Profilbild von Deichgraefin

Deichgraefin

Lesejury Star
offline

Deichgraefin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Deichgraefin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2017

Freundinnen trotz allem

Die Geschichte der getrennten Wege
0

Elena Ferrentes dritter Roman geht nahtlos mit dem Zweiten weiter. Der Titel „ Die Geschichte der getrennten Wege! Passt genau.
Elena wird wegen ihrem Roman angegriffen, er ist zu frei. Ja zu der Zeit ...

Elena Ferrentes dritter Roman geht nahtlos mit dem Zweiten weiter. Der Titel „ Die Geschichte der getrennten Wege! Passt genau.
Elena wird wegen ihrem Roman angegriffen, er ist zu frei. Ja zu der Zeit sollten Frauen noch sittsam sein und in Italien erst recht.
Elena erzählt mit ruhiger Stimme ihr und Lilas Leben.Man erfährt ziemlich viel von ihr, es wird aber nie langweilig.
Sie heiratet Pietro, lebt jetzt in Florenz und bekommt zwei Töchter. Trotzdem ist sie unzufrieden. Irgendwie nervt sie mich etwas.
Lila ist in Neapel geblieben, nach anfänglichen Widrigkeiten geht es bei ihr gut. Sie sind jetzt beide so um die drei?0g Jahre alt. Erstaunlich wie viel Unzufriedenheit, Neid und Hass in diesem Roman eingebaut sind. Die Freundschaft der beiden Frauen ist inzwischen etwas schwierig, ihre Lebenswege sind grundverschieden.
Erschütternd die Kämpfe der Gewerkschaften und die vielen Prügeleien und Morde.
Mich interessieren die Frauenschicksale und wie sich das Bild der Frau auch in Italien langsam wandelt.

Elena Ferrente lässt sich Zeit mit ihrer Geschichte und bringt am Schluss noch einen Cliffhanger hinein, das man den nächsten Teil auch noch lesen muss. Sie hat mich trotz allem wieder gefesselt.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Guter Stil

In einem anderen Licht
0

n einem anderen Licht von Katrin Burseg ist wieder ein gutgeschriebener Roman.
Das Cover und der Titel sind stimmig.
Vor zwei Jahren ist Miriams Mann, der als Auslandsjournalist tätig war, erschossen ...

n einem anderen Licht von Katrin Burseg ist wieder ein gutgeschriebener Roman.
Das Cover und der Titel sind stimmig.
Vor zwei Jahren ist Miriams Mann, der als Auslandsjournalist tätig war, erschossen worden. Für Miriam dramatisch und traurig. Sie arbeitete in der gleichen Redaktion in Hamburg, wechselt dann aber zu einer Frauenzeitung.
Die Witwe Dorothea Sartorius spendet für die Verleihung des Sartoriuspreises für Zivilcourage. Zusammen mit der Zeitschrift werden die Kandidaten ausgewählt. Miriam bekommt Briefe mit dem Text „ Fragen Sie Dorothea nach Marguarethe“ unterschrieben mit Elisabeth. Sie interviewt Dorothea, die antwortet aber nicht eindeutig, sondern sagt Miriam wäre die Journalistin. Miriam fängt an Fragen zu stellen. Sie erkundet Dorotheas Werdegang.
Nebenbei trauert sie immer noch um ihren Mann. Wie sie mit ihrem kleinen Sohn Max umgeht ist sehr gut beschrieben.
In diesem Roman wird die politische Situation Deutschlands bis 1998 aufgearbeitet. Es geht um Liebe, Verrat und wie man am Besten mit der Wahrheit umgeht. Die Vergangenheit und die Trauerbewältigung werden Thematisiert.
Katrin Burseg versteht es, Spannung und Glaubhaftigkeit in die Geschichte zu bringen. Die Protagonisten sind durchweg sympathisch.
Ich habe schon zwei gute Romane von der Autorin gelesen und mit diesem war ich auch sehr zufrieden. Sie schreibt mit gutem fesselndem Stil.
Es ist ein empfehlenswerter Roman.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Ukrainische Familie

Slawa und seine Frauen
0

Slawa und seine Frauen von Felix Stephan
Der Autor verarbeitet ernst und nüchtern, aber doch liebevoll seine Familiengeschichte.
Sympathisch empfinde ich, wie er seine Großeltern als linientreue DDR-Bürger ...

Slawa und seine Frauen von Felix Stephan
Der Autor verarbeitet ernst und nüchtern, aber doch liebevoll seine Familiengeschichte.
Sympathisch empfinde ich, wie er seine Großeltern als linientreue DDR-Bürger schildert.
Die Großmutter hat 1962 in Leningrad eine Liebesgeschichte mit dem Ukrainer Slawa Fahlbush. Sie bekommt eine Tochter von ihm. Das ist die Mutter des Autors. Sie erfährt erst als Jugendliche von ihrer Abstammung.
Erst mit 51 Jahren unternimmt sie mit ihrem Sohn die Reise in die Ukraine, um ihre Familie kennen zu lernen. Slawa ist schon gestorben. Er war wohl ein erfolgreicher Psychologe. So lernen sie seine Frau und Tochter kennen und sie sind willkommen, denn er hat seine Tochter nicht verschwiegen.
Felix Stephan beobachtet die neue Familie und die Lebensumstände, wie sie leben, genau.
Wir erfahren durch die Erzählungen viel von dem Leben in der Ukraine, wie es sich nach dem Zusammenbruch der UDSSR verändert hat.
Slawas Sohn Alexander wohnt in Israel, den besuchen Mutter und Sohn auch. Da erfährt man, wie einsam man da sein kann.
Dieser Roman ist eine ziemlich realistische Reise in die Vergangenheit,
Der Autor ist ein guter Beobachter.
Sein Roman konnte mich fesseln. Ich habe Mutter und Sohn auf ihren Reisen gerne begleitet.
Eine Geschichte wie das Leben sie schreibt.

Veröffentlicht am 29.08.2017

Wundebare Familiengeschichte

Sonntags fehlst du am meisten
0

Durch das Cover und dem Titel erwartete ich eine leichte Geschichte. Ich bin jetzt eines besseren belehrt worden.
Sonntags fehlst du am meisten von Christine Drews ist ein besonders einfühlsamer interessanter ...

Durch das Cover und dem Titel erwartete ich eine leichte Geschichte. Ich bin jetzt eines besseren belehrt worden.
Sonntags fehlst du am meisten von Christine Drews ist ein besonders einfühlsamer interessanter Familienroman mit sehr viel Potential,.
Er spielt von 1946 bis 2016, immer wieder in Erinnerungen sogar bis vor dem 2. Weltkrieg hin und her.Über den jeweiligen Kapiteln steht die Jahreszahl, so ist es gut lesbar.
Caros Vater Karl musste durch den Krieg sehr früh erwachsen werden und Verantwortung übernehmen. Seine Familie stammt aus dem Osten und da hat er es als Flüchtling besonders schwer, aber er hat es geschafft. Diese Generation wurde ihrer Kindheit beraubt.
Als er nach zwei Söhnen die Tochter Caro bekommt, behandelt er sie wie eine Prinzessin, das ist ihr nicht so gut bekommen. Sie rutscht in den Alkoholismus ab, Karl ist enttäuscht und Caro gibt ihm die Schuld.
Die erwachsene Caro muss erst erkennen lernen wie diese Nachkriegsgeneration denkt und handelt und warum über vieles nicht gesprochen wurde. Sehr gut hat mir gefallen, wie Cora mit ihren Selbstzweifeln und Vorwürfen langsam auf dem richtigen Weg kommt.
Der Autorin ist es sehr gut gelungen die Emotionen einzufangen.
Der Roman hat mich nachdenklich gemacht. Ich konnte einiges in meiner eigenen Familie wiedererkennen.
Dadurch und weil die Autorin das so realistisch darstellt hat der Roman mich total gefesselt.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Faszinierende Liebesgeschichte

Morgen ist es Liebe
0

Morgen ist es Liebe von Monika Maifeld ist eine schöne kurzweilige Liebesgeschichte.
Die Autorin besticht durch ihren spritzigen fesselnden Schreibstil.

Der Roman fängt mit den Worten „Heute ist es ...

Morgen ist es Liebe von Monika Maifeld ist eine schöne kurzweilige Liebesgeschichte.
Die Autorin besticht durch ihren spritzigen fesselnden Schreibstil.

Der Roman fängt mit den Worten „Heute ist es kalt genug um zu sterben“ an, und das kurz vor Weihnachten, das hat mich erst einmal erschrecken lassen.
Martin Halberg will sich bei einer kleinen Kapelle auf einem Weinberg das Leben nehmen. Er wird gestört, denn die Ärztin Alexandra Novak verunglückt in der Nähe mit ihrem Auto. Martin ist gezwungen sie zu retten, denn das Auto droht in Flammen auszubrechen. Um sie vor dem Schnee und der Kälte zu schützen, deckt er sie mit seinem Mantel zu. Dumm nur das er seinen Abschiedsbrief darin hat. Bevor Krankenwagen und Feuerwehr eintreffen verschwindet er.

Eine besonders liebenswürdige Nebenfigur ist Alexandras Mutter Martha. Durch die bildhaften Beschreibungen sehe ich sie mit ihren Hüten und ihrem Hund Mr. Spock genau vor mir.
Als Alexandra aus dem Krankenhaus entlassen wird, will Martin sich zu erkennen geben und seinen Mantel mit dem Brief wieder haben. Aber bei der quirligen aufgeregten Martha kommt er einfach nicht zu Wort.
Dann ist da noch den Kommissar Jean-Claude, dem seine Laune Martha an seinem Bart ablesen kann, witzige Idee.

Es kommt zu vielen Missverständnissen, die und die oft ulkigen Situationen machen den Roman aus.

Der Roman hat ernste und witzige Ansätze, die durch die gute Mischung bestechen.
Ein gut lesbarer Roman der Laune macht.
Die Autorin muss ich im Auge behalten.