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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2023

Ein absolutes Highlight

Kinder sprechen mit dem Dalai Lama
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Was ist Ihre Position zum Konflikt in Syrien?, Warum lassen wir zu, dass Menschen an Hunger Sterben?"

Das alles und noch viel mehr wollen Kinder vom Dalai Lama wissen.

Dieser besucht immer wieder Schulen ...

Was ist Ihre Position zum Konflikt in Syrien?, Warum lassen wir zu, dass Menschen an Hunger Sterben?"

Das alles und noch viel mehr wollen Kinder vom Dalai Lama wissen.

Dieser besucht immer wieder Schulen um den Dialog mit Kindern zu suchen. Claudia Rinke, eigentlich Juristin und die Autorin dieses Buches, hatte die Chance an diesen Treffen teilzunehmen. Heraus kam dieses tolle Buch dessen Grundidee mich sofort angesprochen hat.

Der Dalai Lama beantwortet Fragen von Kindern und spricht dabei über seine eigene Kindheit, über den Umgang mit Wut, Angst und Schmerz und das auf eine ganz besondere Art. Man merkt beim Lesen wie viel es dem Dalai Lama bedeutet mit der jungen Generation in Kontakt zu treten und ihnen einen friedlichen Weg zu zeigen die Welt ein Stück besser zu machen. Es werden viele Themen behandelt wie der Buddhismus, verschiedene politische Konflikte, Abtreibung, Sterbehilfe und vieles mehr. So entsteht ein authentisches Bild des Dalai Lama und gleichzeitig wird den Sorgen, Ängsten sowie Idealen und Hoffnungen der jungen Generationen eine Plattform geboten um sich auszudrücken und ihre Gedanken zu äußern.

Das Buch ist sehr tiefgründig, toll geschrieben und wunderschön gestaltet. In meinen Augen hat es die Auszeichnung als schönstes Kinder - und Jugendbuch die es 2015 bekommen hat eindeutig verdient. Ein wahres Highlight.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Eine wunderbare Frau

Das Buch der Hoffnung
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In acht Jahrzehnten habe ich einige Katastrophen erlebt, den Anschlag vom elften September, Amokläufer an Schulen, Selbstmorattentate, um nur einige zu nennen, und ich weiß welches Leid entsteht. [....]. ...

In acht Jahrzehnten habe ich einige Katastrophen erlebt, den Anschlag vom elften September, Amokläufer an Schulen, Selbstmorattentate, um nur einige zu nennen, und ich weiß welches Leid entsteht. [....]. Doch jedes Mal, wenn mir der Mut sinkt, erinnere ich mich an die vielen erstaunlichen Geschichten von Personen, die sich mit Hoffnung, Unerschütterlichkeit und Entschlossenheit den "Mächten des Bösen" entgegenstellen. [...] ich bin überzeugt, dass das Böse unter uns weilt. Aber viel machtvoller und ermutigend sind die Stimmen derjenigen, die sich dagegen erheben.
S 10f. Jane Goodal

Jane Goodal ist meiner Ansicht nach eine unglaublich beeindruckende, willensstarke Frau. Sie wirkt, wenn man sie reden hört und sieht extrem sanft  allerdings auch wie eine Person  mit einer außergewöhnlichen Entschlossenheit. In diesem dünnen Büchlein unterhält sich die  Primatenforscherin mit Douglas Abrams darüber wie es ist wenn man die Hoffnung nicht aufgibt, wie man damit umgeht wenn man glaubt die Hoffnung verloren zu haben, und warum ebendiese Hoffnung ihrer Meinung nach das ist was unsere Welt noch vor der drohenden Katastrophe retten könnte. Sie spricht hier von existentiellen Dingen und ist sich dabei der Tragweite dessen was sie der Welt attestiert völlig bewusst. Sie gibt sich jedoch nicht dem Fatalismus hin sondern sucht immer wieder nach konstruktiven Lösungsvorschlägen für die großen Probleme der Menschheit und lädt alle die ihr gehör schenken dazu ein die Hoffnung nicht aufzugeben. Denn nur mit Hoffnung kann die Welt zum Guten verändert werden.

Mir hat dieses Buch unglaublich gut gefallen. Jane Goodall ist eine wirklich inspirierende Person. Douglas Abrams hat es wunderbar gemeistert hier ein Bild dieser bewundernswert Frau zu Zeichnen das unglaublich authentisch wirkt. Man hat das Gefühl dabeizusitzen wenn die beiden sich unterhalten. Man erfährt viel aus dem Leben von Jane. Biografisches, motivierendes, trauriges und faszinierendes. So befindet sich auf diesen wenigen Seiten unglaublich viel Inhalt der sich lohnt gelesen zu werden.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Toll

Erde gut, alles gut
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"Wir schreiben ohne erhobenen Zeigefinger und gehen das ganze lustig und unterhaltsam an."
Spätestens bei dieser Beschreibung in der Anfrage von Lukas und Lukas ob ich ihr Buch lesen möchte war ich überzeugt ...

"Wir schreiben ohne erhobenen Zeigefinger und gehen das ganze lustig und unterhaltsam an."
Spätestens bei dieser Beschreibung in der Anfrage von Lukas und Lukas ob ich ihr Buch lesen möchte war ich überzeugt das dieses Buch interessant wird. Und meine Erwartungen waren nicht zu hoch.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind Themen die extrem wichtig sind. Aber um ehrlich zu sein kann es auch mal nerven ständig zu hören: du darfst dies nicht, du solltest das nicht.

Lukas Gisbrecht und Lukas Wittman haben hier viele nützliche und sehr lehrreiche Tipps zusammengetragen wie man Nachhaltigkeit in seinen Alltag integrieren kann. Aber es wird weder geprädigt noch bekommt man beim Lesen Bauchschmerzen und Ängste das die Welt bald untergeht.

Das ganze Buch ist toll geschrieben, sehr lehrreich, interessant illustriert und verbindet nützliche Tipps mit einer Sprache bei der man das Gefühl hat ein Freund würde einem anregungen geben was man tun könnte um den Alltag Nachhaltiger zu gestalten.

Ich könnte mir gut vorstellen das man dieses Buch gut für den Geografieunterricht verwenden kann oder generell wenn man mit jungen Menschen über Umweltthemen sprechen möchte, was diese erfahrungsgemäß sehr interessiert, aber oft eher trocken abgehandelt wird. Wenn man das vermeiden will ist man mit dem Buch von Lukas und Lukas defenitiv gut beraten.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Unkonventionell

Singe ich, tanzen die Berge
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Vorweg kann ich schonmal sagen das dieser Roman, der 2020 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, anders war als alles was ich bisher gelesen habe.

Im Roman von @irene.sola.saez, der ...

Vorweg kann ich schonmal sagen das dieser Roman, der 2020 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, anders war als alles was ich bisher gelesen habe.

Im Roman von @irene.sola.saez, der von Petra Zickmann hervorragend aus dem Katalanischen übersetzt wurde, gibt es eher ungewöhnliche Protagonisten. Es sind die Berge, genauer gesagt die Pyrenäen und ihre Bewohner.

Die Berge sind Zeuge vom Leben und Sterben von Generationen von Menschen und Tieren.

Die Pyrenäen erzählen in den unterschiedlichen Kapiteln von den vielen Menschen und Tieren die in ihnen einen Lebensraum gefunden haben, wie sie mit diesem Umgehen, wie sie leben und letztlich sterben während die Berge sie alle überdauern.

Es gab für mich keine fortlaufende Handlung im herkömmlichen Sinne. Eher wirkte es als würde Irene Sola hier den Versuch unternehmen mit ihren Worten ein Bild zu malen. Das ist ihr meiner Meinung nach hervorragend gelungen.
Während dem Lesen dieses Buches entstand eine ganz eigene Aura. Ich muss gestehen das ich anfangs etwas brauchte um mich an dieses ungewöhnliche Buch zu gewöhnen aber ich fand es gerade weil ich bisher nichts vergleichbares gelesen habe unglaublich interessant und toll.

Besonders prägnant war für mich das dieser Roman wirkte als wäre er schon vor vielen Jahren geschrieben worden. Mir ging beim Lesen öfter der Begriff "Memento Mori"(bedenke das du sterblich bist) durch den Kopf, der ursprünglich aus dem alten Rom stammt aber hier irgendwie für mich als Kern der Handlung angesehen werden kann.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Toll

Die Sprache der Vagabunden
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" Rot bedeutete Bettler und welsch konnte italienisch bedeuten, stand meist aber für unverständlich. Rotwelsch - der unverständliche Jargon von Bettlern." (S 41.)

Moos = Geld, schmusen = erzählen, plaudern, ...

" Rot bedeutete Bettler und welsch konnte italienisch bedeuten, stand meist aber für unverständlich. Rotwelsch - der unverständliche Jargon von Bettlern." (S 41.)

Moos = Geld, schmusen = erzählen, plaudern, schwatzen, schmus = Unterhaltung, Geschwätz, kittchen = Gefängnis.... Das sind nur ein paar der unzähligen Beispiele die Martin Puchner in seinem Buch anführt um dem Leser das Rotwelsch nahe zu bringen

Ich hatte bevor ich dieses Buch beim Bloggerportal entdeckt habe noch nie von Rotwelsch gehört. Diese Art Geheimsprache die unter anderem aus Zeichen besteht hat Martin Puchner schon als Kind fasziniert. Durch seinen Onkel lernte er die Sprache kennen.

Durch seine Beschäftigung mit dieser geheimnisvollen "Sprache der Vagabunden" erfährt er sowohl einiges über die Sprache, das Leben der Menschen die diese Sprache als Geheimcode nutzten um zum Beispiel anderen Rotwelsch sprechenden anzuzeigen wo man sicher war und wo nicht, als auch einiges über seine eigene Familie. Die Geschichte des Rotwelsch zieht sich über viele Jahre. Martin Luther wollte die Sprache aus dem deutschen verbannen, Hitler schaffte das Recht auf Jargon ab und Vagabunden galten als Asoziale die von der Gestapo mit Vorliebe drangsaliert wurden.

Das allerdings seine eigene Familie mit der Sprache verbunden war, und das nicht unbedingt immer in einem positiven Sinne wusste Martin Puchner anfangs nicht.

Mit jeder Seite die ich gelesen habe faszinierte mich dieses Buch mehr. Es war nicht nur Geschichte oder Sprachstudie sondern durch den persönlichen Bezug zu lesen wie eine Art Historische Spurensuche. Einfach großartig. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.

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