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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2023

Ausflug in die Mikrowelt.

Micro
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Die HighTech-Firma Nanigen wirbt junge Wissenschaftler an. 7 junge Menschen hören sich den Vortrag an und beschließen nach Hawaii in den Regenwald zu gehen, um sich das Ganze zumindest mal anzuschauen. ...

Die HighTech-Firma Nanigen wirbt junge Wissenschaftler an. 7 junge Menschen hören sich den Vortrag an und beschließen nach Hawaii in den Regenwald zu gehen, um sich das Ganze zumindest mal anzuschauen. Am Tag vor der Anreise bekommt Peter eine Warnung von seinem Bruder - kurz bevor dieser einen mysteriösen Bootsunfall hatte…

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Zwar war mir das Fachjargon etwas zu viel, da ich da nicht ganz folgen konnte, trotzdem hatte ich wenig Probleme damit. Aber zwischendurch waren die Beschreibungen etwas langatmig, dadurch konnte ich das Buch nicht am Stück lesen, sondern habe zwischendrin immer etwas anderes gelesen.

Die Wissenschaftler waren mir größtenteils sympathisch. Peter, der durch seinen Bruder auf die Firma aufmerksam wurde, wurde kurz darauf von diesem gewarnt, bevor er durch einen Bootsunfall vermisst wurde. Ich hatte recht schnell die "Firma" in Verdacht, auch wenn ich mit diesem Ausmaß nicht gerechnet hätte. Auf Miniaturgröße geschrumpft mussten sie nicht nur mit den Mikroorganismen der Natur zurechtkommen, sondern sich auch die Gegner vom Hals halten, die ihren Tod möchten.

Die Welt ist auf Kommerz aus und jeder versucht, sein Geld zu machen. Teilweise skrupellos und ausbeuterisch.

Das Thema des Buches war interessant, aber auch verstörend. Mit einigen Geschehnissen war ich nicht einverstanden, auch wenn sie schlüssig schienen. Alles in allem war es zu düster und es gab zu viele Tote. Das Ende war okay, auch wenn nicht alles aufgelöst wurde.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Gottesrätsel oder psychedelische Halluzination?

Ingenium
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Mike Brink hat nach einem Schädelhirntrauma die Inselbegabung und kann dadurch komplexe Rätsel sehr schnell lösen. Er wird von einer Gefängnispsychologin um Hilfe gebeten, weil eine verstummte Mörderin ...

Mike Brink hat nach einem Schädelhirntrauma die Inselbegabung und kann dadurch komplexe Rätsel sehr schnell lösen. Er wird von einer Gefängnispsychologin um Hilfe gebeten, weil eine verstummte Mörderin in Rätseln kommuniziert.

Das Buch ist interessant und ich konnte mir alles gut vorstellen. Mike war mir von Anfang an sympathisch - bei Jess hat es etwas gedauert.

Wovor hat die Schriftstellerin Angst, die seit dem Mordverdacht kein Wort mehr redet? Warum will sie ausgerechnet die Aufmerksamkeit von Mike?

Als ich dann das Geschehen aus Jess‘ Sicht beschrieben bekam, war ich nur verwirrt. Das war mir alles zu mysteriös und unwirklich. Ich glaube weder an Esoterik noch an Übersinnliches.

Das Buch war einerseits interessant, aber andererseits auch total übertrieben. Auch wenn ich immer nur unglaublich den Kopf schütteln konnte, wollte ich doch erfahren, wie unendlich das menschliche Ego sein konnte. Größenwahn hat eben keine Grenzen!

Das Ende war passend - zumindest kam Jess am Ende zu ihrem Recht. Auf den letzten beiden Seiten wurde es dann aber extrem skurril. Alles in allem wurde ich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Nicht immer ist es so wie es scheint.

Kein guter Mann
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Walter ist seit 45 Jahren Briefträger aus Leidenschaft. Aber auch ein verbitterter älterer Mann. Als er von einem anderen Rentner angegangen wurde, entwickelte sich das zu einer Feindschaft und die beiden ...

Walter ist seit 45 Jahren Briefträger aus Leidenschaft. Aber auch ein verbitterter älterer Mann. Als er von einem anderen Rentner angegangen wurde, entwickelte sich das zu einer Feindschaft und die beiden machten sich das Leben gegenseitig schwer.
Ben ist 10 Jahre alt und wünscht sich zu Weihnachten keine Spielsachen, sondern einen Klempner.

Das Buch ist angenehm zu lesen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Walter war mir sympathisch und ich empfand seine Miesepetrigkeit eigentlich nicht negativ. Ich konnte seine Beweggründe nachvollziehen. Ich hatte eher das Gefühl, dass sich seine Mitmenschen nicht mit seiner Geradlinigkeit abfinden konnten. Er befolgte die Regeln und achtete darauf, dass Andere das auch taten.

Nach seiner Versetzung in den Innendienst musste er Briefe beantworten, die ans Christkind geschrieben wurden - kein guter Job für jemanden, der mit Kindern nichts anzufangen weiß. Aber als ihn der Brief von Ben erreichte, hat ihn das berührt und er begann einen Briefwechsel mit dem 10-jährigen.

Je mehr ich über Walter erfahren hatte, desto mehr mochte ich ihn. Er war ein einsamer Mann, dem das Schicksal übel mitgespielt hatte und der sich durch seine Kauzigkeit einfach nur schützen wollte. Und dessen Hilflosigkeit ihn scheinbar mürbe machte. Ob es um seine Tochter ging oder um Ben spielte keine Rolle - ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass er das Herz am rechten Fleck hat.

Das Buch lässt sich einfach und schnell lesen - die Seiten flogen nur so dahin. Das Ende war sehr traurig und es hat mir nicht gefallen, dass die Wahrheit nicht öffentlich wurde. Das Buch hat mich sehr berührt, ich habe es weinend aus der Hand gelegt. Aber dass Titel und Klappentext meiner Meinung nach nicht zum Buch passt, finde ich sehr schade.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Dorfgemeinschaft ist schön!

Herbsthimmel über der kleinen Ambulanz in Wales
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Holly führt eine Ambulanz in einem walisischen Dorf. Sie fühlt sich dort sehr wohl, auch wenn ihr Cottage nach einem Sturm vorübergehend nicht mehr bewohnbar ist. Und nachdem bei ihrer Freundin eingebrochen ...

Holly führt eine Ambulanz in einem walisischen Dorf. Sie fühlt sich dort sehr wohl, auch wenn ihr Cottage nach einem Sturm vorübergehend nicht mehr bewohnbar ist. Und nachdem bei ihrer Freundin eingebrochen wurde, geht sie zusammen mit der Polizistin Anne auf die Suche…

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles gut vorstellen. Ich hatte nur anfangs ziemliche Probleme, die unterschiedlichen Figuren voneinander zu unterscheiden.

Ein kleines Dorf in Wales und viele unterschiedliche, zum Teil auch skurrile Einwohner. Die einzelnen Charaktere sind wunderbar detailliert beschrieben: Die streitsüchtigen Schwestern Claire und Gwyn, die nicht anders mit der Krebserkrankung umgehen können. Die Schlossherrin Charlotte, die sich mit ihrem Noch-Ehemann rumärgern muss, die vorwitzige Miss Peabody, der verwahrloste Fagin, der Handwerker Gareth, die Umweltschützer Oscar und Isobel, die Polizistin Anne, die von Wechseljahrsbeschwerden geplagte Hotelchefin - und mittendrin Holly, die sich dann auch noch mit ihrer esotherischen Mutter auseinander setzen muss…

Leider hat es Holly nicht geschafft, mich zu überzeugen. Wenn ich dann mal Sympathie für sie aufbrachte, hielt das nicht lange an. Sie hatte mehr das Verhalten eines unzufriedenen Teenagers als das einer erwachsenen Frau.

Das Ende war harmonisch, auch wenn mich die Geschichte nicht wirklich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Unglaublich!

1989 - Wahrheit oder Tod
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Allie Burns ist Journalistin aus Leidenschaft. Leider hat sie Differenzen mit ihren neuen Chef, der arrogant und selbstgefällig war.

Das Buch ist angenehm zu lesen und ich konnte mir alles vorstellen. ...

Allie Burns ist Journalistin aus Leidenschaft. Leider hat sie Differenzen mit ihren neuen Chef, der arrogant und selbstgefällig war.

Das Buch ist angenehm zu lesen und ich konnte mir alles vorstellen. Allerdings fehlte mir der Biss, den ich von der Autorin kenne. Ich habe schon mehrere Bücher von ihr gelesen und war jedes Mal begeistert und gefesselt - aber dieses Mal gelang ihr das lange nicht. Erst nach etwa 1/3 war ich in der Geschichte gefangen.

Ich weiß nicht, ob es an der Protagonistin lag, mit der ich nicht richtig warm wurde oder an der langatmigen Herangehensweise - aber ersteres macht mir normalerweise nicht so viel aus und letzteres war notwendig, um die Hintergründe zu erfahren.

Allie ist mit ihrem Chef nicht ausgekommen, aber sie hat nach der Umstrukturierung als einzige ihren Job behalten - alle anderen Kollegen wurden entlassen. Aber trotzdem musste sie ihren Investigativjournalismus aufgeben, was ihr gar nicht so leicht viel. Als sie von der neuen Seuche erfuhr, die um sich griff und von dem damit verbundenen Krankentourismus, war ihre Neugier entfacht und sie wollte der Sache auf den Grund gehen. Als sie ihren Artikel dazu in der Redaktion abgegeben hatte, musste sie am nächsten Tag in der Zeitung lesen, dass ihr Bericht total verändert wurde und von ihrer eigentlichen Berichterstattung nicht mehr viel übrig war. Wütend und gekränkt hat sie das aber hingenommen und eine weitere „langweilige“ Recherche übernommen. Dabei wurde sie übel verprügelt. Erst, als sie erneut von ihrem Ressortleiter gedemütigt wurde, zog sie die Reißleine und kündigte. Danach ging sie nach Berlin, um mehr über die Seuche zu erfahren.

Der Leser bekam auch einen Einblick in die Machenschaften von Wallace Lockhart, dem Eigentümer des Zeitungsverlages, für den Allie arbeitete. Ich fand ihn zwar auch arrogant, konnte seine Arbeitsweise aber nachvollziehen. Er war mir nicht unsympathisch, im Gegensatz zu seiner Tochter.

In Berlin spitzten sich die Ereignisse dann zu und mehrere Geschehnisse brachten eine Dynamik in Gang, die Erstaunliches ans Licht brachte

Das Ende hielt noch Überraschungen bereit. Ich vergebe 3,5 Sterne.

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