Solider Krimi mit Spannung und Humor
Der Botaniker, so nennt man den Serienmörder, der in kürzester Zeit für Wirbel sorgt, denn seine Opfer stehen alle in der Öffentlichkeit. Doch kein einziger von ihnen ist ein echter Sympathieträger, denn ...
Der Botaniker, so nennt man den Serienmörder, der in kürzester Zeit für Wirbel sorgt, denn seine Opfer stehen alle in der Öffentlichkeit. Doch kein einziger von ihnen ist ein echter Sympathieträger, denn vom frauenfeindlichen Incel bis hin zur Verschwörungstheoretiker ist alles dabei. Washington Poe und sein Team tappen im Dunkeln, denn zu allem Überfluss wird auch noch die brillante Pathologin Estelle Doyle des Mordes an ihren Vater verhaftet. Poe setzt alles daran, beide Fälle aufzuklären.
Bereits im Vorfeld hatte ich gehört, dass der Botaniker bereits der fünfte Fall für Washington Poe und sein Team ist, allerdings das erste Buch, das ins Deutsche übersetzt wurde. Das fand ich etwas schade, denn ich hatte den Eindruck, etwas von dem sehr ungewöhnlichen Team verpasst zu haben. Nichtsdestotrotz hat mir dieser Krimi nach kurzen Einstiegsschwierigkeiten sehr gut gefallen.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und trotz viel Spannung mit einem gewissen britischen Humor, der mich häufig zum Grinsen gebracht hat.
Der Fall ist absolut knifflig und wirklich richtig gut konstruiert. Gemeinsam mit den Ermittlern tappt man im Dunkeln, denn das, was dieser Serienmörder hier ausheckt, ist brillant. Immer wieder gibt es hier Überraschungen und Wendungen, die man nicht vorhersehen konnte. Das hält natürlich den Lesefluss aufrecht und man möchte einfach mehr über die Zusammenhänge wissen.
Die einzelnen Ermittler, allen voran Washington Poe und Tilly Bradshaw sind absolute Unikate. Poe wirkt wie ein grummeliger Eigenbrötler, der aber immer wieder um die Ecke denkt und der sich gegenüber den Menschen, die ihm etwas bedeuten, zutiefst loyal verhält. Auf Konvention gibt er nur wenig und lässt sich durch nichts von seinen Vorhaben abbringen. An seiner Seite steht Tilly Bradshaw, die im Umgang mit Menschen einfach immer in Fettnäpfchen hüpft, aber ein wahres Genie ist. Ihre Wortwechsel mit Poe und ihre unbedarften Einschübe in Gesprächen haben mich wirklich oft zum Lachen gebracht.
Doch auch die weiteren Charaktere sind einfach jeder für sich etwas besonderes. Von Estelle Doyle bekommt man nicht so viel mit, allerdings spürt man, dass auch sie ein fester Bestandteil des Teams ist. Ich denke, dass man in früheren Bänden mehr von ihr erfährt.
Mein Fazit: Der Krimi liest sich spannend und flüssig und der trockene, englische Humor lockert das ganze auf spezielle Art auf. Mir hat das Buch beste Unterhaltung und spannende Lesestunden beschert. Ich hoffe, dass auch die vorigen Bände noch übersetzt werden, denn von diesem Team würde ich gerne mehr lesen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.