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Amelia_Sunsign

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2023

Empfehlung!

Und Sie sind also der Künstler?
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Anders, lesenswert, filmreif und mit einer spannenden Wendung
Simon Bills erste Novelle handelt über einen namenlosen Anti-Helden. Es ist eine Satire, die spitz geschrieben ist. Es ist ein Porträt über ...

Anders, lesenswert, filmreif und mit einer spannenden Wendung
Simon Bills erste Novelle handelt über einen namenlosen Anti-Helden. Es ist eine Satire, die spitz geschrieben ist. Es ist ein Porträt über einen Menschen, der versucht in einer Kunstszene, in der mehr Schein als Sein herrscht, Fuß zu fassen. Um den ersehnten Erfolg als Künstler einzuholen, geht er und seine Kunst durch eine wahre Metamorphose. Er erlebt exzessiven Alkohol (und Drogen-) Konsum, recherchiert obsessiv über Neurologie und dies findet am Ende doch auf eine Art und Weise zu einem Happy End.

Der Protagonist bekommt ein Stipendium an einem neurologischen Institut in London, um mit nervenkranken Patienten Kunst zu machen. Schon der Einstieg dazu war schwer, denn kaum jemand möchte dieses Residence Programm anfangen. Der Protagonist aber schon, denn er braucht Geld und Erfolg, damit ihn seine Galerie nicht rausschmeißt.
Während der Geschichte lernt man noch weitere Charaktere kennen, die das Ganze noch weiter unterhaltsam machen. Man lernt sehr viel über Neurokrankheiten und über Kunst namenhafter Künstler. Hier wird nichts ausgespart, bis ins letzte Detail beschreibt der Autor die Biologie des Gehirns und die wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, sowie die Experimente damit. Man muss selbst starke Nerven haben, denn es ist keine leichte Kost.

Die kleinen Nebengeschichten und Schilderungen über die Schicksale der Patienten gefallen mir sehr gut. Besonders das Schicksal einer Patientin wird sehr detailliert beschrieben, die mit einem Virus infiziert, nur noch ein Kurzzeitgedächtnis hat.

Auch die Patienten bekommen am Ende eine Plattform, denn auf der letzten Vernissage werden ihre Kunstwerke ausgestellt.

Und selbst der Protagonist durchgeht einen Wandel, vom erfolglosen Künstler zu einem gefeierten, dessen Kunst verkauft wird. So scheint er letzten Endes mit seinem Projekt den richtigen Nerv getroffen zu haben. Der Weg und die Weiterentwicklung des Künstlers zu dem gewünschten Happy End war also das eigentliche Ziel.
Es ist ein unterhaltsames Buch. Das Buch ist aber auch sehr zynisch, gerade mit Blick auf die Kunstszene.

Empfehlung!

Veröffentlicht am 10.10.2023

Ein tolles Buch, einfach erklärt.

Glück
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Wer kennt es nicht, man hat immer ein paar Dinge, die nicht so gut laufen... Unzufriedenheit, Stress, Angst, Zweifel und Unsicherheit.... aber es geht auch anders, in diesem Buch lernt man anhand von Schritten, ...

Wer kennt es nicht, man hat immer ein paar Dinge, die nicht so gut laufen... Unzufriedenheit, Stress, Angst, Zweifel und Unsicherheit.... aber es geht auch anders, in diesem Buch lernt man anhand von Schritten, im Leben an mehr Zufriedenheit, Gesundheit, Liebe und Glück zu gewinnen. Ein hervorragendes Cover.

Veröffentlicht am 05.10.2023

Ein tolles Buch mit vielen Impulsen

Südstern
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Kurzmeinung: ''Ich frage mich, ob sie eine Ahnung hat, was Glück bedeutet...''
Ein temporeicher Roman, der mit seiner Sprache überzeugt
''Ich frage mich, ob sie eine Ahnung hat, was Glück bedeutet. Ich ...

Kurzmeinung: ''Ich frage mich, ob sie eine Ahnung hat, was Glück bedeutet...''
Ein temporeicher Roman, der mit seiner Sprache überzeugt
''Ich frage mich, ob sie eine Ahnung hat, was Glück bedeutet. Ich kann einfach nicht verstehen, wie das funktioniert. Warum sich alles im Hirn abspielt. Da gibt es Botenstoffe, ist klar. Die docken an der richtigen Stelle an, damit du Glück empfinden kannst. Hab ich kapiert. Aber es ist halt möglich, dass die Boten sich verdrücken und nicht wiederkommen.''

Der Berlin- Roman ''Südstern'' handelt von alltäglichen Problemen, fernab von der Wohlfühlidylle einer Hauptstadt, die gegensätzlicher nicht sein könnte. Im Buch treffen zwei Menschen aufeinander, deren schwierige Schicksale sich ineinander zu verweben beginnen.

Deniz ist ein junger Polizist und Vanessa, Pharmazeutin und Drogendealerin. Beide sind Samariter in einer Welt, die eigentlich wenig Gnade kennt. Deniz kümmert sich um seinen an Parkinson erkrankten Vater und Vanessa möchte mit ihren Aufputschmitteln andere Menschen glücklich machen. Sie ist sozusagen die gute Seele vom Kiez und ein ganz besonderer Charakter, engelsgleich, denn sie kann Gedanken lesen... sie hat eine ganz besondere Wahrnehmung. Sie lebt und liebt die Leichtigkeit...

Deniz im Gegensatz fährt mehrere Einsatzschichten, um über die Runden zu kommen. Der Antrag auf eine höhere Pflegestufe, was das Leben erleichtern würde, wird abgelehnt.

Beide verlieben sich ineinander, dieser Liebe steht aber einiges im Weg, beispielsweise ist Vanessa liiert.

Im Buch wechseln sich die Perspektiven der beiden miteinander ab, es entsteht in eine ganze besonderen Sprache zwischen den beiden, was einem Flow gleicht, der am Ende zusammenfließt.

Die Sprache ist sehr intensive Sprache - dem Autor gelingt hiermit eine Mischung aus Märchen und Realismus, in einer Stadt, die immer am Puls der Zeit lebt und niemals schläft...

Ein moderner Roman, der literarisch überzeugt.

Veröffentlicht am 05.09.2023

Empfehlung!

Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne
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Meine Meinung zum Inhalt:
Katha möchte nie und auf gar keinen Fall Ärger machen oder auffallen, das hat sie schon von klein auf gelernt - sie ist eine wahre Anpassungsmeisterin.
Sie durchlebt eine große ...

Meine Meinung zum Inhalt:
Katha möchte nie und auf gar keinen Fall Ärger machen oder auffallen, das hat sie schon von klein auf gelernt - sie ist eine wahre Anpassungsmeisterin.
Sie durchlebt eine große Entwicklung während der Handlung. Sie lernt die Mutter einer Klassenfreund kenne, die Angelica heißt. Angelica baut Vetrauen auf und wird so wie eine Art Mutter. Das geht nicht spurlos an ihr vorbei und sie beginnt zu reflektieren und nachzudenken... aber es passieren noch schlimmere Dinge.. wir erleben hier viele Emotionen - Wut, Ärger, Trauer, Schmerz und große Gefühle. Eine Geschichte, wie aus dem Leben - das Erwachsenwerden wird hier gut skizziert und bildlich, sowie authentisch dargestellt. Das Buch hat mich sehr beeindruckt und ich werde noch lange darüber nachdenken. Sehr erfrischend und empfehlenswert. Toll!!!

Veröffentlicht am 13.07.2023

Empfehlung!

Der Frühling ist in den Bäumen
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Schon der Einstieg ins Buch ist kein leichter - alles kommt so, wie es kommen muss. Die Ehe der jungen Renina ist zum Scheitern verurteilt... Renina sieht nur einen einzigen Ausweg, um aus der Situation ...

Schon der Einstieg ins Buch ist kein leichter - alles kommt so, wie es kommen muss. Die Ehe der jungen Renina ist zum Scheitern verurteilt... Renina sieht nur einen einzigen Ausweg, um aus der Situation zu entfliehen, nämlich die Scheidung. Von da an geht sie ihren eigenen Weg.
Ich kenne bereits vorherige Bücher von der Autorin, wo sie ebenfalls starke Frauenbilder skizziert - die sich trotz schwierigen Umständen durchgekämpft und etwas für die späteren Generationen von Frauen hinterlassen haben.
Aber diesmal spielt die Geschichte nicht in Südamerika, es geht nämlich um die Mutter der Autorin selbst,, die die erste Frauenzeitschrift Deutschlands, namens LADY in den Nachkriegsjahren (1953) herausgebracht hat. Auch hier beweist die Autorin ihr Gespür für diese besonderen Jahrzehnte, so erwähnt sie namenhafte Größen aus der Künstler und Polit- Szene, die im Buch auftauchen und diese Zeit mitprägten.
Dieses Buch ist weitaus radikaler und greift das Thema der sexuellen Belästigung und sexualisierter Gewalt auf, eine toxische Spirale von Abhängigkeiten wird hier beschrieben, die es den Opfern oft schwierig macht, auszubrechen.
Gerade in Zeiten von ''Me- Too'' trägt dieses Buch einen wichtigsten Beitrag zu dem Thema dazu. Wer hier nur einen Wohlfühlroman sucht, ist Fehl am Platz - Jana Revedin schreibt schonungslos und offen - sehr spannend und eine gewiss neue, starke Seite der Autorin, die ich als Leserin zu schätzen weiß.

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