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Silkem

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Lieber wieder ein Fall für Dengler

Der Tintenfischer
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Vorweg: Ich bin ein absoluter Dengler-Fan und habe diese Reihe von Wolfgang Schorlau verschlungen. Ich hoffe immer noch, dass eine Fortsetzung folgt.
Mit Commissario Antonio Morello, dem "Freien Hund" ...

Vorweg: Ich bin ein absoluter Dengler-Fan und habe diese Reihe von Wolfgang Schorlau verschlungen. Ich hoffe immer noch, dass eine Fortsetzung folgt.
Mit Commissario Antonio Morello, dem "Freien Hund" (so der erste Band der Reihe von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo) werde ich nicht so richtig warm.
"Der Tintenfischer" ist spannend und das Thema "Menschenhandel" und nigerianische Mafia in Europa aktuell. Die Schilderungen der beiden nigerianischen Flüchtenden David und Oni haben mich zu Tränen berührt und gleichzeitig sehr wütend gemacht.
Das ich mit dem Buch trotzdem nicht so richtig warm werde, liegt wahrscheinlich an dem Bezug zur italienischen Politik, den ich nicht immer ganz verstehe und an den vielen Schilderungen Venedigs. Teilweise haben die Passagen etwas von einem Reiseführer.
Sehr gelungen fand ich die Berücksichtigung von Corona. Schorlau und Caiolo zeigen, wie Geschichten erzählt werden können, die während der Corona-Pandemie stattfinden.
Irritiert haben mich die Seitenzahlen am Seitenrand. Sie störten mich teilweise sehr beim Lesefluss. Ein neues Markenzeichen von Kiepenheuer & Witsch. Ich hoffe nicht.
Ein lesenswertes, spannendes Buch - und trotzdem hoffe ich auf einen aktuellen Dengler.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Keine Krimi, aber trotzdem gut

Rupert undercover - Ostfriesische Jagd
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"Ostfriesenzorn" von Klaus-Peter Wolf hat mir überhaupt nicht gefallen. Aus meiner Sicht handwerklich schlecht und lieblos geschrieben. Umso mehr hat mich der 2.Band von Rupert undercover "Ostfriesische ...

"Ostfriesenzorn" von Klaus-Peter Wolf hat mir überhaupt nicht gefallen. Aus meiner Sicht handwerklich schlecht und lieblos geschrieben. Umso mehr hat mich der 2.Band von Rupert undercover "Ostfriesische Jagd" überrascht.
Natürlich ist die Handlung bizarr und völlig abgehoben und auch der mir völlig unsympathische Dr. Sommerfeldt darf wieder mitspielen. Trotzdem hat mir das Buch gefallen.
Es sprüht nur so vor Wortwitz und Schreibfreude. Immer wieder erschien das Bild des augenzwinkernden Wolf, der sich hier auch zu vielen Fragen des täglichen und politischen Lebens äußert: Corona, Bankenkrise oder einfach"Wer regiert und wieso eigentlich?"
Natürlich bleibt das alles auf "Rupert-Niveau" - aber das ist glücklicherweise nie Stammtisch. Eine etwas realistischere Handlung hätte ich mir bei aller Lesefreude gewünscht. So ist das Ganze fast schon kein Krimi mehr, sondern Humoreske.
Enttäuschend war das Ende. Einfach so, mittendrin. Um zu erfahren, ob alles gut ausgeht (was bei Wolf eigentlich immer der Fall ist), muss ich mir also den 3.Band kaufen - aber das hätte ich sowieso getan.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Eher ein Sachbuch als ein Krimi

Die letzte Lügnerin
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Ich lese die Bücher von Florian Schwiecker und Michael Tsokos gern. Das liegt nicht am Stil, den empfinde ich eher als leblos. Die Beiden sind halt weniger Autoren als vielmehr Juristen. Aber ihre Themen ...

Ich lese die Bücher von Florian Schwiecker und Michael Tsokos gern. Das liegt nicht am Stil, den empfinde ich eher als leblos. Die Beiden sind halt weniger Autoren als vielmehr Juristen. Aber ihre Themen und die Aufarbeitung gefallen mir gut. So war es auch bei "Die letzte Lügnerin", dem dritten Fall für Eberhardt und Jarmer.
Klappentext:
Ein Polit-Skandal erschüttert Berlin: In einem geleakten Video ist zu sehen, wie Bausenator Dieter Möller schmutzige Immobiliendeals mit einem russischen Oligarchen aushandelt - auch der Vater von Strafverteidiger Rocco Eberhardt soll darin verwickelt sein.
Als der für das Video verantwortliche Tontechniker auf dem Seziertisch von Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer landet, lautet die Anklage gegen Möller plötzlich auf Mord. In die Enge getrieben, bittet er Rocco um Hilfe und beteuert seine Unschuld. Doch die ermittelnde Kommissarin findet immer mehr Beweise gegen den Bausenator, und Rocco muss sich fragen, ob sein Vater einen Mörder deckt …
Dieses Mal haben sich die beiden dem Immobilien- und Wohnungsmarkt in Berlin als Thema ausgesucht und da gibt es sicher einiges, was sich für einen guten Justizkrimi lohnt. So ist der Fall auch grundsätzlich interessant. So richtig Spannung kam bei mir allerdings nicht auf. Zum einen lag dies sicher an dem oben beschriebenen berichtshaften Stil mit wenig Emotionen. Zum anderen gab es viele Zeitsprünge, so dass ich öfter nachschauen musste, wann denn etwas passierte. Bei 72 Kapiteln auf 270 Seiten kann das den Lesefluss schon ganz schön unterbrechen.
Fazit: Ein guter Justiz-Krimi für alle, die gut recherchierte Geschichten in sachlichem Stil mögen. Wirklich spannend war er nicht.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Leider wird die Reihe immer schwächer

Verschwunden
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Ich lese die Bücher von Sabine Thiesler mit Commissario Neri eigentlich gern, doch "Verschwunden" hat mich etwas enttäuscht.
Klappentext:
Elena Ludwig ist eine attraktive, gut situierte Maklerin und wohnt ...

Ich lese die Bücher von Sabine Thiesler mit Commissario Neri eigentlich gern, doch "Verschwunden" hat mich etwas enttäuscht.
Klappentext:
Elena Ludwig ist eine attraktive, gut situierte Maklerin und wohnt im Herzen von Siena. Gelangweilt von ihren Mitmenschen, lebt sie ihre sexuelle Leidenschaft auf eine riskante Art und Weise aus. Ein hochgefährlicher Kick, wenn sie an den Falschen gerät.
Unterdessen erschüttert eine brutale Verbrechensserie die Toskana. Menschen verschwinden, und die wenigen, die zurückkommen, sind traumatisiert und für immer zerstört. Commissario Neri ermittelt, träumt aber schon von einem Altersruhesitz am Meer, den ihm die Maklerin Elena vermitteln soll. Doch dann verschwindet auch sie...
Elena Ludwig als Protagonistin konnte mich nicht überzeugen. Sie ist mir zum einen unsympathisch, zum anderen empfinde ich aber auch ihre Darstellung als in sich nicht schlüssig. Natürlich haben alle Menschen Ecken und Kanten und verhalten sich widersprüchlich, doch bei Elena liegt mindestens eine Borderline Störung vor.
Selbst Neri ist in diesem Band platt. Es fehlt ihm der Witz, der ihn in den vorangegangenen Bänden ausgezeichnet hat.
Die Thematik ist eigentlich spannend, verschwindet aber hinter zu viel Oberflächlichkeit und Gewaltdarstellung. Damit wird das Buch, dass ich nicht dem Genre Thriller zuordnen würde, auch nicht spannender. Durch die häufig wechselnde Perspektive (128 Kapitel auf 479 Seiten) wurde ich immer wieder aus der Handlung gerissen. Spannung kam so nicht auf.
Auch der Schreibstil hat mich dieses Mal enttäuscht.
Fazit:
Für mich der bisher schlechteste Band der Neri-Reihe. Wie bei so vielen Reihen ist das Potential der Figuren und Orte jetzt wohl langsam ausgereizt. Schade.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Zwei Bücher in einem

Fritz und Emma
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Für "Fritz und Emma" von Barbara Leciejewski müsste ich tatsächlich zwei Rezensionen schreiben. Warum? Darüber nachher mehr.
Klappentext:
1947: Emma ist überglücklich, dass ihr geliebter Fritz doch noch ...

Für "Fritz und Emma" von Barbara Leciejewski müsste ich tatsächlich zwei Rezensionen schreiben. Warum? Darüber nachher mehr.
Klappentext:
1947: Emma ist überglücklich, dass ihr geliebter Fritz doch noch aus dem Krieg in ihr Heimatdorf zurückgekehrt ist. Schon lange sind sie ein Paar, nun fiebert Emma der Heirat entgegen. Doch der Krieg hat einen Schatten auf Fritz‘ Seele gelegt, gegen den nicht einmal Emma mit all ihrer Liebe ankommt. Und dann, in der Nacht, die eigentlich die glücklichste ihres Lebens sein sollte, geschieht etwas Schreckliches, das alles verändert.
2018: Marie ist mit ihrem Mann neu nach Oberkirchbach gezogen und lernt nach und nach die Einwohner des Dörfchens kennen. Auch den 92-jährigen griesgrämigen Fritz Draudt und die ebenso alte Emma Jung, die am entgegengesetzten Ende des Dorfes lebt. Marie erfährt, dass die beiden seit fast siebzig Jahren nicht miteinander gesprochen haben. Dabei wollten sie einst heiraten. Marie nimmt sich vor, Fritz und Emma wieder miteinander zu versöhnen, bevor es zu spät ist …
Die Geschichten werden abwechselnd erzählt, bis auch die Geschichte von Fritz und Emma im Jahr 2019 angekommen ist.
Die Geschichte von Fritz und Emma ist wunderbar erzählt. Beide Figuren sind authentisch, ihre Entwicklung nachvollziehbar und von den Erfahrungen des 2.Weltkrieges geprägt. Ihre Geschichte ist berührend und zeigt, was Krieg mit Menschen macht, mit den Tätern, mit den Opfern. Es ist ein ganz großes "Nie wieder Krieg!". Auch sprachlich hat mir dieser Teil sehr gut gefallen.
Und dann ist da Marie. Die Geschichte in der Gegenwart ist klischeehaft. Die tolle Stadtfrau zeigt den dummen Dörflern wie das Leben funktioniert. Jede ihrer spinnerten Ideen ist sofort ein Erfolg. So gründet der Dorfbäcker ein Café, dass natürlich von Anfang an gut besucht ist und wo der Kaffee immerzu umsonst ausgeschenkt wird, denn die Gemeinschaft ist wichtiger. Auch das Dorffest wird ein voller Erfolg, denn in Oberkirchbach gibt es mehr Talente als Einwohner. Dabei ist mir Marie zutiefst unsympathisch und von der Lebensgeschichte von Marie und Jakob, ihrem Mann, erfahre ich nichts.
Das Ganze endet dann in einem rührseligen Happy-End.
Fazit: Die Geschichte von Fritz und Emma ist authentisch und berührend. Der Rest hat leider nicht das gleiche Niveau und war für mich überflüssig.

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