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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2023

Aufstand der Erben

Happy Meat – Der Geschmack der Liebe
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Marie Graßhoff lässt den Leser an Cavas Gedanken teilhaben, sie auf ihren Unternehmungen begleiten, ihre Taten miterleben. Das ist spannend, denn Cava arbeitet im Familienunternehmen, das Jagd auf Problemverursacher ...

Marie Graßhoff lässt den Leser an Cavas Gedanken teilhaben, sie auf ihren Unternehmungen begleiten, ihre Taten miterleben. Das ist spannend, denn Cava arbeitet im Familienunternehmen, das Jagd auf Problemverursacher macht, mit.
Dass ihre Eltern die Festgenommen ausweiden und ihre Organe verkaufen, ist gruselig. Überhaupt sind ihre Erziehungsmethoden abartig. Macht Cava trotzdem mit? Welche Rolle spielt das FBI dabei?
All das wird packend erzählt, der Spannungsbogen ist durchgängig hoch. Liebe und Verrat spielen eine Rolle, Cava erlebt Abenteuerliches. Es geht gewalttätig zu, das Böse triumphiert, ein Beziehungsgeflecht wird für Intrigen genutzt. Geschickt ausgearbeitete Story um ein Syndikat und sein Erbe. Packend bis zum Schluß mit einem großen Schuss Liebe.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Wenn das Leben vorbei ist

Mein Leben als Tatortreiniger
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Deutschlands erster Tatortreiniger berichtet. Wie kam er auf die Idee zu dieser Arbeit, wie wurde sie vorbereitet, was hat er erlebt. Ein ernstes Thema, hier in lockerem Plauderton unterbreitet. Obwohl ...

Deutschlands erster Tatortreiniger berichtet. Wie kam er auf die Idee zu dieser Arbeit, wie wurde sie vorbereitet, was hat er erlebt. Ein ernstes Thema, hier in lockerem Plauderton unterbreitet. Obwohl manchmal flapsig, spürt man den Respekt, den Dirk Plähn den Toten gegenüber wahrt. Den Ekel, den man angesichts der Tatortfunde empfinden könnte, lässt er für sich ganz professionell nicht zu. Egal, ob es sich um Leichenwohnungen oder durch Ratten versiffte Räume handelt, sie werden gründlichst - bis hin zum Boden abtragen - gereinigt, entrümpelt ( ja, auch Sofa zerlegen gehört dazu), und keimfrei sauber gemacht. Bizarre Auffindesituationen, vernachlässigte Behausungen, Einsamkeit verratende Einsatzorte erfordern ein hohes Maß an Selbstbeherrschung. Das alles wird anschaulich vom Autorenduo dargelegt. Sogar mitunter sehr unterhaltsam, trotz des wahrlich unlustigen Sujets.
Kein Job für mich, im Sommer gleich gar nicht! Aber gut, dass es ekelresistente und gründliche Tatortreiniger wie Dirk Plähn gibt.
Sehr interessant, nachdenklich machender Bericht, eindeutige Leseempfehlung. .

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Erinnerungen an ein besonderes Leben

Zwischen den Zeiten leuchtet der Schnee
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Am Tag nach ihrem achten Geburtstag stirbt der Großvater. Die Enkelin erinnert sein Leben.
Wiete Lenk erzählt anschaulich. Es ist, als ob man einer Bekannten zuhört. Gut lesbar, gut mitzuempfinden. Die ...

Am Tag nach ihrem achten Geburtstag stirbt der Großvater. Die Enkelin erinnert sein Leben.
Wiete Lenk erzählt anschaulich. Es ist, als ob man einer Bekannten zuhört. Gut lesbar, gut mitzuempfinden. Die Geschichte der Großeltern wird respektvoll zur Kenntnis gegeben, die eigene, das Aufwachsen in Chemnitz, wird leider nur sehr kurz angedeutet.
Die Erlebnisse des Großvaters sind vielfältig und typisch für die Generation der in den 90ern des 19. Jahrhunderts Geborenen. Interessant zu lesen, winzige Begebenheiten sind beeindruckend geschildert, Zeitgeschichte wird lebendig. Die Familie der Großmutter nimmt ebenfalls Raum ein, vielschichtig, individuell werden die Mitglieder gezeichnet.
Eine liebevolle Hommage an den Großvater, der seine erzählende Enkeltochter tief beeindruckt hat.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Berlin in den Goldenen Zwanzigern

Fräulein Gold: Die Lichter der Stadt
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Berlin, 1929: Die Inflationsjahre sind vorbei, die Wirtschaft erholt sich kaum, die Menschen hungern fast alle. Hulda Gold, eine gute Bekannte aus den Vorgängerbanden, arbeitet in einer Mütterberatungsstelle ...

Berlin, 1929: Die Inflationsjahre sind vorbei, die Wirtschaft erholt sich kaum, die Menschen hungern fast alle. Hulda Gold, eine gute Bekannte aus den Vorgängerbanden, arbeitet in einer Mütterberatungsstelle in Schöneberg. Ihre Tochter Meta ist ihr größter Schatz, obwohl sie als alleinerziehende Mutter kein leichtes Leben hat. Kommissarin Irma versucht, Verbrechen, Diebstähle und Misshandlungen aufzuklären und Frauen in Not zu helfen. Die „Gespensterbande“ spukt durch Berlin. Starke Frauen, die in einer Männergesellschaft hart um Anerkennung kämpfen.
Anne Stern gibt einen ausführlichen und gut vorstellbaren Blick auf die Goldenen Zwanziger. Huldas, Irmas, Maxˋs und die Gedanken der anderen Personen sind anschaulich geschildert. Alltag in Berlin wird lebendig beschrieben, interessante Schicksale werden aufgezeigt. Lokalkolorit und Zeitgeschichte und Begegnungen mit Berühmtheiten der entsprechenden Zeit sind unaufdringlich einbezogen.
Liest sich gut, empfehle ich gern weiter.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Historienkrimi

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Man rutscht ungebremst in die Handlung: eine Krypta, in der Besucher eine Art Gespensterbahnbesuch erwarten. Wie schön gruselt es sich hier … Ach nö, da liegt ja wirklich ein Toter, der vor kurzer Zeit ...

Man rutscht ungebremst in die Handlung: eine Krypta, in der Besucher eine Art Gespensterbahnbesuch erwarten. Wie schön gruselt es sich hier … Ach nö, da liegt ja wirklich ein Toter, der vor kurzer Zeit noch sehr lebendig war! Hat da wirklich Jemand aus dem Jenseits heraus Rache genommen?
Die sympathischen Protas der Vorgängergeschichte treten wieder engagiert und mutig auf, ermitteln zielstrebig und lassen sich von missgünstigen Vorgesetzten, Neidern oder Andersdenkenden nicht einschüchtern. Davon gibt es nicht wenige. Inspektor Leopold von Herzfeld und Polizeifotografin Julia Wolf, eine Frau mit interessantem Hintergrund, sind ein Vorzeigepaar. Sie kümmern sich nicht nur um schwebende Geister, weitaus dringlicher ist die Suche nach etlichen verschwundenen Jungen. Das leider mit einigen Längen.
Am meisten jedenfalls mochte ich Totengräber Augustin und seine Geschichten. Sein Charakter ist gut ausgearbeitet und glaubhaft. Dass nebenbei noch Historisches ( Elektrizität, Telefone, Daktyloskopie, Seancen und mehr) ebenso wie Wiener Lokalkolorit erwähnt wurde, wurde geschickt von Oliver Pötzsch einbezogen. Genau wie die erhellenden Begegnungen mit Sir Arthur Conan Doyle. Gelungene Fortsetzung der Totengräberstory!

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