Cover-Bild Marschlande
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 30.08.2023
  • ISBN: 9783104917283
Jarka Kubsova

Marschlande

Roman
Zwei Frauen, die Jahrhunderte trennen – der Wunsch nach Selbstbestimmung, der sie verbindet
»Marschlande« ist der neue Roman der Bestseller-Autorin Jarka Kubsova
Im Hamburger Marschland lebt ums Jahr 1580 Abelke Bleken. Sie führt allein einen Hof, trotzt Jahreszeiten und Gezeiten. Und sie versucht, sich gegen ihre Nachbarn zu behaupten, in einer Zeit, die für unabhängige Frauen lebensgefährlich ist. Fast fünfhundert Jahre später zieht Britta Stoever mit ihrem Mann und ihren Kindern in die Marschlandschaft. Ihre Arbeit als Geografin hat sie für die Familie aufgegeben, das neue Zuhause ist ihr noch fremd. Sie unternimmt lange Spaziergänge durch die karge Landschaft, beobachtet die Natur und lernt, in Bracks und Deichlinien die Spuren der Vergangenheit zu lesen. Dabei stößt Britta auf das Leben der Abelke, auf Ausgrenzungen und Ungerechtigkeiten, die beängstigend aktuell sind. Fasziniert taucht sie tiefer und tiefer ein – und merkt, wie viel sie im Leben der anderen Frau über sich selbst erfährt.
»Jarka Kubsova erzählt furios und aufrüttelnd von zwei Frauen, die eine lebte um 1580, die andere in unserer Gegenwart, und an beiden Schicksalen lässt sich wunderbar ablesen, wie klein die Entwicklungsschritte im Feminismus bisher sind. Dieser Roman hallt nach und ist allerfeinster Lesestoff.« 
Daniela Dobernigg, cohen+dobernigg BUCHHANDEL
»Lesenswert bis zur letzten Seite und für mich der Roman des Jahres.«
Karla Paul, Buchkolumne über »Bergland«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2024

Spannend und tragisch

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Meine Meinung:

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Einmal 1580, in der Abelke Bleken alleine einen Hof in den Marschlanden führt.

Einmal in der Gegenwart, in der Britta Stoever um ein selbstbestimmtes ...

Meine Meinung:

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Einmal 1580, in der Abelke Bleken alleine einen Hof in den Marschlanden führt.

Einmal in der Gegenwart, in der Britta Stoever um ein selbstbestimmtes Leben kämpft. Obwohl durch Jahrhunderte voneinander getrennt, verspürt Britta eine starke Verbundenheit zu Abelke. Die Geografin recherchiert über Abelkes Leben und wird immer tiefer in deren Sog gezogen.

Mir hat besonders der Part in der Vergangenheit gefallen. Im Nachwort erklärt die Autorin, wie wenig ernsthafe Beachtung der Hexenverbrennung lange Zeit entgegengebracht wurde. Mir gingen daraufhin Hexenfeste durch den Kopf, die regelmäßig gefeiert werden. Kostümiert als Hexen, tanzen Frauen um ein Lagerfeuer. Die Besucher gönnen sich Bratwürste, Bier und andere Leckereien. Jetzt, wo ich dieses Buch gelesen habe, empfinde ich derlei Feste als reinen Spott.

Frauen wie Abelke wurden aufgrund von Lügen bei lebendigen Leib verbrannt. Abelke hatte alles getan, um nach einem Dammbruch ihr Land zu retten. Jedoch wurde ihr Hilfe, die ihr zugestanden hätte, nicht zuteil. Albeke ging mir sehr nahe. Ihr Scheitern mitzuerleben hat mich sehr bedrückt.

Die Gegenwart konnte mich nicht komplett überzeugen. Brittas Ehe scheitert und sie muss ihr Leben neu sortieren. Da hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Brittas Ehemann blieb mir zu blass. Von ihrem Sohn Ben habe ich auch kein klares Bild vor Augen. Der Tochter Mascha wurde mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Das junge Mädchen mit ihren Problemen, hatte ich genau vor Augen. Bei Britta selbst bin ich mir nicht sich ganz sicher, ob ich ich sie mag. Bei Albeke spürte ich viel mehr Emotionen.

Eins haben beide Erzählstränge gemeinsam. Zwei Frauen müssen unter der Dominanz von Männern leiden. Sich behaupten um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Von Albeke weiß man ja, dass es ihr nicht gelungen ist. Das Ende in der Gegenwart lässt genügend Raum für eigene Gedankengänge. Die Naturbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Ich hatte das Gefühl durch Marschland zu spazieren. Weiß nun, was es mit dem Spruch es regnet Frösche auf sich hat. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kann sich Britta für die raue und stellenweise karge Landschaft erwärmen. Vor allem die Nachforschungen um Albeke bieten ihrem Leben eine willkommene Abwechslung.

Fazit:
Eine spannende Geschichte um Hexenverbrennung und die Natur in Marschlande. Der Schreibstil liest sich wie Butter. Einzig der Part in der Gegenwart gefiel mir nicht komplett. Da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.

Trotz dem einen Kritikpunkt habe ich diese spannende und traurige Geschichte sehr gerne gelesen.

Von mir eine Empfehlung. Danke Jarka Kubsova

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Bewegende Frauenschicksale

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MEINE MEINUNG
In ihrem neuen bewegenden Roman „Marschlande“ widmet sich die in Deutschland lebende Bestseller-Autorin Karla Kubsova zweier interessanter Frauenschicksale, die trotz der vielen dazwischenliegenden ...

MEINE MEINUNG
In ihrem neuen bewegenden Roman „Marschlande“ widmet sich die in Deutschland lebende Bestseller-Autorin Karla Kubsova zweier interessanter Frauenschicksale, die trotz der vielen dazwischenliegenden Jahrhunderte erstaunlich viele Parallelen aufweisen und von Ungerechtigkeit und Ungleichheit geprägt sind. In ihrem Roman erzählt die Autorin über zwei Frauen, die in den Fallstricken ihrer Zeit gefangen sind und jede auf ihre Art versucht sich von diesen zu befreien.
Heute wie damals, so führt uns die Autorin anschaulich und ernüchternd vor Augen, erfahren Frauen alltäglich Ausgrenzung, Unterdrückung, Willkür und Ungerechtigkeiten, die nachhaltige Auswirkungen auf ihre Lebensgeschichten und ein selbstbestimmtes Leben haben.
Der lebendige, eindringliche Schreibstil der Autorin ist sehr ansprechend und lässt sich angenehm lesen. Die Verwendung des Marschländer Platts in vielen Dialogen vermittelt zudem ein tolles authentisches Flair
Angesiedelt ist der Roman in den titelgebenden Marschlande, einer im Südosten Hamburgs gelegenen, überaus fruchtbaren Landschaft, die zusammen mit den benachbarten Vierlanden zum Urstromtal der Elbe gehörte und heute der „Gemüsegarten Hamburgs“ genannt wird. Hervorragend haben mir insbesondere die eindrucksvollen, atmosphärisch dichten Natur- und Landschaftsbeschreibungen der einzigartigen Marschlande und der unterschiedlichen Handlungsorte gefallen, die mich hautnah den Zauber und die Unerbittlichkeit der Natur haben spüren lassen
Der Roman ist auf zwei unterschiedlichen, einander abwechselnden Zeitebenen angelegt, die fast 500 Jahre Abstand zueinander haben. Gekonnt verwebt die Autorin die im Mittelalter angesiedelte Handlung rund um die beklemmende Lebensgeschichte der historisch verbürgten Persönlichkeit Abelke Bleken mit den fiktiven Geschehnissen rund um die Protagonistin Dr. Britta Stoever in der Gegenwart zu einer mitreißenden und bewegenden Geschichte. Durch einen Wechsel der Handlungsstränge und den verschiedenen Schauplätzen wird der Spannungsbogen allmählich gesteigert. Sehr informativ und fesselnd war für mich insbesondere der sorgsam recherchierte historische Handlungsstrang, der uns in eine längst vergangene Welt eintauchen lässt, und mich mit seiner Intensität zunehmend in den Bann gezogen hat. Hierin erzählt die Autorin die ergreifende und auf Tatsachen basierende Geschichte der einfachen, alleinstehenden Bäuerin Abelke Bleken, die Mitte des 16. Jahrhunderts in den Hamburger Marschlanden nach dem Tod der Eltern allein einen großen Hof geführt hatte, durch die Allerheiligenflut im Jahr 1570 in Not geriet und enteignet, als Hexe wegen Schadenszauber verklagt und im Jahr 1583 verbrannt wurde.
Im Erzählstrang der Gegenwart haben wir Anteil am Leben von Britta, einer Geografin und Mutter, die kürzlich mit ihrer Familie von Hamburg in die Marschlande gezogen ist und sich dort einzuleben versucht. Eher zufällig stößt sie auf die jahrhundertealte Sage über die sonderbare Einzelgängerin und „Hexe“ Abelke Bleken und entdeckt schon bald Unstimmigkeiten in den tradierten Erzählungen. So beschließt sie schließlich eingehendere Recherchen zu Abelkes tragischer Biografie anzustellen. Sehr anschaulich hat die Autorin Brittas eindrucksvolle Suche nach den Hintergründen für Abelkes trauriges Schicksal herausgearbeitet, der als alleinstehende, unabhängige Bäuerin mit einem stattlichen Hof von den Obrigkeiten und missliebigen Nachbarn übel mitgespielt wurde. Je mehr Britta bei ihren Nachforschungen übe diese „vergessene Frau“ und die damaligen Machtstrukturen herausfindet, desto mehr wird sie sich auch über ihr eigenes Leben und die Gründe für ihre zunehmende Unzufriedenheit mit ihrer privaten Situation im Klaren.
Hervorragend ist der Autorin die einfühlsame, vielschichtige Figurenzeichung ihrer Protagonistinnen gelungen, die lebendig und glaubhaft wirken. Ein besonderes Highlight war für mich die liebevoll und authentisch ausgearbeitete Figur von Abelke Bleken, eine bemerkenswerte, charakterstarke Frau, die ihrer Zeit um einiges voraus war. Auch die aufschlussreichen Einblicke in das historische Umfeld sind sehr lebendig und stimmig veranschaulicht und hielten etliche lehrreiche Episoden sowie neue Erkenntnisse zum damaligen Leben in den Hamburger Marschlanden und den vielfältigen Regeln der ständischen Gesellschaft für mich bereit. Nicht ganz erreichen und durchgängig fesseln konnte mich allerdings der Handlungsstrang in der Gegenwart mit Britta und ihrer Familie, deren Verlauf bisweilen etwas ereignislos glatt und zu konstruiert wirkte.
Abgerundet wird der Roman durch ein interessantes Nachwort, in dem die Autorin ausführlich auf den historischen Kontext und die zu Abelke Bleken überlieferten historischen Fakten ein, die sie im Rahmen ihrer fundierten Recherchen zusammenstellen konnte.
So ist diese beklemmende, nachdenklich stimmende Geschichte auch eine Hommage an Abelke Bleken und die unzähligen Menschen, die Opfer von Verfolgung, Enteignung, Willkürakten der Obrigkeiten oder der Hexenverfolgung wurden. Sie weckt auf jeden Fall auch den Wunsch mehr über die unzähligen „vergessenen Frauen“ in unserer Region und ihre tragischen Schicksale zu erfahren und ihr Andenken zu bewahren!

FAZIT
Ein eindrucksvoll erzählter, bewegender Roman, der zum Nachdenken anregt und noch länger nachwirkt!

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Veröffentlicht am 30.08.2023

sehr interessanter und kurzweiliger Roman

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Britta und Philipp Stoever wohnen seit drei Monaten in der Marsch. Sie sind in ein quadratisches Effizienzhaus, das Philipp so gut gefallen hat, und das in Brittas Augen so gar nicht in die Landschaft ...

Britta und Philipp Stoever wohnen seit drei Monaten in der Marsch. Sie sind in ein quadratisches Effizienzhaus, das Philipp so gut gefallen hat, und das in Brittas Augen so gar nicht in die Landschaft passt, mit ihren zwei Kindern eingezogen. Britta fühlt sich hier im neuen Heim nicht angekommen. Von den Einheimischen wird das Haus Eispalast genannt. Auf Brittas einsamen Wanderungen durch die Gegend trifft sie auf den Straßennamen Abelke Bleken der sie neugierig im Internet nach dieser Frau recherchieren lässt. Die lebte im 16. Jahrhundert hier in der Marsch auf einem Hufnerhof und kämpfte als ledige Frau um den Erhalt ihres Hofes.
Die Geschichte wechselt immer zwischen dem Leben der Familie Stoever und dem Leben von Abelke. Dabei zeigt die Autorin sehr anschaulich wie das Leben der Menschen damals war. Wie sie ihr Land den Widrigkeiten der Natur abgetrotzt haben und welche Pflichten mit dem Landbesitz einhergingen. Hier habe ich erstmals vom Spatenrecht erfahren. Interessant fand ich auch die Erklärungen des alten Mannes zur Entstehung der Bracke, die durch Deichdurchbrüche nach einer Springflut entstehen. Abelkes Schicksal hat mich berührt. Diese arbeitsame Frau, die den Intrigen des Deichvogts und den Anschuldigungen der Kirche ausgeliefert ist, hat mich schon traurig gemacht.
Doch auch Britta muss sich mit ihrer Unzufriedenheit mit dem sie nicht ausfüllenden Job, der kriselnden Ehe mit Philipp und ihren Zielen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt, auseinandersetzen. Mir hat dieser Wechsel zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit gefallen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne, eine Leseempfehlung eingeschlossen.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Das Leben der Abelke Bleken oder wie man als Hexe angeklagt wird

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Ganze zwei Tage haben sie gebraucht, um den Scheiterhaufen auf den Wiesen zwischen den Elbströmen zu errichten. Von dort, aus einem Dorf in den Marschlanden, kommt die Hexe her, für deren Verbrennung sie ...

Ganze zwei Tage haben sie gebraucht, um den Scheiterhaufen auf den Wiesen zwischen den Elbströmen zu errichten. Von dort, aus einem Dorf in den Marschlanden, kommt die Hexe her, für deren Verbrennung sie die dafür notwendigen acht Klafter Holz aufschichten müssen.

Die Hexe – das ist die allein lebende Abelke Bleken, die vor fast 500 Jahren hier gelebt hat - in Ochsenwerder, das in den Vier- und Marschlanden liegt, einem ländlichen Hamburger Stadtteil. Sie besaß einen großen Hof, den sie als Frau alleine mit ihren Helfern erfolgreich bewirtschaftete. Nicht jeder sah dies gerne, eine Frau brauchte schließlich einen Mann aus ihren Kreisen, die stolze Abelke hatte sich dem jedoch stets verweigert.

Bei der schlimmen Allerheiligenflut dann war auch ihr Grund und Boden betroffen, der Deich hat entlang ihres Grundstückes nicht gehalten. Bei einem Deichbruch hatten die jeweiligen Anrainer diesen wieder herzustellen, das damalige Deichrecht verpflichtete sie dazu. Ohne Hilfe konnte Abelke dies unmöglich schaffen und auch, wenn es üblich war, dass die Betroffenen zusätzliche Helfer bekamen, so ließen sie Abelke alleine. So kam es, dass sie des Hofes verwiesen wurde, da sie ihrer Pflicht nicht nachkam. Aus der Hufnerin wurde eine Tagelöhnerin.

„Zwei Frauen, die Jahrhunderte trennen - der Wunsch nach Selbstbestimmung, der sie verbindet.“ So lese ich es im Vorfeld. Oberflächlich betrachtet mag das stimmen, nach der Lektüre sehe ich eine starke Abelke Bleken, der ihre zupackende, selbstbestimmte Art zum Verhängnis wurde. Dieser Blick zurück in eine Zeit voller Aberglauben hat mich tief berührt. Sie war eine rechtschaffende Frau, die sich nicht von einem Ehemann hat unterjochen lassen, die auch ohne Mann ihren Hof erfolgreich bewirtschaftet hat. Und genau das zog Neider an, sie wurde denunziert, für Unglücke verantwortlich gemacht, sie wurde als Hexe verleumdet, ihr Schicksal war besiegelt. Von ihr hätte ich gerne noch sehr viel mehr gelesen, dieser historische Teil ist sehr gut gelungen…

…der zweite Erzählstrang eher nicht. Britta Stoever hat sehr wohl auch den Wunsch nach Selbstbestimmung, jedoch ist dieser eher egoistischer Natur. Sie ist eine Zugezogene. Mit Mann und Kindern bewohnt sie nun ein Haus, so richtig angekommen ist sie jedoch noch nicht. Sie macht sich auf, ihr neues Umfeld zu sondieren und stößt dabei auf ein Straßenschild, dem Abelke-Bleken-Ring. Sie forscht nach, liest über die Marschbauern und trifft auf eine Nachbarin, die vieles aus Abelkes Zeit zusammengetragen hat. Ihr Archiv der unerhörten Frauen, die aus der Norm fielen, die aufständisch waren und Wichtiges geleistet haben klingt interessant, Britta will mehr wissen. Auch trifft sie vor einer Kate auf einen Mann, der ihr von der Allerheiligenflut im Jahre 1570 erzählt.

Brittas Nachforschungen schlagen den Bogen zu Abelke. Zwischendurch erlebe ich eine immer unzufriedener werdende Britta, die urplötzlich mit allem hadert, die ohne zu überlegen sich in ein neues, unabhängiges Leben stürzt. Nicht selbstbestimmt, eher egozentrisch, sehr eigennützig und die dann die anderen für ihre monetäre Misere verantwortlich macht. Nein, so agiert keine, die souverän erscheinen will, sie ist eher anmaßend und arrogant. Kurz: Die Figur Britta ist aufs Schlechteste überzeichnet. Schade eigentlich, der Ansatz wäre schon okay gewesen. Die Hamburgerin, die sich in ihre noch neue Heimat einleben will. Wären die privaten, aufgebauschten, selbstgemachten „Probleme“ nicht gewesen oder zumindest nebensächlich geblieben, hätte ich drüber hinweggesehen.

Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Der starke Teil um Abelke verdient höchstes Lob, er hat mich tief in die Geschichte eintauchen lassen. Auch habe ich viel Interessantes von den Marschlanden und deren Eindeichung gelesen. Brittas Part jedoch war in weiten Teilen so gar nicht meins, hier wäre weniger sehr viel mehr gewesen. Dass ich „Marschlande“ dennoch mit 4 Sternen bewerte, hat ausschließlich mit Abelkes Geschichte, die für sich alleine betrachtet die höchste Punktezahl verdient, zu tun.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Die Geschichte der Abelke Bleken

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Dieses Buch erzählt die Geschichte von Abelke Bleken, einer Bäuerin, die in der Zeit um 1580 alleine einen großen Hof im Hamburger Marschland führt. Sie wird enteignet, verunglimpft und letztendlich als ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Abelke Bleken, einer Bäuerin, die in der Zeit um 1580 alleine einen großen Hof im Hamburger Marschland führt. Sie wird enteignet, verunglimpft und letztendlich als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Als 500 Jahre später Britta Stoever mit ihrer Familie in den Ort zieht, stößt sie bei einem ihrer Spaziergänge auf den Namen Abelke Bleken. Britta beginnt zu recherchieren und erfährt nach und nach mehr über das dramatische Leben von Abelke.
Abwechselnd berichtet die Autorin jeweils aus der Sicht von Abelke und Britta, wobei ich das historische Geschehen wesentlich interessanter und spannender fand. Denn gegenüber Abelke wirkte Britta blass, farblos und mit sich und ihrer Umwelt unzufrieden.
Besonders beeindruckt hat mich an diesem Roman, dass er zwar fiktiv ist, Abelkes Geschichte jedoch auf belegten Tatsachen beruht.
Gerne empfehle ich diese Lektüre weiter und vergebe 4 Sterne.

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