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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2023

Den Stalker im Nacken

ANGST
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Das Leben der jungen Schauspielerin Mia läuft recht gut: sie hat ein sehr vielversprechendes Casting, lernt durch Zufall den tollen Webdesigner David kennen und hat auch mit den Mitbewohnern in ihrer WG ...

Das Leben der jungen Schauspielerin Mia läuft recht gut: sie hat ein sehr vielversprechendes Casting, lernt durch Zufall den tollen Webdesigner David kennen und hat auch mit den Mitbewohnern in ihrer WG eine gute Wahl getroffen. Doch dann geschehen seltsame Dinge. Ihr Rad wird gestohlen, David wird ermordet aufgefunden und Viktor, ein Mann, mit dem sie vor kurzem ein nicht ganz so tolles Date hatte, taucht unter fadenscheinigen Umständen in ihrer WG auf. Mia bekommt es mit der Angst zu tun: Ist Viktor ein Stalker und Killer?

Ivar Leon Menger hat wieder einen spannenden, gut durchdachten Thriller geschrieben, der einen von Anfang an in den Bann zieht. Alle Personen sind authentisch, die Atmosphäre stets passend und die Kulissen wie ein Nobelrestaurant über den Dächern Berlins oder ein geheimnisvoller Speak-Easy-Club runden den Gesamteindruck gekonnt ab. Besonders gut konnte ich mich in Mia, ihre Ängste und Phobien und ihren Willen, stark zu sein und den Mord an ihrem Schwarm aufzuklären, sehr gut identifizieren. Kleinere Schwächen vor allem am Anfang des Buches kann man getrost übersehen.

Mein Fazit: Ein spannender und packender Thriller mit Gänsehautfaktor. Lesenswert.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Siedlung der Außenseiter

Wolfskinder
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In einer beschauliche Bergregion, die zum Wandern einlädt, nur mit Mühe zu erreichen, liegt die Siedlung Jakobsleiter, die unter dem persönlichen Schutz des Bürgermeisters der nächsten Gemeinde steht. ...

In einer beschauliche Bergregion, die zum Wandern einlädt, nur mit Mühe zu erreichen, liegt die Siedlung Jakobsleiter, die unter dem persönlichen Schutz des Bürgermeisters der nächsten Gemeinde steht. Hier leben Außenseiter versteckt vor der Zivilisation, fast nur Männer, unter der Führung eines harten Priesters, der alles dafür tut, seine Schäfchen von der Stadt fernzuhalten. Drei Kinder gibt es in Jakobsleiter, die Teenager Jesse und Rebekka und die kleine Edith, die noch nie eine Schule von innen gesehen hat und wild mit einem Wolf aufwächst. Als Rebekka eines Tages spurlos verschwindet, verändert sich das Leben in der Siedlung. Denn sie ist nicht die einzige Frau, die in der Bergregion verschwand und auch die Bewohner von Jakobsleiter sind nicht, was sie zu sein scheinen.

Mit Wolfkinder hat Vera Buck einen spannenden Thriller mit interessantem Plot geschrieben. Der Anfang ist etwas langatmig, doch je tiefer man in die Geschichte vordringt, um so spannender wird es, auch durch einige überraschende Wendungen. Die Atmosphäre ist durchweg düster, man kann das karge Leben am Berg sehr gut nachvollziehen. Auch sprachlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und die Sprache ist der jeweiligen Erzählperspektive angepasst. Und über allem steht die Frage wer ist hier wirklich gut und wer böse.

Mein Fazit: gelungener Thriller mit interessanter Grundidee. Lesenswert.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Tödlicenheithe Vergang

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Während Verlegerin Elisabeth Bauer und ihr Mann, der erfolgreiche Schriftsteller Henning, der gerade erst erfahren hat, dass er den renommierten Nobelpreis für Literatur erhalten soll, ihre goldene Hochzeit ...

Während Verlegerin Elisabeth Bauer und ihr Mann, der erfolgreiche Schriftsteller Henning, der gerade erst erfahren hat, dass er den renommierten Nobelpreis für Literatur erhalten soll, ihre goldene Hochzeit feiern, wird der berühmte und mit dem Jubelpaar befreundetet Fotograf Rolf in einer Galerie ermordet. Kommissar Patrick Hedström übernimmt mit seinem Team die Ermittlungen, während seine Frau Erica, selbst erfolgreiche Schriftstellerin, angeregt durch die Bluttat zu einem Buch über einen lang zurückliegenden Mord an einem transsexuellen Mann und seiner Tochter recherchiert. Während langsam klar wird, dass alle Spuren in die Vergangenheit führen, geschieht ein weiterer furchtbarer Mord.

Mit Kuckuckskinder hat Camilla Läckberg einen spannenden Pageturner aus Künstlerkreisen geliefert.
Vor allem die Rückblicke in die 80er Jahre und in das Szene-Lokal Alexas mit bunt gemischtem Publikum aus Kultur und Politik, Dragqueens und „Normalos“ lässt die Spannung ständig ansteigen. Dabei gibt es auch ein paar Seitenhiebe auf die illustre und elitäre Kunstszene Schwedens. Die Personen sind allesamt authentisch, vor allem Kommissar Patrick und seine Frau Erica sind absolute Sympathieträger. Ich selber habe tatsächlich erst relativ spät einen Verdacht entwickelt, was hinter den Morden stecken könnte und bin bis zu der doch überraschenden Auflösung nicht drauf gekommen.

Mein Fazit: spannender Pageturner mit aktuellen Themen und stellenweise recht harten Szenen. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 18.12.2022

Spannender Krimi in walisischer Idylle

Die letzte Party
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Am Neujahrsmorgen wollen die Bewohner eines idyllischen walisischen Dorfes ihr traditionelles Schwimmen im eiskalten See durchführen, doch es kommt anders: eine Leiche treibt im See. Der Tote ist Rhys ...

Am Neujahrsmorgen wollen die Bewohner eines idyllischen walisischen Dorfes ihr traditionelles Schwimmen im eiskalten See durchführen, doch es kommt anders: eine Leiche treibt im See. Der Tote ist Rhys Lloyd, der wohl bekannteste Sohn der Stadt, der es als Sänger und Schauspieler geschafft hat. Auch seine Ferienanlage „The Shore“ am Seeufer, die gegen den Widerstand der walisischen Bevölkerung gebaut wurde, ist ein voller Erfolg und soll die Schönen und Reichen Englands anziehen. Für Ermittlerin Ffion Morgan und ihren Kollegen Leo Bradley beginnt eine schwierige Aufklärung, denn nahezu jeder in Dorf und Ferienanlage hat ein Motiv, den reichen, arroganten Lloyd zu ermorden.

Dieser Krimi erinnert mich von der Fülle der Verdächtigen und den schwierigen Ermittlungsarbeiten ein wenig an Agatha Christie. Wirklich jeder in diesem Buch kannte den Toten und keiner war wirklich gut auf ihn zu sprechen. Dabei erfährt man im Laufe des Romans durch Rückblenden immer mehr Details aus dem Leben der Protagonisten und wird immer wieder auf falsche Fährten geführt.
Dabei werden gesellschaftliche und menschliche Abgründe ausgelotet und der Spannungsbogen bleibt konstant hoch. Dabei liest sich das Buch sehr schnell und locker, vor allem das Zusammenspiel zwischen den beiden Ermittlern ist gespickt mit Wortwitz und schlagfertigen Dialogen, die einfach Spaß machen. Es war mein erstes Buch von Clare Mackintosh, aber es wird sicher nicht mein letztes sein.

Mein Fazit: spannender Krimi mit tollen Protagonisten, einigen überraschenden Wendungen und viel Witz. Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Macht hinter Klostermauern

Matrix
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Das Leben einer Frau im 12. Jahrhundert war alles andere als leicht. Besonders, wenn sie die uneheliche Tochter des Königs war und dazu kein bisschen weiblich und anziehend. Die 17-jährige Marie ist viel ...

Das Leben einer Frau im 12. Jahrhundert war alles andere als leicht. Besonders, wenn sie die uneheliche Tochter des Königs war und dazu kein bisschen weiblich und anziehend. Die 17-jährige Marie ist viel zu groß, ungelenk, derb um am Hofe eine gute Partie zu finden. So wird sie in ein kleines, vollkommen verarmtes Kloster in England verbannt. Nach anfänglichen Hoffen findet sich Marie mit ihrem Schicksal ab. Und sie entwickelt eine unglaubliche Stärke, setzt sich mit Geschick und List über Konventionen hinweg und sorgt dafür, dass ihr Kloster reich und sie selber mächtig wird.

Matrix ist ein absolut feministischer Roman über eine rein weibliche Gesellschaft. Ich hätte nie gedacht, dass ich ein Roman über Nonnen im Mittelalter so faszinieren könnte, doch Lauren Groff hat es geschafft, dieser abgeschiedenen und für mich vollkommen abstrakten Welt Leben und Faszination einzuhauchen. Dabei werden die unterschiedlichsten Frauenschicksale beschrieben und die damalige Zeit mit alle ihren Gefahren sehr eindrucksvoll dargestellt. Das ist nie langweilig oder trocken, nur stellenweise nicht ganz einfach zu lesen, vor allem, wenn es um die vielen lateinischen und kirchlichen Begriffe geht.

Mein Fazit: faszinierender Roman über starke Frauen in einem finsteren Zeitalter. Sehr lesenswert.

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