Massentaugliche Thriller-Ware
Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.Ich bin bekennender Strobel-Fan. Der Autor hat über die Jahre etliche Thriller geschrieben, die mich total begeistert haben. Da verzeiht man auch mal Durststrecken und Bücher, die nicht an die persönlichen ...
Ich bin bekennender Strobel-Fan. Der Autor hat über die Jahre etliche Thriller geschrieben, die mich total begeistert haben. Da verzeiht man auch mal Durststrecken und Bücher, die nicht an die persönlichen Favoriten ran reichen. Das nächste richtig gute Buch wird schon kommen, denke ich mir immer. "Der Trip" ist es aber leider nicht.
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Darum geht’s: Der Campingplatz-Mörder geht um. Endlich gibt es aber einen Zeugen und damit dann auch ein Phantombild. Auf dem glaubt die Psychologin Evelyn Jancke ihren Bruder zu erkennen. Nur, dass Fabian und seine Frau bei einem Camping-Trip vor zwei Jahren spurlos verschwunden sind.
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Der Auftakt des Thrillers verlief nach Maß. Tolles Szenario. Mysteriöse Spannung. Am Ende jedes Kapitels ein Cliffhanger. Ab der Hälfte nutzt sich das aber zunehmend ab. Gefühlt passiert nicht viel, außer dass sich die Protagonistin die ewig gleichen Fragen stellt. Dann kommt aber doch noch eine Wendung. Die hat mich an einen meiner Lieblings-Strobels "Das Dorf" erinnert. Hier hat der Kniff aber nicht denselben Effekt. Er hat bei mir kurz für Irritation gesorgt. Ansonsten ist er eher ein Showstopper, der die Spannung nicht erhöht, sondern rausnimmt. Diese Finte war doch etwas zu plump. Vielleicht habe ich auch einfach schon viel in dieser Richtung gelesen. Auch die kurzen Kapitel aus Tätersicht tragen kaum etwas zur Dramaturgie bei. Sie bleiben viel zu schemenhaft und oberflächlich, um mein Interesse am Täter, seiner Geschichte und seinem Motiv zu wecken.
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Der spannend aufgebaute Handlungsablauf ist ab einem gewissen Punkt durchschaubar. Außerdem hat mich der teilweise sehr einfache Schreibstil genervt. Das Gesamtkonstrukt macht den Eindruck, als würde der Autor seinen Lesern nicht allzu viel zutrauen. Ein paar mehr sprachliche Finessen und Feinheiten dürfen aber auch bei einem Thriller ruhig sein.
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Fazit: "Der Trip" von Arno Strobel hat mir immerhin besser gefallen als sein letzter Stand-Alone FAKE. Bis zur Hälfte würde ich den neuen Psychothriller sogar als stark bezeichnen. Dann baut er allerdings ab, sodass er insgesamt im Mittelmaß hängen bleibt.