Puh... Geschafft und geschafft...
Genau so, wie es immer warGeschafft, im wahrsten Sinne des Wortes.
Das Cover, auf dem eine Vorstadt dargestellt wird, ist passend zu dem Inhalt, was mir persönlich immer wichtig ist.
Zu Anfang möchte ich ganz betont sagen, dass ...
Geschafft, im wahrsten Sinne des Wortes.
Das Cover, auf dem eine Vorstadt dargestellt wird, ist passend zu dem Inhalt, was mir persönlich immer wichtig ist.
Zu Anfang möchte ich ganz betont sagen, dass ich mich bewusst für diesen Roman entschieden habe, da ich sehr gerne Bücher mit möglichst vielen Seiten lese.
Der Klappen Text hat mich sofort angesprochen und die Leseprobe hat mir auch gut gefallen, so dass ich den Wunsch hatte, diese Geschichte weiter lesen zu wollen.
In diesem Roman ist die Hauptfigur Julia, eine Frau Ende 50 verheiratet, zwei Kinder.
Der Klappentext beginnt mit den Worten:
Manchmal kann Julia es gar nicht fassen, was für ein unwahrscheinlich schönes Leben sie führt.
Hmm, na gut, nur war für mich nicht viel von diesem unwahrscheinlich schönen Leben zu sehen, bzw zu lesen. Die erste Hälfte das Romans hätte meiner Meinung nach auch den Titel "Julia weint" tragen können, denn das wäre durchaus zutreffend gewesen. Gefühlt hat Julia spätestens auf jeder dritten Seite angefangen zu weinen, ist in Tränen ausgebrochen usw. Ich würde sie an der Stelle als Nervenbündel bezeichnen.
Julia geht in ihrem Leben durch Höhen und durch Tiefen, alles in allem sehr nachvollziehbar und nicht unrealistisch was sie alles durchlebt.
Aber es wurde immer anstrengender dem Ganzen zu folgen und ab einem gewissen Punkt wollte ich dieses Buch "nur noch hinter mich bringen" . Traurig aber wahr.
Julia war mir nicht sonderlich sympathisch, sie war nie zufrieden, hat sich immer selbst als Außenseiterin gesehen, hat sich immer wieder mit anderen verglichen, ich hatte das Gefühl sie war oft neidisch. Auch, wenn es ums Geld ging, oh mein Gott, Helen hat eine Flasche Wein für 57 Dollar gekauft.
Mark hat mir oftmals richtig leid getan, er ist wirklich ein toller Ehemann und Vater, Julia wusste das viel zu oft nicht zu schätzen und hat ihm in meinen Augen sehr oft Unrecht getan und ist nicht liebevoll mit ihm umgegangen.
Helen steht ja im Klappen Text nicht sehr gut da, auch am Anfang der Geschichte wird Helen eher negativ dargestellt, ich jedoch fand Helen toll, sie war immer liebevoll und unterstützend, ein Fels in der Brandung, auch da habe ich oft den Kopf geschüttelt wie Julia ihr gegenübergetreten ist. Nehmen konnte Julia immer recht gut.
Das Verhältnis zwischen Julia und ihrer Mutter war für mich ausgesprochen gut beschrieben, das konnte ich gut nachvollziehen, ein ganz bestimmtes Gespräch relativ zum Schluss hat mir unsagbar gut gefallen.
Um zu erklären was mich zu dieser mittelmäßigen Bewertung bewogen hat kann ich folgendes sagen:
Dieser Roman hätte um ein vielfaches verkürzt werden können, ohne das die entscheidenden Geschehnisse gefehlt hätten. Wäre dem so, hätte ich vermutlich die vollen fünf Sterne vergeben, so kann ich das jedoch nicht!
Zur Begründung, die Autorin hat so vieles künstlich aufgebauscht, puh, das war stellenweise richtig anstrengend dem Ganzen überhaupt noch folgen zu können. Hier musste ich oftmals an Zuckerwatte denken, da wird auch aus nichts viel gemacht und mit einem Tropfen Wasser, puff, löst sich alles wieder in Luft auf.
Durch dieses aufgebauschte habe ich des Öfteren den Faden verloren und wusste zum Schluss gar nicht mehr worum es eigentlich gerade ging.
Das gleiche Schema spiegelte sich in unzähligen Unterhaltungen wieder, es findet ein Gespräch statt, einer der Beteiligten verliert sich derart in seinen Gedankengängen, das ich, als das Gespräch fortgeführt wurde, immer wieder nachlesen musste worum dieses Gespräch überhaupt ging.
Als es um Anita, Julias Mutter ging und da immer wieder verschiedene ehemalige Partner aufgetaucht sind in der Erzählung, da verliert man den Überblick und vieles davon ist absolut Bedeutungslos. Ich habe ab spätestens da überhaupt gar keine Lust mehr gehabt weiter zu lesen.
Dazu kommt noch das die gesamten Kapitel Zeitsprünge haben und man sich in jedem einzelnen Kapitel zurechtfinden muss wo man sich gerade befindet. Das dauert immer einen Augenblick.
In diesem Roman ist Julia einmal fast 60, dann ist sie um die 40, dann ist sie 20, dann ist sie 7, plötzlich wieder 27 usw, so zieht sich das durch den gesamten Roman. Da wäre es definitiv ein Muss gewesen das die Autorin generell Zeitangaben macht, z.B. März 1980, August 1974 oder ähnliches.
Leider kam bei mir so kein Lesefluss auf, Schade eigentlich, diese Geschichte kompakter zu erzählen, wäre für mich ein Highlight gewesen, so jedoch leider nicht. Oftmals ist doch weniger, mehr.
Wieviel Potential dies hat, sieht man sehr gut zum Schluss, da die Gespräche mit Julia und Mark und auch mit Julia und Anita sehr gut gewesen sind.
Der Schluss allerdings war für mich auch wieder eher negativ.
Sie erinnert sich daran...
Sie erinnert sich daran...
Sie erinnert sich daran...
Und das in Dauerschleife, da frage ich mich:
Echt jetzt? Warum?
Mein Fazit
Puh, schwer zu sagen. Ein Roman mit sehr viel Potential, nur leider viiiieeeel zu sehr in die Länge gezogen.
Lesenswert?
Wenn man kein Problem damit hat den ausufernden Ausführungen der Autorin zu folgen, dann ja.
Allerdings, nicht für "nebenbei" geeignet, da kein richtiger Lesefluss aufkommt und man sich definitiv konzentrieren muss um zu wissen wo man sich gerade befindet um hinterher das Puzzle zusammen setzen zu können!