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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2023

Anders als gedacht

Unsere Herzen auf Repeat
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Hier haben wir ein Buch, was sehr ruhig ist. Ein sehr unaufgeregter, einfach und simpler Schreibstil. Er ist recht unaufgeregt, dadurch absolut klar und verständlicher in der Wortwahl. Was das lesen absolut ...

Hier haben wir ein Buch, was sehr ruhig ist. Ein sehr unaufgeregter, einfach und simpler Schreibstil. Er ist recht unaufgeregt, dadurch absolut klar und verständlicher in der Wortwahl. Was das lesen absolut einfach gestaltet. Man kann sich komplett auf dieses Buch einlassen, sich komplett in diesem verlieren.
Das Ganze wird ergänzt mit kleinen WhatsApp Auszügen und das jedes Kapitel aus einer anderen Perspektive erzählt wird. Dadurch bekommt man natürlich auch einen Einblick in das Innerste von jeder einzelnen Protagonistin. Hier ist der einzige Hinkelstein, dass man wirklich aufpassen muss, wer gerade erzählt.
Es gibt vier Charaktere, die alle sehr unterschiedlich sind und eigene Ziele verfolgen. Manche mehr ausgearbeitet als andere, daher oftmals nicht einfach, alle komplett zu greifen. Für mich selber ist Eva der heimliche Star, weil sie am authentischsten ist und die meiste Empathie mitbringt.
Gina, ist der Star einer Netflix Serie.
Celeste, ist Solokünstlerin. Mit ihr hatte ich es nicht immer einfach, da manche Handlungen von ihr recht unüberlegt und überstürzt waren. Oftmals hat das Gegenstück Eva gefehlt, daher war nicht immer alles verständlich und Celeste nicht mein wirklicher Favorit.
Eva, ist auf dem College und Songwriterin. Sie ist strebsam und will sich unbedingt ein neues Leben aufbauen. Eines ohne ihre ehemals besten Freundinnen und ohne ihre Band. Doch am meisten fehlt ihr Celeste. Jeder Tag ist ein Kampf, sich von alten Gewohnheiten zu lösen und neu zu beginnen. Deswegen kann sie die Musik nicht ganz aufgeben und schreibt für andere Songtexte.
Steph, ist zurück in der Heimat und lebt bei ihrer Familie.

Zur Story selber, es wird viel geredet. Es gibt kaum Interaktionen oder Spannungsgeladene Situationen. Denn der zentrale Fokus liegt ganz klar darauf, Dinge aus der Vergangenheit aufzuarbeiten und miteinander zu sprechen. Die Fehler die gemacht wurden zu beleuchten und zu verstehen, warum dies so passiert ist.
Dies muss man mögen. Es wird nichts in den direkten Mittelpunkt gestellt, es bekommt keine Situation mehr Aufmerksamkeit als eine andere.
Für mich ganz klar die Message, dass es manchmal hilft miteinander zu sprechen, Situationen zu beleuchten und aus der Welt zu schaffen.
Mich selber hat schlussendlich dies sehr überrascht, da ich mit einer anderen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen bin. Schwanke daher ein wenig, weil ich glaube, dass manche Leser das Drama und die Aktion vermissen werden und ihnen dies zu sachte ist. Vor allem bei jüngeren Lesern könnte dies zu viel Unmut führen.
Hier muss man ganz klar seine Erwartungshaltung herunterstufen und sich darauf einlassen. Denn dann bekommt man ganz viel Input, ganz viele tolle Lesemomente und ein Happyend anders als gedacht.

Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, ganz leise, ganz sanft aber mit einer tollen Message. Man muss sich darauf einlassen, dass ganz klar Action und Spannung fehlt. Doch man lernt tolle Protagonistinnen kennen und wird Zeuge, was es heißt, eine Freundschaft zu kitten und das Musik Wunder bewirken kann. Die Message liegt ganz klar im Fokus, da dass Buch an manchen Stellen recht schleppend vorankommt, doch dranbleiben lohnt sich.

Veröffentlicht am 20.09.2023

Sehr komplexes Worldbuilding

Bronwick Hall – Dornengift
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Bronwick Hall und ich hatten einen wirklich holprigen Start.
Es hat sehr lange gedauert, bis ich mich in diesem Buch komplett zurechtgefunden habe.

Das liegt vor allem an dem mehr als komplexen Worldbuilding. ...

Bronwick Hall und ich hatten einen wirklich holprigen Start.
Es hat sehr lange gedauert, bis ich mich in diesem Buch komplett zurechtgefunden habe.

Das liegt vor allem an dem mehr als komplexen Worldbuilding. Den hier darf mein einfach nichts verpassen, muss wirklich jedes kleine Detail aufnehmen und auf sich wirken lassen. Denn Bronwick Hall ist eine völlig neue Welt, mit ganz neuen magischen Gegebenheiten und vielen tollen Protagonisten. Man muss sich in dieser Hexenwelt, die recht düster ist erst einmal zurechtfinden. Gelingt dies, kann man sich im Anschluss voll und ganz auf die Story konzentrieren.

Doch bevor dies funktioniert, kommen die Protagonisten an die Reihe.

Blaine, hat mich immer wieder an Wednesday Adams erinnert. Ich habe auch beim Lesen, dieses Bild nie aus den Augen bekommen. Sie ist eine Person, die sehr mächtig ist, aber dieses versteckt um möglichst im Schatten zu agieren. Im Verlauf des Buches bekommt man einen relativ guten Eindruck von Blaine, aber es braucht bis sich das Bild vervollständigt. Abschließend ist sie eine Person, die Nähe sucht, die auch Freunde sucht, aber nie den Mut hatte offen und ehrlich zu sein um diese Wünsche zu leben. Ich hoffe das sie in Band 2 plastischer wird und mehr Tiefe bekommt.

Henry Saints, ist ein Professor an Bronwick Hall, recht jung und durch einen Unfall läuft er an einem Stock. Je tiefer man in dem Buch vordringt, desto mehr Geheimnisse von Saints werden offenbart und es ergibt sich ein Bild. Allerdings hätte ich niemals damit gerechnet, welche Geheimnisse hier zu tage kommen und wie manches davon den Verlauf der Geschichte ändert.

Die anderen Protagonisten muss man im Buch kennenlernen. Manche davon sind recht blass geblieben, andere haben toll an Tiefe gewonnen.

Der Schreibstil ist sehr eingängig und lässt sich toll lesen. Das Buch wird aus der Sicht von Blaine erzählt, als ICH- Erzählerin. Dadurch bekommt man etwas von Blaines Innerem zu sehen und von ihren Gefühlen. Ich fand sie wunderbar ausgewählt, um das ganze aus ihrer Sicht zu betrachten. Die Autorin schafft es, den Leser zu begeistern und immer wieder Spannungsbögen einzubauen, die sich langsam nach oben schieben, dann explodieren, ein wenig Ruhe eingekehrt, bis dann wieder eine neue Spannungswelle kommt.

Das Buch endet mit keinem direkten Cliffhanger, aber es bereitet den Leser auf Band 2 vor und dem was da noch alles kommen mag. Ein cleverer Schachzug …

Zur Story, verrate ich nur so viel. Es ist alles recht düster, dunkel und miteinander verflochten. Zum Ende hin, wird alles noch einmal durcheinandergewirbelt und es kommt völlig anders als gedacht. Denn, Blaine und Saints begeben sich auf eine mehr als gefährliche Mission, die von ihnen alles abverlangt und mit Magie alleine kommen sie nicht weiter.
Es erwartet den Leser, Action, Spannung, Intrigen, Verrat und natürlich ganz viel Magie. Geheimnisse werden gelüftet oder bleiben noch verschlossen…

Es entwickelt sich eine gewisse Anziehung zwischen Blaine und Saints, eine kleine Romance. Aber keine die das Buch und die Story dominiert. Sie schippert nebenbei her und bekommt mal mehr oder weniger Aufmerksamkeit. Für mich wunderbar und mehr als gut, weil der Fokus auf etwas anderem liegt. Dennoch sind die Dialoge zwischen den beiden manchmal zum schießen und man spürt die Anziehung in jedem Satz. Dann in einer anderen Szene, schauen sie sich nicht einmal an. Ein Auf und Ab der Gefühle, wunderbar verpackt in der Kulisse von Bronwick Hall und es macht Lust auf Band 2.



Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches so in gewaltiges Worldbuidling hat, dass man sich in diesem erst einmal zurechtfinden muss. Hat man ein ungefähres Bild davon, stellt es keinerlei Problem da. Die Entwicklung der Story ist super und hält viele Überraschungen parat. Bei den Protagonisten könnte etwas mehr Tiefe vorhanden sein um sie einfach plastischer zu machen. Dennoch hat die Story überzeugt und macht absolut Lust darauf zu erfahren wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 11.09.2023

Man muss die ersten Seiten durchhalten

The Lesson of Curses (Chronica Arcana 1)
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Dieses Buch und ich hatten es nicht immer leicht miteinander.
Denn das Worldbuilding ist super Komplex und die Vielzahl an Charakteren hat es mir nicht wirklich leicht gemacht. Man muss dranbleiben, man ...

Dieses Buch und ich hatten es nicht immer leicht miteinander.
Denn das Worldbuilding ist super Komplex und die Vielzahl an Charakteren hat es mir nicht wirklich leicht gemacht. Man muss dranbleiben, man muss die Zähne zusammenbeißen und sich zur Not eine Skizze mit allen Namen anfertigen, um am Ende Band 1 erfolgreich beenden zu können.
Wie bereits erwähnt, gibt es wirklich eine große Anzahl an Charakteren. Diese muss man sortieren und dann nach und nach den beiden Universitäten zuordnen. Denn nur dann, schafft man es wirklich den Durchblick zu bewahren.
Helle Magie: Univerzita Mystika e Magie
Mathea ist recht seltsam. Wahnsinnig besessen davon Noten zu bekommen und in der Schule beurteilt zu werden. Dadurch hat sie recht seltsame Aura und ihre Art kann man als Leser nicht genau greifen. Eher dunkel und eher nicht greifbar. Jedes Mal dachte ich, irgendwie ist Mathea ein schwarzer Fleck in dieser mehr als bunten Schule. Gerade deswegen war es gar nicht so einfach sie als Charakter richtig einordnen zu können.
Schwarze Magie: Academia Sinistra
Ellie ist eher ruhiger, lebt auch zurückgezogener und kommt manchmal etwas unreif rüber. Von ihr erfährt man auch im Verlauf des Buches nicht ganz so viel. Dennoch hat sie auf mich den Eindruck gemacht, ihr Schicksal besser akzeptieren zu können als Mathea.
Zu den beiden Protagonistinnen kommen noch eine Vielzahl an weiteren Protagonisten hinzu. Diese auseinander zu halten, war stellenweise nicht einfacher. Denn man musste sich wirklich konzentrieren wer zu welcher Universität gehört und wer in welchem Verhältnis zueinandersteht.
Was mir aber stellenweise noch mehr Probleme verursacht hat, waren die Namen der einzelnen Professoren. Denn sie waren meist in Tschechisch.
Was zusätzlich noch etwas mehr Komplexität in das Ganze gebracht hat, waren die unterschiedlichen Wesen aber auch Magie die die einzelnen Protagonisten ausüben. Hier hieß es wirklich, konzentrieren und dranbleiben. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man alles versteht und die Zahnräder ineinandergreifen, dafür muss man aber die ersten 150 Seiten gut hinter sich bringen und es wird leichter.
Der Schreibstil war sehr gut lesbar, sehr leicht verständlich und man konnte wirklich der Story folgen. Innerhalb des Buches gab es wieder Spannungssequenzen, sei es durch Kampfszenen aber auch dann, wenn Magie genutzt wurde. Die Spannung war nicht dauerhaft erhalten, sie ist immer wieder abgeebbt und hat sich erneut aufgebaut. Das Buch endet mit keinem Cliffhanger, aber dafür mit vielen offenen Fragen. Hier hätte ich mir die Beantwortung von zumindest ein oder zwei gewünscht…
Das Worldbuidling ist in meinen Augen sehr gut gelungen. Die Stadt Prag an sich ist schon wahnsinnig mystisch und fügt sich daher hervorragend in die Story ein. Auch der Aufbau der Universitäten, der Bibliothek (diese ist übrigens unfassbar), der Unterricht…alles davon ist fantastisch durchdacht und fügt sich hervorragend in die Story ein. Hier gibt es wirklich keine Szenen, in denen ich gedacht habe, es passt nicht. Hier ist alles stimmig…selbst die kreierte Parallelwelt zur Welt der Menschen und Nichtmagischen.
Zur Story selber verrate ich nicht ganz so viel. Außer, dass es eine Verbindung zwischen Ellie und Mathea gibt, die einen roten Faden durch dieses Buch zieht. Das es darum geht, einen Fluch aufzuheben und herauszufinden, wer diesen Fluch gewoben hat und warum?
Es gibt wenige Lösungen, nur eine und diese ist auch nur ein Teil des Rätsels. Das ist das einzige Problem…denn diese Story legt viele Steine um den Weg zu ebnen, aber es gibt keine Auflösung. Viele offene Fragen…
Das muss man eindeutig mögen!
Hier wird ganz klar auf Band 2 und 3 gesetzt um de Leser Lösungen zu präsentieren. Dieses Buch zeigt den Weg auf.
In diesem Buch überwiegen die Freundschaften der Protagonisten untereinander, vielleicht auch das eine oder andere zarte Gefühl und ganz klar das Worldbuidling. Was in den Hintergrund gerutscht ist, der Plot.


Meine Bewertung: 4 Sterne
Das Buch und ich hatten es nicht immer leicht, da ich es mir oftmals schwer gemacht habe mit den Namen und den Zugehörigkeiten. Wenn man dies einmal blickt, dann kann man das fantastische Worldbuilding genießen und auch die Story. Diese gibt aber keine Auflösung Preis, sondern hat den Weg geebnet für alles weitere. Dies muss man eindeutig mögen, auch das der Fokus ganz klar auf etwas anderem liegt als der Auflösung. Die Romantik dominiert nicht das Geschehen, sondern ist ein wunderbarer Begleiter der gesamten Story.

Veröffentlicht am 06.09.2023

Für junge Mädchen okay, für mein Alter eher nichts

Wenn das Leben dich nervt, streu Glitzer drauf
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Zu Anfangs direkt erwähnt, ich bin nicht die Zielgruppe für dieses Buch. Aber, ich habe es trotzdem gelesen, jede Seite genossen und versuche eine objektive Meinung zu diesem abzugeben.
Tess ist eine sympathische ...

Zu Anfangs direkt erwähnt, ich bin nicht die Zielgruppe für dieses Buch. Aber, ich habe es trotzdem gelesen, jede Seite genossen und versuche eine objektive Meinung zu diesem abzugeben.
Tess ist eine sympathische und Schlaue Protagonistin. Sie hat eine ganz klare Vorstellung von ihren Ferien, aber auch von dem was sie will und nicht will. Ihre neue Lebenssituation stellt sie vor viele Herausforderungen. Aber sie versucht dem ganzen mit viel Witz zu begegnen.
Mika, auch als „Glitzer“ im Titel bezeichnet, kommt aus Finnland und ist wie ein kleiner Sunnyboy. Er verkörpert all das was Tess gut findet.
Dieses Buch geht bei den Charakteren nicht wirklich in die Tiefe, was aber auch gar nicht gewollt ist. Hier steht viel mehr im Vordergrund, das erste Verliebtsein, das kuscheln und die Nähe des anderen genießen.
Das alles ist in einem Schreibstil dargestellt, denn ich sehr passend für dieses Alter und die Story finde. Eine nette jugendliche Sprache, die es schafft Leser an dieses Buch zu fesseln. Vor allem mit Witz und lustigen Passagen, kann es auf jeden Fall punkten. Hier haben wir keine hochtrabende Literatur, sondern ein Buch, was bestimmt junge Mädchen begeistern wird.
Zur Story verrate ich mal nicht ganz so viel.
Aber…ich glaube das junge Leser dies grandios finden und auch die ersten zarten Gefühle nachvollziehen können. Wer war nicht schon einmal in diesem Alter verliebt?
Allerdings, betrachte ich das aus meinem Alter heraus… war manches nicht ganz schlüssig, eher unrealistisch und bei manchen Stellen habe ich dann doch mit dem Kopf geschüttelt. Hier hätte ich mir von der Autorin mehr Realismus gewünscht, mehr Fokus auf was wirklich passieren könnte und was nicht.
Aber gut… ich werde dies nicht stark in die Bewertung einfließen lassen, weil ein Buch für junge Mädchen ruhig Fantasie, unvernünftige und unrealistische Situationen enthalten darf. Ein wenig Träumen ist schließlich erlaubt.


Meine Bewertung: 4 Sterne
Eine süße, kleine lustige Story über das Verliebtsein, das Schwärmen, unvernünftige Aktionen und manchmal das Träumen. Junge Mädchen werden dieses Buch lieben, da es leicht und schnell lesbar ist und tolle Lesestunden verspricht. Dieses Buch ist keine hochtrabende Literatur, sondern ein absolutes Wohlfühlbuch für junge Leserinnen, die das Gefühl von Glitzer verspüren wollen.

Veröffentlicht am 29.08.2023

Konnte mich leider nicht komplett überzeugen

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
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Als ich mit dem Buch gestartet bin, habe ich meist nur ein Kapitel geschafft zu lesen, da ich nicht wirklich in dieses hineingefunden habe und weil dieses Buch direkt startet. Keine Vorgeschichte, kein ...

Als ich mit dem Buch gestartet bin, habe ich meist nur ein Kapitel geschafft zu lesen, da ich nicht wirklich in dieses hineingefunden habe und weil dieses Buch direkt startet. Keine Vorgeschichte, kein wirkliches in das Hineinführen in die Story, sondern Bähm… los geht es!
Das alles hat mir große Schwierigkeiten bereitet, da ich es einfach nicht zu fassen bekommen habe. Dieses Buch ist mir sozusagen immer wieder aus den Händen gerutscht. Es war einfach nicht präsent.
Doch irgendwie hat es mich trotzdem interessiert und so habe ich zum letzten Mittel gegriffen, dem Hörbuch. Und siehe da, es hat besser funktioniert.
Ich konnte der Story besser folgen und die einzelnen Protagonisten auch besser differenzieren. Trotzdem habe ich das Buch zwischendurch immer mal wieder zur Hand genommen und ein paar Seiten gelesen, um ein Feeling für den Schreibstil zu bekommen.
Dieser ist ganz besonders. Sehr leise, sehr bedacht und ich finde, liest man ihn, hört man im Hintergrund wie ein kleines asiatisches Glöckchen bimmeln, weil er die gesamte Atmosphäre komplett einfängt. Das Ganze wird aus der ICH Perspektive von Mina erzählt. Dadurch bekommt es noch einmal etwas mehr Tiefe, weil sie auch immer wieder Bausteine aus ihrer Vergangenheit einfließen lässt. Dinge, die sie von ihrer Oma erzählt bekommen hat, alte Märchen und Sagen.
Dieses Buch ist in meinen Augen nicht wirklich spannend. Es hat eher eine konstante Atmosphäre die den Leser dort hindurchträgt. Etwas, was nicht greifbar ist, aber eine stimmige Atmosphäre verleiht und der Geschichte wirklich angemessen erscheint. Manches ist sehr nüchtern erzählt, sehr einfach und simpel gehalten, so dass es zumindest im Spannungsbereich keine großen AHA Momente gibt.
Mina als Charakter und absolute Hauptperson ist sehr einfühlsam, sehr mutig und vor allem in vielen Dingen sehr besonnen und durchdacht. Sie beruft sich stets auf Geschichten sie sie gehört hat und versucht diese mit ihrer Situation zu verbinden. Mina kommt daher sehr intelligent rüber und wahnsinnig sympathisch. Weil sie stets nach Auswegen sucht und immer wieder das Wohl der Anderen im Auge behält. Niemals würde sie sich ins Rampenlicht drängen, eher lässt sie anderen den Vortritt.
Der Gegenpart ist Shin. Das was Mina als Feuer im Hintern fehlt, hat er auf jeden Fall. Sie sind sehr ungleich, haben aber trotzdem beide das Gleiche Ziel.
Ob sie dieses gemeinsam erreichen werden, abwarten!
Die Story an sich hat mir gut gefallen. Bei den Rückblicken hatte ich stellenweise meine Schwierigkeiten, weil ich diese nicht direkt greifen konnte und mir nicht ganz sicher war, ob es ein Rückblick war oder einfach nur eine Handlung in der jetzigen Situation. Das Ende war recht überraschend, damit hätte ich ehrlich nicht gerechnet. Hier liegt ganz klar der Überraschungseffekt auf der Seite der Autorin. Chapeau! Ein wirklich guter Schachzug, denn nichts hat auf dieses Ende hingedeutet.
Zu guter Letzt, ist das Worldbuilding recht komplex, aber leider nicht so transportiert, dass ich es mir wirklich gut vorstellen konnte. Hier hätte ich mir einfach ein paar mehr Details gewünscht um das Bild schlussendlich rund abzuschließen.


Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches man nur zur Hand nehmen sollte, wenn man richtig Lust auf ein modernes Märchen im asiatischen Stil hat. Ansonsten könnte es so wie bei mir, zu ein paar Schwierigkeiten kommen, die ich aber durch das Hörbuch sehr gut ausgeglichen habe. Dennoch ein Buch, welches nur gelesen werden sollte, wenn man sich zu 100% darauf einlassen kann, auf ganz viel Asian, ganz viel Geisterwelt, mystische Wesen, Märchen im Märchen und ein recht unaufgeregtes Buch, mit einem tollen Ende. Dann ist dies das Richtige, für alle die sich nun damit nicht angesprochen fühlen, könnte es schwierig werden.