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Veröffentlicht am 07.09.2023

Lebhafter Krimi mit italienischem Flair

Trattoria Mortale - Der Tote im Palazzo
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Die Einwohner von Volterra sind in heller Aufregung. Der Ort hat sich um den Preis für die schönste Stadt der Toskana beworben. Damit der Wettbewerb gewonnen wird, hat der Stadtrat den bekannten Designer ...

Die Einwohner von Volterra sind in heller Aufregung. Der Ort hat sich um den Preis für die schönste Stadt der Toskana beworben. Damit der Wettbewerb gewonnen wird, hat der Stadtrat den bekannten Designer Luigi Leonetti beauftragt, frischen Wind in die alten Gassen zu bringen. Doch seine Ideen kommen bei den Menschen nicht immer gut an. Dann wird Leonetti erschlagen aufgefunden. Die Tatwaffe ist ausgerechnet eine berühmte Statuette aus dem Etrusker- Museum, die der Direktor kurz vorher als gestohlen gemeldet hat. Agente Sergio Panda ist klar, daß er schnell den Fall aufklären muß, denn sonst wird Volterra auf keinen Fall den Wettbewerb derStädte gewinnen. Aber auch Sergios Vater braucht Unterstützung. In seiner Trattoria hat man bei Bauarbeiten interessante Funde gemacht. Jetzt wollen die Archäologen die Trattoria schließen. Sergio Panda muß alles geben, um Volterra und die Trattoria seines Vaters zu retten.

Die "Trattoria Mortale" - Serie ist um eine Folge reicher. "Der Tote im Palazzo" ist ein toller Krimi, der das Leben in einer Kleinstadt in der Toskana herrlich beschreibt. Luca Fontanella gelingt es auch diesmal, die Stimmung dort ganz genau so wiederzugeben, wie man sich Italien so vorstellt. Die Menschen sind fröhlich, lassen sich nicht unterkriegen und können gut improvisieren. Und ganz wichtig: Die Familie geht über alles! Beim Lesen bekommt man sofort Lust darauf, dort zu leben. Die Geschichte ist sehr lebhaft und das Tempo der Handlung ist rasant. Bis zum Ende rätselt man über die Lösung des Falles. Der wird dann ganz nach Art des Sergio Panda geklärt und man kann darüber nur Schmunzeln. "Der Tote vom Palazzo" ist ein unterhaltsamer Krimi und ich hoffe, daß es noch viele aus dieser Serie geben wird.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Ein Stück deutsche Geschichte genial erzählt

Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten
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Im Jahr 1908 nimmt das Drama auf Schloß Liebenberg seinen Lauf. Der Schlossherr Fürst Philipp zu Eulenburg wird verhaftet. Langsam wird dem Dienstmädchen Adelheid bewußt, was sie mit dem Verkauf des belastenden ...

Im Jahr 1908 nimmt das Drama auf Schloß Liebenberg seinen Lauf. Der Schlossherr Fürst Philipp zu Eulenburg wird verhaftet. Langsam wird dem Dienstmädchen Adelheid bewußt, was sie mit dem Verkauf des belastenden Briefes des Fürsten angerichtet hat. Doch sie hat ja noch das Foto mit dem der Butler Opitz den Fürsten erpresst. Das will sie unbedingt behalten. Erst als Opitz seine Gewalttätigkeit an Adelheids Freundin Hedda ausläßt, wird Adelheid klar, daß sie den Haushofmeister stoppen muß. Nur weiß sie nicht, wie sie das machen soll, ohne ihren Verrat zu gestehen. Auch der Diener Viktor hütet ängstlich sein Geheimnis. Als Adelheid diesem Geheimnis fast auf die Schliche kommt, küsst er sie zur Ablenkung. Dem Mädchen bedeutet dieser Kuss viel, Viktor dagegen läßt Adelheid danach eiskalt allein. Für die Menschen auf Schloß Liebenberg bricht eine Zeit an, die große Veränderungen mit sich bringen wird. Wie werden sie ihre Zukunft meistern?

Im letzten Teil der Schloß-Liebenberg-Saga führt Hanna Caspian ihre Leser in das Jahr 1908. Das Buch trägt den Titel "Hinter dem goldenen Schatten" und beschreibt eine Zeit im deutschen Kaiserreich, in der es chaotisch zugeht. Ein unfähiger Kaiser wird zur Marionette von Kriegstreibern und viel zu spät erkennen einige Menschen, daß sie sich von den falschen Leuten manipulieren ließen. Dieser Teil der deutschen Geschichte wird aus der Sicht der Diener und Hausmädchen auf dem bedeutsamen Schloß Liebenberg erzählt. Dadurch erfährt man viel über deren Leben und ihren Träumen von einer besseren Zeit. Es ist erschreckend, wie sehr sie auf das Wohlwollen ihres Dienstherrn angewiesen waren. Sie führten das Leben eines Rechtlosen. Hanna Caspian beschreibt dies sehr eindringlich. Man spürt genau die Angst, auch noch dieses karge Leben aufs Spiel zu setzen. Dieses Buch beschreibt sehr genau, wie es schon lange vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges einigen Kriegsverherrlichern gelungen ist, die Weichen für diesen furchtbaren Krieg zu stellen. Es hat mir Erkenntnisse gebracht, die in keinem Geschichtsbuch zu lesen waren.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Macht neugierig auf mehr

Der Tod macht Urlaub in Schweden
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Peter Vinston, Mordermittler aus Stockholm, soll sich in Österlen erholen. Doch er wird in eine Mordermittlung hineingezogen. Die Maklerin Jessie Anderson, die einen der schönsten dortigen Strände mit ...

Peter Vinston, Mordermittler aus Stockholm, soll sich in Österlen erholen. Doch er wird in eine Mordermittlung hineingezogen. Die Maklerin Jessie Anderson, die einen der schönsten dortigen Strände mit Luxusvillen zubauen wollte, wurde tot aufgefunden. Aufgrund ihres Bauprojektes war sie im Dorf sehr unbeliebt. Vinstons mitwirken an diesem Fall gefällt der jungen Kommissarin Tove Esping gar nicht, doch das ungleiche Ermittlerpaar muß sich zudammenraufen.

"Der Tod macht Urlaub in Schweden" ist der Auftakt einer sommerlichen Krimireihe von Anders de la Motte und Mans Nilsson. Schon allein die Besetzung sorgt hier für humorvolle Stimmung. Die junge Tove will endlich zeigen, was sie kann und ist gar nicht damit einverstanden, nun den erfahrenen, extravaganten Vinston vor die Nase gesetzt zu bekommen. Auch die Dorfbewohner sorgen hier für einige lustige Momente, denn sie sind durchweg mit ihren Eigenheiten typische Dörfler, wobei jeder von ihnen so sein Geheimnis bewahren möchte. Bei all dem Humor gerät die Spannung jedoch nicht in Vergessenheit. Man rätselt mit und erhält die Auflösung erst ganz zum Schluß. Dies alles vor traumhafter Ferienkulisse - für mich ein perfekter Sommerkrimi!

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Urlaubsflair inklusive

Abschied auf Italienisch
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Commissario Vito Grassi hat sein Revier in Rom unter Kontrolle, sein Privatleben jedoch nicht. Als sein Vater verstirbt, erbt er dessen Haus in Ligurien. Vito setzt alles auf eine Karte und läßt sich dorthin ...

Commissario Vito Grassi hat sein Revier in Rom unter Kontrolle, sein Privatleben jedoch nicht. Als sein Vater verstirbt, erbt er dessen Haus in Ligurien. Vito setzt alles auf eine Karte und läßt sich dorthin versetzen. Kaum angekommen, wird er mit seinem ersten Fall beauftragt. Eine tote Frau in einem Eisenbahntunnel, die wohl einen Unfall hatte. Doch Vito entdeckt ein Detail, daß der Theorie widerspricht Doch damit nicht genug, verscherzt er es sich schon am ersten Tag fast mit seiner jungen Kollegin und muß sich auch noch mit Toni, dem streitbaren Mitbewohner seines Vaters, herumschlagen.

"Abschied auf Italienisch" ist der erste Band einer Krimireihe von Andrea Bonetto. Man wird ganz sachte in die Serie hinein geführt. Der Autor bringt dem Leser seine Charaktere sehr gut nahe, indem er sie bildhaft darstellt und mit Leben füllt. Sie alle haben ein Privatleben, welches für die Handlung wichtig ist, jedoch nicht überbordend
viel Platz einnimmt. Man bekommt ein gutes Gespür dafür, wie jeder einzelne tickt. Auch die Landschaft wird so gekonnt dargestellt, daß man sich direkt dorthin versetzt fühlt. Das Zusammenspiel der Charaktere mit ihren Eigenarten und der Kulisse dieser herrlichen Landschaft ergibt eine richtig italienische Atmosphäre, bei der Urlaubsstimmung aufkommt. Der Fall selbst ist richtig spannend. Man bekommt nach und nach neue Erkenntnisse serviert, die sich wie Puzzlesteine zu einem Gesamtbild formieren und ein schlüssiges Ende bilden.

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Veröffentlicht am 02.09.2023

Wieder sehr spannend

Böses Licht
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Während der Inszenierung von Shakespeares Richard III. am Wiener Burgtheater wird der Garderobier Ulrich Schreiber tot auf einem Thron sitzend von der Unterbühne ins Rampenlicht gefahren. Vor lauter Theaterblut ...

Während der Inszenierung von Shakespeares Richard III. am Wiener Burgtheater wird der Garderobier Ulrich Schreiber tot auf einem Thron sitzend von der Unterbühne ins Rampenlicht gefahren. Vor lauter Theaterblut fällt dies jedoch kaum jemandem auf. Schreiber war beliebt, hatte keine Feinde, so daß die Tat nicht zu erklären ist. Doch beim nächsten Opfer sieht die Sache schon anders aus! Fina Plank hat in diesem Milieu gegen einige Hindernisse zu kämpfen, um ihre Ermittlungen durchführen zu können.

Mit "Böses Licht" begibt sich Ursula Poznanski auf Mörderjagd im Theater-Milieu. Hier erfährt man sehr viel rund um das Theaterleben. Es wird mit harten Bandagen gekämpft und man begegnet Neid und Intrigen. Man spürt die Schwierigkeiten, die Fina Plank hier begegnen, hautnah und sieht das Theaterleben mit ganz anderen Augen - nämlich jenseits der schillernden Bühnenwelt. Dieses Leben hinter den Kulissen ist schon allein für sich spannend, doch auch der Fall hat es in sich. Einzelne Kapitel werden aus Sicht des Täters erzählt - was die Spannung durch dessen nebulöse Aussagen noch steigert. Der eigentliche Fall bleibt geheimnisvoll bis zum Schluß, findet aber dann eine schlüssige Erklärung. Wie von Ursula Poznanski gewohnt schreibt sie locker und flüssig, so daß man diesen Krimi gern und zügig liest!

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