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Veröffentlicht am 06.09.2023

emotionales Finale der Musikhaus-Saga - Abschiede und Neuanfänge

Das Musikhaus an der Alster - Klang des Schicksals
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Dies ist nun das bewegende Finale der Musikhaus-Saga, emotional und gleichzeitig spannend.
Die Kriegsjahre haben ihre Spuren hinterlassen, bereits in 3.Generation kämpft die Familie um das Überleben des ...

Dies ist nun das bewegende Finale der Musikhaus-Saga, emotional und gleichzeitig spannend.
Die Kriegsjahre haben ihre Spuren hinterlassen, bereits in 3.Generation kämpft die Familie um das Überleben des traditionellen Musikhauses.

Während sie nach dem verheerenden Brand des Musikhauses in Hamburg einen Neuanfang in England gewagt haben, versuchen sie gemeinsam dem berühmten Musikhaus wieder Leben zu geben, doch die Moderne hält Einzug, die Erwartungen der Kunden steigen.

Theresa lebt nun als Witwe bei ihrer Tochter, doch die Spuren der Zeit nagen auch an ihr, was mir ziemlich nahe gegangen ist, weil es einfach derart traurig ist, wenn man sieht, wie das Alter einen Menschen zeichnet.

Doch sowohl ihre Tochter Lena als auch die Enkelin Ines versuchen alles, um es ihr auf ihre alten Tage so angenehm wie möglich zu machen, auch wenn dies eine ziemliche Herausforderung ist.
Gleichzeitig taucht plötzlich eine Fremde auf, die behauptet, mit der Familie Albers verwandt zu sein. So reicht die Spurensuche bis nach Hamburg und Ines stößt gemeinsam mit ihrem Kollegen Malcom, der zeitgleich eine Konferenz besucht, auf ein dunkles Familiengeheimnis, das weitreichende Auswirkungen auf alle haben wird.

Es ist eine wundervolle Geschichte über liebgewonnene Traditionen, Abschiede und Neuanfänge, einer Reise zu sich selbst und der Möglichkeit, Chancen zu nutzen, die Vergangenheit aufzuarbeiten und Unrecht wiedergutzumachen.

Dabei hat mir die Art, wie Corinna Dorenkamp die Geschichte erzählt hat, wieder unglaublich gut gefallen. Auf beeindruckende Art, ist es ihr gelungen, eine Geschichte zum Leben zu erwecken, mit den Emotionen der Zuhörer zu spielen, um sie in die Geschichte zu ziehen und Bilder der Personen und Orte zu zeichnen.

Dabei haben mich der Verlauf und die eingebauten Wendungen mehrmals ordentlich überrascht, was es für mich zu einer gelungenen Trilogie gemacht hat, die ich sehr gern weiterempfehle.

Zudem finde ich sowohl die Cover der Bücher als auch die Wahl der Titel genau passend und sehr ansprechend.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

sanft und gefühlvoll und doch voller Stärke und Glauben

Stark wie die Blumen der Prärie
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Dies ist der 2.Teil der „Neuanfang in Colorado“ Reihe. Vom Stiefvater vertrieben geht es mit Flynn McQuaid und seinen beiden Geschwistern Ivy und Dylan samt Rinderherde auf den beschwerlichen Weg nach ...

Dies ist der 2.Teil der „Neuanfang in Colorado“ Reihe. Vom Stiefvater vertrieben geht es mit Flynn McQuaid und seinen beiden Geschwistern Ivy und Dylan samt Rinderherde auf den beschwerlichen Weg nach Colorado, wo sich sein Bruder Wyatt mit seiner Frau Greta und ihrer Schwester Astrid eine Ranch aufgebaut hat.


Doch als Flynn die junge Botanikerin Linnea aus dem Fluss rettet, hat er nicht nur die beschwerliche Aufgabe, die Rinder möglichst vollständig zu seinem Bruder zu bringen, sondern auch auf die junge Botanikerin aufzupassen und sie vor Gefahren zu schützen.


Diese Geschichte ist wirklich ein Genuss. Nicht nur, weil es an jeder Ecke lauernde Gefahren gibt, die sich mit fortlaufender Reise summieren, sondern weil Linnea einfach so unbedarft ist, ungewollt von einem Ungeschick ins nächste rasselt und dabei Flynn nicht nur aufgrund seines Beschützerinstinkts, sondern auch wachsender Gefühle immer mehr fordert. Der innere Kampf gegen das, was er sich selbst aufgrund vieler schlimmer Erfahrungen auferlegt hat, ist deutlich zu spüren.

Er ist ein verantwortungsbewusster, fleißiger und rücksichtsvoller Mensch, der immer erst das Wohl anderer im Auge hat und gleichzeitig überfordert ist, weil er merkt, wie ihn vieles an seine Grenzen bringt.


Linnea dagegen ist zwar eigensinnig und doch so liebenswert, naturverbunden und gutmütig und obwohl sie eine äußerst attraktive Frau ist, bleibt sie bescheiden und verknüpft diese Schönheit mit der Schönheit der Natur und verweist dabei immer mit verschiedenen Bibelzitaten auf Gott als Schöpfer und die Achtsamkeit des Lebens.


Ich mochte diese unbefangene Art, wie sie mit den Menschen umgeht, besonders mit Flynns Schwester Ivy, über die ich oft lachen musste, weil sie ihren Bruder mit ihrer direkten Art gern mal aus der Reserve lockt.

Gleichzeitig erhält man ein paar interessante Einblicke in die Botanik, ihre Beschaffenheit und wie sie genutzt werden kann.

Es ist ein sanfter, gefühlvoller Roman, in der auf verschiedene Art auf Gottes Schöpfung Bezug genommen wird, welchen Einfluss sie auf die Persönlichkeit eines Menschen nehmen kann, besonders wenn man sein Leben in Gottes Hand legt und darauf vertraut, dass er zum richtigen Zeitpunkt handeln wird.

Obwohl man ahnt, wie es ausgeht, ist die Entwicklung einfach bezaubernd, denn beide lernen auf unterschiedliche Art, dass Erlebnisse und Vorstellungen anders verlaufen, wenn jemand in das eigene Leben tritt, der es mit Güte und Vertrauen bereichert und es wieder lebenswert macht.

Dabei sind auch Cover und Titel passend gewählt, weil es hier um verschiedene Arten von Stärke geht, die alle auf Gottes Gnade und Güte zurückzuführen sind.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

packendes und mitreißendes Finale der Liebenberg-Trilogie

Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten
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Im großen Finale der Liebenberg Trilogie begleiten wir die Angestellten des berühmt berüchtigten Schlosses in Brandenburg, während sich die politische Schlinge um ihren Dienstherrn Fürst Philipp zu Eulenburg ...

Im großen Finale der Liebenberg Trilogie begleiten wir die Angestellten des berühmt berüchtigten Schlosses in Brandenburg, während sich die politische Schlinge um ihren Dienstherrn Fürst Philipp zu Eulenburg immer weiter zuzieht.

Skandalträchtig mit weitreichenden Auswirkungen verläuft der Prozess, auf den sich sowohl Presse als auch die darin verwickelten Politiker stürzen und versuchen, alles ans Licht zu bringen, was bei der sogenannten Liebenberger Tafelrunde alles geschehen ist, und gegen welche Paragraphen verstoßen wurde.

Dies hat auch Auswirkungen auf die Bediensteten, die nun alle um ihre Jobs bangen und damit auch um die Zukunft ihrer Familien, die auf den Verdienst angewiesen sind.
Doch auch unter den Bediensteten liegt ein dunkler Schatten, zu viele Geheimnisse, Intrigen und Erpressungen, die gravierende Folgen haben.

Hanna Caspian ist hier ein Finale gelungen, dass politisch interessant recherchiert ist und zeigt, welche Folgen all diese politischen Entwicklungen auch auf die Geschichte Deutschlands unter dem Kaiser Wilhelm hatte und ein dunkles Kapitel kurz vor dem 1.Weltkrieg einläutete.

Aus der Sicht der Bediensteten zu erleben, wie sich all das auf sie auswirkte, zu welch falschen und schwierigen Entscheidungen sie gedrängt wurden hat mir gut gefallen. Um ihre Rechte kämpfend, um ihre Familien und Zukunft bangend wurde einiges an Spannung aufgebaut und so manches hat mich ziemlich erschüttert.

Besonders die Entwicklungen der bereits vertrauten und liebgewonnenen Angestellten haben mir am meisten gefallen, denn auch hier gab es so manche Veränderung, die das Leben ziemlich auf den Kopf gestellt hat, für einige aber auch eine ziemliche Herausforderung und harte Probe war.
Hoffnung und Leid liegen so dicht beieinander und es braucht nur einen kleinen Funken, um all die Zukunftspläne zu zerstören oder in ungeahnte Richtungen zu bringen.

Titel und Cover locken und bringen die gesamte Geschichte auf den Punkt.

Eine Schattenwelt, in der Menschen wie Marionetten benutzt werden und sich zeigt, wie abgründig und rücksichtslos Politik für eigene Zwecke missbraucht wird, sich überraschende Verbündete auftun, ohne Rücksicht auf Verluste oder Opfer der Untergebenen oder ehemaliger Freunde.

An manchen Stellen hätte ich mir noch etwas mehr Abwechslung und anhaltenden Spannungsbogen gewünscht, dennoch ist das packende Finale unterhaltsam, mit ungeahntem Twist gemischt mit interessanten, historischen Einblicken in die Anfänge des 20.Jahrhunderts und einer bittersüßen Lovestory.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

wundervoller emotionaler Debütroman mit ganz großem Heimatgefühl

Wo die Libellen tanzen
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Was für ein schöner Debütroman – Wohlfühlen mit ganz viel Heimatflair, etwas ganz Besonderes für mich und deshalb nochmal viel intensiver.

Es ist eine Geschichte, die so viele Emotionen an die Oberfläche ...

Was für ein schöner Debütroman – Wohlfühlen mit ganz viel Heimatflair, etwas ganz Besonderes für mich und deshalb nochmal viel intensiver.

Es ist eine Geschichte, die so viele Emotionen an die Oberfläche lockt und gleichzeitig sanft und gefühlvoll ist, weswegen auch der Titel unglaublich gut gewählt ist - Libellen, schimmernd und doch auch zaghaft, scheu, mit einer gewissen Leichtigkeit und trotz ihres kurzen Lebens sind sie ein Symbol für Veränderungen, Neuanfänge, Mut und Zuversicht, das Beste aus dem Leben zu machen.

Genau das erlebt man mit Val (Valeria) in diesem Roman auch. Für ihren Partner hat sie viel aufgegeben, um mit ihm ein Leben in der Großstadt Berlin aufzubauen, doch das fordert auch seinen Preis und je mehr sie sich verliert, desto mehr sehnt sie sich danach, den Kopf freizukriegen und ihr Leben zu überdenken.

Da bietet sich die alte selbstgebaute Hütte ihrer Eltern im Harz an. Dieser Rückzugsort ist mit vielen alten Erinnerungen verbunden, traurig, tränenreich und befreiend zugleich und es macht unglaublich viel Spaß, sie dabei zu begleiten, wie sie nicht nur die Spinnenweben des Hauses, sondern auch ihrer Gedanken entwirrt, die landschaftlichen Eindrücke genießt und lernt innerlich abzuschalten.
Mit all den Bewohnern dieses herzlichen, gastfreundlichen Ortes, ihrer Hilfsbereitschaft, der Schulter zum Anlehnen spürt Val mehr und mehr, was es heißt, Türen zu schließen oder zu öffnen. Vergangenheit zu bewältigen, Schmerz zuzulassen und gleichzeitig frei atmen zu können.

Das Buch hat mich sehr berührt, ich bin durch die Seiten geschwebt und es war so faszinierend, dieses Heimatgefühl ganz nah erleben zu können. Die ganzen Eindrücke wurden unglaublich schön vermittelt, ein tiefer Atemzug, der kalte, aber klare See, die Wirkung der Landschaft und des Waldes, der Ruhe und dem Gefühl von Geborgenheit und Rückzug, ohne sich einsam zu fühlen.
Was mich zusätzlich beeindruckt hat, war die Charakterzeichnung.

Man erwischt sich, wie sich ein gewisses Bild entwickelt, man sich beim Schubladendenken erwischt und auf einmal nimmt die Handlung eine ganz neue Wendung und der Überraschungseffekt ist da. Ich habe nicht mit diesem Verlauf gerechnet, es gab so tolle, erstaunliche Entwicklungen durch jeden weiteren Blick hinter die Kulissen, so dass sich einige der Menschen in mein Herz geschummelt haben, ohne dass ich es verhindern konnte und wollte. Da Val leidenschaftliche Klavierlehrerin ist, hat auch die Musik einen großen Platz in dieser Geschichte, was für einige emotionale Momente sorgt.

Am Ende der Geschichte hätte ich mich am liebsten auf den Weg gemacht, um diese Hütte aufzusuchen, dieses Gefühl vor Ort zu spüren, all die besonderen liebenswerten Menschen persönlich kennenzulernen und die örtlichen Leckereien zu genießen.

Dieser gelungene, gefühlvolle, gleichzeitig aber auch humorvolle und tiefgründige Roman handelt von Abschiednehmen, loslassen, vergeben, Neuanfängen, dem Wert von echten Freunden und dem Mut, die Vergangenheit aufzuarbeiten, ohne sich selbst zu verlieren und seine Ziele nie aus den Augen zu verlieren.

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Veröffentlicht am 19.08.2023

sanfte, ruhige und gefühlvolle Geschichte über Verlust, Trauer und Neuanfänge

Der Himmel am nächsten Morgen
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Eine wunderschöne, sanfte und berührende Geschichte auf zwei Zeitebenen, die parallel zusammenlaufen um ein Gesamtbild zu geben.

Erzählt wird die Geschichte von der jungen Lissi zur Zeit des 2.Weltkriegs ...

Eine wunderschöne, sanfte und berührende Geschichte auf zwei Zeitebenen, die parallel zusammenlaufen um ein Gesamtbild zu geben.

Erzählt wird die Geschichte von der jungen Lissi zur Zeit des 2.Weltkriegs und der Zuflucht, die sie durch den Verlust der Eltern bei ihrer Tante findet. All die Kriegserlebnisse, die schwere Nachkriegszeit, die so stark geprägt von Hunger, Kälte, Wohnungsnot ist und der Begegnung mit einem jungen Vertriebenen, der im selben Haus wie sie einquartiert wird.

Gleichzeitig wird man immer wieder in die 70er Jahre versetzt, wie Lissi stückweise mit dem Verlust ihrer großen Liebe fertigwerden muss, mit dem Gefühl der Trauer, der Reaktion ihrer Tochter und den alltäglichen Abläufen.

Abwechselnd wird ihre Geschichte aus Erinnerungen an damals verknüpft mit dem, was sie als junge Witwe neu aufbauen muss, wo am Ende alle Einzelheiten zusammenfließen.
Durch die Begegnung mit Georg, dem Jugendfreund ihres Ehemannes, schwelgen beide in Erinnerungen und bewahren so das Vermächtnis an diesen liebenswerten Jungen, in den sie sich unsterblich verliebt hat und erfährt nach und nach mehr aus ihrer gemeinsamen Kindheit und Jugend. Gerade die unkonventionelle Art von ihm hilft Lissi, aus der Trauer herauszufinden, mit Sorgen und Problemen zurechtzukommen.

Eine tolle Mischung aus sentimentalen, herzzerreißenden aber auch humorvollen Momenten. Ihre Ideen zu kommunizieren fand ich total süß und die aufkeimenden Gefühle waren genau passend dosiert.
Ein sehr gefühlvoller Roman, mit liebenswerten Charakteren, passender Einbindung an deutsche Geschichte und besondere Ereignisse. Lissi mochte ich sehr gerne, weil sie trotz so vieler schwerer Verluste immer wieder aufsteht und durch ihre Kindheitsfreundin Anna jemanden an ihrer Seite hat, mit der sie trotz allem Kummer durch dick und dünn gehen kann.

Eine Geschichte über Verlust, Trauer, dem Beginn neuer Lebensabschnitte. Gefühlvoll, zu Herzen gehend und sanft mit einem Titel, der so viel Hoffnung und Mut enthält und ausdrucksstark in diesem Roman präsentiert wird.

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