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Veröffentlicht am 07.09.2017

Zeitgemäßer Jugendroman

Immer diese Herzscheiße
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Inhalt: Die 15-jährige Sarah denkt nicht daran, sich in der Schule anzustrengen. Ihr Berufswunsch ist ohnehin Hartz IV und ihre Hobbies klauen und trinken. Zusammen mit ihrer besten Freundin Dixi hat sie ...

Inhalt: Die 15-jährige Sarah denkt nicht daran, sich in der Schule anzustrengen. Ihr Berufswunsch ist ohnehin Hartz IV und ihre Hobbies klauen und trinken. Zusammen mit ihrer besten Freundin Dixi hat sie nur Quatsch im Kopf. Dann wird sie jedoch beim Dealen erwischt und von ihrem Lehrer vor die Wahl gestellt: Entweder sie bekommt einen Schulverweis oder sie macht bei einem Theaterprojekt mit. Doch beim Theater ist es, hingegen aller Erwartungen, gar nicht so schlecht. Und dann ist da auch noch der nette Paul, der ihr Herz höher schlagen lässt.

Meinung: „Immer diese Herzscheiße“ ist ein zeitgemäßer Jugendroman, mit einer frechen Protagonistin und jeder Menge Lebensweißheiten.
Sarah ist gerade mal 15 Jahre alt, aber sie glaubt, dass sie eh keine Zukunft hat. Also besteht ihr Leben aus Schulschwänzen und klauen. Am besten mit ihrer Freundin Dixi, die aus dem gleichen Holz geschnitzt ist. Sarah ist frech und respektlos, aber auch mutig und taff. Sie ist es bloß einfach nicht gewohnt, dass jemand an sie glaubt, oder sich jemand für sie einsetzt. Sogar von ihrem Bruder fühlt sie sich verraten, seit dieser von Zuhause ausgezogen ist. Dann trifft sie Paul, der in seiner mitfühlenden und netten Art genau das Gegenteil von ihr zu sein scheint.
Die aufkeimenden Gefühle fand ich sehr gut und realistisch dargestellt und man merkt, dass sich dadurch für Sarah nach und nach einiges verändert.
Auch Kathi, die ihr Nachhilfe geben soll, ist sympathisch und lässt sich von Sarahs direkter Art nicht einschüchtern.
In dem Buch geht es nicht nur um die erste Liebe, sondern ebenfalls um Zukunft, Mut und Hoffnung. Und so ist es mit jeder Menge Lebensweisheiten gespickt, die den Leser zum Nachdenken anregen.
Mich hat das Buch gut unterhalten und ich empfehle es jedem, der lesen möchte, wie ein Mädchen, im sozialen Brennpunkt, ihr Leben bewerkstelligt.

Fazit: Zeitgemäßer Jugendroman, über eine alltägliche Heldin, der zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Unterhaltsames Lügenmärchen

Almost famous – Wie ich aus Versehen fast berühmt wurde
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Inhalt: Zoe ist die Neue an der Schule. Und damit gehört sie natürlich erstmal nirgendwo dazu. Um dies so schnell wie möglich zu ändern, erfindet sie einen berühmten Vater. Und der ist niemand anderes ...

Inhalt: Zoe ist die Neue an der Schule. Und damit gehört sie natürlich erstmal nirgendwo dazu. Um dies so schnell wie möglich zu ändern, erfindet sie einen berühmten Vater. Und der ist niemand anderes als der Superstar Alex Vingar. Blöd nur, dass sich ihre neue Freundinnen mehr für ihn interessieren als für sie. Bald steht für Zoe fest: Sie muss ihren Scheinvater wieder loswerden. Bloß wie?

Meinung: „Almost famous - Wie ich aus Versehen fast berühmt wurde“ ist ein humorvolles, leichtes Jugendbuch, das ich mit dem Thema Zugehörigkeit und Freundschaft beschäftigt. Im Mittelpunkt steht Zoe, die sich nichts mehr wünscht, als an ihrer neuen Schule Freundschaften zu schließen. Zoe ist witzig und klug. Ich mochte ihre Gedankengänge, an der sie den Leser stets teilhaben lässt, sowie ihre Fantasie sehr gerne. Sie träumt sich schon mal mit ihrem erfundenen Vater nach London oder auf eine Party. Und sein, ebenfalls erfundener, Assistent, wird sogar schnell zum festen Bestandteil ihres Lebens.
Dabei ist ihr eigenes Leben bereits cool. Sie lebt neuerdings nämlich, mit ihrer Familie, bei ihrer aristokratischen Oma, die sich für eine Lady hält und immer für eine Überraschung gut ist. Naben Zoes Sprüchen, hat mich die Oma, mit ihren Ansichten, ebenfalls sehr zum Lachen gebracht.
Die Geschichte ist witzig und locker geschrieben. Die Dialoge sind Humorvoll und Zoe ist eine ganz tolle Protagonistin.
Es geht allerdings auch um ernste Themen, wie Dazugehörigkeit und Freundschaft. Ich habe mich hier gut unterhalten gefühlt und würde mich auf weitere Geschichten aus Zoes Welt freuen.
Das einzige Manko ist, dass das Buch etwas plötzlich endet. Hier wird viel der Fantasie des Lesers überlassen.

Fazit: Humorvolles Buch über ein Mädchen, das ein unterhaltsames Lügenmärchen zurecht spinnt, um dazuzugehören. Witzig und flüssig geschrieben und gut zwischendurch zu lesen.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Dschungelabenteuer mit Sauriern

Supersaurier - Kampf der Raptoren
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Inhalt: Als die 13-jährige Bea, gemeinsam mit ihrer Großmutter Bunty und deren Ziehsohn Theodor, im Dschungel nach seltenen Raptoren suchen möchte, fühlt sie sich schon bald beobachtet. Ständig starren ...

Inhalt: Als die 13-jährige Bea, gemeinsam mit ihrer Großmutter Bunty und deren Ziehsohn Theodor, im Dschungel nach seltenen Raptoren suchen möchte, fühlt sie sich schon bald beobachtet. Ständig starren sie blaue Augen aus dem Dickicht an. Und dann ist da auch noch der gefährliche Saurierhändler Hayter, der Fremde gar nicht mag. Als die kleine Gruppe von Raptoren bedroht wird, machen sie eine Entdeckung, die ihr Leben und alles woran sie glauben für immer verändern wird.

Meinung: „Supersaurier- Kampf der Raptoren“ ist der erste Band einer neuen Serie von Jay Jay Burridge. Der Leser wird in ihm eine fremde Welt entführt, in der es normal ist, dass Saurier die Welt bevölkern. Sie werden zum Beispiel als Last-, Haus- oder Reittiere genutzt und ihre Haut ist meist von Federn aller Art bedeckt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich Bea, Bunty und Theodor auf eine Forschungsreise begeben, um besonders seltene Exemplare zu erforschen.
Bea ist ein sehr mutiges Mädchen, das offen auf andere zugeht und stets hilfsbereit handelt. Da sie, nach dem Verschwinden der Eltern vor vielen Jahren, bei ihrer coolen und taffen Großmutter Bunty aufgewachsen ist, haben die beiden ein dementsprechend enges Verhältnis. Aber auch Theodor, der ja nicht blutsverwandt mit den beiden Frauen ist, gehört mit zur Familie und würde praktisch alles für die beiden Frauen tun.
Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen. Sogar der grausame Händler Hayter, den sich die Gruppe schnell zum Feind macht, erscheint gut dreidimensional und lebendig.
Ich habe etwas gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war und mit den Sauriern und dem Schreibstil zurecht gekommen bin. Danach habe ich die Geschichte als spannend und abwechslungsreich empfunden. Es ist eben mal ganz was anderes. Das Buch glänzt außerdem noch durch die schönen Illustrationen, die sich durch das ganze Buch erstrecken und den Leser noch mehr in die Geschichte ziehen.
Dies ist ein gelungener Abenteuerroman, der neben den Sauriern noch einige Überraschungen bereit hält und außerdem durch Bea und die übrigen Charaktere punkten kann.

Fazit: Guter Abenteuerroman mit Sauriern, sympathischen Charakteren und schönen Illustrationen. Es hat etwas gedauert, bis ich in der Geschichte drin war, aber dann hat sie mich nicht mehr losgelassen und blieb bis zum Ende spannend.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Wer ist schon perfekt?

Die Perfekten
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Inhalt: Rain ist ein Ghost. Sie und ihre Mutter sind immer auf der Flucht. Denn als Ghost ist sie eine Ausgestoßene. Jemand, der nicht im System ist, das die Menschen nach ihren Genen in Nummern unterteilt. ...

Inhalt: Rain ist ein Ghost. Sie und ihre Mutter sind immer auf der Flucht. Denn als Ghost ist sie eine Ausgestoßene. Jemand, der nicht im System ist, das die Menschen nach ihren Genen in Nummern unterteilt. Wenn sie gefangen wird, droht ihr schreckliches. Als sie dann Lark kennenlernt entwickelt sie Gefühle für ihn. Doch kann sie ihm in einer Welt wie dieser wirklich vertrauen?

Meinung: „Die Perfekten“ ist eine Dystopie in der die Gene der Menschen über die jeweilige Lebensqualität entscheiden. Ganz oben in der Rangordnung stehen die Perfekten. Einige wenige Auserwählte, die in allem vollkommen scheinen. Sie werden abgeschirmt und leben im Reichtum. Der Rest der Bevölkerung wird von eins herunter abgestuft. Und als drei bekommt man zum Beispiel keine Schulbildung, da man ohnehin als beschädigt angesehen wird. Nur Einsen können aufsteigen und gute Jobs ergattern. Unter den Dreien stehen nur noch die Ghosts, die Außenseiter, die gar keine Nummern haben und aus unterschiedlichen Gründen im Untergrund leben. Viele Ghosts sind deswegen zu Rebellen geworden, die gegen das System kämpfen. Nicht so jedoch Rain. Sie möchte einfach nur dazugehören und wünscht sich nichts sehnlicher als Freunde zu haben und zur Schule gehen zu können. Eben normal zu sein. Und das ist im Bezirk Grey, in dem es von Smog und Mutantenratten nur so wimmelt, alles andere als einfach.
Rain ist eine tolle Figur. Sie ist sehr mutig, aufmüpfig, stark und schlau. Ihre Mutter, mit der sie ihr Leben lang auf der Flucht ist, hat ihr viel übers Überleben beigebracht und so haben die beiden Frauen allerlei Tricks drauf.
Stets an Rains Seite ist ihre Fuchsmanguste Pi, zu der sie eine enge Bindung hat.
Die Welt, in der die Geschichte spielt, erscheint oft trostlos und die Unterschiede in der Gesellschaft sind sehr stark hervorgehoben. Die einen haben genug zu essen und tragen schöne Kleider, die anderen haben nicht einmal saubere Luft zum atmen. Und gerade das macht eine gute Dystopie meiner Meinung nach aus: Hoffnung, Andersartigkeit und doch auch etwas bekanntes, denn Arm und Reich gibt es ja auch zu unserer Zeit.
Neben Rain wird ebenfalls viel aus Larks Sicht erzählt. Er würde für seine Schwester, die „nur“ eine Drei ist, alles tun. Gerade diese Figur ist oft zerrissen und wird zu schrecklichen Dingen gezwungen. Er wünschst sich nichts mehr, als die, die er liebt zu verteidigen, gerät dabei aber schnell zwischen die Fronten. Dieser Charakter hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, vor allem eben wegen den Gefühlen, die die ganze Zeit über greifbar sind. Und natürlich wegen der extrem süßen kleinen Schwester.
Die Geschichte ist sehr spannend und extrem gut geschrieben. Ausserdem enthält sie viele Wendungen. Gerade wenn ich dachte ich wüsste nun alles und könnte mir ungefähr denken, wie die Geschichte weitergeht, hat mich die Autorin erneut überraschen können.
„Die Perfekten“ ist eben eine gut ausgereifte und hochinteressante neue Dystopie. Allerdings gibt es, da es viel um Aufstände und Hass geht, ebenfalls sehr viel Gewalt und Tod. Wem dies zuviel ist, sollte die Geschichte vielleicht lieber nicht lesen.
Und es gibt keine Liebesgeschichte. Es gibt zwar zarte Andeutungen der Gefühle, allerdings mehr im Hintergrund.
Mir allerdings hat das Buch gut gefallen. Ich mag Dystopien und diese erinnert, in ihrer Art, entfernt an den 3. Panem-Teil, in dem es ja ebenfalls sehr brutal zugeht.

Fazit: Gute Dystopie, allerdings etwas brutal und ohne Liebesgeschichte. Mir hat sie allerdings schon allein durch Charaktere und Umgebung sehr gut gefallen und bekommt daher 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Wird nach der Hälfte richtig spannend

Hundert Lügen
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Inhalt: Die Geschwister Manon und Kris führen bereits als Jugendliche ihre eigenen Leben. Seit dem Sommer vor 10 Jahren, nachdem ihre Familie nicht mehr dieselbe war, versuchen sie ihre Traumata aufzuarbeiten. ...

Inhalt: Die Geschwister Manon und Kris führen bereits als Jugendliche ihre eigenen Leben. Seit dem Sommer vor 10 Jahren, nachdem ihre Familie nicht mehr dieselbe war, versuchen sie ihre Traumata aufzuarbeiten. Als Drohbriefe an ihren Vater die Geschwister erneut nach Hause führen überschlagen sich bald die Ereignisse. Und Manon und Kris müssen sich entscheiden, ob sie die Wahrheit hinter den Lügen überhaupt erfahren wollen.

Meinung: „Hundert Lügen“ von Alice Gabathuler ist ein Jugendthriller mit einer interessanten Grundidee, bei der sich der Leser bald schon selbst fragt, was wahr und was gelogen ist. Und natürlich was im Sommer vor 10 Jahren wirklich geschah. Die Autorin hat hier eine gut gemachte Geschichte entwickelt, in der viele Wendungen vorkommen.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Geschwister Manon und Kris. Die beiden hatten ein tolles Verhältnis zueinander, bis eben vor 10 Jahren. Ab da war nichts mehr so wie es war. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die beiden Jugendlichen eigentlich nicht wirklich mit ihrem Leben klar kommen. Was mir gut gefallen hat, ist, dass sich die beiden im Haus des Vaters, erstmal wieder langsam annähern. Und das man ihnen anmerkt, dass ihnen dies, obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschen, nicht leicht fällt. Trotzdem mochte ich die beiden recht gerne, gerade weil sie eben nicht die perfekten Vorzeigekinder sind.
Die Nebenfiguren haben mir ebenfalls gut gefallen. Es gibt zum Beispiel eine kleine Widerstandsgruppe, zu deren Anführerin Lenny, sich Kris bald hingezogen fühlt.
Und es gibt zahlreiche Sicherheitsleute, die für die Sicherheit der Familie sorgen sollen.
Vater Stig fand ich persönlich am interessantesten, da diese Figur von Anfang an unsympathisch dargestellt wird und ich natürlich wissen wollte, warum das so ist.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und man kommt schnell in die Geschichte hinein. Allerdings wird es erst ab ca. der Hälfte des Buches richtig spannend. Vorher wird man in die Lebensumstände der Figuren und ihr Umfeld eingeführt.
Ab der Hälfte konnte ich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen, da man immer neue Geheimnisse erfährt und mit den Geschwistern intensiv mitfiebert.
Alles in allen konnte mich das Buch gut unterhalten und ich empfehle es jeden, der mal wieder einen guten Jugendthriller lesen möchte, und dem ein etwas langsamerer Start nichts ausmacht.

Fazit: Guter Jugendthriller mit kleinen Schwächen. Trotzdem sehr zu empfehlen.