Platzhalter für Profilbild

Silkem

Lesejury Star
offline

Silkem ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Silkem über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2023

Wundervoller Beginn

Der Milchhof – Das Rauschen der Brandung
0

Ich liebe die Bücher von Regine Kölpin. Nach der "Nordseehof-Reihe" und den "Schwestern der Kornmühle" ist im August der erste Band der Milchhof-Trilogie "Der Milchhof - Das Rauschen der Brandung" erschienen.
Klappentext:
Friesische ...

Ich liebe die Bücher von Regine Kölpin. Nach der "Nordseehof-Reihe" und den "Schwestern der Kornmühle" ist im August der erste Band der Milchhof-Trilogie "Der Milchhof - Das Rauschen der Brandung" erschienen.
Klappentext:
Friesische Wehde 1890: Die Bauerntochter Lina hat ihren Mann Thees nicht aus Liebe geheiratet, aber er ist der Richtige, um den Milchhof der Familie zu übernehmen und zusammen mit Linas Vater eine Privatmolkerei zu gründen. Als Obermeier stellen sie Derk Voigt ein, der zuvor in Dresden in der berühmten Pfunds-Molkerei tätig war. Er verliebt sich auf Anhieb in Lina – und sie sich in ihn. Als verheiratete Frau ist Lina für ihn jedoch unerreichbar, und Lina würde es nie wagen, die Ehe zu brechen. Dafür kommen sich die beiden auf andere Weise näher, denn Lina entwickelt ein großes Interesse an der Molkerei und am technischen Fortschritt, worüber sie sich oft mit Derk austauscht. Sie arbeiten hart, und die Molkerei floriert. Doch dann erkrankt Thees schwer, und Lina steht als Frau allein vor der Aufgabe, den Betrieb zu führen. Mit Derk an ihrer Seite schafft sie es dennoch, sich gegen alle Widerstände durchzusetzen. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, müssen die Männer an die Front. Lina und ihre Tochter Alea bleiben allein zurück. Beide wissen, dass ihnen schwere Zeiten bevorstehen. Doch ob sie es gemeinsam schaffen können, die Molkerei zu erhalten, ist ungewiss.
Wie in den vorangegangenen Trilogien geht es auch in der Milchhof-Trilogie um starke Frauen. Um Frauen, die sich gegen die engen Begrenzungen ihrer Zeit auflehnen, die "ihren Mann stehen", sich für ihre Unabhängigkeit einsetzen und dabei doch wunderbar weiblich bleiben.
Dabei wiederholen sich die Geschichten und Charaktere nicht. Regine Kölpin entwickelt individuelle und authentische Frauengestalten. Jede Frau hat ihren eigenen Charakter. Jedes Schicksal ist einmalig und in einen historischen Kontext eingebettet.
Auch wenn im Mittelpunkt der Geschichte die junge Lina steht, so hat mich Talke, die Frau von Derk, doch genauso berührt und mitgerissen. Sie spiegelt Linas Verhalten, sorgt dafür, dass nicht alles, was sie tut so heldenhaft gut erscheint. AuchTalke ist auf ihre Art eine starke Frau, ebenso wie die Magd Mathilde und Hilda, eine junge Frau aus Dresden.
Und die Männer? Auch hier gelingt Regine Kölpin eine Vielzahl von Typen: Königstreue und Sozialisten, bodenständige Arbiter und arrogante Lebemänner.
Regine Kölpin liebt die Menschen. Sie beobachtet genau, urteilt nicht. Und sie liebt den Norden. Das spürt man in jeder Zeile ihrer Bücher.
Gelernt habe ich in diesem Buch auch wieder Einiges. Nach dem Müllerhandwerk widmet sich Regine Kölpin in diesem Buch dem Molkereiwesen. Auch spannend.
Fazit: Ein wunderbarer Roman über starke Frauen am Ende des 19.Jahrhunderts. Wieder ein Lese-Highlight. Von mir regnet es Sterne. Der 2.Band erscheint im November. Ich freue mich drauf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2023

Spannend

Nordlicht - Tod in den Fluten
0

Anette Hinrichs Nordlicht-Reihe ist für mich eine der besten Krimi-Reihen in den letzten Jahren. So konnte mich auch "Tod in den Fluten" überzeugen.
Klappentext:
Dauerregen und Starkwind über der Flensburger ...

Anette Hinrichs Nordlicht-Reihe ist für mich eine der besten Krimi-Reihen in den letzten Jahren. So konnte mich auch "Tod in den Fluten" überzeugen.
Klappentext:
Dauerregen und Starkwind über der Flensburger Außenförde. Während eines Kundenevents auf einer Segelyacht geht die junge Bankerin Saskia Niekamp bei einem Wendemanöver über Bord. Wenige Tage später wird ihr Leichnam in Sønderby an der dänischen Küste angespült. Was zunächst wie ein tragischer Unfall aussieht, erweist sich als heimtückischer Mord.
Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg ermitteln in der einflussreichen Welt von Vorstandsetagen und gut betuchten Kunden. Je tiefer sie graben, desto mehr belastende Erkenntnisse bringen sie über die Tote ans Tageslicht. Doch erst als sie auf die Verbindung zu einem alten, ungelösten Fall stoßen, kommen sie den wahren Hintergründen auf die Spur…
Ich muss zugeben, anfangs fiel es mir etwas schwer, mich in die Geschichte einzufinden, denn ich konnte mich nicht mehr richtig an den Vorgängerband erinnern. Die vielen Anspielungen haben mich dann doch ein wenig genervt. Der flüssige und sehr anschauliche Stil von Anette Hinrichs hat dann aber schnell dafür gesorgt, dass ich Mitten in der Geschichte war.
Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg sind zwei sehr unterschiedliche Ermittlertypen und es knistert zwischen den beiden immer mal wieder. Das macht auch einen Reiz der Geschichte aus. Dabei sind beide auf ihre Art sympathisch und authentisch, genau wie die weiteren Mitglieder des deutsch-dänischen Ermittungsteam.
Die Geschichte ist spannend. Immer wieder gibt es neue Wendungen und Vibeke und Rasmus dringen ständig tiefer in die Welt der Schönen und Reichen ein.
Toll fand ich auch die Rolle von Vibekes Vater in diesem Band. Überhaupt gelingt Anette Hinrichs ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den privaten Geschichten ihrer Figuren und einem spannenden Kriminalfall. Ich jedenfalls freue mich schon auf den nächsten Band.
Fazit: Eine tolle Krimireihe mit viel Spannung und lokalem Flair. Immer an neuen Orten im deutsch-dänischen Grenzgebiet unterwegs sorgen Vibeke und Rasmus für Spannung und Unterhaltung. Absolute Lese-Empfehlung

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2023

Wohlfühlroman

Ein kleines Stück von Afrika - Hoffnung
0

Nach "Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch" von Christina Rey habe ich nun auch "Ein kleines Stück von Afrika - Hoffnung" gelesen. Für mich ein echtes Wohlfühlbuch.
Klappentext:
Nach dem Ersten Weltkrieg ...

Nach "Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch" von Christina Rey habe ich nun auch "Ein kleines Stück von Afrika - Hoffnung" gelesen. Für mich ein echtes Wohlfühlbuch.
Klappentext:
Nach dem Ersten Weltkrieg muss sich die jung verwitwete Ivory in Kenia großen Herausforderungen stellen. Denn ihre Entscheidung für einen neuen Mann an ihrer Seite sorgt für Aufruhr in der Gesellschaft und Ablehnung seitens ihrer Familie. Dennoch ist Ivy mit ihrem Mann und ihren kleinen Töchtern auf Edgecumbe Farm glücklich. Bis eines Tages ein Fremder anreist und Anspruch auf das Anwesen erhebt. Völlig mittellos und begleitet von der tiefen Sorge um ihre älteste Tochter muss Ivy mit ihrer Familie nach Nairobi übersiedeln. Dort verknüpft sich ihr Schicksal mit einer einst einflussreichen Adligen, die aus Indien nach Afrika floh ...
Es ist ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Ranjana, die Frau des Maharadschas und Naeku tauchen ebenso wieder auf wie die Leopardin Desna und der zahme Pavian Kurtti.
Die Geschichte knüpft nahtlos an den Vorgängerband an, ist aber einer Meinung nach auch als Stand Alone verständlich. Doch wer den ersten Band nicht gelesen hat, hat wirklich etwas versäumt.
Christina Rey schreibt flüssig und bildhaft. Ihre Figuren sind lebendig. Die Dialoge sind authentisch und der Epoche und der historischen Kulisse angepasst. Damit sind sie nicht immer politisch korrekt, doch die Erzählhaltung von Christina Rey ist eindeutig. Es geht um eine friedliche Welt für alle Menschen und Tiere.
Das Buch ist eine Liebesgeschichte, ein Abenteuerroman und beschreibt historische Erfahrungen. Meiner Meinung nach hat Christina Rey hier gut recherchiert, sowohl was die Lebensbedingungen in den afrikanischen Kolonien als auch in Afrika angeht.
Fazit: Ein Wohlfühlroman, flüssig zu lesen, aber mit einem wichtigen historischen Hintergrund. Das Buch empfehle ich gerne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2023

Gelungene Fortsetzung

Im Sturm
0

"Im Sturm" ist nach "Im Feuer" der zweite Fall für Lilly Hed von Pernilla Ericson. Beide Bände können unabhängig voneinander gelesen werden.
Klappentext:
Ein unerklärlicher Mordfall erschüttert das Dorf ...

"Im Sturm" ist nach "Im Feuer" der zweite Fall für Lilly Hed von Pernilla Ericson. Beide Bände können unabhängig voneinander gelesen werden.
Klappentext:
Ein unerklärlicher Mordfall erschüttert das Dorf Skageby in Nordschweden. Lilly Hed übernimmt zusammen mit einer befreundeten Kommissarin die Ermittlungen. Da zieht ein extremer Sturm auf mit Starkregen, umstürzenden Bäumen und schließlich komplettem Stromausfall. Skageby ist völlig von der Außenwelt abgeschnitten und versinkt im Dunkeln. Als ein weiterer Mord geschieht, macht sich Panik in der kleinen Gemeinde breit. Der Mörder aber weiß, dass es noch nie so einfach war, spurlos aus dem Dunkel zuzuschlagen – und er hat weitere Namen auf seiner Liste.
Wie auch den ersten Band habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen und konnte es kaum aus der Hand legen. Lilly Hed und auch Liv Kaspi sind sympatische Ermittlerinnen, die glaubwürdig angelegt sind und sich im Laufe der Geschichte auch entwickeln. Dies ist besonders wichtig, da das Privatleben der beiden einen breiten Raum einnimmt.
Pernilla Ericson hat eine Botschaft. Diese ist ihr oft wichtiger als der eigentliche Kriminalfall. Besonders der erste Teil des Buches wird dominiert von den Themen "Klimawandel" und "Extremwetter". Was passiert mit uns, wenn wir plötzlich von allem abgeschnitten sind, vom Strom, vom Handynetz, von Unterstützung von außen? Auch greift sie weitere gesellschaftlich relevante Themen auf: Stalking und die Frage nach "wahrer" Elternschaft.
Pernilla Ericson webt alle diese Elemente geschickt in die Geschichte ein, doch gerade im ersten Teil kommt der Kriminalfall dabei manchmal etwas zu kurz und nicht alles ist wirklich schlüssig.
Fazit: Wer Krimis nicht in erster Linie zum Miträtseln liest, sondern anspruchsvolle, flüssig geschriebene Geschichten mit starken Frauen liebt, dem empfehle ich dieses Buch. Mir hat es sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2023

Gelungener Auftakt

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
0

Die Tom-Babylon-Reihe von Marc Raabe habe ich gerne gelesen und so war ich sehr gespannt auf seine neue Thriller-Reihe mit Art Mayer und Nele Tschaikowski. "Der Morgen" hat mich wieder überzeugt.
Klappentext:
Im ...

Die Tom-Babylon-Reihe von Marc Raabe habe ich gerne gelesen und so war ich sehr gespannt auf seine neue Thriller-Reihe mit Art Mayer und Nele Tschaikowski. "Der Morgen" hat mich wieder überzeugt.
Klappentext:
Im morgendlichen Schneegestöber an der Berliner Siegessäule steht ein verlassener Kleinlaster. Auf der Ladefläche findet die Polizei eine halbnackte tote Frau. Jemand hat ihr mit roter Farbe etwas auf den Körper geschrieben - die Privatadresse des Bundeskanzlers.
Am Tatort trifft die unerfahrene und ehrgeizige Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski auf den berüchtigten Ermittler Artur Mayer. Was sie nicht wissen: Das ist kein Zufall.
Kurz darauf tauchen im Netz Videos von der Toten auf, und der Fall nimmt eine dramatische Wende.
Art Mayer und Nele Tschaikowski sind ein tolles Ermittlungsduo. Die beiden sind widersprüchlich, authentisch und passen in ihrer Gegensätzlichkeit wunderbar zusammen.
Der gesamte Plot hat mir gut gefallen. Besonders Boxers Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen und sehr berührt. Der ständige Wechsel der Handlungsebenen sorgte für Dynamik und Spannung.
Die Auflösung kam an Ende doch wieder aus meiner Sicht unnötig dramatisch daher, aber so sind Thriller nun einmal.
Wobei das Buch für mich nicht wirklich ein Thriller ist. Es ist ein Kriminalroman mit politischen Einsprengseln. Gradlinig und teilweise spannend. Besonders überzeugt haben mich aber Art und Nele. Ich freue mich auf eine Fortsetzung.
Fazit: Ein gelungener Auftakt der Lust auf weitere Ermittlungen von Art und Nele macht. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere