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Veröffentlicht am 05.09.2023

Ein Mann und seine „Egal“-Haltung

Tasmanien
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Worum geht es in dem Buch?
Der Ich-Erzähler Paolo ist Journalist und Autor. Er schreibt ein Buch über die Bombe und recherchiert immer wieder über die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki. Ebenfalls ...

Worum geht es in dem Buch?
Der Ich-Erzähler Paolo ist Journalist und Autor. Er schreibt ein Buch über die Bombe und recherchiert immer wieder über die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki. Ebenfalls ist er als Dozent in Triest tätig, besucht auch immer wieder Vorträge, zum Beispiel die Klimakonferenz in Paris.
Sein Privatleben nimmt ihn ziemlich mit. Zwischen seiner Frau Lorenza und ihm funktioniert die Beziehung nicht mehr. Sie wissen, dass all ihre Bemühungen, ein Kind zu zeugen, erfolglos waren. Er sehnt sich nach einem gemeinsamen Kind, aber seine Frau hat aufgegeben. Sie hat ja bereits einen Sohn Eugenio, den sie mit in die Ehe gebracht hat.
Paolo befindet sich in einer Krise. Er versucht, diese Krise mit Reisen, Treffen mit Freunden und Bekannten und den Recherchen zu seinem Buch zu überwinden.
So trifft er beispielsweise Giulio und Cobalt. Sie befinden sich in einer Beziehungskrise, Cobalt hat einen neuen Freund und versucht, den gemeinsamen Sohn Adriano auf ihre Seite zu ziehen. Das geht nicht nur Giulio sehr nahe, sondern auch Paolo.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Die Handlung des Buches spielt in den Jahren 2015 bis 2020. Wer ein spannendes Buch lesen will, sollte nicht zu dem Buch Tasmanien greifen. Diese australische Insel ist ein Symbol für einen lebenswerten, sauberen Ort. Ein Gedanke und eine Feststellung, die Paolo in diesem Buch kurz aufgreift.
Viele Gedanken des Ich-Erzählers fand ich interessant. Die Leute, die er trifft, sind Nebenfiguren. Manche Kapitel waren fast unerträglich zu lesen, beispielsweise, wenn er über die Folgen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki schreibt. Da erzählt er von Menschen, die Schlimmes erleben mussten.
Was mich an dem Buch stört, ist, wie der Ich-Erzähler sich treiben lässt. Er hat eine Egal-Haltung angenommen und geht damit durchs Leben. So trifft er den Geistlichen Karol, verpasst einen Flug, den er gebucht hat und unterzieht sich einer Augenoperation.
Ansonsten gefällt mir der Schreibstil. Der Autor hat eine schöne Sprache, die den Leser für manche Längen in dem Buch und das Fehlen einer stringenten Handlung entschädigt.

Fazit:
Ein Buch, das nicht spannend ist, aber hin und wieder interessante Gedanken aufgreift, während der Ich-Erzähler Leute trifft und Recherchen zu einem Buch macht, das er schreibt.
Ich vergebe drei Sterne. Bei einer Leseempfehlung bin ich unentschlossen.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Vorhersehbar und nicht ganz überzeugend

Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 2)
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Worum geht es in dem Buch?
Idyllisch ist das Leben in Port Grimaud, einem Ort an der Côte d’Azur, wo sich Guillaume Lipaire und seine Gaunertruppe aufhalten. Die Gaunertruppe, das sind zum Beispiel Lizzy ...

Worum geht es in dem Buch?
Idyllisch ist das Leben in Port Grimaud, einem Ort an der Côte d’Azur, wo sich Guillaume Lipaire und seine Gaunertruppe aufhalten. Die Gaunertruppe, das sind zum Beispiel Lizzy Schindler, eine 85-jährige Österreicherin, und auch Karim, ein Wassertaxifahrer.
Als sie erfahren, dass die reiche Familie Vicomte plant, die Herrschaft über Port Grimaud zu übernehmen und diesen Ort als eigenen Staat auszurufen, müssen sie handeln. Das geht nicht ganz ohne Chaos vor sich.

Meine Meinung:
Ich hatte mich auf einen mitreißenden, heiteren Roman gefreut, der mich seitenlang fesseln und amüsieren kann. Aber diese Eigenschaften hat dieses Buch nicht. Es wird viel geredet in dem Buch, es gibt wenig Spannung und die Charaktere können mich nicht überzeugen. Sie bleiben eher blass – und warten mit einem Humor auf, den ich nicht lustig finde.
So empfand ich die Lektüre der ersten 400 Seiten eher langatmig und uninteressant. Gegen Schluss kommt etwas Spannung auf, aber man kann sich schon lange vorher denken, wie die Geschichte ausgehen wird. Am Schluss bleibe ich mit einem unzufriedenen Gefühl zurück und der Meinung, dass ich die Nachfolgebände dieser Reihe, wenn es sie geben sollte, nicht lesen werde.
Vielleicht hätte ich den ersten Band der Reihe „Die Unverbesserlichen - Der große Coup des Monsieur Lipaire“ zuerst lesen sollen, um mich mit den Figuren und der Art und Weise, wie diese Geschichten geschrieben sind, anzufreunden, bevor ich zu diesem zweiten Band greife.
"Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire" konnte mich nicht ganz überzeugen. Ich vergebe drei Sterne und bin bei einer Empfehlung unentschlossen.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Es könnte spannender sein

Dalee
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Worum geht es in dem Buch?
Der Junge Bellini und seine Familie sind Inder. Eines Tages machen sie sich mit dem Schiff auf zu den Andamaneninseln. Das ist eine Inselgruppe, die politisch zu Indien gehört. ...

Worum geht es in dem Buch?
Der Junge Bellini und seine Familie sind Inder. Eines Tages machen sie sich mit dem Schiff auf zu den Andamaneninseln. Das ist eine Inselgruppe, die politisch zu Indien gehört. Dort wurde ihnen Arbeit und Land versprochen – und sie möchten sich eine Existenz aufbauen.
Mit der Familie sind auch Elefanten auf dem Schiff – unter anderem Dalee.
Bellini lernt, mit Elefanten umzugehen. Er wird Elefantenjunge. Doch manchmal ist Dalee unberechenbar.

Meine Leseerfahrung:
Abenteuerlich und interessant klingt die Geschichte, nach fernen Ländern. Der Ich-Erzähler Bellini ist sympathisch, aber die Lektüre gestaltete sich zäh. Mir fehlte immer wieder ein roter Faden. Ich las Episoden aus dem Leben einer Familie, die auf die Andamanen reist und auf den Andamanen ist. Leute, die für eine deutsche Rodungsfirma arbeiten und nicht immer fair behandelt werden. Und Episoden anderer Leute, die sich dort eine zweite Heimat suchten. Manchmal erfuhr ich Unglaubliches. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Termiten Bücher fressen.
Weiterhin erfuhr ich einiges über Elefanten, was ich vorher noch nicht wusste. Elefanten haben ein gutes Gedächtnis – das aber kann sich ändern, wenn Elefanten alt werden. Nicht in jedem Kapitel kommen Elefanten vor. Das störte mich nicht, denn ich interessierte mich auch für die Erlebnisse von Bellini, seinem Bruder Du und anderen Leuten auf den Andamanen.
Interessante Details, schillernd und bunt. Dem Buch fehlt es aber oft an Spannung. Man liest Kapitel um Kapitel, Episoden, aber die Handlung fließt langatmig dahin.
Ich vergebe drei Sterne und bin bei einer Empfehlung unentschlossen.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Er reitet und er mordet

Die tausend Verbrechen des Ming Tsu
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Worum geht es in dem Buch?
Ming Tsu ist Chinese. Er kam als Baby in die Vereinigten Staaten von Amerika, seine Eltern starben früh, und so wuchs er in einem Waisenhaus auf. Seinem Pflegevater Silas hat ...

Worum geht es in dem Buch?
Ming Tsu ist Chinese. Er kam als Baby in die Vereinigten Staaten von Amerika, seine Eltern starben früh, und so wuchs er in einem Waisenhaus auf. Seinem Pflegevater Silas hat er viel zu verdanken – dieser zeigte ihm auch, wie man gut mit einem Revolver umgeht.
Den Revolver beherrscht er auch jetzt, als Erwachsener im Jahre 1869. Es gibt Leute, die ihm Böses angetan haben. An einigen von ihnen will er sich rächen und sie nach und nach umbringen. Er plant genau diese Morde. Nicht nur der Revolver ist ein nützliches Tötungsinstrument, sondern auch ein Schwellennagel, der immer wieder geschärft wird.
Ming Tsu wird begleitet von einem alten Chinesen, genannt „Der Prophet“. Der Prophet verfügt über seherische Qualitäten, die sich oft als lebensrettend erweisen können.
Ming Tsu sucht nicht nur die Leute, an denen er Rache üben will – er wird auch gesucht von Sheriffs und Leuten, die ihn der Justiz übergeben wollen, damit er für seine Verbrechen bestraft wird und sie eine Belohnung kassieren können.
Sein Ruf als guter Schütze ist auch zu einer Zirkusgruppe gedrungen, die ihn als Beschützer anheuert und ihn gut bezahlt. Sie will er bis Reno begleiten – und dann weiter nach Kalifornien reiten, wo er hofft, seine Frau Ada wieder zu finden.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Das Buch ist aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit verfasst. Um einen Thriller handelt es sich hier – meiner Ansicht nach – nicht. Eher um einen Abenteuerroman oder einen Western. Für einen Thriller liest sich das Buch leider zu zäh.
Einen Western aber liest man selten – und so war auch ich gespannt auf die Lektüre von „Die tausend Verbrechen des Ming Tsu“. Man liest viel über einen reitenden und mordenden Chinesen – und man fragt sich, wie lange Ming Tsu morden wird.
Das Buch beinhaltet einige Kampfszenen und als Leser ist man erstaunt, wie wendig und listig Ming Tsu ist – und er gefährliche Situationen immer wieder überleben kann. Ein bisschen Menschlichkeit kommt auf, wenn sich Ming Tsu mit manchen Leuten aus der Zirkusgruppe unterhält. Je länger er mit ihnen zusammen ist, desto mehr verstehen sie ihn und sein Handeln. Sie sind froh, dass er bei ihnen ist – denn sie profitieren nicht nur von seinen Schießkünsten, sondern auch von seiner Ortskenntnis.

Mein Fazit:
Dieser Roman um einen reitenden und mordenden Chinesen konnte mich nur bedingt begeistern. Der Schreibstil ist toll, aber das Buch ist kein Pageturner. Oftmals liest es sich zäh.
Ich vergebe drei Sterne.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Verworrener Krimi

Freunde. Für immer.
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Worum geht es in dem Buch?

Freunde aus Collegezeiten treffen sich für ein Wochenende in den Catskill Mountains. Jonathan will seinen Freund Peter heiraten und will deswegen seine Freunde sehen. Zusammen ...

Worum geht es in dem Buch?

Freunde aus Collegezeiten treffen sich für ein Wochenende in den Catskill Mountains. Jonathan will seinen Freund Peter heiraten und will deswegen seine Freunde sehen. Zusammen wälzen sie Erinnerungen und genießen einen gewissen Luxus. Bis zwei der Freunde – Derrick und Keith – auf einmal verschwunden sind.

Später wird das Auto gefunden, in dem die beiden unterwegs waren. Nur einer von ihnen ist darin – tot, unkenntlich. Detective Julia Scutt nimmt die Ermittlungen auf. Sie recherchiert und befragt die Anwesenden. Dabei kommt ihr in den Sinn, dass sie vor Jahren ihre Schwester verloren hat. Die Schwester wurde ermordet. Vielleicht gibt es zwischen der Schwester und dem Freundeskreis in den Catskill Mountains einen Zusammenhang…


Meine Meinung zu diesem Buch:

„Eine perfekte Ehe“, das erste Buch von Kimberly McCreight, ist mir noch in guter Erinnerung. Deswegen freute ich mich auf ihr neues Buch und wollte es unbedingt lesen.

Der Anfang lässt Spannung vermuten, jedoch lässt diese schnell nach. Die Freunde in den Catskill Mountains kommen immer wieder zu Wort – genauso wie die Polizistin Julia Scutt. Diese war für mich am sympathischsten, zu den anderen Mitwirkenden kann ich als Leserin keine Beziehung aufbauen. Alle erzählen aus der Ich-Perspektive, mal im Präsens, mal im Imperfekt. Das stört mich nicht, jedoch stiftet die Anzahl der Ich-Erzähler und der Konflikte, die sie zu lösen haben, immer wieder für Verwirrung beim Lesen. Das macht keinen Spaß. Ich freute mich immer, wenn ich wieder ein Kapitel über Julia Scutt lesen konnte. Hier ging die Handlung voran.

Einige der Konflikte sind, dass Jonathan und Peter einem Bauunternehmen 11.000 Dollar schulden und dass Keith, dessen Job es ist, Künstler zu vermitteln, seinen besten Künstler Finch verlieren wird. Auch innerhalb der Freunde gibt es Konflikte. Dann werden Drogen genommen, es wird Pizza bestellt – es passiert einiges in der Gegenwart, es gibt Ereignisse aus der Vergangenheit, auf die Bezug genommen wird. So ist Alice, die die Freunde aus Collegetagen kannten, ums Leben gekommen. Lange ist nicht klar, wieso und warum.

Ich habe das Buch gelesen, weil ich wissen wollte, wie sich alles auflöst. Den Schluss finde ich gut, aber bis dahin liest sich der Roman ziemlich zäh und oft verworren. Ein Thriller ist das nicht.

„Freunde. Für immer“ von Kimberley McCreight konnte mich also nicht überzeugen. Ich vergebe drei Sterne und bin bei einer Empfehlung unentschlossen.

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