 zunächst nach Skandinavien, später nach England. Wie viele andere deutschstämmige Flüchtlinge in England, wurde Boschwitz kurz vor Kriegsbeginn interniert und nach Australien gebracht. Auf der Rückreise wurde das Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert und sank. Sein Roman „Der Reisende“ erschien im Februar 1939 in England und 1940 in den USA. 1945 folgte postum eine französische Ausgabe.
Meinung
Ich bin relativ leicht in die Handlung hineingekommen und das gesamte Buch liest sich sehr leicht, trotz der schweren Thematik, die z.T. immer noch aktuell ist.
Ich finde es nur sehr schade, dass der Klappentext schon ziemlich viel von der Handlung verrät, weshalb ich den Mittelteil größtenteils nur noch überflogen habe. Das finde ich schade, aber es war nicht mehr interessant genug.
Der Protagonist ist ein fleißiger und geschäftstüchtiger, jüdischer Geschäftsmann, der plötzlich alles verliert. Seine gesamte Existenz trägt er in einem Aktenkoffer mit sich herum. Der Leser erfährt mehr über seine Gefühlslage und auch Denkweise. Denn auch wenn er selbst Jude ist, so sympathisiert er nicht mit allen seinen Leidensgenossen.
Das Buch regt definitiv zum Nachdenken an. Die Situation des Herrn Silbermanns lässt sich leicht auf aktuelle Probleme übertragen. Außerdem ist diese Geschichte ein wichtiges Zeitdokument und sollte auf jeden Fall gelesen werden. Aber ich finde den Preis von 20 € doch sehr viel…
❤❤❤,5 von ❤❤❤❤❤