Eine etwas andere Liebesgeschichte
AnatomyDer Untertitel „A love story“ führt etwas in die Irre. Ja, es geht um Liebe, auch um zwischenmenschliche, aber vor allem ist hier - denke ich - die Liebe von Hazel zur Medizin gemeint. Die junge Hazel ...
Der Untertitel „A love story“ führt etwas in die Irre. Ja, es geht um Liebe, auch um zwischenmenschliche, aber vor allem ist hier - denke ich - die Liebe von Hazel zur Medizin gemeint. Die junge Hazel Sinnet, Tochter aus gutem Hause, will Ärztin werden, komme was wolle.
Fast das gesamte Buch besteht daraus, dass sie für die königliche Arztprüfung lernt. Klingt erstmal langweilig, ist es aber ganz und gar nicht. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist es nämlich keinesfalls vorgesehen, dass eine Frau Ärztin wird. Und so ist der Weg zur Arztprüfung ein sehr steiniger. Dazu kommt, dass auf einmal Menschen auf unerklärliche Weise verschwinden.
Unerklärlich… das sei jetzt hier mal dahin gestellt. Es ist nämlich von Anfang an ziemlich klar wo die Geschichte hinführt (außer vielleicht für Hazel). Das hat mir den Lesespaß aber nicht genommen. Mich hat das Thema Medizin in der Regency Ära angesprochen und diesbezüglich wird man auch nicht enttäuscht. Die Darstellung, wie man mit dem damaligen Wissen an die Erforschung des Körpers und der Pathologie und Ätiologie von Krankheiten herangegangen ist, war wirklich interessant. Auch wenn die gesamte Geschichte zum Schluss in den Bereich Fantasy abrutscht, was erwartbar war, aber nicht wirklich meinen Geschmack getroffen hat, so hat mich das Buch dennoch gut unterhalten.
Wer aufgrund des Untertitels allen voran eine Liebesgeschichte erwartet, wird hier sicherlich etwas enttäuscht sein. Für History-Fans mit Hang zu blutigen Geschichten mit Fantasy-Elementen ist das Buch auf jeden Fall empfehlenswert.