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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2023

Interessant

Jahre mit Martha
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Martin Kordic (@martinkordic) erzählt in "Jahre mit Martha" eine Geschichte von Jugend, Identitätsfindung, Liebe in seinen verschiedenen Erscheinungsformen, Abhängigkeiten, Zugehörigkeit und Anpassung.

Als ...


Martin Kordic (@martinkordic) erzählt in "Jahre mit Martha" eine Geschichte von Jugend, Identitätsfindung, Liebe in seinen verschiedenen Erscheinungsformen, Abhängigkeiten, Zugehörigkeit und Anpassung.

Als Zeljko auf Martha trifft könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Sie Professorin in Heidelberg, er 15 jähriges Einwandererkind das mit seiner Familie in einer winzigen Wohnung lebt. Doch Martha hat alles was Zeljko sich immer gewünscht hat. Sie ist Gebildet, Kultiviert und scheint fest im Leben zu stehen. Martha eröffnet Zeljko, der von allen Jimmy gerufen wird eine neue Welt. Doch ist es wirklich einfach und gut eine Welt gegen eine andere einzutauschen oder verliert man sich dadurch zwangsläufig selbst und welchen Preis zahlt man dafür? Wie rettet man sich selbst und geht das überhaupt? Das und noch einiges mehr versucht Martin Kordic mit seinem Roman zu beantworten.

Besonders interessant fand ich Zeljko der immer irgendwie dazugehören möchte und sich dadurch immer wieder in Abhängigkeitsverhältnisse begibt, sein Gegenüber auf ein Podest stellt und sich seiner toxischen Beziehungen nicht bewusst zu sein scheint sondern über lange Zeit hinweg vielmehr in seiner Rolle als unterlegener aufgeht. Auch Martha ist eine komplexe Figur die mir nicht gerade sympathisch war. Sie wirkt irgendwie immer etwas unnahbar und scheint es zu genießen das Zeljko für sie alles aufzugeben bereit ist, sogar seine eigene Identität. Doch Martha ist nicht die einzige Toxische Beziehung in die sich Zeljko, der sich irgendwann Jimmy nennt,  auf der Suche nach Zugehörigkeit und Liebe begibt

Trotz des doch ernsten Inhalts hatte dieses Buch immer einen leicht zu lesenden Ton und wirkte fast nie bedrückend. Vielmehr war es ein tolles vielschichtiges  Buch das mit Tiefgang und psychologischer Genauigkeit machtmechanismen aufzeigt und verschiedene Erscheinungsformen von Liebe, Verzweiflung und Identität sehr feinfühlig und berührend beleuchtet.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Eine tolle Geschichte dür junge Leser

Die Plagegeister und der weiße Löwe
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Nachdem ich "anders schön" von @ilkabruehl sehr toll fand war ich sofort begeistert als sie mir geschrieben und mich gefragt hat ob ich ihren inklusiven Jugendrkrimi lesen möchte.

Wie es oft so geht kam ...

Nachdem ich "anders schön" von @ilkabruehl sehr toll fand war ich sofort begeistert als sie mir geschrieben und mich gefragt hat ob ich ihren inklusiven Jugendrkrimi lesen möchte.

Wie es oft so geht kam mir dann einiges dazwischen, doch jetzt habe ich es endlich geschafft ihn zu lesen und diese Rezension zu schreiben.

Nun... Was soll ich sagen. Es war eine wunderbare, spannende Geschichte über eine Gruppe Schüler. Sie lernen sich kennen als ein Feueralarm in der Schule ausgelöst wird und ein Rucksack auftaucht von dem sie glauben er habe etwas mit dem Brand zu tun. Bald kommen sie dem "weißen Löwen" auf die Spur der anscheinend etwas mit den Vorfällen zu tun hat. Doch wer ist der weiße Löwe und was hat er vor?
Bald machen es sich "die Plagegeister" wie sie sich nennen zur Aufgabe den misteriösen Vorkommnissen in ihrer Schule auf die Spur zu kommen. Dazu müssen sie sich so einiges einfallen lassen und tief in die Trickkiste greifen. Werden sie das Geheimnis des Weißen Löwen lösen können?

Diese Detektivgeschichte ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Sie steht voll und ganz im Zeichen der Vielfalt und zeigt auf das es oftmals verschiedene Sichtweisen und Lebenseinstellungen braucht um gemeinsam ans Ziel zu kommen und das jeder Mensch etwas wertvolles beizutragen hat wenn man die kleine Dimension des Krimis jetzt aufs Leben ausweiten möchte.

Ich bedanke mich vielmals bei @ilkabruehl für dieses tolle Buch und kann nur jedem der ein spannendes Geschenk für ein lesebegeistertes Kind sucht, eventuell eine Schulbibliothek aufstocken möchte oder einfach auch gerne mal ein Kinderbuch liest nur wärmstens empfehlen sich dieses Buch mal genauer anzuschauen.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Heftig

Flucht aus Lager 14
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Shin Dong- hyuk wurde als Sonh zweier Häftlinge im Norkoreanischen Lager 14, einem Arbeitslager für sogenannte politische Feinde des Norkoreanischen Regimes geboren und sollte aufgrund der Sippe Haftung ...

Shin Dong- hyuk wurde als Sonh zweier Häftlinge im Norkoreanischen Lager 14, einem Arbeitslager für sogenannte politische Feinde des Norkoreanischen Regimes geboren und sollte aufgrund der Sippe Haftung seiner Familie auch dort Sterben.
Blaine Harden erzählt in diesem Buch seine Geschichte.

Shin Song - hyuk lernt seit seiner frühesten Kindheit die Gesetze des Lagers kennen. Seine früheste Erinnerung ist dir an die Hinrichtung eines Mannes. Allerdings ist er aufgrund von indoktrinierung damals schon so beeinflusst das er dabei nichts fühlt und der Meinung ist das dieser Mensch das wohl verdient haben muss.
Denunziation, Folter, Hunger, Misshandlungen und Gehirnwäsche stehen im Lager an der Tagesordnung.

Er erlebt die Hinrichtung seiner Mutter und seines Bruders, verliert einen Finger und wird Gefoltert. Da beginnt er umzudenken.
Mit der Zeit beginnt Shin sich zu fragen ob es ein Leben außerhalb des Lagers gibt und wie dieses wohl aussehen würde. Mit der Zeit manifestiert sich sein Wunsch zu fliehen.

Dies gelingt ihm nach 23 Jahren auf wundersame Art und Weise.

Die Schilderungen in diesem Buch waren für mich teilweise wirklich nur sehr schwer zu ertragen. Immer wieder liest man von Folter, Denunziation, Hinrichtungen und Gehirnwäsche. Das alles ist wirklich grauenvoll. Jedoch finde ich es unglaublich wichtig sich mit Lagern wie dem Lager 14 zu beschäftigen und sich darüber zu informieren was auf der Welt geschieht. Nur so kann es einmal möglich sein das Lager wie diese der Geschichte angehören. Nordkorea ist wohl eines der Länder mit den schwersten und meisten Menschenrechtsverletzungen.

Ich muss sagen das die Geschichte von Shin Dong - hyuk mich wirklich betroffen zurückgelassen hat. Ich wollte schon nach wenigen Seiten nicht mehr aufhören zu lesen, musste aber ein paar Pausen einlegen um das Gelesene zu verarbeiten.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Toll

Das Gold von Maniema
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Der einzige Roman den Jean Ziegler, der ja vor allem durch seine Sachbücher und seine Kritik an der Globalisierung und dem Kapitalismus bekannt ist, beginnt mit der Ermordung von Patrice Lumumba.

Nach ...

Der einzige Roman den Jean Ziegler, der ja vor allem durch seine Sachbücher und seine Kritik an der Globalisierung und dem Kapitalismus bekannt ist, beginnt mit der Ermordung von Patrice Lumumba.

Nach diesem Ereignis kommt es wiederholt zu Unruhen und Aufständen. Die weißen Söldner bedrohen die Minen von Maniema in denen Gold, Diamanten und Uran in großen Mengen lagern. Männer und Frauen schließen sich der Rebellion gegen die weißen an. Die beiden Protagonisten Santos und Thomas versuchen beide an ihr Ziel zu gelangen, jedoch mit Mitteln die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zwischen den beiden steht nun Isabel, die Gelibte von Thomas die von Santos bezichtigt wird ihn verraten zu haben.
Wird die Geschichte für alle ein gutes Ende nehmen oder reißen Sie, auch wenn Ihre Intention e gut sein mögen alle in den Abgrund?

Das Thema des Romans war wieder Zieglertypische Kapitalismuskritik und Kritik an der westlichen Gier die auf dem rücken von, in diesem Fall der Gesellschaft von Maniema, gestillt werden soll. Die Bewohner von Maniema allerdings sind nicht gewillt ohne Widerstand aufzugeben.

Als ich das erste Mal davon gehört habe das Jean Ziegler einen Roman geschrieben hat war mir als riesen Fan seiner Sachbücher sofort klar das ich diesen unbedingt lesen muss. Mein Erwartungen waren ziemlich hoch, allerdings wusste ich nicht ob sich der Roman wie einer Lesen wird oder ob es doch eher in Richtung Sachbuch geht. Was soll ich sagen. Das Buch liest sich wie ein Roman jedoch merkt man das die Hintergründe sehr gut recherchiert sind was ich wirklich toll fand.

Wieder einmal konnte mich Jean Zeigler überzeugen und ich kann nun nicht nur seine Sachbücher sondern auch seinen Roman sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Was für ein tolles Buch

Off the Record. Unsere Worte sind unsere Macht
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Der Roman erzählt die Geschichte von Josi, einer jungen Frau die ein Preisausschreiben gewinnt und nun, begleitet von ihrer Schwester mit der sie sich nicht allzugut versteht, zu einer Pressetour mit ...

Der Roman erzählt die Geschichte von Josi, einer jungen Frau die ein Preisausschreiben gewinnt und nun, begleitet von ihrer Schwester mit der sie sich nicht allzugut versteht, zu einer Pressetour mit dem aufstrebenden Filmstar Marius eingeladen wird um darüber zu berichten.
Was sie allerdings über den Regisseur des Filmes erfährt wirft sie zunehmend aus der Bahn. Er soll immer wieder Darstellerinnen Sexuell belästigt, genötigt und bedrengt haben. Und als würde das nicht genügen entwickelt sie Gefühle für den Hauptdarsteller des Films über den sie ein Portrait schreiben soll. Wie soll sie ihre Arbeit machen, den betroffenen Helfen und mit ihren Gefühlen ins Reine kommen die oftmals für sie sehr verwirrend und zu viel sind, ihre Angststörung triggern und sie überfordern. Als sie und Marius sich immer näher kommen und sie ihn von dem was sie erfahren hat erzählt reagiert er extrem abweisend. War auch er ein Opfer des Regiseurs? Kann Josi einen so mächtigen Mann zur Rechenschaft ziehen? Es wird ein Kampf wie David gegen Goliath, dessen ist Josi sich sicher doch sie weiß das sie nicht tatenlos zusehen kann wie sich jemand immer wieder an Menschen vergreift und niemals Konsequenzen zu fürchten braucht nur weil er berühmt und mächtig ist.

Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen. Es behandelt viele wichtige Themen, es geht um Bodyshaming, Körperwahrnehmung, Sexuelle Gewalt, Rassismus, Liebe in jeglicher Form, Macht und Gerechtigkeit.

Mich hat das Buch stellenweise sehr betroffen zurückgelassen, manchmal zum Lachen gebracht, die Szenen zwischen Marius und Josi waren teilweise so süß das sie schon fast kitschig waren, aber nie zu viel oder überladen und insgesamt war das Buch eine tolle Mischung aus ernsten und lustigen Themen. Von mir gibt es daher eine absolute Empfehlung.
Ich könnte mir dieses Buch auch hervorragend als Schullektüre vorstellen.

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