Wundervoller Beginn
Der Milchhof – Das Rauschen der BrandungIch liebe die Bücher von Regine Kölpin. Nach der "Nordseehof-Reihe" und den "Schwestern der Kornmühle" ist im August der erste Band der Milchhof-Trilogie "Der Milchhof - Das Rauschen der Brandung" erschienen.
Klappentext:
Friesische ...
Ich liebe die Bücher von Regine Kölpin. Nach der "Nordseehof-Reihe" und den "Schwestern der Kornmühle" ist im August der erste Band der Milchhof-Trilogie "Der Milchhof - Das Rauschen der Brandung" erschienen.
Klappentext:
Friesische Wehde 1890: Die Bauerntochter Lina hat ihren Mann Thees nicht aus Liebe geheiratet, aber er ist der Richtige, um den Milchhof der Familie zu übernehmen und zusammen mit Linas Vater eine Privatmolkerei zu gründen. Als Obermeier stellen sie Derk Voigt ein, der zuvor in Dresden in der berühmten Pfunds-Molkerei tätig war. Er verliebt sich auf Anhieb in Lina – und sie sich in ihn. Als verheiratete Frau ist Lina für ihn jedoch unerreichbar, und Lina würde es nie wagen, die Ehe zu brechen. Dafür kommen sich die beiden auf andere Weise näher, denn Lina entwickelt ein großes Interesse an der Molkerei und am technischen Fortschritt, worüber sie sich oft mit Derk austauscht. Sie arbeiten hart, und die Molkerei floriert. Doch dann erkrankt Thees schwer, und Lina steht als Frau allein vor der Aufgabe, den Betrieb zu führen. Mit Derk an ihrer Seite schafft sie es dennoch, sich gegen alle Widerstände durchzusetzen. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, müssen die Männer an die Front. Lina und ihre Tochter Alea bleiben allein zurück. Beide wissen, dass ihnen schwere Zeiten bevorstehen. Doch ob sie es gemeinsam schaffen können, die Molkerei zu erhalten, ist ungewiss.
Wie in den vorangegangenen Trilogien geht es auch in der Milchhof-Trilogie um starke Frauen. Um Frauen, die sich gegen die engen Begrenzungen ihrer Zeit auflehnen, die "ihren Mann stehen", sich für ihre Unabhängigkeit einsetzen und dabei doch wunderbar weiblich bleiben.
Dabei wiederholen sich die Geschichten und Charaktere nicht. Regine Kölpin entwickelt individuelle und authentische Frauengestalten. Jede Frau hat ihren eigenen Charakter. Jedes Schicksal ist einmalig und in einen historischen Kontext eingebettet.
Auch wenn im Mittelpunkt der Geschichte die junge Lina steht, so hat mich Talke, die Frau von Derk, doch genauso berührt und mitgerissen. Sie spiegelt Linas Verhalten, sorgt dafür, dass nicht alles, was sie tut so heldenhaft gut erscheint. AuchTalke ist auf ihre Art eine starke Frau, ebenso wie die Magd Mathilde und Hilda, eine junge Frau aus Dresden.
Und die Männer? Auch hier gelingt Regine Kölpin eine Vielzahl von Typen: Königstreue und Sozialisten, bodenständige Arbiter und arrogante Lebemänner.
Regine Kölpin liebt die Menschen. Sie beobachtet genau, urteilt nicht. Und sie liebt den Norden. Das spürt man in jeder Zeile ihrer Bücher.
Gelernt habe ich in diesem Buch auch wieder Einiges. Nach dem Müllerhandwerk widmet sich Regine Kölpin in diesem Buch dem Molkereiwesen. Auch spannend.
Fazit: Ein wunderbarer Roman über starke Frauen am Ende des 19.Jahrhunderts. Wieder ein Lese-Highlight. Von mir regnet es Sterne. Der 2.Band erscheint im November. Ich freue mich drauf.