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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2023

Lebendig, mitreißend, informativ

Das Haus der Düfte
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Auf 448 Seiten erzählt Pauline Lambert die Geschichte Anouks, die sich ihren Traum Düfte zu kreieren, trotz aller Widrigkeiten und Schicksalsschläge, erfüllen will und als sich ihr eine Chance dazu bietet, ...

Auf 448 Seiten erzählt Pauline Lambert die Geschichte Anouks, die sich ihren Traum Düfte zu kreieren, trotz aller Widrigkeiten und Schicksalsschläge, erfüllen will und als sich ihr eine Chance dazu bietet, zögert sie nicht.
Die Geschichte wird in verschiedenen Erzählsträngen erzählt, so z. B. aus der Sicht der Familie Girard, bei der Anouk ihre Ausbildung beginnt. Neben der Haupthandlung, Anouks Geschichte, erfährt der Leser viel über die Mannigfaltigkeit des Kreierens von Düften, aber auch über die vielen reichhaltigen Zutaten, die es braucht ein neues Parfüm zu erschaffen. Gerade diese Abschnitte fand ich schon sehr interessant und informativ. Natürlich finden auch die weitläufigen Lavendelfelder, überhaupt die Provence, Erwähnung und geben der Geschichte die notwendige Atmosphäre.
Ob und wie sich Anouk in der Welt der Düfte und Parfümerien behauptet, dass solltet ihr selbst lesen, es lohnt sich. Der Erzählstil mit seinen Rückblicken in die Vergangenheit und den Sichtweisen in der Gegenwart fand ich mitreißend und harmonisch, dadurch ergab sich letztlich ein stimmiges Gesamtbild, dass sich dank des flüssigen und lebendigen Schreibstils auch wunderbar lesen lies.
Fazit: „Das Haus der Düfte“ ist zwar eher ein unaufgeregter, dafür aber ein informativer und mit einem interessanten Plot versehener Roman, der mich für einige Zeit in die Provence entführen konnte. Und was will man mehr als für einige Zeit dem Alltag zu entfliehen. Dieses Buch hat es bei mir definitiv geschafft und deshalb bewerte ich es mit vollen 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.09.2023

Absolut lesenswertes Buch

Die Hebamme
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Marie Kristine, geboren 1793 an der Küste von Møre og Romsdal in Norwegen, ist die Ur-Ur-Großmutter vom Autor Edvard Hoem. Ihm ist hier ein beeindruckendes und fesselndes Porträt einer starken, stolzen ...

Marie Kristine, geboren 1793 an der Küste von Møre og Romsdal in Norwegen, ist die Ur-Ur-Großmutter vom Autor Edvard Hoem. Ihm ist hier ein beeindruckendes und fesselndes Porträt einer starken, stolzen und unabhängigen Frau gelungen.
Man spürt die familiäre Bindung von Autor und Ur-Ur-Großmutter. Mit viel Gefühl und Liebe zum Detail für die Lebens- und Arbeitsbedingungen in jener Zeit schafft Edvard Hoem hier ein Sittengemälde, das mich tief bewegt hat. Neben den Beschreibungen der schweren und schwierigen Umstände schildert er auch das Familienleben, welches in großem Maße auf den Schultern Marie Kristines ruhte.
Der Autor hat hier nicht nur die Charaktere faszinierend beschrieben, auch die ländlichen Gegebenheiten und die Landschaft lässt er auf sehr malerische Weise entstehen. Historische Fakten, wie z. B. den Krieg gegen die Schweden und die Nationalversammlung bilden hier den geschichtlichen Rahmen und geben der Handlung auf diese Weise die nötige Authentizität.
Fazit: Das Buch ist das Porträt einer starken Frau, die trotz aller Widrigkeiten ihren Weg geht und als Vorreiterin für nachfolgende Generationen gesehen werden kann. Ein sehr lesenswertes Buch, das mich bestens unterhalten aber auch zum Innehalten und Nachdenken gebracht hat. Von mir gibt es volle 5 Sterne und natürlich eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.09.2023

Teuflisch unterhaltsam

Der Tod und das dunkle Meer
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Ich habe es definitiv nicht bereut mir dieses Buch zugelegt zu haben. Es ist ein brillanter Krimi, abgedrehtes Seeabenteuer, unheimliche, übernatürliche Erzählung.
Im Jahr 1634 wird Samuel Pipps, seines ...

Ich habe es definitiv nicht bereut mir dieses Buch zugelegt zu haben. Es ist ein brillanter Krimi, abgedrehtes Seeabenteuer, unheimliche, übernatürliche Erzählung.
Im Jahr 1634 wird Samuel Pipps, seines Zeichens größter Detektiv der Welt, wegen eines ihm unbekannten Verbrechens per Schiff nach Amsterdam überstellt, um dort vor Gericht gestellt und hingerichtet werden zu können. Auf „seiner letzten Fahrt“ ebenfalls dabei sein Freund und Leibwächter Arent Hayes und Sara Wessel, eine Adlige mit einem nur ihr bekannten Plan. Kurz nach Antritt der Fahrt wird das Schiff von seltsamen teuflischen Ereignissen heimgesucht. Da Samuel ja arrestiert ist, obliegt es Hayes und Wessel den Geschehnissen auf die Spur zu kommen und Schlimmeres von Passagieren und Schiff abzuwenden.
Turtons Erzählweise ist wunderbar lebendig und strotzt vor Detailreichtum über das Leben auf dem Schiff. Die einzelnen Figuren, die nach und nach ihren Auftritt bekommen, haben eine unverwechselbare Persönlichkeit und verstehen es den Leser dadurch zu bezaubern, zu erschrecken, zu betören oder auch zu entsetzen. Und die Palette der Charaktere reicht dabei vom Hexensucher, über Mätresse, Zwerg, Musketier bis hin zum gefürchteten Bootsmann.
Obwohl die Handlung und auch der Buchumfang sehr komplex sind war ich aber nie mit dem Geschehen überfordert. Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen und ließ mich nie den „roten Faden“ verlieren.
Fazit: „Der Tod und das dunkle Meer“ ist ein intelligent ausgearbeiteter und fantastisch erzählter Krimi. Er ist unterhaltsam, fesselnd und lässt einen so leicht nicht mehr los. Ich bin begeistert und vergebe eine absolute Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.09.2023

Raffinierter Psychothriller

Der Nachlass
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In seinem neuen Thriller „Der Nachlass“ stellt Jonas Winner den LeserInnen die unterschwellige Frage: Wie weit würdest du gehen um zu erben? Alles fängt in diesem Psychothriller sehr unaufdringlich und ...

In seinem neuen Thriller „Der Nachlass“ stellt Jonas Winner den LeserInnen die unterschwellige Frage: Wie weit würdest du gehen um zu erben? Alles fängt in diesem Psychothriller sehr unaufdringlich und harmlos an. Man bekommt die einzelnen Personen nähergebracht und erhält Einblicke in das Familienleben der Eltern mit ihren 4 Kindern. Aber je mehr Informationen man hier bekommt, desto intensiver wird auch eine bis dahin verborgene Disharmonie in dieser Familie offenbart. Und mit Verlesen des Testaments und der damit verbundenen Aufgaben treten auch die Charakter der Geschwister nun deutlich zu Tage. Mit jeder Aufgabe steigt der Spannungsbogen, denn der Kampf um das Erbe ist raffiniert erzählt und mündet in immer perfidereren Aufgaben. Allerdings muss man aufmerksam Lesen. Durch die vielen Zeitsprünge wird es für den einen oder anderen etwas verwirrend sein, aber dieses Hin- und Herspringen macht einen guten Teil dieses raffinierten Psychothrillers aus, denn es ist nicht alles so wie es anfänglich scheint. Der Schluss und damit die Lösung waren für mich überraschend und mit diesem Ende hätte ich so nicht gerechnet.
Fazit: Auch dieser Thriller aus der Feder von Jonas Winner konnte mich wieder überzeugen, überraschen und fesseln. Der interessante Schreib- und Erzählstil und die facettenreich charakterisierten Figuren taten ihr Übriges diesen tollen Plot abzurunden. Wer also einen raffinierten Psychothriller lesen möchte, dem empfehle ich dieses Buch, denn es garantiert aufregende Lesestunden. Von mir gibt es dafür volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.09.2023

Sehr gelungener Serienauftakt

Die Akte Adenauer
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In dieser neuen Histo-Krimi-Reihe um den Ermittler Philipp Gerber sollen im Verlauf der Serie noch offene Vorfälle der Nachkriegsgeschichte als Rahmenhandlung für Gerbers Fälle genutzt werden. Im ersten ...

In dieser neuen Histo-Krimi-Reihe um den Ermittler Philipp Gerber sollen im Verlauf der Serie noch offene Vorfälle der Nachkriegsgeschichte als Rahmenhandlung für Gerbers Fälle genutzt werden. Im ersten Band geht es also um die Akte Adenauer. Ich war gespannt, wie das in einen Krimi passen könnte, aber ich muss sagen, wirklich toll gemacht. Von Beginn an war ich im Deutschland der 1950er Jahre angekommen. Die Stimmung jener Zeit - Hoffnung, Neubeginn aber auch das Brave und Spießige – hat der Autor sehr schön eingefangen. Und mittendrin Philipp Gerber, der im Auftrag der Amerikaner den Tod eines BKA Beamten aufklären soll. Es beginnt eine rasante Suche nach dem Täter. Jetzt merkt man deutlich, wie akribisch der Autor die historischen Begebenheiten recherchiert und mit seinem fiktiven Hauptcharakter verknüpft hat. Wie es sich für einen Polit-Thriller gehört ist meist nichts so wie es anfänglich scheint. Für Gerber kein leichtes Unterfangen, denn wem kann er trauen, wer arbeitet gegen ihn? Der Autor schafft es durch actionlastige Passagen und falsche Fährten und Sackgassen die Spannung bis zum sehr überzeugenden und plausiblen Ende zu steigern. Die einzelnen Charaktere sind wunderbar gezeichnet und verleihen dem Krimi noch einmal mehr eine Gewisse Authentizität.
Fazit: Wer einen Abstecher in die Gründerjahre der Bundesrepublik in Verbindung mit einem Kriminalfall machen möchte, dem kann ich diesen 1. Fall von Philipp Gerber absolut empfehlen. Es ist eine unterhaltsame Geschichtsstunde, in dem der Autor den LeserInnen einen, so wie ich finde, durchaus realistischen Einblick in die damaligen politischen und geschichtlichen Gegebenheiten aufzeigt. Von mir gibt es für diesen sehr gelungenen Serienauftakt volle 5 Sterne.