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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2023

Unkonventionell

Singe ich, tanzen die Berge
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Vorweg kann ich schonmal sagen das dieser Roman, der 2020 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, anders war als alles was ich bisher gelesen habe.

Im Roman von @irene.sola.saez, der ...

Vorweg kann ich schonmal sagen das dieser Roman, der 2020 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, anders war als alles was ich bisher gelesen habe.

Im Roman von @irene.sola.saez, der von Petra Zickmann hervorragend aus dem Katalanischen übersetzt wurde, gibt es eher ungewöhnliche Protagonisten. Es sind die Berge, genauer gesagt die Pyrenäen und ihre Bewohner.

Die Berge sind Zeuge vom Leben und Sterben von Generationen von Menschen und Tieren.

Die Pyrenäen erzählen in den unterschiedlichen Kapiteln von den vielen Menschen und Tieren die in ihnen einen Lebensraum gefunden haben, wie sie mit diesem Umgehen, wie sie leben und letztlich sterben während die Berge sie alle überdauern.

Es gab für mich keine fortlaufende Handlung im herkömmlichen Sinne. Eher wirkte es als würde Irene Sola hier den Versuch unternehmen mit ihren Worten ein Bild zu malen. Das ist ihr meiner Meinung nach hervorragend gelungen.
Während dem Lesen dieses Buches entstand eine ganz eigene Aura. Ich muss gestehen das ich anfangs etwas brauchte um mich an dieses ungewöhnliche Buch zu gewöhnen aber ich fand es gerade weil ich bisher nichts vergleichbares gelesen habe unglaublich interessant und toll.

Besonders prägnant war für mich das dieser Roman wirkte als wäre er schon vor vielen Jahren geschrieben worden. Mir ging beim Lesen öfter der Begriff "Memento Mori"(bedenke das du sterblich bist) durch den Kopf, der ursprünglich aus dem alten Rom stammt aber hier irgendwie für mich als Kern der Handlung angesehen werden kann.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Toll

Die Sprache der Vagabunden
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" Rot bedeutete Bettler und welsch konnte italienisch bedeuten, stand meist aber für unverständlich. Rotwelsch - der unverständliche Jargon von Bettlern." (S 41.)

Moos = Geld, schmusen = erzählen, plaudern, ...

" Rot bedeutete Bettler und welsch konnte italienisch bedeuten, stand meist aber für unverständlich. Rotwelsch - der unverständliche Jargon von Bettlern." (S 41.)

Moos = Geld, schmusen = erzählen, plaudern, schwatzen, schmus = Unterhaltung, Geschwätz, kittchen = Gefängnis.... Das sind nur ein paar der unzähligen Beispiele die Martin Puchner in seinem Buch anführt um dem Leser das Rotwelsch nahe zu bringen

Ich hatte bevor ich dieses Buch beim Bloggerportal entdeckt habe noch nie von Rotwelsch gehört. Diese Art Geheimsprache die unter anderem aus Zeichen besteht hat Martin Puchner schon als Kind fasziniert. Durch seinen Onkel lernte er die Sprache kennen.

Durch seine Beschäftigung mit dieser geheimnisvollen "Sprache der Vagabunden" erfährt er sowohl einiges über die Sprache, das Leben der Menschen die diese Sprache als Geheimcode nutzten um zum Beispiel anderen Rotwelsch sprechenden anzuzeigen wo man sicher war und wo nicht, als auch einiges über seine eigene Familie. Die Geschichte des Rotwelsch zieht sich über viele Jahre. Martin Luther wollte die Sprache aus dem deutschen verbannen, Hitler schaffte das Recht auf Jargon ab und Vagabunden galten als Asoziale die von der Gestapo mit Vorliebe drangsaliert wurden.

Das allerdings seine eigene Familie mit der Sprache verbunden war, und das nicht unbedingt immer in einem positiven Sinne wusste Martin Puchner anfangs nicht.

Mit jeder Seite die ich gelesen habe faszinierte mich dieses Buch mehr. Es war nicht nur Geschichte oder Sprachstudie sondern durch den persönlichen Bezug zu lesen wie eine Art Historische Spurensuche. Einfach großartig. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Toll

Spielend in die Kraft
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Über die Bedeutung des Spiels für die Entwicklung von Kindern muss man wohl nicht mehr diskutieren, oder vielleicht doch?

Gerade in einer Welt in der ich als Betreuungsperson in Kindergarten und Kinderkrippe ...

Über die Bedeutung des Spiels für die Entwicklung von Kindern muss man wohl nicht mehr diskutieren, oder vielleicht doch?

Gerade in einer Welt in der ich als Betreuungsperson in Kindergarten und Kinderkrippe oft das Gefühl habe Kinder werden oft weniger gefördert als viel mehr überfordert und in einer Gesellschaft in der Semantisches Wissen nach wie vor mehr Bedeutung beigemessen wird als zum Beispiel Emotionaler Intelligenz und Fantasie brauchen wir dringend Geschichten und Spiele die die Fantasie anregen.

Nur Fantasie bringt uns dazu innovativ zu denken und unsere Persönlichkeit zu stärken. Darum ist auch und gerade das freie Spielen ohne Forgaben für Kinder so unendlich bedeutend und wichtig.

Dieses Buch liefert viele Anregungen und ist mit vielen tollen Fotos und wunderschönen Illustrationen ein totaler Hingucker. Im Anhang finden sich auch nochmal tolle Literaturempfehlungen.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Eine Lebensgeschichte

Endlich Nora!
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Nora Dahmer wurde als Frau in einem Männerkörper geboren.

Jahrelang versuchte sie zu verstehen wer sie ist bis sie das Wort Trans Ident hörte. In ihrem Buch berichtet sie offen und direkt über den wie ...

Nora Dahmer wurde als Frau in einem Männerkörper geboren.

Jahrelang versuchte sie zu verstehen wer sie ist bis sie das Wort Trans Ident hörte. In ihrem Buch berichtet sie offen und direkt über den wie sie es nennt Schamkäfig der sie so lange davon abgehalten hat sich als das zu sehen und zu zeigen was sie ist. Eine Frau. Nach einer langen Phase des leugnens und der Angst ihre Familie zu verlieren hat sie schließlich den Schritt gewagt sich zu öffnen und ihren Weg zu gehen. 

Ich finde ihre Schilderungen sehr interessant und fand es toll wie Nora ihre ganz persönliche Geschichte über ihren Weg zu ihrem wahren Ich beschreibt. Ich danke ihr herzlich für dieses tolle Buch das hoffentlich von vielen Menschen gelesen und vielleicht auch einigen Menschen Mut machen wird.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Anders als erwartet

Schallplattensommer
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Dieser Roman ist so ganz anders als ich erwartet hatte.

Ich dachte es wird eine sommerliche Liebesgeschichte. Dabei ist es eine Geschichte über zwei junge Menschen die mit schweren Verlusten umgehen müssen ...

Dieser Roman ist so ganz anders als ich erwartet hatte.

Ich dachte es wird eine sommerliche Liebesgeschichte. Dabei ist es eine Geschichte über zwei junge Menschen die mit schweren Verlusten umgehen müssen und sich näher kommen als sie ursprünglich zulassen wollten.

Maserati, die mit ihrer Großmutter zusammenlebt ist für die beiden Brüder Caspar und Theo die ihren Sommer im Dorf verbringen ein großes Rätsel. Im Laufe der Geschichte erfährt man warum Maserati so viele Geheimnisse hat und auch was die beiden Brüder herumtreibt und warum sie hergezogen sind.

Ein interessanter Roman über Verlust, Angst, Trauer und Familiengeheimnisse. Überraschungen und unerwartete Wendungen garantiert. Die Geschichte ist auf eine eigene Art intensiv und gleichzeitig unaufgeregt. Eine sehr interessante Kombination.

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