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Veröffentlicht am 11.09.2023

Rückblick - Ausblick

Als wir an Wunder glaubten
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Der Krieg ist zu Ende, ein neues Zeitalter fängt an. Auch für ein kleines Dorf im Moor. Schon ewig leben die Menschen dort mehr schlecht als recht. Trotzdem mussten die Männer in den Krieg und ...

Der Krieg ist zu Ende, ein neues Zeitalter fängt an. Auch für ein kleines Dorf im Moor. Schon ewig leben die Menschen dort mehr schlecht als recht. Trotzdem mussten die Männer in den Krieg und die Frauen und Kinder blieben zurück
und hoffen nun auf die Rückkehr der Väter und Männer, auch fünf Jahre nach dem Ende.
Annie und Edith waren Freundinnen genau wie ihre Männer. Nun ist nur einer wieder zurück gekehrt. Schwer versehrt und mit wenig Erinnerungen an sein früheres Leben. Im Dorf rumort es, der Fortschritt hält Einzug und gleichzeitig tauchen die uralten Geschichten wieder auf.
Wer profitiert von der Zwietracht die auf einmal herrscht?
War es früher die alte Guste ist es nun die jugendliche Betty die als Erzählerin aus ihren eigenen Erinnerungen fungiert.
Nur nach vorne schauen funktioniert nicht, man muss auch das Vergangene im Blick haben. Sei es das Gute und auch das Böse haben Einfluss auf die Gegenwart und Zukunft.
Diese Elemente verwebt die Autorin meisterhaft, sind es alte Geschichten über Moorgeister, Erinnerungen an glückliche Tage, Schuldgefühle, Gier und Aberglaube alles gehört in ihrem Buch zusammen, nichts kann ohne das Andere auskommen. Spannend weil es nachvollziehbar ist wie die Menschen sich an das kleinste bisschen Hoffnung klammern, spannend weil es so einfach ist einen Schuldigen zu suchen und zu finden. Spannend zu lesen weil es immer noch so leicht scheint, auch nach den leidvollen Erfahrungen, Menschen zu verführen und die Vernunft außer acht zulassen.
Das Buch ist zwar ein Rückblick, aber man kann es auch als einen Ausblick betrachten.

Veröffentlicht am 10.09.2023

Auf der Flucht

Schneekinder
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Jorland, ein Land das ans reale Island erinnert. Es gibt dort Vulkane, Geysire, Berge und viel Schnee. In einem kleinen Dorf leben nur noch Kinder und Alte. Denn der Krieg hat alle Erwachsenen ...

Jorland, ein Land das ans reale Island erinnert. Es gibt dort Vulkane, Geysire, Berge und viel Schnee. In einem kleinen Dorf leben nur noch Kinder und Alte. Denn der Krieg hat alle Erwachsenen fort geholt. Elin ist die Älteste der Kinder und trägt für alle die Verantwortung, die Jungen in ihrem Alter sind geholt worden, sie leisten Dienst in den Minen für den König.
Auf einmal droht Gefahr, eine schwarze Wolke kommt auf das Dorf zu.
Ausgelöst im Berg in dem Elins Bruder arbeitet.
Wir erleben die Abenteuer von Kjell im Berg und von Elin und ihre Schar auf der Flucht.
Sehr spannend erzählt der Autor mit fantastischen Elementen von dieser Flucht, den Abenteuern und die Gefahren die dabei auf die Kinder lauern.
Es ist auch eine Geschichte über Vertrauen, Freundschaft, Verantwortung, Angst und Verzicht. Es sind alles Elemente die Kinder jeden Tag erleben, vielleicht nicht immer bewusst, aber sie sind da und sind manchmal auch nicht schön.
Mit diesen Gefühlen umgehen und diese Belastungen zu meistern, das zeigen Elin, Kjell, Johan, Runa, Smilla und die anderen auf emotionale Weise. Nicht als Anweisung, so wird´s gemacht sondern behutsam, gemeinsam besprechen, Erfahrungen anderer akzeptieren und gemeinsam entscheiden. Es spielt auch Neid und Missgunst eine Rolle, wie damit umzugehen ist, wird hier überzeugend dargestellt.
Eine gute Geschichte, die auch viele Themen aus dem aktuellen Tagesgeschehen aufgreift und altersgerecht präsentiert.

Veröffentlicht am 07.09.2023

Umweltschutz

Die Hausboot-Detektei – Tödlicher Grund
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Der zweite Fall für die verrückte Truppe die ihr Büro auf einen Hausboot haben. Ein harmloser Anfang der schnell sich zu einer großen Nummer auswächst. Ein Treuetest, dann ein verschwundener Verlobter, ...

Der zweite Fall für die verrückte Truppe die ihr Büro auf einen Hausboot haben. Ein harmloser Anfang der schnell sich zu einer großen Nummer auswächst. Ein Treuetest, dann ein verschwundener Verlobter, eine tote Wissenschaftlerin, Raubbau an der Umwelt, Industriespionage und das alles in einem Fall.
Bunter geht es fast gar nicht. Die tollpatschige Art der Detektive ist immer humorvoll und immer für eine Überraschung gut.
Die vielen Facetten der einzelnen Figuren schillern in allen Farben. Sei es kriminelle Vergangenheit, geschasster Polizeibeamter, eine Domina, Transgender und noch viele andere Eigenheiten. Sie ergänzen einander, sind Freunde und Partner.
Der Fall an sich ist genau so skurril wie der Vorgänger,
Das Zusammenspiel von Umweltschutz, Gier, Verrat und Mord auf der einen Seite und die Ermittlungen der Hobbydetektive die an der Grenze des Rechts agieren. wirken auf eine Art natürlich das man aus dem Schmunzeln nicht heraus kommt. Am Ende sind sie wieder die Helden und das freut mich sehr.

Veröffentlicht am 05.09.2023

Erinnerungen an einem berühmten Krimi

Mord im Christmas Express
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Der Titel, die Beschreibung, alles erinnert an Agatha Christies Mord im Orient Express. Ein Grund das Buch in die Hand zu nehmen. Aber man bekommt ganz etwas anderes als die Ähnlichkeiten erwarten ...

Der Titel, die Beschreibung, alles erinnert an Agatha Christies Mord im Orient Express. Ein Grund das Buch in die Hand zu nehmen. Aber man bekommt ganz etwas anderes als die Ähnlichkeiten erwarten lassen.
Eine ganz normale Mischung an Menschen fahren über Weihnachten von London aus in die Highlands, zum Weihnachtsurlaub oder um die Familie zu besuchen. Unter anderem eine Gruppe Studenten die dort in der Abgeschiedenheit für eine Quiz Show üben wollen, eine Familie um Verwandte zu besuchen, eine Influenzerin und ihr Verlobter die neue Themen für ihre Follower sucht und Rosalind Parker auf dem Weg zur Tochter und dem zukünftigen Enkelkind. Es herrscht strenger Winter und der Schnee macht die Zugfahrt mühselig und nicht alle Ziele werden angefahren. Nach Edingburgh bleiben nur noch die erwähnten Personen und das Personal im Zug. Da geschieht ein Mord und die erfahrene Polizistin Roz Parker beginnt zu ermitteln.
Die Darstellung der Figuren ist gelungen, alle sind mir schon mal über dem Weg gelaufen, sei es persönlich oder durch Berichte im TV oder Zeitungen. Für das Miteinander gilt das gleiche, Familienstress, Einsamkeit, Ehrgeiz, Neid und auch toxische Beziehungen.
Die Ermittlerin steht mit Abstand zum Geschehen, zum einen aufgrund ihrer Ausbildung zum zweiten durch ihre Art niemanden an sich heran zulassen. Allein durch Telefonate mit der Partnerin ihrer Tochter erfahren wir nach und nach mehr über diese Figur. Ihre Vergangenheit hat sie sensibel für die anderen gemacht.
Diese hat die Autorin sehr feinfühlig und sehr empathisch dargestellt.
Die Themen neben den Mord sind wichtig, aber sie werden nicht in den Vordergrund gestellt, vielleicht durch diese scheinbare Nebensächlichkeit hatte ich den Eindruck sie liegen der Autorin am Herzen und sie will uns Leser etwas mehr sensibilisieren. Ihre Darstellung lenkt den Blick auf das Wesentliche neben einen sehr spannenden Krimi.

Veröffentlicht am 04.09.2023

Fiktion und Historie

Die Windsor-Akte
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Ajax Doggerton soll für den Britischen Geheimdienst beim abgedankten König Edward in Paris die Augen offen halten. Denn Edward steht im Verdacht mit den Nazis zu Sympathien. für die Nazis zu empfinden ...

Ajax Doggerton soll für den Britischen Geheimdienst beim abgedankten König Edward in Paris die Augen offen halten. Denn Edward steht im Verdacht mit den Nazis zu Sympathien. für die Nazis zu empfinden und dementsprechend auch zu handeln. Da er als Student wenig über Spionage weiß ist er mit dem Job ziemlich überfordert.
Die temporeiche Entwicklung dieser Geschichte hat es in sich. Denn das glamouröse Paar Edward und seine amerikanische Ehefrau Wallis Simpson sind zwar in England Persona non grata, aber deshalb können sie trotzdem noch nicht machen was sie wollen.
Ständig stehen sie unter Beobachtung aller Geheimdienste in Paris.
Dieses berühmte Liebespaar bildet den Hintergrund für diesen Roman. Ältere Leser kennen das Paar noch aus der Boulevardpresse in denen sie jede Woche abgebildet waren. Sie sind das Sinnbild für eine große Liebe denn er gab für sie den englischen Thron auf.
Mit Ajax betritt ein junger sympathischer Schotte die Bühne, er ist zu Beginn noch etwas unbedarft hat aber das Herz auf dem rechten Fleck. Am Ende ist er über sich selbst hinaus gewachsen und ist noch liebenswerter geworden als zu Beginn. Er hat sehr sympathische Unterstützer und auch genauso unsympathische Gegenspieler. Genau die haben sehr unterschiedliche Gründe für ihre Handlungen. Dadurch ist die Geschichte sehr bunt geworden. Beim Lesen musste ich teilweise den Atem anhalten um nicht vor Aufregung vom Stuhl zu fallen.
Die Mischung aus Fiktion und Geschichte ist gelungen. Einiges weiß man aus dem Geschichtsunterricht, anderes vom Hörensagen. Die Erlebnisse des fiktiven Helden passen sich reibungslos in diesem Rahmen ein. Einen kleinen Abstrich gibt es für die Einlagen die ein wenig an die Slapstick Komödien aus den sechziger Jahren erinnern.
Die Details ordnet der Autor in einem ausführlichen Nachwort ein.

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